Wie geht es weiter mit England?


heiko2183

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Ich hab von dir nix gelesen, woran denn die englische NM-Misere liegt.

Weil sich die letzten Beitrage mittlerweile um die Frage drehen inwieweit Erfahrung in wichtigen Spielen "international" erlangt werden muss.

.... und dazu den geringsten Anteil an ausgebildeten Jugend-Trainern hat. D.h., dass die Talententdeckung und -förderung nicht auf demselben Niveau in Qualität und vor allem Quantität sein kann, wie in Spanien oder mittlerweile Deutschland. Das kann man aus diesen Zahlen ablesen, ohne dass man genau weiß was ein englischer Trainer beibringt oder ein spanischer oder ein deutscher (wobei die alle dasselbe beibringen dürften).

Nein... Die Anzahl der Trainer lässt doch diese Schlussfolgerung nicht zu. Das ist ja auch eine Frage der Sichtungskonzepte weil es von zentraler Bedeutung ist, dass die Toptalente entsprechend früh bei den Akademien landen und dort optimale Förderung erhalten. Das ist doch viel zu komplex um es nur auf die Anzahl der Trainer runterzubrechen zumal du vermutlich (genau wie ich) nicht beurteilen kannst wie viel der Schein in den jeweiligen Ländern am Ende dann über die Qualität des Trainers aussagt.
Aber mal davon abgesehen: Schau dir doch einfach mal den Output an. Aktuell sieht es da bei den Engländern nämlich richtig gut aus und damit ist deine These zur Ausbildung schonmal hinfällig. Darum habe ich ja gefragt wieviel du von Ibe, Kane und Shaw übeerhaupt schon gesehen hast...

Dazu werden die ausgebildeten Talente nicht in dem Maße mit Spielpraxis und Einbindung gefördert, da sie keine Spielpraxis bei zentralen Vereinen zusammen mit anderen englischen Talenten die für die NM in Frage kommen. bekommen, da sie, wenn überhaupt, in mehreren unterschiedlichen Teams spielen. In Deutschland und Spanien hast du genau zwei Clubteams aus der sich die Nationalmannschaft speist, Bayern, Dortmund bzw. Real, Barca, während in England die englischen Talente über sechs, sieben Clubs verstreut sind und aufgrund der Oligarchenkonstruktion in der PL auch kein großes Interesse bei den Clubeigentümern besteht, quasi eine ähnliche NM auf Clubebene im eigenen Club zu installieren. Das erfordert Risiko, nachhaltiges Arbeiten und einen Verzicht auf kurzfristigen finanziellen Erfolg. Blockbildung gibts in England nicht.

Die großen europäischen NM´s der letzten 40 Jahre, dazu zähl ich mal Holland, Deutschland in den 70ern und Spanien in den letzten 8 Jahren haben sich allesamt nur aus jeweils zwei Clubteams gespeist. Bei Holland damals aus Ajax und Feyenoord, Deutschland aus Gladbach, Bayern und Spanien aus Real, Barca. Klare Blockbildung, die in England weitesgehend ausgeschlossen sein dürfte, da kein Oligarch ein Interesse daran hat eine englische NM in seinem Club zu installieren. Deswegen krankt in England das ganze System, das es verhindert, dass ein Uli Hoeneß-Typ ankommt und sagt die besten englischen Spieler müssen beim FC Chelsea spielen oder ManU oder was weiß ich und dafür tu ich alles und warte vielleicht auch ein, zwei Jahre länger auf einen Erfolg.

Blockbildung ist notwendig? Warum nicht bei den Südamerikanern? Die Franzosen haben 1998 mit einem zusammengewürfelten Haufen dominiert. 22 Spieler aus 15 verschiedenen Clubs. Einzig von Auxerre und Monaco gab es drei Spieler.
Aber mal angenommen die These wäre richtig: Bei der WM 2014 standen 5 Kicker von Liverpool (Gerrard, Johnson, Sterling, Henderson, Sturrigde) auf dem Feld...

@ Omega

Ausgang war, dass ich die internationale Erfahrung für die Leistungsträger (besonders Ko Spiele der CL) unabdingbar halte, um eine Mannschaft zu einem Topfavoriten zu machen

Ist das so? Oder kann man nicht sagen, dass sich das automatissch ergibt weil Topspieler eines Titelfavoriten im Allgemeinen Weltklassekicker sind die sowieso mittelfristig Cl spielen? Da dreht man sich ja auch im Kreis.

Mir ging es ganz allgemein um die These ob man zur persönlichen Entwicklung zu einem Topspieler zwangsläufig "internationale" Erfahrung braucht. Denn das ist die Reporter Floskel die man schon bei einem grottigen Euro League Kick ständig zu hören bekommt und umgekehrt wird dann bei offensichtlich extrem guten Ausnahmekickern/Talenten (Siehe Bale/Neymar) von "fehlender internationaler Erfahrung" bzw "fehlender CL Erfahrung" gesabbelt. Das finde ich lächerlich und darauf beziehen sich die ganzen Beiträge. Die Leistungen der Spieler belegen dann ja auch, dass es eine Frage der Qualität und nicht des Wettbewerbs ist.
Wenn Bale in England gegen Chelsea und Arsenal trifft dann ist er auch gut genug für Schalke und Milan in der CL. Wenn Neymar für Brasilien Zabaleta austanzt dann macht er das auch wenn die CL Hymne kommt und er gegen City spielt.

