O-Scoring: Huck - Rossi, Britsch - Lyell, Pulev - Walker - 19.00 Uhr


Ossi87

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Eigentlich hat er sich so ausgedrückt, dass er Cunningham für den besten, Huck für den zweitbesten und Hernandez für den drittbesten Cruiser bei Sauerland hält. Da stimme ich ihm ausnahmsweise mal zu.

Ich glaube das war ansonsten die schlechteste Sauerlandveranstaltung seit langem.

Oh da ab ich mich wohl verhört... ?
 

PureHate

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Ja, aber die Antwort "2 zu 2" passt irgendwie nicht ins Bild nach erst einer geboxten Runde. ^^

Muss sich aber irgendwie um die Punkte handeln. Alles andere würde ja noch weniger ins Bild passen. Jetzt hat man es zum ersten mal gehört. Aber die wissen doch auch sonst in jedem Kampf immer ganz genau wieviel Runden die Boxer am Ende noch brauchen oder ob es gereicht hat um nix mehr machen zu müssen. Ach das is alles was ;)
 

LeZ

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Velazco-like?

Wenn das selbstironisch gemeint war, dann zieh' ich meinen Hut.

Du hälst also ein Manöver das sowohl Ottke als auch Beyer aus dem FF beherrscht haben für höhere schwarze Magie ?

Ein Boxer der stark nach vorne geht und immer gerne mindestens zwei Hände hintereinander schlägt, steht total ********** wenn man seitlich aus dem Annähern geht und sofort angreift. Nicht zeitgleich, sondern rausrollen, Balance finden und sofort reingehen und schlagen. Dafür muss man weder schwarz sein, noch Verwandte haben die dealen, im Knast gesessen haben, oder vor lauter vernuschelter Ebonics nicht mehr zu verstehen sind.

Wenn man das nicht jedesmal macht, sondern sparsam dosiert, fängt sich der Gekonterte diverse Aktionen voll ein.
 

LeZ

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Nachschlagen - mit Knockdown - lang nach dem Gong und Huck wurde, natürlich, nicht disqualifiziert.

Disqualifieren gibt's bei sowas nur, wenn der Getroffene nicht mehr weiterboxen kann (oder will). Dem hat der Ringrichter mit seinem 2-Punkte-Abzug die Tür geöffnet, das ist nämlich ne automatische DQ wenn der Gefoulte dann nicht mehr weiter macht.

Nächster Versuch bitte.
 

treize

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Hmmm...

Hätt' die Szene gerne anders herum gesehen, und dann deinem Diqualifikationsreigen gelauscht...

@ Abrollen und kontern :D - ich schrieb 'Velazco-like'.

Somit wirf' doch diese Jungs nicht mit deinem 'Abroll-Konter-Protagonisten-Gott' in einen Topf.
Das würde ihm nicht gerecht werden...
 

Dirrell

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Hmmm...

Hätt' die Szene gerne anders herum gesehen, und dann deinem Diqualifikationsreigen gelauscht...

@ Abrollen und kontern :D - ich schrieb 'Velazco-like'.

Somit wirf' doch diese Jungs nicht mit deinem 'Abroll-Konter-Protagonisten-Gott' in einen Topf.
Das würde ihm nicht gerecht werden...


Unterm Strich ist doch eigentlich nur wichtig, dass die Doppeldeckungstaktik für Britsch einfach irgendwie nicht passt.
Der Junge hat nicht die Kraft eines Abrahams, um seine Inaktivität mit harten Treffern auszugleichen bzw. den Gegner einfach umzuhauen, wenn es eng wird.

Britsch hat doch ziemlich schnelle Hände und seine Schlagtechnik sieht eigentlich auch gar nicht so schlecht aus. Ich würd zum Beispiel auch mal gerne sehen, wie Britsch boxt, wenn er nen etwas offeneren Stil hat. Nen bisschen den Oberkörper bewegen, nen bisschen die Beine benutzen.
Das passt doch einfach viel besser zu seinen Anlagen.

Das Britsch dann immernoch kein Top-Niveau hätte, ist klar, aber ich denke schon, dass er zumindest etwas besser aussehen könnte, wenn er soetwas trainiert...
 

