O-Scoring, 20.03.2010: Wladimir K. vs. 'Fast' Eddie Chambers


Eure Aussage zum Kampf !?


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KRAFT&HERZ

old member
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Aber er hat ja Recht. Der Stil von Wladimir wird ja hier immer gebetsmühlenartig als unfair kritisiert. Zum Beispiel wird in diesem Kampf das Klammern von Wladimir bemängelt. Wann hat er denn hier mal geklammert? Ich kann mich da an 2, 3 Kreisel erinnern, bei jedem anderen Kampf wäre das überhaupt nicht erwähnt worden. Aber bei Wladimir ist das halt ganz schrecklich. Da wird schon meiner Meinung nach manchmal stark mit zweierlei Maß gemessen.

2 mal geklmmert bzw. aufgelegt und dafür ist er von eddy 2 mal hochgehoben worden und hat sich nen rabbit gefangen. das war es, das war vor ein paar jahren echt schlimmer.:wavey:
 

Tim B.

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Zum Beispiel wird in diesem Kampf das Klammern von Wladimir bemängelt. Wann hat er denn hier mal geklammert

Nicht das Klammern ist das Problem, sondern das Aufstützen. Und das macht er den ganzen Kampf über. Jedesmal, wenn Chambers am Mann abduckt, lehnt sich Wladimir drauf.

Ich will mir nicht den ganzen Kampf nochmal anschauen, deswegen hier das erstbeste Beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=yJylD5J7TOg
9:17

Er zieht ihn richtig runter, damit er sich aufstützen kann. Es gab später mehrere solcher Szene, bei denen man dann auch sehen konnte, wie Wladimir seinen Körper entspannt und wirklich den nassen Sack spielt.
 

Emperor

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http://www.youtube.com/watch?v=yJylD5J7TOg

Er hat sie ein ums andere Mal geschlagen, wieviele davon wirklich gelandet sind, naja. Bei zweien sieht man aufgrund der Kameraperspektive nicht, ob sie vielleicht streifen, der Rest geht daneben.

Ich gebe Dir recht ;) . Was ich meinte war, dass Chambers noch soetwas wie einen Plan hatte, dem nach dem Volltreffer in der zweiten Runde nicht mehr nachgegangen ist. Keine ordentliche Beinarbeit mehr, nur noch DD und keine right-hand-lead mehr. Ich denke so ist es besser ausgedrückt :) .
 

KhaosaiGalaxy

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Ach Tony, du kannst von Floyd einfach nicht lassen, stimmt's? Dass der eine unsauber boxt, wäscht den anderen nicht rein. Oder ändert das etwa irgendwas an der Sache? Wladimir nimmt seinen körperlich ohnehin unterlegenen Gegnern durch dieses Abklammern und Auflehnen soviel Aktionsfläche, dass man es bei der Vielzahl an Situationen nichtmal bei einer Ermahnung belassen dürfte. Ich erinnere mich noch dunkel an einen bedeutenden Kampf in England vor ein paar Monaten; dort wurde das Klammern irgendwann bestraft und hat den Verursacher am Ende den Sieg gekostet. Davon kann zwar bei Klitschko-Kämpfen keine Rede sein, weil die Kämpfe in der Regel nicht knapp sind, aber wenigstens wäre dann ein taktisches Kampfmittelchen aus dem Werkzeugkoffer verschwunden - und den kleineren Jungs würde mehr Spielraum gegeben.

:thumb: Sehr gutes, vor allem vernünftiges Posting. Das soll jetzt nicht Klitschkos VERDIENTEN Sieg schmälern und auch nicht die Tatsache, daß er neben seinem Bruder ganz einfach der alles dominierende Top-Mann im HW ist. Rein qualitativ kommt nach den Klitschkos lange nix (Haye vielleicht ? Aber GROSSES Fragezeichen...). Man muß WKs Strategie nicht mögen, aber seinen ungefährdeten Erfolg über den jeweiligen Gegner sollte man zumindest anerkennen OHNE Polemik und Verbitterung. Es ist ja auch nicht sein Fehler, wenn den Gegnern die Physis und/oder die Klasse fehlt, um mitzuhalten. Wollte das nur noch mal klarstellen. Aber - und da bin ich mir dir - grenzwertig ist sein eben nicht seltenes Klammern und Drücken TROTZDEM.
"Unsportlich" nannte hier jemand Chambers' Ringer-Aushebel-Einlage. Aber was war und ist denn dann bitteschön Klitschkos Armgeschraube ? Eigentlich hat er sowas doch gar nicht nötig oder ?
 