Dass die CL KO Spiele eine wertvolle Erfahrung bringen bestreite ich ja nie. Mag auch sein, dass man da noch einen Funken mehr Ehrgeiz entwickelt als in so mancher extrem wichtigen nationalen Begegnung. Aber letztendlich ist aus meiner Sicht für die Entwicklung des Spielers wichtig dass er sich auf Dauer auf extrem hohem Niveau und unter Druck beweisen kann. Und wenn ein Kicker das jahrelang auf nationaler Ebene in England oder Spanien hinkriegt sehe ich überhaupt keine Probleme das auf jeden anderen Wettbewerb zu übertragen.

Deinen 4 Punkten würde ich auch widersprechen bzw relativieren aber bei der Frage dreht man sich jetzt sowieso nur noch im Kreis. Habe zu allem was gesagt und entsprechende Beispiele gebracht. Ich kanns nicht besser formulieren...


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welche Probleme ich bei England sehe:

Talent rückt nach. Daher ist die Ausbildung nicht das große Thema... Problem ist die ungleiche Verteilung im Bezug auf Positionen aber das Problem haben Spanier oder Deutsche genausp (in jeweils anderen Bereichen) und das lässt sich kurzfristig wohl nicht beheben.
Baustelle Nr 1 ist kadertechnisch ein Ballverteiler und Spielgestalter im Mittelfeld

Kompromisslose Kaderplanung.
England hat schon lange ein wenig den Drang immer alle Topspieler mitnehmen und gleichzeitig auf dem Feld unterbringen zu wollen obwohl das manchmal ganz offensichtlich nicht zusammenpasst. Gutes Beispiel ist das ewig Lampard/Gerrard Duo und auch bei Rooney ist es ein Problem. es macht keinen Sinn den Mann auf den Flügel zu stellen. Entweder ich lasse ihn da kicken wo er seine Qualitäten zeigen kann oder ich lasse ihn draußen.

Erwartungshaltung
Ich glaube auch, dass bei den Engländern die Presse nochmal deutlich mehr nervt als bei anderen Nationen. Lösung kann da eigeentlich nur ein Trainer sein, der das Spiel mit den Medien beherrscht und sich darauf versteht eine Wagenburgmentalität innerhalb der Mannschaft hinzukriegen... Nach dem Motto: Die sind alle gegen uns, wir haben nur eine Chance wenn wir zusammenhalten. "Ich bin Chef, Ich sag wie es funktioniert und so wirds gemacht".. Nennen wir das mal "Mou-Mentalität"

Taktik:
Und hier passt der Mou auch... Bei der letzten WM haben sich die Gegner weit zurückgezogen und England fehlte dann in Ballbesitz Qualität und ein klarer Plan. Ich denke aufgrund der Spielertypen wird man sich da weiter eher schwer tun. Bei der WM wollte man teilweise dann auch so ein bisschen kicken wie Spanien und Deutschland ohne die entsprechende Qualität oder einen wirklichen Plan zu haben. Das wird gegen die schwächeren Teams weiterhin zäh sein aber hier muss dann einfach individuelle Qualität den Unterschied machen. Das große Potential sehe ich eher in der Kontertaktik. Tief im Block verteidigen und dann über Sterling, Sturrigde und Co umschalten. Das kann jeder Mannschaft richtig Schmerzen bereiten. Knackpunkt auch hier: Der Trainer.... Mou wirds wohl eher nicht werden aber auf der Bank rettet man sich von einer seltsamen Idee zur Nächsten.
 
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Gast_481

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Dazu werden die ausgebildeten Talente nicht in dem Maße mit Spielpraxis und Einbindung gefördert, da sie keine Spielpraxis bei zentralen Vereinen zusammen mit anderen englischen Talenten die für die NM in Frage kommen. bekommen, da sie, wenn überhaupt, in mehreren unterschiedlichen Teams spielen. In Deutschland und Spanien hast du genau zwei Clubteams aus der sich die Nationalmannschaft speist, Bayern, Dortmund bzw. Real, Barca, während in England die englischen Talente über sechs, sieben Clubs verstreut sind und aufgrund der Oligarchenkonstruktion in der PL auch kein großes Interesse bei den Clubeigentümern besteht, quasi eine ähnliche NM auf Clubebene im eigenen Club zu installieren. Das erfordert Risiko, nachhaltiges Arbeiten und einen Verzicht auf kurzfristigen finanziellen Erfolg. Blockbildung gibts in England nicht.

Als die Spanier 2008 das Ding geholt haben standen ganze 3 Leute von Barca im Kader und sogar 2 von Real. Zum Vergleich: Mallorca stellte wie Real 2 Mann, Villarreal wie Barca 3 Mann, von Valencia und Liverpool kamen 4 Leute und somit mehr als von den beiden Teams, aus denen sich "die NM speist". Netter Erklärungsansatz aber völlig falsch.
 

