Pound for Pound (P4P) - Rangliste


LeZ

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Welcher Top-20-Boxer soll denn JETZT GERADE ne Chance gegen den aktuellen Klitschko haben, wenn der sich nicht einfach nur selbst schlägt indem er mal schleifen lässt ? Da hätten viele ne Chance wenn sie denn mal ein JAHR trainieren würden wie die Berserker, und nicht immer nur 6 Wochen für das besch*ssene immer wieder erzählte "gute Camp". Nur, es macht eben keiner, auch Fury gerade nicht weil er sonst anders aussehen würde. Wenn man nem Profifussballer erzählen würde er käme auch mit 6 Wochen Training alle 4 Monate hin, würden die einem nen Vogel zeigen. Wenn man Klitschko schlagen will, braucht man kein "gutes Camp", sondern ne gute Arbeitsmoral und ein Jahr ARBEIT.
 

Realist

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In den Top20 finden sich immer eine Handvoll Boxer, die einem Weltmeister gefährlich werden können und Chancen auf den Sieg haben. Ist bei Golovkin so. Und auch bei Klitschko. Hab nur keine Lust mich auf solche Diskussionen einzulassen, weil es am Ende meist nicht um eine sachliche, objektive, realistische Einschätzung geht, sondern um Rechthaben oder Zerreden oder was weiß ich. Dann kommen nur :gitche::laugh2::mensch:

Erst predigst Du dass man nie wissen kann wie es kommt, was ja andererseits auch bedeutet immer im Moment zu leben, die Dinge so zu anzunehmen wie sie kommen und immer zu versuchen das bestmögliche daraus zu machen. Andererseits hast Du keine Lust Dich auf Diskussionen einzulassen, mit der Begründung dass Dein gegenüber dabei unsachlich werden wird und der Unterstellung dass es nur ums Rechthaben geht. Du greifst den Dingen als voraus, obwohl Du gleichzeitig in jedem Deiner Beiträge das Gegenteil predigst. Deine Worte und taten könnten sich kaum mehr widersprechen. Du bist Dir selbst nicht treu und damit verlierst Du an Glaubwürdigkeit.

Ohnehin sind heutzutage die meisten Top20 Boxer ja sowieso Pfeifen, junge Boxer oft nur Hype, das Niveau überhaupt unterirdisch oder überirdisch (je nachdem) und die ganzen Quervergleiche bei Kämpfen :crazy: :rolleyes: Wer schon mal selbst ernsthaft Sport betrieben hat, weiß: im Wettkampf kommt es auf andere Dinge an. Ne Taktik kann schnell ins Auge gehen und selbst die besten Analysen kannst du am Ende manchmal in die Tonne klopfen.

Wenn jemand nicht voll konzentriert, voll Fit und Einsatzbereit ist und seine Leistung nicht abrufen kann, dann ist möglicherweise schon der Grundstein für die Niederlage gelegt. Theoretisch ist alles möglich. Es liegt natürlich auch am einen den anderen daran zu hindern seine Leistung abzurufen, genauso kommt es auch auf den anderen an dementsprechend zu handeln und dem entgegenzuwirken. Das macht einen Kampf aus. Wie ein Kampf verläuft entscheidet sich allein im Ring und was beide genau vorhaben und umsetzen ist ohnehin nicht 100%ig genau vorauszusagen. Alles was vorher gesagt oder diskutiert wurde spielt dann keine Rolle. Trotzdem gibt es, wie auch im sonstigen Leben, gewisse Muster die erkennbar sind und sich wiederholen und das Gesamtbild prägen können. Wenn ich eine Einschätzung zu einem Kampf mache, dann berücksichtige ich in erster Linie die bisher gezeigten Fähigkeiten beider Boxer, sowohl mentale als auch körperliche Dinge. Dabei ist insbesondere darauf zu achten wie derjenige agiert hat, ob er technische und taktische Vielfalt gezeigt hat und wie er sich bei großer Gegenwehr gemacht hat. Natürlich kann man sich immer verschätzen, deshalb sollte man auch berücksichtigen dass Dinge schieflaufen könnten, warum sie schief laufen könnten und dessen Wahrscheinlichkeit, die natürlich wieder eine subjektive Einschätzung ist. Auch hier wird man nicht immer richtig liegen, trotzdem weiß man hinterher die Dinge einzuordnen und nachzuvollziehen. Vitali Klitschko z.b hat gegen Byrd für viele eher unerwartet verloren. Im Nachhinein relativieren viele diese Niederlage aber mit einer zumindest nachvollziehbaren Begründung. Es kann also immer anders kommen, aber wenn man weiß woran dies unter anderem lag, ist das für den weiteren Verlauf nur hilfreich.