TitoTrinidad87

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Manchmal muss man auch hinter so manche Legende blicken.

niemand weiß, wie tyson gegen die klitschkos ausgesehen hätte, aber wenn ich mich an die erste runde von vitali gegen sanders erinnere, dann finde ich es garnicht unwahrscheinlich, dass ein motivierter und konzentrierter prime-tyson beide klitschkos überrannt hätte.von wladimir garnicht zu sprechen.
andererseits fällt mir auch kein boxer ein, bei dem das nicht der fall wäre.
bei prime-tyson nutzt auch keine stilanalyse. das war einfach ein phänomen und soetwas gab es und wird es wohl nie wieder im hw geben.

mMn muss man eben nicht hinter die legende tyson blicken und meines erachtens ist jeder superlativ über einen prime-tyson auch angebracht und keine übertriebene glorifizierung.

die leistungen der klitschkos sind natürlich aus sportlicher sicht überragend und ihre dominanz beeindruckend, jedoch wundert es mich nicht, dass dieses ,,streberboxen'' nicht jedermanns sache ist.

die klitschkokämpfe bieten außerhalb des rings jede menge show, jedoch im ring fehlt ein wenig der entertainmentfaktor.

naja sie holen halt das beste aus ihren anlagen und sind damit erfolgreich. wer will es ihnen verübeln?
 

Schlonski

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niemand weiß, wie tyson gegen die klitschkos ausgesehen hätte, aber wenn ich mich an die erste runde von vitali gegen sanders erinnere, dann finde ich es garnicht unwahrscheinlich, dass ein motivierter und konzentrierter prime-tyson beide klitschkos überrannt hätte.von wladimir garnicht zu sprechen.
andererseits fällt mir auch kein boxer ein, bei dem das nicht der fall wäre.
bei prime-tyson nutzt auch keine stilanalyse. das war einfach ein phänomen und soetwas gab es und wird es wohl nie wieder im hw geben.

mMn muss man eben nicht hinter die legende tyson blicken und meines erachtens ist jeder superlativ über einen prime-tyson auch angebracht und keine übertriebene glorifizierung.

die leistungen der klitschkos sind natürlich aus sportlicher sicht überragend und ihre dominanz beeindruckend, jedoch wundert es mich nicht, dass dieses ,,streberboxen'' nicht jedermanns sache ist.

die klitschkokämpfe bieten außerhalb des rings jede menge show, jedoch im ring fehlt ein wenig der entertainmentfaktor.

naja sie holen halt das beste aus ihren anlagen und sind damit erfolgreich. wer will es ihnen verübeln?


Naja auch ein Prime-Tyson war nicht über jeden Zweifel erhaben und hatte einige Schei.sskämpfe.

Wenn große Leute mit guter Beinarbeit vorhanden war sah es für Tyson bei weitem nicht mehr so rosig und phänomenal aus, wie gegen Brawler die nur wenig Reichweitenvorteile hatten.

Tysons Speed und Oberkörperpendel, seine Kombos sind legendär, aber man muss sie, ähnlich wie bei den klitschkos, auch in Relation zur Gegnerschaft sehen.

Tysons Gegner in den 80ern waren mit Sicherheit nicht viel besser als das was heute im HW so rumläuft. Sein bester Gegner war Spinks, ein eher aufgeblasenes Halbschwergewicht, das einen über-den-Berg-Holmes knapp schlagen konnte. Daneben noch Holmes selber, Tucker und Bruno. Mit Abstrichen noch Thomas und Berbick. Der Rest war so die Ray Austin-Liga.

Überrannt hätte er allenfalls einen Wladimir in der Sanders-Form von 2003. Wobei man bezweifeln darf, dass Klitschko mit so einer laschen LarifariEeinstellung gegen einen Prime-Tyson geboxt hätte.

Heutzutage würde ich beide Klitschkos in ihrer Prime gegen einen Prime-Tyson ohne Umschweife favorisieren. Da sind die körperlichen Vorteile so signifikant und die Fähigkeit beider Klitschkos diese Vorteile gandenlos und fehlerfrei auszuspielen so offensichtlich, dass da auch ein Prime-Tyson erhebliche Probleme hätte den entscheidenden Schlag anzubringen. Styles make fights und der Stil der Klitschkos wäre absolut schlecht für Tyson.