JamiLLX

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Noch dazu ist die Sichtweise die Spieler wären Nationalspieler weil sie bei Bayern und Dortmund spielen falsch. Die meisten (im wm finale alle ausser müller, schweinsteiger, götze, hummels) haben ihre ersten Länderspiele gemacht während sie bei anderen Klubs unter Vertrag standen
 

Schlonski

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Blockbildung ist notwendig? Warum nicht bei den Südamerikanern? Die Franzosen haben 1998 mit einem zusammengewürfelten Haufen dominiert. 22 Spieler aus 15 verschiedenen Clubs. Einzig von Auxerre und Monaco gab es drei Spieler.
Aber mal angenommen die These wäre richtig: Bei der WM 2014 standen 5 Kicker von Liverpool (Gerrard, Johnson, Sterling, Henderson, Sturrigde) auf dem Feld...

Um eine wirklich signifikante NM aufzubauen, die auch mal zehn Jahre lang prägend ist, braucht es meines Erachtens Club-Blockbildung. Die Franzosen 1998 waren keine "große" NM wie die vorher genannten, sondern eine gute NM, die das Glück hatte mit einer guten Mannschaft zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort (Heim-WM) zu sein und daraus zu saugen und dazu noch in eine Phase zu stoßen, in der in Europa eine recht maue Zeit bzgl. der anderen Teams hatte. Was Deutschland, Spanien, England oder Holland in der Zeit (1998-2006) gebracht haben war eher Durchschnitt oder klare Underperformance.
 
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theGegen

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Also für meinen Geschmack geht die derzeitige Debatte am eigentlichen Kern vorbei. Es mag zwar einen verwundern, dass nicht die Top-Premier-League gestählte englische NM die europäische und Weltspitze bildet, sondern stattdessen Deutschland und Spanien. Das Top-Premier-League-England dahinter sich auf vielleicht ähnlichem Niveau bewegt wie die Niederlande, Belgien, Italien, Frankreich oder auch Russland, Schweiz, Kroatien etc. pp.
Für Ursachen und Prognosen für derzeitige oder zukünftige Entwicklungen könnte man auch naheliegendere Aspekte finden, als eine evtl. fehlende internationale Erfahrung in hochkarätigen KO-Duellen mit oder ohne Blockbildung.
 

Max Power

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Um eine wirklich signifikante NM aufzubauen, die auch mal zehn Jahre lang prägend ist, braucht es meines Erachtens Club-Blockbildung.
nö, braucht es nicht. Brasilien war zwischen 1994 und 2002 bei allen Weltmeisterschaften im Finale, aber Blockbildung gab es da überhaupt nicht.

1994 wurden Spieler von 18 verschiedenen Vereinen aus 6 verschiedenen Ländern einberufen. Mehrere Spieler stellten nur:

* FC Sao Paulo: Cafu, Zetti (Ersatztorhüter, keine Einsätze) und Müller (nur 1 Einsatz)
* Deportivo La Coruna: Bebeto und Mauro Silva
* SE Palmeiras: Mazinho und Zinho

1998 wurden Spieler von 16 verschiedenen Vereinen aus 6 verschiedenen Ländern einberufen. Mehrere Spieler stellten nur:

* AS Roma: Cafu und Aldair
* CR Flamengo: Junior Baiano und Ze Roberto (nur 1 Einsatz)
* FC Sao Paulo: Denilson und Ze Carlos (nur 1 Einsatz)
* Botafogo FR: Bebeto und Goncalves (nur 2 Einsätze)
* AC Mailand: Leonardo und Andre Cruz (keine Einsätze)
* FC Barcelona: Rivaldo und Giovanni (nur 1 Einsatz)

2002 wurden Spieler von 18 verschiedenen Vereinen aus 5 verschiedenen Ländern einberufen. Mehrere Spieler stellten nur:

* SC Corinthians Paulista: Ricardinho, Dida (Ersatztorhüter, keine Einsätze) und Vampeta (nur 1 Einsatz)
* FC Sao Paulo: Junior Belletti (nur 1 Einsatz), Rogerio Ceni (Ersatztorhüter, keine Einsätze) und Kaka (nur 1 Einsatz)
* Gremio Porto Alegre: Anderson Polga und Luizao (je nur 2 Einsätze)

Also ... Brasilien hat es auch ohne die kleinste Blockbildung zu zwei Titeln und einem weiteren Finale innerhalb von 8 Jahren geschafft. Sicher war es kein Nachteil, dass sich Bebeto und Mauro Silva 1994 von La Coruna kannten und Cafu und Aldair 1998 gemeinsam bei der Roma spielten. Aber das war sicher nicht ausschlaggebend für den Erfolg. Wie JL schrieb - netter Erklärungsansatz, aber eben falsch.
 

heiko2183

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Eine "signifikante Nationalmannschaft"? Ich glaube jede Nation kann mit einem einzelnen WM Titel schonmal ganz gut leben und plant keine Dominanz über 3 Turniere. Dazu ist doch die Spielerfluktuation und die Abhängigkeit von Form und Verletzungen viel zu groß.