Airtan

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Wann steht denn die nächste Pflichtverteidigung an?
Ich hoffe, daß das nicht Afolabi wird.:rolleyes:
 

treize

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beachbulette

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Klitschkos: "Theoretisch ist alles möglich"
Die Antwort aus dem Lager der Weltmeister Witali und Wladimir Klitschko ließ nicht lange auf sich warten. "Theoretisch ist alles möglich. Meine Telefonnummer ist ja bekannt. Aber Marco Huck müsste sich erst beweisen und sich in den Ranglisten hinten anstellen, wenn er ins Schwergewicht aufsteigt", sagte Klitschko-Manager Bernd Bönte und fügte zweifelnd an: "Ob Hucks boxerische Klasse allerdings ausreicht, weiß ich nicht."

http://www.spox.com/de/sport/mehrsp...rgewicht-titelverteidigung-schwergewicht.html

Na, also. Sauerland wird Huck doch schnell in den Top15 irgendeines Verbandes platzieren können und dann kann er erst Wladimir und dann Vitali ausknocken:laugh2:
 

buta

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Unterm Strich ist doch eigentlich nur wichtig, dass die Doppeldeckungstaktik für Britsch einfach irgendwie nicht passt.
Der Junge hat nicht die Kraft eines Abrahams, um seine Inaktivität mit harten Treffern auszugleichen bzw. den Gegner einfach umzuhauen, wenn es eng wird.

In Deutschland braucht's das nicht. Die "12-Runden-Taft"-Taktik sieht vor, den Gegner die ganze Runde über die Arbeit verrichten zu lassen. Erst in den letzten fünfzehn Sekunden* erobert man sich mit spektakulären Schlagsalven die Herzen zweier Punktrichter (einer beurteilt ja immer fair) und der Kommentatoren. Selbst wenn er sonst nicht geschlagen haben sollte, sichert er sich so kraft seiner Aura eine "knappe Runde" und einen "hauchdünnen Vorsprung", den er über die Länge des Kampfes, selbst bei Niederschlägen und Punktabzügen, nie verlieren würde.

*Mit Titelbonus (der gilt nur für deutsche Boxer, oder solche, die gewinnen sollen) reichen auch zehn Sekunden.
 

Ossi87

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In Deutschland braucht's das nicht. Die "12-Runden-Taft"-Taktik sieht vor, den Gegner die ganze Runde über die Arbeit verrichten zu lassen. Erst in den letzten fünfzehn Sekunden* erobert man sich mit spektakulären Schlagsalven die Herzen zweier Punktrichter (einer beurteilt ja immer fair) und der Kommentatoren. Selbst wenn er sonst nicht geschlagen haben sollte, sichert er sich so kraft seiner Aura eine "knappe Runde" und einen "hauchdünnen Vorsprung", den er über die Länge des Kampfes, selbst bei Niederschlägen und Punktabzügen, nie verlieren würde.

Stimmt natürlich.
Das ist das was wir alle bereits wissen, der Gegner hat quasi nur eine Ko Chance oder brauch einen Promoter der genauso "mächtig" ist wie Sauerland. Sonst kann man über die Punkte nichts holen.
Selbst wenn Huck 10 Runden durch den Ring geprügelt wird und 2 ausgeglichen gestaltet, heißt am Ende der Sieger immer Huck.

Um über die Punkte zu gewinnen muss der Gegner mindestens 10 Runden dominieren und 3 Niederschlage schaffen und dann gewinnt er per Mehrheitsentscheidung mit 1 Runde.
Kein Scherz sondern die Realität!
 

Mopedfahrer

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Und wenn man denkt, tiefer geht's nicht mehr, kommt von irgendwo ein Gaucho her. Es ist ja schön unverschämt, uns so einen Herausforderer vor die Nase zu setzen, bei allem Respekt vor dem Sportler; dieser schwere und vermeidbare KO war die Konsequenz einer katastrophalen, vermeidbaren Ansetzung.

Das grundsätzlich ekelerregende an den Veranstaltungen des Herrn Sauerland ist, dass es eine Grundtendenz gibt, stark unterlegende Gegner nicht rechtzeitig aus dem Kampf zu nehmen.

Stattdessen kommen die Ringrichter überdurchschnittlich oft ihren Aufgaben nicht nach, und nehmen einen stark untelegenen Gegner nicht rechtzeitig aus dem kampf.

Einem primitiven Publikumsmob gilt es hier noch einen schweren KO zu servieren, die Masse meint dann auch noch großartigen Sport mit einem knackigen Ende gesehen zu haben. Es wird hier in unverantwortlicher Art mit der Gesundheit von Menschen gespielt, man kann froh sein, dass bei der Schlachterei, Sport ist es nicht, denn der bedingt sinnvolle und gleichwertige paarungen und keine unwürdigen Herausforderer, noch zu keinen schweren Schäden gekommen ist.