Daher spar ich mir das Ganze. Sind jetzt auch keine bahnbrechenden Aussagen von mir, ich weiß ... was will man schon von jemand erwarten, der ein Dundee Zitat nicht richtig deuten kann. :p

Es ist viel eher so, dass Du diesen Satz den Dundee verwendet hat überinterpretierst und auch überstrapazierst. Soweit ich das in Erinnerung habe, hat er das weniger nach dem Motto "Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt" gesagt, sondern damit eher darauf hindeuten wollen, dass es damals viele sehr gute Boxer gab die es nicht bis nach oben schafften, weil die Umstände nicht passten, aber boxerisch das Zeug hatten ganz oben mitzumischen. Die Leistungsdichte war höher.

Dass ich z.b denke dass Golovkin im Mittelgewicht in absehbarer Zeit nicht besiegt werden wird, liegt in erster Linie daran dass ich von seinen Qualitäten, insbesondere auch den Intellektuellen und mentalen Eigenschaften sehr überzeugt bin, was bei den anderen absolut nicht der Fall ist, da sie in vielen Bereichen eklatante Nachteile ihm gegenüber haben, und zwar sowohl boxerisch als auch charakterlich, mental und Motivationstechnisch. Man sollte das aber nicht gleichsetzen mit er kann nicht verlieren. Das ist natürlich unmöglich und das sollte man auch differenzieren.

Dass man beispielsweise bei einem Flug zunächst mal davon ausgeht dass nichts passiert, bedeutet noch lange nicht dass auch nichts passieren kann oder wird. Es reicht ein kleines Puzzleteil um hunderte Menschenleben zu verlieren, das ist auch auf alle möglichen Situationen des Lebens übertragbar. Deshalb sollte man aber nicht den Teufel an die Wand malen und nicht etwa keine Termine im Voraus planen, weil man ja ohnehin abstürzen könnte. :laugh2:

Klar ist auch, dass es letztendlich keine Rolle spielt was irgendwelche Forumsuser meinen. Mann kann es auch müßig finden darüber zu diskutieren. Dann sollte man sich aber auch fragen weshalb man überhaupt Beiträge in einem Boxforum verfasst, da Diskussionen im Boxsport zu einem wesentlichen Anteil aus hypotethischen Meinungen besteht. Das wirkt schon etwas heuchlerisch.

Desweiteren stellt sich die berechtigte Frage, warum man mit dieser Einstellung dann ausgerechnet einen Thread besucht, in dem es um die hypothetischsten aller Hypothesen geht. Das erschließt sich mir dann nicht mehr. Jedenfalls scheint es nicht zu den selben klugschei..erischen Belehrungen zu passen, die Du hier immer wieder von Oben herab meinst posten zu müssen. Dies wiederum legt den Verdacht nahe, dass Deine wahren Motive an der Teilnahme an den Diskussionen andere sind, als Du indirekt vorgibst. :wavey:
 
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Totto

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Erst predigst Du dass man nie wissen kann wie es kommt, was ja andererseits auch bedeutet immer im Moment zu leben, die Dinge so zu anzunehmen wie sie kommen und immer zu versuchen das bestmögliche daraus zu machen. Andererseits hast Du keine Lust Dich auf Diskussionen einzulassen, mit der Begründung dass Dein gegenüber dabei unsachlich werden wird und der Unterstellung dass es nur ums Rechthaben geht. Du greifst den Dingen als voraus, obwohl Du gleichzeitig in jedem Deiner Beiträge das Gegenteil predigst.