Letztendlich bleibt doch von deiner These mit der Blockbildung nicht viel übrig... JL13 hat das mit Spanien gestern schon widerlegt (hatte ich so auch nicht auf dem Schirm, dass die 2008 aus allen Richtungen kamen). Wenn dir Frankreich (die kein Zufallssieger waren, siehe EM) als Beispiel nicht passt könnte ich auch fragen warum man Holland dazuzählt wenn die keinen WM Titel geholt haben... Da ist deine Auswahl der Mannschaften doch irgendwie beliebig.

Ich rechne dem Thema Blockbildung überhaupt keine Bedeutung zu. Wenn du eine tolle Generation aus 2 Jahrgängen hast, die auch die Jugendteams zusammen durchlaufen haben ist das ja auch ein guter Grundstein für die spätere A-Nationalmannschaft egal ob die zusammen im Verein kicken. Und auch wild zusammengewürfelte Teams können eine erfolgreiche WM spielen. Das zeigen ja auch die Südamerikaner. Letztendlich zählt Qualität der Spieler und Trainer.


Edit: Max war schneller... Hab ich erst jetzt gesehen
 
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Tuco

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Also für meinen Geschmack geht die derzeitige Debatte am eigentlichen Kern vorbei. Es mag zwar einen verwundern, dass nicht die Top-Premier-League gestählte englische NM die europäische und Weltspitze bildet, sondern Deutschland und Spanien, Und sich England dahinter sich auf vielleicht ähnlichem Niveau bewegt wie die Niederlande, Belgien, Italien, Frankreich oder auch Russland, Schweiz, Kroatien etc. pp.
Für Ursachen und Prognosen für derzeitige oder zukünftige Entwicklungen könnte man auch naheliegendere Aspekte finden.


Dass England auf einem Niveau sein soll wie Frankreich oder Belgien ist für sie aber ziemlich optimistisch. Sehe ich auch personell noch nicht, dazu ist das Mittelfeld zu wenig überzeugend. Im Vergleich zu NL (beste Spieler Ü30) und dem Rest (Italien derzeit mäßig, andere sowieso nicht über England anzusiedeln) schon eher.
 

heiko2183

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Frankreich und Belgien sind aktuell sicher besser besetzt.

Es gibt halt auch keinen direkten Zusammenhang zwischen Qualität der Liga und Qualität der Nationalmannschaft eines Landes... Das mag in Europa jetzt mit Spanien und Deutschland passen aber natürlich lebt die Qualität der Premier League von der Kohle und damit auch von den internationalen Stars.

Einerseits würde ich sagen, dass Englands Leistungen über die letzten Turniere nicht so schlecht waren wie die Ergebnisse. Und außerdem entsprechen gerade die heimischen Erwartungen auch oft nicht dem Talentlevel der eigenen Mannschaft. Während der Prime der Terry/Gerrard/Lampard Generation würde ich schon sagen, dass das Talent da war aber da hat es halt nicht funktioniert... Ich finde das jetzt aber auch nicht überdramatisch. Spanien war jahrelang ein Underachiever. Bei Portugal ging trotz viel Talent dann wenig zusammen. Frankreich hatte sein Desaster in Südafrika. Italien und Spanien waren in Brasilien auch nicht so richtig beeindruckend. Man tut manchmal so als wären die 5-6 europäischen "Fussballnationen" immer konstant gut während nur England immer vergeigt. Die haben schon ne ordentliche Mannschaft die vom Talentlevel zu den Top 8 gezählt werden kann... Ich würde halt gerne mal einen richtig modernen Coach mit der Truppe sehen.
 

Tuco

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Ich glaube auch, dass bei den Engländern die Presse nochmal deutlich mehr nervt als bei anderen Nationen. Lösung kann da eigeentlich nur ein Trainer sein, der das Spiel mit den Medien beherrscht und sich darauf versteht eine Wagenburgmentalität innerhalb der Mannschaft hinzukriegen... Nach dem Motto: Die sind alle gegen uns, wir haben nur eine Chance wenn wir zusammenhalten. "Ich bin Chef, Ich sag wie es funktioniert und so wirds gemacht".. Nennen wir das mal "Mou-Mentalität"

Taktik:
Und hier passt der Mou auch... Bei der letzten WM haben sich die Gegner weit zurückgezogen und England fehlte dann in Ballbesitz Qualität und ein klarer Plan. Ich denke aufgrund der Spielertypen wird man sich da weiter eher schwer tun. Bei der WM wollte man teilweise dann auch so ein bisschen kicken wie Spanien und Deutschland ohne die entsprechende Qualität oder einen wirklichen Plan zu haben. Das wird gegen die schwächeren Teams weiterhin zäh sein aber hier muss dann einfach individuelle Qualität den Unterschied machen. Das große Potential sehe ich eher in der Kontertaktik. Tief im Block verteidigen und dann über Sterling, Sturrigde und Co umschalten. Das kann jeder Mannschaft richtig Schmerzen bereiten. Knackpunkt auch hier: Der Trainer.... Mou wirds wohl eher nicht werden aber auf der Bank rettet man sich von einer seltsamen Idee zur Nächsten.