Ein Eddie Chambers ist von der Speed her in Tysons Liga. Er hat auch ein paar mal probiert den linken Haken im Infight anzubringen. Er hatte aber aufgrund seiner Reichweitennachteile keine Chance.
 
Zuletzt bearbeitet:

Big d

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Gegen Tyson würde ich wladi jetzt nicht vorne sehen:D

Aber er ist schon ein super starker HW champion und so viel geklammert und draufgelegt hat er jetzt auch nicht. Da hat LL in der ersten runde gegen tyson mehr gehalten als wladi hier im ganzen fight:)
 

Tony Jaa

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Ach Tony, du kannst von Floyd einfach nicht lassen, stimmt's? Dass der eine unsauber boxt, wäscht den anderen nicht rein. Oder ändert das etwa irgendwas an der Sache? Wladimir nimmt seinen körperlich ohnehin unterlegenen Gegnern durch dieses Abklammern und Auflehnen soviel Aktionsfläche, dass man es bei der Vielzahl an Situationen nichtmal bei einer Ermahnung belassen dürfte.


Das ist einfach ein hinfälliges Argument. Im Boxen wird nun mal seit Urzeiten geklammert. Wenn du Wladimir nun für die 5 Klammeraktionen pro Runde bestrafen willst, musst du bei Floyd, Hopkins, Ward etc nach 2 Runden die DQ fordern.
Verstehe nicht die Aufregung, in finde mal Klitschko-Kämpfen wird deutlich weniger geklammert als im Durchschnitt. Du forderst aber keine allgemein härtere Auslegung, sondern für Wladimir einen Sonderfall, weil der Gegner ja eh so selten in die richtige Distanz kommt.
 

buta

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Aber er hat ja Recht. Der Stil von Wladimir wird ja hier immer gebetsmühlenartig als unfair kritisiert. Zum Beispiel wird in diesem Kampf das Klammern von Wladimir bemängelt. Wann hat er denn hier mal geklammert? Ich kann mich da an 2, 3 Kreisel erinnern, bei jedem anderen Kampf wäre das überhaupt nicht erwähnt worden. Aber bei Wladimir ist das halt ganz schrecklich. Da wird schon meiner Meinung nach manchmal stark mit zweierlei Maß gemessen.

Es geht ja nicht um das Abklammern und Unterbinden von Aktionen allein, auch nicht darum, sich Pausen zu verschaffen, sondern um das willentliche Aufstützen und Auflehnen, "In-den-Mann-fallen-lassen", Schieben, Drücken, in den Schwitzkasten nehmen - und das beginnt nach nicht einmal anderthalb Minuten der ersten Runde. In der selben Runde gab es dazu noch eine Situation, in der er sich mit dem ganzen Gewicht gegen Chambers gestemmt hat. Das selbe Bild in der zweiten Runde nach gerade einmal dreißig Sekunden oder so. Das ist eindeutig strategisches Klammern, mit dem nicht nur Aktionen des Gegners gestört werden; körperliche Vorteile werden so ausgespielt, dass der kleinere Gegner darunter leiden muss. Mir geht es also weniger um den Clinch an sich, der in den beschriebenen Fällen ja nicht nur ein "taktisches Foul" (wie im Regelfall) darstellt, sondern ersichtlich als Waffe gegen den Körper des Gegners gebraucht wird.

Ich zähle bis zum Ende der Runde 3 fünf oder sechs kritische Aktionen nach dem oben beschriebenen Muster.
 

lamont zero

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Im Groben wurde alles gesagt, aber auch ich möchte festhalten:

Wladimir Klitschko hat seinen Pflichtherausforderer vollkommen dominiert.
Er boxte wie immer, effizient und risikoarm. Er wurde kaum getroffen und gewann jede Runde. Eine weitere "Hoffung" wurde besiegt und schwer besiegt.
Die Prominenten waren zahlreich gekommen, die Düsseldorfer durften sich über Wladis "Alt-Dusche" freuen, RTL hatte eine Rekordquote und der gemeine RTL-Bürger fühlte sich einer historischen Nacht nah, in der Vorstellung in 30 Jahren könne man den Enkeln davon berichte wie man bis Mitternacht aufgeblieben ist, um den großen kleinen Klitschko gegen den Amerikaner, die Nr.1, siegen zu sehen. Und was für ein brutaler KO!