Allerdings wird man von gesundheitlichen Problemen der Prügelknaben, die in einigen Jahren möglicherweise auftreten, niemals etwas höhren.

Mein Respekt Herr Sauerland, Sie sind ein ganz Großer. Respekt und Weiter so!

Das ein Trainer Wegener dem Huck nach dem kampf noch ins Ohr flüstert, dass er froh ist, dass der Gegner überhaupt ein paar Runden gestanden hat, sagt dann alles. Es spricht allerdings auch Bände für diesen Menschentypus als Trainer, einen Schützling für eine solche Chance überhaupt zu trainieren.

Auch Herr Wegener meinen Respekt und Weiter so!

Die Primititvität der angeheiterten und betrunkenden Zuschauerschaft ist keiner Komentierung würdig. Wer schon öfters auf solchen Veranstaltungen war, weiss welche Bedeutung der Bierausschank und das Theater vor dem Kampf haben.

Der eigentliche Sport ist nur noch die Zirkusnummer am Ende, für die sich die meisten nur sekundär interesieren, es gilt das Augenmerk auf wichtigeres zu legen, deshalb ist auch möglich solche "Veranstaltungen" überhaupt durchzuführen. Es geht nur um Knete und Moneten und darum andere auszubeuten. Letztlich ist eine solche "Boxsportverstaltung" nur ein Ausruck des Zeitgeistes.
 
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Dirrell

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In Deutschland braucht's das nicht. Die "12-Runden-Taft"-Taktik sieht vor, den Gegner die ganze Runde über die Arbeit verrichten zu lassen. Erst in den letzten fünfzehn Sekunden* erobert man sich mit spektakulären Schlagsalven die Herzen zweier Punktrichter (einer beurteilt ja immer fair) und der Kommentatoren. Selbst wenn er sonst nicht geschlagen haben sollte, sichert er sich so kraft seiner Aura eine "knappe Runde" und einen "hauchdünnen Vorsprung", den er über die Länge des Kampfes, selbst bei Niederschlägen und Punktabzügen, nie verlieren würde.

*Mit Titelbonus (der gilt nur für deutsche Boxer, oder solche, die gewinnen sollen) reichen auch zehn Sekunden.

Stimmt schon. Das ist ja auch der einzige Grund, warum diese Taktik funktioniert.

Trotzdem bleiben dann halt auch alle Wegner-Boxer immer auf dem selben Level. Die Taktik ist halt so anspruchslos, dass man sie schnell perfektioniert hat.
Es wäre schön, wenn man den Boxern nicht immer nur diese eine Taktik einhämmern würde, sondern wenigstens noch etwas Raum für die Individualität und (vor allen Dingen) das Talent des Boxers lässt.

Wie soll ein Britsch (um beim Beispiel zu bleiben) sich denn weiterentwickeln, wenn er immer das einfachste vom einfachen macht?
So erreicht man niemals Topniveau. Und ohne Topniveau steht man niemals auf der großen internationalen Bühne im Boxgeschäft.

Abraham war hier eine Ausnahme, weil der Stil 1. zu ihm passte und er 2. eben immernoch die spektakulären KOs lieferte.
 

Sir

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In Deutschland braucht's das nicht. Die "12-Runden-Taft"-Taktik sieht vor, den Gegner die ganze Runde über die Arbeit verrichten zu lassen. Erst in den letzten fünfzehn Sekunden* erobert man sich mit spektakulären Schlagsalven die Herzen zweier Punktrichter (einer beurteilt ja immer fair) und der Kommentatoren. Selbst wenn er sonst nicht geschlagen haben sollte, sichert er sich so kraft seiner Aura eine "knappe Runde" und einen "hauchdünnen Vorsprung", den er über die Länge des Kampfes, selbst bei Niederschlägen und Punktabzügen, nie verlieren würde.

*Mit Titelbonus (der gilt nur für deutsche Boxer, oder solche, die gewinnen sollen) reichen auch zehn Sekunden.

Genau beobachtet Genosse :D.
Das was du hier so humorvoll beschreibst, ist jedoch nichts anderes als glatter Betrug. Aber beim Boxen in Deutschland hat man sich halt längst damit abgefunden. Der Tiefpunkt ist schon lange erreicht. Was mich ehrlich wundert, ist die Tatsache, dass sich mit diesen geschobenen Veranstaltungen und Missmatches immer noch die Hallen füllen lassen.
 