Mourinho ist irgendwie auch der einzige aktuelle Trainer, dem ich es zutraue, mit England einen Titel zu gewinnen - genau wegen der Mediensache. Und ich glaube auch, dass ihn das heimlich extrem reizt. Das ist doch eigentlich die ultimative Aufgabe für jeden Trainer - wie mit Schalke die Meisterschaft zu gewinnen, nur von der internationalen Wahrnehmung her in etwa multipliziert mit 1000. Wer das schafft, wird dort die Legende, dagegen wären alle seine Vereinstitel letztlich ein Witz.

2018 kommt für England wahrscheinlich noch zu früh und so lange wird er wahrscheinlich auch bei Chelsea bleiben wollen, aber im Hinblick auf 2020 (final 4 in England) und 2022 (da müsste England ein wettbewerbsfähiges Team haben, wenn sich einige der aktuellen Talente gut entwickeln) ist das für ihn sicherlich ein sehr interessanter Job.
 

theGegen

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Da kommen wir mMn nach der Sache auch eher auf die Spur. Es kann an grundsätzlich geringer vorhandenem Talent liegen, an einer durch unqualifizierte Coaches gescheiterter Umsetzung, oder durch die Premier League an sich sogar.
Mourinho wäre eine gute Idee, um all die Defizite auszugleichen. Wenn man den kriegen kann.
 

Max Power

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Ich würde halt gerne mal einen richtig modernen Coach mit der Truppe sehen.
für mich ist der Hund eh schon lange auf dem Trainerstuhl begraben, das war in den letzten 15 Jahren doch eher mau ... am ehesten hat es noch mit SGE funktioniert, aber der hatte auch das meiner Meinung nach beste Spielermaterial zur Verfügung und gemessen am Potenzial waren die Endrunden unter ihm dann auch eher enttäuschend. McClaren war ein Desaster und mit Capello ist man auf der Insel auch nie richtig warm geworden. Mit Hodgson wird man sich diesmal erneut ganz locker durch die Quali pflügen, aber wirkliche Erwartungen habe ich einfach nicht. Meine Meinung zu dem Mann dürfte ja mittlerweile bekannt sein.

Die Frage ist halt auch immer, wer verfügbar wäre, um es besser zu machen. Die Top-Manager der Premier League haben aus verschiedensten Gründen absolut keinen Bock auf den Job (zB haben sie Ferguson, Wenger und Mourinho den Job über die Jahre ja mehrmals angeboten) und mit ausländischen Coaches hatte man bisher auch nicht wirklich Erfolg. Welcher "moderne" Coach gibt denn den Klub-Fußball auf, um sich dem Druck und Rummel als Nationalcoach auf der Insel auszusetzen? Ich meine ... Hodgson hat bei der Wahl zum Fußballer des Jahres eine zugegeben interessante Wahl getroffen (Mascherano), aber selbst aus dieser eigentlichen Randnotiz haben die englischen Medien zwei Wochen lang Headlines gemacht. Nicht nur deshalb stehen die guten Trainer eben nicht gerade Schlange, wenn es um diesen Job geht ...
 

Max Power

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Onkel Roys Kader für die Spiele gegen Litauen und Italien:

Goalkeepers
Fraser Forster (Southampton), Joe Hart (Manchester City)

Defenders
Leighton Baines (Everton), Gary Cahill (Chelsea), Nathaniel Clyne (Southampton), Kieran Gibbs (Arsenal), Phil Jagielka (Everton), Phil Jones (Manchester United), Luke Shaw (Manchester United), Chris Smalling (Manchester United), Kyle Walker (Tottenham Hotspur)

Midfielders
Ross Barkley (Everton), Michael Carrick (Manchester United), Fabian Delph (Aston Villa), Jordan Henderson (Liverpool), Adam Lallana (Liverpool), James Milner (Manchester City), Raheem Sterling (Liverpool), Andros Townsend (Tottenham Hotspur), Theo Walcott (Arsenal)

Forwards
Harry Kane (Tottenham Hotspur), Wayne Rooney (Manchester United), Daniel Sturridge (Liverpool), Danny Welbeck (Arsenal)
 

heiko2183

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Irgendwie gelingt es mir nicht so richtig daraus meine Top 11 zu basteln...Am Ehesten gefällt mir noch ein 4-4-2 im Stile Atleticos. (Also im Bezug auf die einrückenden offensiven Mittelfeldspieler und nicht die defensive Grundeinstellung)

---------------Hart----------------
Walker----Cahill-----Terry-----Baines
--------Henderson--Carrick---------
----Milner--------------Sterling----
--------Sturrigde--Rooney----------

Clyne statt Walker oder Shaw statt Baines kann man natürlich diskutieren. Es würde an der Struktur nicht viel ändern denn alle 4 sind sehr offensivstarke Außenverteidiger. Carrick hätte den defensiven, absichernden Part im Mittelfeld. Das ist wohl die größte Baustelle, denn hier gibt es eigentlich keine Alternative zum alten Mann. Carrick ist ja kein Zweikampfmonster aber immerhin solide und positioniert sich clever. Man braucht da Absicherung wenn Henderson seine Laufstärke und Power ausspielen soll. Sterling muss auf einer der beiden offensiven Positionen im Mittelfeld gesetzt sein. Eine defensive Option ist Milner, spielstarke und kreative Variante wäre Lallana. Aber die sind alle sehr vielseitig und können direkt am Flügel oder im Zentrum spielen... Vorne dann 2 aus 3 bei Sturrigde/Rooney/Kane.
 