So wie ich Timeout kenne, tust Du ihm hier Unrecht.

Mein ehemaliger Prof sagte immer: "Ich habe keine Vorurteile - das sind alles gesammelte Lebenserfahrungen" :D
Auch bei einem langjährigen Forumsuser kommen derartige Gefühle manchmal auf. Es wiederholt sich alles...
Insofern fühle ich ein bisschen mit Timeout ;)
 

Realist

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So wie ich Timeout kenne, tust Du ihm hier Unrecht.

Mein ehemaliger Prof sagte immer: "Ich habe keine Vorurteile - das sind alles gesammelte Lebenserfahrungen" :D
Auch bei einem langjährigen Forumsuser kommen derartige Gefühle manchmal auf. Es wiederholt sich alles...
Insofern fühle ich ein bisschen mit Timeout ;)

Du brauchst hier nicht den Anwalt spielen. Er wurde hier auf frischer tat ertappt. :D

Zumindest solltest Du Dir die Zeit nehmen und die letzten Beiträge genau durchlesen und verstehen. Dann hättest Du den Fall wohl gar nicht erst angenommen. :laugh2:
 

Roberts

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@Realist
timeout4u hat als Insider und ausgewiesener Boxfachmann eben das Gefühl, dass hier Blinde oder Halbblinde mit dem Anspruch der absoluten Wahrheit - manchmal auch wortreich und mit vielen Phrasen gespickt - plakativ über Dinge diskutieren, die man viel differenzierter betrachten müsste. Darüber hinaus ärgert ihn wohl die eindimensionale Herabwürdigung respektabler Boxer durch irgendwelche Couchpotatos, die maximal mal ein paar Amateurkämpfe auf niedrigsten Niveau gehabt haben und sich selbst als die Inkarnation von Dundee und Steward betrachten. - Obwohl ich Betroffener der Kritik bin, kann ich das sehr gut nachvollziehen.

Er ist - nebenbei bemerkt - nicht der einzige Nutzer, der ein Problem mit Deiner Art hat. Etwas weniger Selbstgefälligkeit wäre in der Tat m.E. nicht schlecht. Es gibt eben Ansichten jenseits Deiner Einschätzungen, die ebenfalls eine Existenzberechtigung haben und es ist auch keine Majestätsbeleidigung Dir zu widersprechen. :wavey:
 

LeZ

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Auch der überlegenste Boxer kann mit einer Verletzung jeden Kampf gegen jeden Gegner verlieren. Tritt dem Ringrichter auf den Fuss, knickt um, und fertig. Das heisst aber nicht dass es "realistisch" ist dass in jeder Top-20 verborgene Talente schlummern die den jeweiligen Top-Mann jederzeit schlagen könnten.
 

Realist

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@Realist
timeout4u hat als Insider und ausgewiesener Boxfachmann eben das Gefühl, dass hier Blinde oder Halbblinde mit dem Anspruch der absoluten Wahrheit - manchmal auch wortreich und mit vielen Phrasen gespickt - plakativ über Dinge diskutieren, die man viel differenzierter betrachten müsste.

Dagegen ist nichts einzuwenden, auf die Art und Weise wie er das zum Ausdruck bringt allerdings schon. Man darf nämlich auch Verständnis dafür haben, dass wenn jemand versucht bestimmte Kernpunkte in seine Aussagen zu packen und diese zu untermauern, andere Dinge nicht ausreichend beleuchtet werden bzw. auf der Strecke bleiben können (mal ganz abgesehen davon, dass dieser Thread geradezu der Inbegriff der hypothetischen Diskussionen ist). Darum kann man nachhaken um die Hintergründe der Aussagen zu beleuchten. Dieser User hat aber ganz offensichtlich versucht, getätigte Aussagen anders darzustellen als sie gemeint waren ohne auch nur darauf einzugehen, gleichzeitig auch noch zu unterstellen dass das Gegenüber es nicht besser weiß.