CocaCoala

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Mit der gestrigen Veranstaltung hat man sich aus SE-Sicht keinen gefallen getan. So wird auch Sauerland seinen TV-Vertrag mit der ARD wohl mittelfristig verlieren.

Wie man den Gaucho in nen WM-Kampf schicken konnte, dass kann der sich heute wohl selbst nicht erklären. Selten so eine Lachnummer gesehen, man sollte sich schämen sowas als "WM-Kampf" zu verkaufen. Die ganze Nummer hatte noch nichtmal das Prädikat "DM-Light" verdient.

Naja, mit so nem Matchmaking ist es, davon kann man ausgehen, wohl nur eine Frage der Zeit bis sich mal einer mit entsprechenden Nehmer- aber nicht boxerischen Fähigkeiten findet, der dann am Ende, "zum großen Finale", im Ringstaub liegen bleibt. Ich verstehe nicht, wie sich ein öffentlich rechtlicher Fernsehsender so einen Humbuk und absoluten Mist als "WM-Kampf" verkaufen lässt und das teilweise auch noch abfeiert. Und alle spielen das tolle Spielchen auch noch mit. Ich frage mich, warum man bei Sauerland noch nicht auf die Idee gekommen ist die "WM-Herausforderer" direkt von den Paralympics zu rekrutieren? Oder warum man Huck nicht gegen nen einarmigen Banditen antreten lässt, als Austragungsort schlage ich Las Vegas vor, da kann die ARD-Fachkompetenz dann gleich noch ne schöne Reise machen...mit dem Sport an sich befasst man sich ja ohnehin nur am Rande.

Huck ist natürlich weiterhin ein Unsympath der Güteklasse A, hoffentlich hat das Ding bald ein Ende, bei dem Matchmaking werden wir den Huck vermutlich aber noch 2020 als WM im CW sehen.

Bei Britsch, naja, er hat einige gute Anlagen, aber ist viel zu passiv und zurückhaltend, dazu wenig Dampf in den Fäusten. Der Junge an sich scheint ganz ok, aber der ganz große Wurf wird ihm eher nichtmehr gelingen. Ne große Entwicklung hab ich da in den letzten Jahren jetzt nicht erkennen können...sicher ist er etwas besser geworden, aber ob sich die Investition von SE-Seite da final lohnen wird, das bleibt wohl zweifelhaft. Allerdings hat er das Glück, dass er nicht gerade in der stärksten Gewichtsklasse aktiv ist. Man könnte ihn zukünftig, wenn Sylvester doch nochmal n Kämpfchen machen will, gegen diesen um die EM oder den IBF-Intercontigürtel boxen lassen...oder auch Ben Simon würd ich gern gegen ihn sehen, gegen beide wäre Britsch allerdings, meiner Ansicht nach, Aussenseiter...mit den Punktrichtern im Rücken könnte es aber dennoch reichen.