Max Power

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Jetzt müsste nur Terry noch zurückkommen, gell? ;) Aber sonst passt das schon. Clyne würde ich Walker in jedem Fall vorziehen, der Rest sieht ganz gut aus. Bin überrascht, dass man Shaw überhaupt einberufen hat ... bei seinen dauernden Verletzungen wär mir auch lieber, er hätte da mal Pause, zumal man auch Bertrand oder Cresswell eine Chance geben hätte können. Townsend statt zB Young ist aktuell auch ein Witz, aber gut.
 

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Würde auch in den PL-Thread passen, aber da die Maßnahmen in erster Linie wegen des Nationalteams umgesetzt werden, pack ich es mal hier rein.

FA chairman Greg Dyke has warned Premier League football is in danger of "having nothing to do with English people" as new proposals to limit the number of non-EU players are outlined by English football's governing body.

The FA has also revealed plans to toughen the rules on home-grown talent in the latest proposals from its commission, which was set up in 2013 to improve the England team. The commission has also proposed changes to work permit rules having highlighted flaws in the system. The stricter work-permit rules, approved by the Home Office on Friday, will come into force from 1 May.

Under the proposals outlined by the FA on Monday:

- A player will have to have been registered with his club from the age of 15 - down from 18 - to qualify as 'home-grown'.
- The minimum number of home-grown players in a club's first-team squad of 25 will increase from eight to 12, phased over four years from 2016.
- At least two home-grown players must also be 'club-trained' players - defined as any player, irrespective of nationality, that has been registered for three years at their club from the age of 15.
- Only the best non-EU foreign players will be granted permission to play in England.

Speaking to the BBC's sports editor Dan Roan, Dyke explained the rationale behind the FA's new proposals by highlighting the impact of Harry Kane. The Tottenham striker, 21, only made his first Premier League start for Spurs in April 2014, and is this season's top scorer with 19 goals. Harry Kane has earned a first England call-up on the back of a superb season for Tottenham.

"We have to do this by negotiation with the different leagues and with the clubs - we have to convince them that this makes sense for English football," said Dyke. "And we are helped by Harry Kane in truth - we are helped by seeing a young kid come into the Spurs team and become the top scorer in English football. How many other Harry Kanes are around in the youth teams of Premier League clubs? It was almost by chance that Tim Sherwood became manager at Tottenham for a time and put him in the side - otherwise he would still be out on loan at Millwall or somewhere else."

"If you apply the system we are just introducing over the last five years, a third of non-EU overseas players that have come here wouldn't get in," Dyke added. "We don't want to stop the outstanding talent coming here, but there are an awful lot of bog-standard players as well. If we could get all this through, over the next three, four or five years, you could see the numbers of home-grown players going up from a percentage in the high 20s to 40%. It matters that this happens across the whole of English football, but it particularly matters to the top end of the Premier League.

"The future England team by and large play for the top six sides. If you look in Germany, or Spain, it's always the same. And amongst the top six sides the decline in English players is quite marked. If you look at who is playing in the Champions League, the English numbers compared to the Germans, the Spanish or the Brazilians, are pathetic."
http://www.bbc.com/sport/0/football/32024808

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Max Power

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Delph startet :laugh2:

CBH9uMBUsAApDNi.png
 
G

Gast_481

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QUO VADIS ENGLAND?

Der 17. November 2015. Ort der Geschehens, Wembley Stadion in London. 90'000 singen die Marseillaise. Vier Tage sind vergangen nach den grauenhaften Terroranschlägen von Paris. Die Engländer zeigen sich solidarisch mit den Gästen aus Frankreich und stimmen in ihre Hymne ein. Eine grosse Geste, eine schöne Geste. Dass danach Fussball gespielt wird, ist eigentlich egal.

Es ist egal, weil die Geschehnisse aus Paris immer noch wie ein Schatten über der ganzen Welt liegen. Es ist egal, weil gerade die französischen Spieler sicherlich andere Sachen als dieses Spiel im Kopf haben (Griezmann hätte beinahe seine Schwester bei den Anschlägen in Paris verloren, Diarra verlor seine Cousine). Und es ist egal, weil es ein Testspiel ist.