Er ist - nebenbei bemerkt - nicht der einzige Nutzer, der ein Problem mit Deiner Art hat. Etwas weniger Selbstgefälligkeit wäre in der Tat m.E. nicht schlecht. Es gibt eben Ansichten jenseits Deiner Einschätzungen, die ebenfalls eine Existenzberechtigung haben und es ist auch keine Majestätsbeleidigung Dir zu widersprechen. :wavey:

Und schon wieder die Majestäts-Keule. Ich habe keiner Ansicht die Existenz verweigert (es war genau umgekehrt), was gäbe mir das Recht dazu? Es sei denn man versteht unter Existenzverweigerung, dass andere Ansichten grundsätzlich ein Widerspruch zu der eigenen sind. Dem zur Folge wäre aber jede Meinungsverschiedenheit eine gegenseitige Existenzverweigerung.

Wenn man ein Problem mit einer (sachlichen) Aussage hat, darf man sie zitieren und sachlich darauf eingehen bzw. Gegenargumente bringen. Das ist hier nicht nur nicht geschehen, darüber hinaus trat auch eine Doppelmoral zum Vorschein, die bilderbuchmäßig ist. :wavey:
 
S

sabatai

Guest
Crawford gehört spätestens jetzt auch in die Top 10. Der Typ steigert sich jedes Mal. In puncto Variabilität ist er wahrscheinlich schon die #1. Oder was heißt wahrscheinlich? Es gibt keinen Boxer, der so variabel agieren und so spielerisch die Auslage wechseln kann. Das war eine Lehrstunde in allen Belangen. Roy Jones hat Recht: "That's textbook material right there."
 

wicked

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1. Floyd Mayweather Jr. (glasklare Nr. 1.)

Ward ist raus. Hinterlaesst eine Luecke, die eigentlich von niemanden richtig gefuellt werden kann. Alle ruecken (unverdient) ein Plaetzchen vor.

2. Manny Pacquiao (immer noch ziemlich jedem ueberlegen, aber nicht mehr die Elitemaschine von einst)
3. Guillermo Rigondeaux (absoluter Oberskiller. Der fast perfekte Boxer)
4. Timothy Bradley (rundem stark, sehr flexibel, unterschaetztes Resume)
5. Carl Froch (findet fast immer einen Weg zu gewinnen, super Resume, holt aus seinen beschraenkten Moeglichkeiten mehr als 100% raus)
6. Roman Gonzalez (bester Offensivboxer, boxt aehnlich wie Golovkin - jedoch mit mehr Infightqualitaeten)
7. Gennady Golovkin (im MW momentan kaum besiegbar, knockt mittlerweile regelmaessig Top10 Leute aus)
8. Terence Crawford (Oberskiller, sehr flexibel, ruhig und abgeklaert: gibt im Leicht- und Halbweltergewicht (ausser evtl. Pacman) niemanden der ihn besiegen kann)
9. Juan Manuel Marquez (Top Resume, gibt aber Halbwelter und Welter ein paar Leute gegen die er verlieren wird)
10. Sergey Kovalev (trotz Lineal-******* ist der the-man-to-beat im Halbschwer, hat eine Legende locker ausgepunktet, harte natuerliche Power aus der Distanz)
11. Miguel Cotto/ Saul Alvarez (auf Kollisionskurs - beide mit sehr guten Siegen zuletzt)
12. Juan Francisco Estrada (Offensiv stark, variabel, + hohe Workrate, super Kombos)

In Aussicht
Naoya Inoue (erst 21 und boxt dieses Jahr bereits die zweite Nr. 1 einer GW, guter Boxer-Puncher)
Vasyl Lomachenko (die letzten beiden Performanzen sahen sehr vielsprechend aus, gegen Walters waere es der Showdown der IMO zwei besten Federgewichtler)
 

Roberts

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Was Du nicht sagst. :D[...]Sieh einer an. Was eine bahnbrechende Erkenntnis Du lieferst. :rolleyes:[...]Ich hoffe Dir ist klar, dass dies nur eine Verallgemeinerung ist die in vielen Fällen zutreffen mag, aber keineswegs wörtlich genommen werden sollte. :licht:

Sorry, solche Aussagen sprechen für überbordende Arroganz, wobei mir nicht klar ist, auf welche Expertise sich dieses Verhalten eigentlich stützt. Das ist dann keine Keule, sondern eine wohl nachvollziehbare Einschätzung. Ich kann gut verstehen, wenn durch dieses Verhalten dem Gesprächspartner die Lust an der Diskussion vergeht.