Na ja, schlussendlich war der Kampf ******langweilig. Klitschko macht alles richtig. Er muss kein Risiko gehen. Er ist Champion, der wohlverdiente und er könnte verlieren, die Marke könnte beschädigt werden. Wer will das schon?

Mein Herz kann Wladimir Klitschko mit solchen Kämpfen nicht gewinnen und das Schwergewicht ist tot. Auch Povetkin wird den Titel nicht holen, zumindest nicht gegen den aktuellen WM.

Einzig David Haye bleibt spannend, auch wenn er verliert. Der Mann ist pure Unterhaltung, aber auch sportlich betrachtet erfolgreich. Mal sehen wie er sich im HW schlägt, Paper-Champ ist er ja schon.
 

Big d

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Guter Beitrag, wenn man der Meinung ist dass im Kampfsport immer der Größere gewinnt. Richtig gut!!
Ich verstehe euch Leute nicht, wirklich das ist wie bei Nadal im Tennis. Man muss die Sportart nicht selber gemacht haben, man muss nicht mal wirklich Ahnung haben ABER rafft es doch einfach bitte, dass es im Leistungssport sowas nicht gibt wie "das ist ja viel einfacher". Das muss ich ja immer noch den Tennis-Scrubs beibringen, die mir immer erzählen wollen dass ja Nadal nur gut laufen und rüberbringen kann.
Sind die Klitschkos die ersten großen und athletischen Menschen der Welt? Wie lange gibt es Leut die in der NBA spielen? Was ist mit anderen Boxern wie Dimitrenko, der auch gute Anlagen hat?? Wenn es so einfach ist, warum gab es nie solche großen WM wie die Klitschkos (Ausnahme Lewis)? Scheint ja alles so einfach zu sein wenn man groß genug ist.
Zum Klammern: Floyd Mayweather, der die p4p #1 war, klammert doch viel mehr. Aber ich vermute er darf das, weil er so klein ist.

Es ist aber lustig anzusehen, wie dann Never-Beens wie Tua glorifiziert werden, der von Chris Byrd vermöbelt und von Rahman 2mal ausgeboxt wurde.




Wo konnte er mitmischen? Weil er gg SSS gewonnen hat? Wie wäre wohl ein Kampf gg die Klitschkos ausgegangen?
Was sagt es eigentlich über die tollen 90er aus, dass Foreman mit 45 nicht nur mithalten konnte, sondern linear Champion war?
Und wenn jetzt alles so schlecht ist, warum konnte sich ein David Tua in seiner Prime nicht gg Chris Byrd durchsetzen?

Das ist halt so das viele Leute total verblendet in ihrem früher war alles besser gerede sind, das sie die sache einfach nicht objektiv betrachten und gegner hochjubeln um ihr idol noch besser dastehen zu lassen. Dabei waren die gegner eines tyson wohl noch schlechter als die von wladi. Und als er dann gute leute geboxt hat wurde er vermöbelt.

Viele Leute haben halt nicht irklich ahnung, bzw. die fights überhaupt nicht gesehen. wer sagt das ein holmes oder lewis auch nur ein bischen attraktiver geboxt hat, hat deren fights einfach nicht gesehen. Das sind halt die leute der youtube generation, die nur KO compilations kenne.

Nat. sind auch der anderen seite die K groupies auch ärgerlich. Gegen Ali, Tyson und Lewis sehe ich die Ks z.b klar hinten. Aber jeder andere champ der geschichte hätte nen verdammt harten abend gegen den 2010er wladimir gehabt, auch wenn wladi vllt auch den ein oder anderen fight verloren hätte.

Wladí hat seine schwächen, aber auch gewaltige stärken und das ist nicht nur seine größe. Er hat nen hammer punch, ist für seine größe pfeilschnell(deutlich schneller als andere riesen wie bowe und Lennox) und hat ein sehr gutes timing. Einen solchen mann muss man erst mal besiegen
 

TitoTrinidad87

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der gemeine RTL-Bürger fühlte sich einer historischen Nacht nah, in der Vorstellung in 30 Jahren könne man den Enkeln davon berichte wie man bis Mitternacht aufgeblieben ist, um den großen kleinen Klitschko gegen den Amerikaner, die Nr.1, siegen zu sehen.

das glaube ich eben nicht!
selbst meine großeltern haben mir am nächsten tag vom langweiligen boxkampf berichtet. bei den klitschkos bleiben wahrscheinlich leider nur die niederlagen beim ,,gemeinen RTL-Bürger'' als historische kämpfe im kopf.
und das ist für mich auch der grundlegende unterschied zwischen den klitschkos und schwergewichtsgrößen aus der vergangenheit.
 

mat94

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Der Kampf erinnerte stark an W.Klitschko vs. Axel Schulz damals.