Selbst wenn die Tragödie von Paris sich nicht ereignet hätte, Testspiele sind nicht mehr als das was ihr Name sagt. Die Teams testen. Die Ergebnisse sind keine Indikatoren, besonders nicht wenn England spielt. England schlägt Frankreich 2-0. Vielleicht hätten sie nicht gewonnen, wenn die Franzosen einen klaren Kopf gehabt hätten. Vielleicht hätten sie auch dann noch gewonnen. Im Hinblick auf die EM 2016 hätte dieses Spiel auch dann nichts ausgesagt. Rückblick: Vor der EM 2012 schlägt England in einem Test den damaligen Europa- und Weltmeister Spanien 1-0. Während die Spanier am Turnier ihren Titel verteidigen konnten, schieden die Engländer im Viertelfinale aus. Immerhin sah der Fussball wieder anständiger aus.

England spazierte durch die Qualifikation zur EM 2016. 10 Spiele, 10 Siege. Die Schweiz, Slowenien, Litauen, Estland, San Marino...niemand konnte den Three Lions auch nur einen Punkt streitig machen. Gute Form...und doch so nichtsaussagend. Die Qualifikation zur WM 2010 verlief beispielsweise ähnlich erfolgreich. Das Turnier war eine einzige Katastrophe. Es ist schlichtweg egal wie England im Vorfeld spielt, die Ergebnisse am Turnier sind jedesmal ernüchternd. Und eine Besserung ist nicht in Sicht.

"Three lions on the shirt, Jules Rimet still gleaming, Thirty years of hurt, Never stoppped me dreaming" sagen die Lightning Seeds im Vorfeld der EM 1996 in der Hoffnung, dass England erneut vor eigener Kulisse einen Titel feiern könnte. Im nächsten Jahr werden sie über "fifty years of hurt" singen können. Dabei sah es '96 sogar noch rosig aus, scheiterte man erst knapp im Halbfinale im Elfmeterschiessen. Seither wurden quasi zwei Generationen talentierter Fussballer verschlissen, ohne das etwas Zählbares dabei herauskam. Die Halbfinalisten von '90 und '96 um Shearer, McManaman, Seaman, Gascoigne, Adams etc. standen genauso mit leeren Händen da, wie die späteren Stars um Frank Lampard, Steven Gerrard, David Beckham, Michael Owen, Ashley Cole, Rio Ferdinand, John Terry etc. Man könnte hier zig Namen aufzählen...so viele talentierte Leute und so wenig Ertrag.

Mal passte der Fussball, aber die Ergebnisse nicht, mal stimmte beides nicht, mal qualifizierte man sich gar nicht erst. Egal wie die Qualifikation und die Ergebnisse im Vorfeld waren, die Turniere waren allesamt eher naja. Dabei hatte man gerade in die Generation um Gerrard und Lampard so viel Hoffnung. Gründe für das Versagen sind vielseitig. Der Druck durch die knallharten britischen Boulevardmedien, die mangelnde Einbindung der englischen jungen Spieler, die Reservemeisterschaft, zuviele Ausländer in der Liga...all diese Argumente wurden zig mal durchgekaut von britischen und ausländischen Medien um herauszufinden was eigentlich das Problem im Mutterland des Fussballs ist.

Jetzt steht eine neue Generation in den Startlöchern. Die Tore gegen Frankreich erzielten Dele Alli, ein junges Talent von Tottenham Hotspur, einer der neuen Generation und Kapitän Wayne Rooney. Rooney, der damals mit 16 in der Premier League debütierte und die Zukunft und Hoffnung der englischen Nationalmannschaft werden sollte, der mittlerweile 30 Jahre alt ist, Rekordtorschütze der Nationalmannschaft ist und im Verein eine Durststrecke hat. Die Zukunft der englischen Nationalmannschaft führt nun diese neue Generation um Alli an, bevor er ihnen völlig das Feld überlässt. Was kann man von dieser neuen Generation erwarten? Meine Antwort: Nichts!

Ein hartes Wort, sind da doch viele junge Spieler unterwegs. Doch nur wenige von ihnen lassen Hoffnung aufkeimen. Da wäre Harry Kane, welcher endlich eine langfristige Alternative im Sturm zu Rooney ist. Vorbei die Zeit der austauschbaren Defoe, Crouch, Agbonlahor, Bent, Carroll, Zamora und wie sie alle hiessen die mal ran durften und nichts zeigten. Gut, man hat jetzt immerhin 2 Stürmer. Im Mittelfeld hat man Wilshere, zumindest an den gefühlt 2 Tagen im Jahr in denen er nicht verletzt ist. Daneben Jordan Henderson. Dahinter kommt Alli, und dahinter wird es mau. Allrounder Milner wird vermutlich wieder zum Turnier fahren als Backup für ZM, Flügerl, Sturm, IV, Busfahrer, Koch etc. weil einfach nichts Anderes verfügbar ist, in erster Linie im ZM. Rodwell und Cleverley galten mal als weitere Talente im Zentrum neben Wilshere. Rodwell versaute sich die Karriere mit dem Wechsel von Everton zu City. Bei den Scheichs spielte er gefühlt Minus 30 Minuten und versucht jetzt seine Karriere bei Sunderland wieder anzukurbeln. Bei Cleverley musste man feststellen, dass er doch nicht gut ist. Ähnliches mit zahlreichen anderen "Talenten" wie livermore, Huddlestone, Townsend etc. die alle mal Potenzial andeuteten, aber nicht auf allerhöchstem Niveau bestehen konnten. Immerhin konnte sich Jonjo Shelvey einigermassen durchsetzen, aber auch für ihn war zuerst das Downgrade von Liverpool zu Swansea notwendig.