Ich wage beispielsweise zu behaupten, dass momentan kein Mittelgewichtler der Welt Golovkin besiegen würde. Besiegen Können ist wieder der falsche Ausdruck. Es kann immer unvorhersehbare Umstände geben die einem eine Niederlage einbringen können. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen muss man die Weisheit nicht mit dem Löffel gegessen haben.

Der Ton macht - wie so oft die Musik. Davon einmal ab, timeout4u hat auch gerade die Outmatching-Praxis angesprochen, was eigentlich verdeutlicht, dass es sich bei der Frage, warum viele ranglistenniedrigere Boxer gegen einen sog. Top-Mann keine Chance haben und warum es trotzdem schon mal Upsets gibt, es sich eben nicht nur um unvorhergesehene Umstände handelt, die zu einem unerwarteten Ergebnis führen, sondern um Fähigkeiten, die auch der ein oder andere ranglistenniedrige Boxer hat und die manchmal durchschlagen, obwohl wir es häufig mit (geplanten) Vorteilsnahmen seitens der Champions und Top-Leute zu tun haben.

Kurzum: P4P-Einschätzungen basieren nicht immer auf der Bewertung reiner Fertigkeiten, sondern schlagen auch Möglichkeiten (und Glück) den Fertigkeiten zu. Das kann ich nachvollziehen.
 

Realist

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Sorry, solche Aussagen sprechen für überbordende Arroganz, wobei mir nicht klar ist, auf welche Expertise sich dieses Verhalten eigentlich stützt. Das ist dann keine Keule, sondern eine wohl nachvollziehbare Einschätzung. Ich kann gut verstehen, wenn durch dieses Verhalten dem Gesprächspartner die Lust an der Diskussion vergeht

Meine 15 Amateurkämpfe mögen vielleicht keinen Expertenstatus berechtigen. Dieser ist aber auch nicht erforderlich um eine klare Vorstellung von Dingen zu haben, sie realitätsnahe einzuordnen und zu wissen, dass sich der Faustkampf aus kleinsten Details zusammensetzt, was sich mit Worten kaum allumfassend erklären lässt.
Im Prinzip ist es nicht anders als sonst im Leben, wo wir hauptsächlich mit unseren Erfahrungen und Gewohnheiten handeln, weshalb man aber dennoch nicht Scheuklappen aufziehen, sondern mit offenen Augen durch die Welt gehen sollte. Das beinhaltet auch, dass gewisse Dinge nunmal beim Namen benannt werden.

Der Beitrag der mich zu der von dir zitierten Antwort bewogen hat war übrigens auch nicht ganz astrein, sondern durchaus provokant geschrieben und an dieser Stelle unangebracht, woraufhin ich ein wenig überreagiert haben mag.

Davon einmal ab, timeout4u hat auch gerade die Outmatching-Praxis angesprochen, was eigentlich verdeutlicht, dass es sich bei der Frage, warum viele ranglistenniedrigere Boxer gegen einen sog. Top-Mann keine Chance haben und warum es trotzdem schon mal Upsets gibt, es sich eben nicht nur um unvorhergesehene Umstände handelt, die zu einem unerwarteten Ergebnis führen, sondern um Fähigkeiten, die auch der ein oder andere ranglistenniedrige Boxer hat und die manchmal durchschlagen, obwohl wir es häufig mit (geplanten) Vorteilsnahmen seitens der Champions und Top-Leute zu tun haben.

Kurzum: P4P-Einschätzungen basieren nicht immer auf der Bewertung reiner Fertigkeiten, sondern schlagen auch Möglichkeiten (und Glück) den Fertigkeiten zu. Das kann ich nachvollziehen.