Chambers hat wie Schulz dem ersten Angriff keinen zweiten folgen lassen. Er schaut in der Doppledeckung, schluckt dabei klitschkos Führhände und macht einen Angriff, der aus ein bis 2 Händen besteht. Er kommt ansatzweise ran, beendet dann aber die Aktion und geht wieder raus.

Ein Boxer auf Weltniveau muss doch in diesem Fall, wenn er mit 2 Händen an den Mann kommt, weiter machen! Anders geht es nunmal nicht.

Warum kommt kein Boxer mal auf die Idee, ganz aus Klitschkos Distanz zu verschwinden, sodass Klitschko ihn jagen muss? Ein guter Boxer könnte so den Gegner in ungüsntige Positionen bringen.

verstehe auch micht was das sollte. die haben doch nicht etwa im ernst geglaubt mit 2 händen an den mann zu kommen. da müssen 5 ,6, 7 hände auf einaml kommen und das zum kopf und zum körper. die schläge müssen außerdem mit voller härte kommen und nicht solche wischer. chambers ist nun mal schon 3 gewichtsklassen niedriger als wlad . da kann er seine schlagkraft nicht noch selber künstlich begrenzen. er hat schließlich schon genug nachteile. aus der distanz bleiben ist erstmal gut . damit kann man den jab weitgehend neutralisieren . doch auch das reicht nur zum überleben. ibragimov hat es ja so gemacht . dabei rausgekommen ist eine gnadenlose punktniederlage. man muß schon bedingslos angreifen, sonnst wird man stück für stück auseinandergeschraubt.
 

Lord Krachah

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Es geht ja nicht um das Abklammern und Unterbinden von Aktionen allein, auch nicht darum, sich Pausen zu verschaffen, sondern um das willentliche Aufstützen und Auflehnen, "In-den-Mann-fallen-lassen", Schieben, Drücken, in den Schwitzkasten nehmen - und das beginnt nach nicht einmal anderthalb Minuten der ersten Runde. In der selben Runde gab es dazu noch eine Situation, in der er sich mit dem ganzen Gewicht gegen Chambers gestemmt hat. Das selbe Bild in der zweiten Runde nach gerade einmal dreißig Sekunden oder so. Das ist eindeutig strategisches Klammern, mit dem nicht nur Aktionen des Gegners gestört werden; körperliche Vorteile werden so ausgespielt, dass der kleinere Gegner darunter leiden muss. Mir geht es also weniger um den Clinch an sich, der in den beschriebenen Fällen ja nicht nur ein "taktisches Foul" (wie im Regelfall) darstellt, sondern ersichtlich als Waffe gegen den Körper des Gegners gebraucht wird.

Ich zähle bis zum Ende der Runde 3 fünf oder sechs kritische Aktionen nach dem oben beschriebenen Muster.

Naja, aber das ist halt einfach nicht viel. 5 bis 6 Klammeraktionen in 3 Runden, sowas passiert halt in wirklich vielen Kämpfen. Danach wurde es auch eher weniger (nicht nachgeprüft, nur aus der Erinnerung). Ich sehe durchaus, dass Wladimir das als Waffe einsetzt und bin auch grundsätzlich dafür, dass Ringrichter das deutlich eher ermahnen und auch Punkte abziehen. Aber wo ist jetzt genau das besonders Verwerfliche bei Wladimir? Eigentlich benutzen sogut wie alle "Klammeraffen" diese Marschroute gezielt als Manöver, um Vorteile des Gegners zu unterbinden. Und dann war - zumindest in diesem Kampf - die Verhaltensweise von Wladimir nun nicht gerade besonders einzigartig. Ich erinnere mich da spontan an Ramirez Titelverteidigung gegen Ismailov, wo Ismailov die letzten Runden nach jedem Schlag geklammer hat. Schlag, Klammern, Break, Schlag, Klammern, Break.... Bei dem Kampf von Wladimir war es einfach für mein Empfinden nicht wirklich ausgeprägt, da finde ich die "suchende" Führhand deutlich schlimmer.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Ich verstehe euch Leute nicht, wirklich das ist wie bei Nadal im Tennis. Man muss die Sportart nicht selber gemacht haben, man muss nicht mal wirklich Ahnung haben ABER rafft es doch einfach bitte, dass es im Leistungssport sowas nicht gibt wie "das ist ja viel einfacher". Das muss ich ja immer noch den Tennis-Scrubs beibringen, die mir immer erzählen wollen dass ja Nadal nur gut laufen und rüberbringen kann.
Sind die Klitschkos die ersten großen und athletischen Menschen der Welt? Wie lange gibt es Leut die in der NBA spielen? Was ist mit anderen Boxern wie Dimitrenko, der auch gute Anlagen hat?? Wenn es so einfach ist, warum gab es nie solche großen WM wie die Klitschkos (Ausnahme Lewis)? Scheint ja alles so einfach zu sein wenn man groß genug ist.