Das Problem ist aber nicht alleine die Qualität und Quantität des Spielermaterials, sondern auch die Schwankungen denen sie unterliegen. Immer wieder werden neue Spieler im Herbst der Karriere nach paar guten Spielen in die NM befördert und haben nach einem Leistungstief paar Monate später nichts mehr damit zu tun. Bei Talenten dasselbe. Bertrand war als Chelsea-Spieler dabei, dann sass er dort auf der Bank und war wieder weg. Bei Villa war er immer noch weg, bei Southampton ist er jetzt wieder dabei. Scott Parker und Gareth Barry waren mal kurz die Alternativen zu Gerrard und Lampard im ZM aber sind auch schon wieder zu alt, zu schlecht etc. Hart (immerhin mal ein Torwart der den Namen verdient) und Rooney + einige wenige andere (Walker, Cahill) scheinen die einzigen Konstanten im Team zu sein. Ansonsten wirkt das Team auch immer wieder beliebig zusammengewürfelt. Auch durch die Verletzungen bedingt, welche insbesondere die Arsenaljungs um Wilshere, Walcott, Ox und Gibbs immer wieder gepachtet haben. Die englische NM hat kein Gesicht mehr.

Ich vergleiche mal mit Fernsehserien und Filmen. Die Spieler um Sol Campbell, Tony Adams, Alan Shearer, David Platt, Paul Scholes, etc. erinnerten einen an Serien und Filme wie "this is England", "Football Factory", "Black Adder", "Monty Python"...da war die englische Härte dabei, eine gewisse Rauhheit, ein bisschen Charme, schwarzer Humor, Kampfgeist, sich selbst nicht ernst nehmen, Charakter...all das was Fans des Inselfussballs darin sehen und sehen wollen. Die Fussballromantik. Man sah Fabrikarbeiter vor sich, die sich zum Fussball trafen und ihn dort leidenschaftlich und kämpferisch ohne zu simulieren etc. spielten. Ein idealisiertes Bild, aber eines dass zu der damaligen Mannschaft passte. Schaut man sich die jetzigen Spieler an, denkt man eher an "Geordie Shore", "The Hills" etc. Ein Haufen Jungs mit zuviel Geld und zuwenig Ahnung, welche mit möglichst wenig Leistung sich in ihren zwei Minuten Ruhm sonnen wollen, welche durch die mangelnde Leistung tatsächlich auch so rasant vorbei sind. Einigen Spielern tue ich sicher Unrecht. Aber so fühlte sich die englische Mannschaft der letzten Jahre an und so spielte sie leider auch. Im Hinblick auf die vielen jungen Leute die nachkommen, habe einige positive Erwartungen an die Zukunft. Ich nicht. Der heutige Gegner aus Frankreich hat junge Leute wie Pogba, Martial und Coman in seinen Reihen. Belgien hat eine goldene Generation. Deutschland und Spanien haben Qualität ohne Ende. Ich sehe nichts, was England in die Nähe eines Halbfinals bringen kann. Dafür haben auch die Teams der zweiten Reihe zuviel Qualität und gefühlt auch mehr Feuer. Immerhin kommen diesmal vier der sechs Gruppendritten ins Achtelfinale. So wird es schwierig sein in den Gruppenspielen auszuscheiden. Aber mittlerweile überrascht mich nichts mehr. Dass die Clubs immer schwächer werden (statt drei Halbfinalisten in der CL ist man mittlerweile über jeden Viertelfinalist froh) und die englischen Spieler durch den neuen Geldstrom immer weniger Einsätze in den grossen Vereinen sehen werden, lässt kaum Hoffnung aufkeimen. Immerhin etwas erinnert an die gute alte Zeit. Die Fans. Die treuen, heissblütigen aber fairen Fans, welche heute in die Marseillaise einstimmten.
 

Allroundi

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Naja, es gibt ja aber auch Außnahmen. Ein Alli von Tottenham, genau so Harry Kane, der zusammen mit Rooney sicherlich ein gutes Sturm-Duo bilden kann. Joe Hart ist endlich mal ein Torwart auf höhrerem internationalen Niveau. Sterling kann und muss endlich auch in der Nationalelf den Durchbruch schaffen. Potenzial ist da, auf hohem Niveau sicherlich aber bisher nur in der ersten 11. Trotzdem haben auch andere große Nationen probleme. Ich sehe England im Moment auf einer Höhe mit Portugal, der Schweiz und diesen Kalibern. Erstmal die Gruppe schaffen (was schwer genug wird, u.a. mit dem Battle of Britain gegen Wales) und dann weiterschauen. An einem guten Tag ist aber dieser Truppe viel zuzutrauen!
 
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