Die Umstände müssen natürlich stimmen, und zwar nicht nur was die Fähigkeiten und Gegnerwahl angeht, sondern auch die Promotermacht bzw. fairen Verhältnisse sollten in ausreichendem Maße gegeben sein. Es mag durchaus auch heute noch Boxer geben die in Wahrheit deutlich besser sind bzw. sein könnten, als man aufgrund ihrer Position annehmen würde, u.a weil niemand ihren Wert zu schätzen wusste (ähnlich wie anfangs bei Golovkin), oder aber weil sie aufgrund von Fehlentscheidungen keine weitere Beachtung geschenkt bekommen haben und auf der Strecke geblieben sind. Wie schonmal erwähnt, ist das für mich keine Erkenntnis und hatte nichts mit dem Ansatzpunkt zu tun.
Ich denke nämlich auch, dass diese Boxer in ihrem tatsächlichen momentanen Zustand und ihren jetzigen Erfahrungswerten nicht ansatzweise mit einem Boxer mithalten könnten, der ihnen in dieser Hinsicht sehr viel voraus hat und zusätzlich, subjektiv betrachtet, von den Fähigkeiten her einer der besten Boxer zu sein scheint, welcher der breiten Öffentlichkeit je bekannt wurde. Es kommt auf die aktuelle Leistungsfähigkeit an, und nicht auf das Potential was irgendein Boxer hat oder haben könnte. Zumal die jetzige Situation im Boxsport auch kaum mit früheren Zeiten vergleichbar ist. So viel großes Talent, und vorallem soviel große Motivation tummelt sich da momentan nun auch wieder nicht, und das verringert die Wahrscheinlichkeit das jemand die Boxwelt in diesem Maße schocken könnte nochmals deutlich.

Von daher kann es schon nerven, hier mit Grundsätzen anzufangen um damit auf belehrende Weise auf irgendwas hinzudeuten was zwar durchaus seine Berechtigung hat, aber eben trotzdem differenziert werden sollte, da es zur eigentlichen Diskussion wenig bis nichts aussagt.
 

Roberts

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jkd

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entweder man findet es gut was jemand schreibt, kann etwas damit anfangen, versteht es oder eben nicht.
der gehalt einer aussage hängt nicht unbedingt mit den erfahrungen des schreibers zusammen oder dessen zeit die er mit dem thema verbracht hat.
es können leute 20 jahre boxen, dann kommt ein talent, trainiert 6 monate und erteilt dem "erfahrenen", eine boxlektion nach der anderen.
genauso schreiben hier einige schon jahre und können immer noch nur auf recht bescheidenem niveau kämpfe durchschauen. manche dinge erschließen sich denen einfach nicht, was normal ist. schade ist es dann immer, wenn aufgrund von unverständnis, dinge zerredet werden. denn wie gesagt, entweder man kann etwas damit anfangen oder eben nicht.
da die wenigsten große talente sind, ist eh klar, dass sie eine andere auffassungsgabe im talentierten bereich haben müssen. man kann also locker davon ausgehen, dass ein riesen talent dinge schreibt, die der breiten masse erstmal komisch erscheinen. es muss ja anders sein. und das talent musste auch selbst erstmal feststellen, dass er gewisse dinge anders wahrnimmt und muss dann lernen, dieses für den "normalo" zu übersetzen. was voraussetzt, dass man auch erstmal checkt, wie es der normalo überhaupt versteht. das ist doch der grund, warum große sportler nicht automatisch auch große trainer sind.
 

LeZ

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Welches "Outmatching" betreibt denn Golovkin ? Kauft der seinen Gegnern die Trainer weg ? Die Gyms ? Verbietet der denen Krafttraining und Konditionstraining auf höchstem Niveau ? Mietet er böse Ringrichter die seine schmutzigen Tricks durchwinken, oder Punktrichter die ihm Runden schenken die er klar verloren hat ? Lässt er seine Gegner ne halbe Stunde im Ring komischen Rappern zuhören bevor er warm reinkommt und es dann gleich losgeht ?
 

wicked

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1. Floyd Mayweather Jr. (glasklare Nr. 1., boxt den (gealterten) Manny Pacquiao klar aus. Kompensiert seine etwas nachlassende Beinarbeit und Relfexe (kein typischer Konterpuncher mehr) mit einer oberkrassen Distanzkontrolle und Ring-IQ)

2. - Niemand verdient den Platz.... gehört eigentlich Andre Ward. Aber der müsste mal wieder boxen....