CC
 

nobbylenz

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Zum Huck-Kampf möchte ich hier gar nichts mehr sagen - business as usual. Was mir aber an diesem Kampfabend besonders übel aufgestoßen ist, war die Britsch - Lyell Verschiebe, die dort durchgezogen wurde.
Es lief so ab (frei nach Monk): Sauerland brauchte wieder einen präsentablen Boxer im Mittelgewicht, nachdem Abraham nach seinen letzten Niederlagen erstmal Sendepause hat. Also bietet sich da Britsch an, der ist jung und sein Kampfrekord ist auf den ersten Blick beeindruckend. Ein "echter" Deutscher ist er sogar auch noch. Also wird ein netter Vorbericht gemacht, wo Britsch sympathisch rüberkommt (mit Eltern, "Musterschüler" von Wegner usw.), damit die Zuschauer erstmal bescheid wissen, wer da eigtl. kämpft. Es war überdeutlich, dass man Britsch als vielleicht zukünftigen Hauptkämpfer erstmal etablieren wollte. Zeit genug hatte man ja, Britsch-Kämpfe dauern immer lange, da er keine große Power hat und die Kämpfe meist über die Runden gehen. Nun wurde ein passender Gegner für den Mini-"Titelkampf" gesucht, der nicht allzu schlecht, aber auf keinen Fall zu gefährlich sein sollte. Also verfiel man auf Lyell, den man sogar als ehemaligen WM-Gegner (von Sylvester) anpreisen konnte. Andererseits verfügt dieser über keine sonderliche KO-Power und ist boxerisch sehr eindimensional (und damit ausrechenbar). Für die Kommentierung des Kampfes wurde ein gefügiger Reporter engagiert, der ständig die britschen' Aktionen belobigt, das Boxen von Lyell kleinredet und somit dem Zuschauer den Eindruck vermittelt, Britsch wäre der überlegene Mann. Zwischendurch werden einige Szenen gezeigt und von Maske kommentiert, die tatsächlich einige gute Momente von Britsch zeigen. So werden die Zuschauer allmählich eingelullt und auf den bevorstehenden Sieg von Britsch eingestimmt. Als Krönung werden zum Abschluß Bilder der 12.Runde gezeigt (die Lyell klar gewonnen hatte), wo Britsch wirklich einmal explosiv zu Werke ging - dabei wurde geflissentlich verschwiegen, dass Lyell gerade in der letzten Runde viel mehr klare Treffer gelandet hatte. Um sicher zu gehen, wurden zwei genehme Punktrichter engagiert (einer davon aus Deutschland, schon merkwürdig wenn ein Landsmann im Ring steht...), die das gewünschte Punkturteil zusammenrechnen. Der italienische Punktrichter wollte auch kein Spielverderber sein und hat vorsichtshalber auf Unentschieden votiert (was gerade so als korrektes Urteil durchgehen kann), um sich keine Sympathien beim Veranstalter zu verscherzen und trotzdem sein Gesicht zu waren. Ein Unentschieden wäre zwar sehr schmeichelhaft für Britsch gewesen, aber nach der ganzen medialen Vorbereitung auf einen Sieg von Britsch war diese Möglichkeit von vornherein nicht vorgesehen. Also mußte es ein Punktsieg für Britsch werden. Um auch die letzten Zweifel auszuräumen, erklärt Maske hinterher, dass beim Boxen die "klareren" Treffer entscheidend sind - nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass einige Zuschauer auf den Gedanken kommen könnten, dass Lyell doch eigtl. der wesentlich aktivere Mann war und auch mehr Treffer gelandet hat. Qualität statt Quantität sozusagen. Wie abgesprochen sagt Wegner das gleiche, damit es auch der letzte versteht. Wenn es solche Kapazitäten wie Maske und Wegner so sehen, muss es ja wohl stimmen. Am Ende klopfen sich dann alle auf die Schulter und freuen sich, wie reibungslos alles geklappt hat. Lyell sitzt schmollend in der Ecke und meldet Zweifel am Urteil an, aber nicht zu laut, um die Auszahlung seiner Börse nicht zu gefährden. Bei der Afterschow-Party sitzen dann alle zufrieden zusammen und Waldi gibt eine Runde Weizenbier auf. Alle trinken auf den gelungenen Boxabend mit den gewünschten Ergebnissen. Ganz am Rande steht vielleicht ein junger ARD-Vertreter, dem etwas unwohl ist, weil er den Kampf doch eigtl. ganz anders gesehen hatte. Er überlegt kurz, dann wischt er solche Gedanken beiseite. Man kann sich ja mal täuschen und für die weitere Karriere ist ein falsches Wort am falschen Ort auch nicht so förderlich.

Genau SO ist es abgelaufen. Wie beim "Mord im Orient-Expreß" waren ALLE involviert - Sauerland als Promoter, Wegner als Trainer, die Punktrichter, der Reporter, Kommentator Maske - einfach alle, natürlich auch die ARD als ausstrahlender und bezahlender Sender. Moderator Waldi Hartmann durfte ein bißchen sticheln, aber wie immer sehr dezent. Mehr wäre seinem Harmoniebedürfnis auch nicht zuzumuten.

Tja, aber ich habe eben alles durchschaut, und jetzt werde ich das alles beweisen und öffentlich machen...das Problem dabei ist nur, dass dies kaum einen interessiert. 99% der Zuschauer durchschauen das Business eh' nicht so genau, was kein Vorwurf sein soll. Man muss ja nicht über alles bescheid wissen und wenn man nur sportlich unterhalten werden möchte, ist das ja auch in Ordnung. So wird der Boxabend eben abgehakt und die Karawane zieht weiter. Und beim nächsten Mal schauen alle wieder zu (ich eingeschlossen...). Dazu fällt mir letztlich nur ein, Dinge gelassen hinzunehmen, die man eh' nicht ändern kann.