Wenn schon, würd ich die Klitschkos eher mit Lendl vergleichen , denn mit Nadal. Wladi noch mehr als Vitali. Nadal ist nicht nur körperlich gut, der spielt mit einer gehörigen Portion Rafinesse. Nadal wär n Puncher, einer der schnell nach oben kommt und dann schnell verglüht. Ich vergleiche die Klitschkos darum mit Lendl, weil sie technisch gut sind, immer top im Schuss und austrainiert, aber irgendwie fehlt einfach die Genialität, das Ueberraschende, das Kreative, das gewisse Etwas, bei Vitali n Tick weniger als bei Wladi.

Boxfans lieben aussergewöhnliche Fighter, welche für überraschendes, spektakuläres garantieren. Die Klitschkos werden immer geschätzt werden, aber auch nicht mehr. Man wird sie als eingefleischter Fan nicht wirklich lieben, man wird sie allenfalls respektieren , ihre Leistung anerkennen, aber die Herzen werden ihnen nicht zufliegen. Die gehören den Arturo Gattis, den Mike Tysons, den Manny Pacquiaos., und ich meine zu Recht. Dort ist der Platz , wo die Boxdiamanten wirklich glitzern und es ist die Tragik der Klitschkos, dass sie irgendwie nicht dazugehören.
 

Tony Jaa

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Naja über 12 Mio Zuschauer und 50K am Ringt, ist doch schon eine ziemliche Wertschätzung. In 20 Jahren wird man einfach nicht drumherum kommen die Klitschkos als ATGs anzuerkennen, wenn sie weiter so dominieren. Und dann werden sie im Boxsport wesentlich mehr erreicht haben als ein Arturo Gatti.
 

BriscoCountyJr

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nehmen wir mal an, beide klitschkos kämpfen noch 2 jahre und das je 3x im jahr. nenne doch bitte mal die dafür benötigten 12 hw-boxer, die für "spektakuläre ringschlachten" in frage kämen ... wer soll denn das sein, der den k`s ein "brutales schlachtfest" liefert :confused:

Es war auf ihren (eigentlich nur Wladimirs) vorsichtigen Stil bezogen. Gerade weil es kaum gleichwertige Gegner gibt, könnte er manche davon richtig böse verprügeln, wenn er nur mal richtig "all-out" angreifen würde. Stattdessen steht er 2 Meter weg und stochert mit dem Jab nach ner Lücke um irgendwann die Rechte durch zu rammen. Selbst wenn der Gegner nur hilflos an den Seilen steht und/oder null Punch hat. Das ist einfach risikoloses und optimiertes Boxen. War nicht als Vorwurf an ihn gemeint, so überlegen muss man halt erstmal sein, um damit durchzukommen. Aber da kann ich verstehen, warum viele ihn langweilig finden.

und: wem gehen sie denn aus dem weg ? oder besser gefragt: wer geht ihnen denn aus dem weg ?

Davon hab ich nichts gesagt. Aber wenn du mich fragst, dann ducken die Klitschkos niemanden mehr, seit sie von Klaupe weg sind (und da lag es wohl auch mehr an Kohl). Wer sich vor ihnen drückt? Bei Haye und Valuev fand ich es ziemlich offensichtlich, bei Povetkin halte ich es zumindest für möglich.
 

Tony Jaa

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Auf boxingscene ein sehr gutes Interview mit Dan Goossen.
Steward scheint nicht wirklich an Kämpfe gg Haye oder Povetkin zu glauben (ich auch nicht).
 
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