3. Guillermo Rigondeaux (der fast perfekte Boxer, zieht seine Kreise auf der Suche nach Gegnern und TV-Sendeplätze, übel wie seine Karriere versickert)
4. Roman Gonzalez (bester (oder perfekter) Offensivboxer P4P, schraubt die Power zwar wie GGG in den Boden, ist dabei jedoch um einiges agiler, schneller und mit mehr Infightskills)
5. Gennady Golovkin (Obwohl in letzter Zeit etwas zu sehr powerverliebt, wälzt er trotz riesigem Erwartungsdruck alles nieder, das im MW vor seine Fäuste kommt)
6. Manny Pacquiao (Sah gegen Mayweather doch merklich gealtert aus. Wird gegen grössere, jüngere Boxer mit Talent wie Brook, Thurman oder Crawford Mühe haben)
7. Timothy Bradley (unterschätzte Skills hat der Allrounder und v.a. ein unterschätztes Resumee. Boxt mit Jessie Vargas wieder einen guten Boxer)
8. Sergey Kovalev (Hat mit Hopkins und Pascal die Topmänner des Halbschwers klar besiegt, die Stevenson duckte. Obwohl extrem offensiv und mit üblem Punch, sehr leichtfüssig und ausgefuchst. Main Events machte leider zuletzt keine gute Figur mit ihm)
9. Terence Crawford (Abgeklärter Oberskiller mit hohem Ring-IQ. Adaptiert während des Kampfes exzellent und findet die Lücken die er staubtrocken und bitterböse ausnutzt. Von 135-140 lbs sehe ich niemanden als Favoriten gegen ihn. Würde Danny Garcia vorführen)
10. Saul Alvarez (Boxt stilistisch ihm unangenehme Boxer und findet einen Weg zu gewinnen. Zwar ist seine Beinarbeit schlecht, jedoch besitzt er exzellente KonterKOskills. Ist der Gegner kein 'Runner' kann er diese voll ausspielen... siehe zuletzt vs. Kirkland)

In Aussicht:
Naoya Inoue (drahtiger Boxer-Puncher, der an Tommy Hearns erinnert. Feuert eine Bombenrechte aus der Distanz und mit bösen Bodyshots, neben Gonzalez der eindeutig beste Mann bei den ganz Kleinen)
Vasyl Lomachenko (Gary Russel's grosser Sieg über Gonzalez macht Loma noch besser. Scheint sich von Kampf zu Kampf weiter zu entwickeln und adaptiert während des Kampfes, IMO auf dem Weg zum Elitefighter. Kommt er am Oberpuncher Walters vorbei, gehört er in jede P4P Liste IMO)

Raus:
Carl Froch und Juan Manuel Marquez wegen Inaktivität. Letzterer wäre IMO in der Gewichtsklasse (140 - 147 lbs) in der er heute boxt, sowieso nicht mehr konkurrenzfähig mit den Besten.
 

Goal04

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Ist es doch gar nicht, wenn man sich mal so die letzten Einschaltquoten bei HBO und die vollen Hallen Woche für Woche anschaut. Letztes Jahr 80.000 Leute in Wembley, dieses Jahr 4.4 Mio. PPV-Buys im Jahrhundertkampf.... ich sehe das Boxen wirklich nicht auf dem absteigenden Ast.
 

NEO

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Naja, da sind vollgestopfte Monate dabei und dann passiert mal 3-4 Monate nichts. Money und Pac sind bald Geschichte, dh die Quoten und Gagen gehören bald der Vergangenheit an.
Um so eine mediale Wirkung wie zuletzt zu erzielen, bedarf es einiger Zeit. Roc Nations, Haymon und wer sonst noch alles mit ihren Miniverbänden auftaucht, verhindern einige interessante Paarungen.

Es sieht nicht trister aus als vorher, aber auch nicht wirklich besser.
 
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