Ich fand es beispielhaft, wie man vor den Augen von Millionen Zuschauern ein abgekartetes Spiel durchzieht, ohne dass es ALLZU sehr auffällt. Da hat Sauerland schon eine sehr subtile und IMO niederträchtige Variante des Kohl'schen Vorgehens angewandt.

Ich will jetzt nicht davon sprechen, dass Britsch - Lyell eine offensichtliche "robbery" war, das nun nicht. Der Kampf war in der Tat sehr knapp, übrigens (aufgrund der unterchiedlichen Boxstile) durchaus spannend und gut anzusehen. Der kleine Fehler daran ist nur, dass Lyell nicht der Verlierer sein kann. Für mich war die 12.Runde kampfentscheidend, in der Lyell die klarsten Treffer im gesamten Kampf setzen konnte. Damit komme ich auf 115 - 113 für Lyell. Klar ist er boxerisch limitiert und hat auch kein Dynamit in den Fäusten, aber er hatte sich objektiv betrachtet zumindest ein Unentschieden oder den Sieg für seine Energieleistung redlich verdient. Ich fand es beeindruckend, dass er sein hohes Tempo bis zuletzt durchziehen konnte. Hoffentlich hat er wenigstens eine angemessene Börse dafür bekommen, als Verlierer eingekauft worden zu sein.
 

kopfball

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Was für eine schlechte Veranstaltung! Aber: Vermutlich haben 80% der Zuschauer das nicht so empfunden. Huck lässt sich m.E. so gut verkaufen, weil die meisten Leute sich so das Boxen vorstellen: Als wilde Keilerei.
Geradezu peinlich, wie Britsch auf Teufel komm raus als WM und Zugpferd des Stalls aufgebaut werden soll. Auch im derzeit schwach besetzten MW gibt es genügend Leute, an denen Britsch derzeit nicht vorbeikommt.
 

BriscoCountyJr

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Ich fand es beispielhaft, wie man vor den Augen von Millionen Zuschauern ein abgekartetes Spiel durchzieht, ohne dass es ALLZU sehr auffällt. Da hat Sauerland schon eine sehr subtile und IMO niederträchtige Variante des Kohl'schen Vorgehens angewandt.

Wollte nicht den ganzen Beitrag zitieren, aber ich stimme absolut zu. Genau dieses verfilzte System läuft im deutschen Boxen schon seit Jahren ab. Die ARD war bislang eher zurückhaltender oder zumindest geschickter damit als das ZDF mit seiner pro-Universum-Propaganda (man denke nur an Ploog...) oder der völlig offensichtliche Betrugstrash von Öner und Steinforth. Manchmal läuft es im Ersten auch immer noch einigermaßen sauber und grade Maske findet auch nicht alles perfekt. Aber an den Zugpferden des Stalls wird absolut nicht gerüttelt, leider ist Huck so ein Schwachmat dass es hier wirklich auffällt. Dass die aber auch nicht kapieren, dass man so langfristig nur verbrannte Erde hinterlässt und irgendwann wie Klaupe enden wird...

Wenn man dann weiß, dass die ARD in den letzten Jahren schon Skandale mit anderen Reportern (Emig und Mohren beide wegen Korruption und Betrug verurteilt und gefeuert) hatte und die Tour de France Berichterstattung schon im Kreuzfeuer von "zu nah an den Sportlern" Kritik versenkt wurde, wundert einen das alles nur wenig. Ich kann nur hoffen, dass diese Verträge wie angekündigt wirklich nochmal aufgerollt und geprüft werden. Am Ende kommt noch raus, dass der mdr stiller Teilhaber bei Sauerland ist, die stecken ihr (unser) Geld ja eh gerne in fragwürdige Investitionen.
 

His Royness1

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Das grundsätzlich ekelerregende an den Veranstaltungen des Herrn Sauerland ist, dass es eine Grundtendenz gibt, stark unterlegende Gegner nicht rechtzeitig aus dem Kampf zu nehmen.

Stattdessen kommen die Ringrichter überdurchschnittlich oft ihren Aufgaben nicht nach, und nehmen einen stark untelegenen Gegner nicht rechtzeitig aus dem kampf.


Kannst du da mal ein paar Beispiele für geben, mir fällt nämlich ad hoc nichts ein. Rossi war imo nicht zu spät abgebrochen. Man kann sich unterhalten, ob er den Kampf überhaupt bekommen dürfte, aber bei dem Kampfverlauf war der KO imo leider nicht vermeidbar.
 
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