boxprofis hier?trainingsplan?


ironhead1

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hallo, boxe seid fast nen jahr und kam vorher vom bodybuilding.
ich boxe im halbschwergewicht(amateur), habe nun bald meine ersten kämpfe, und musste fitness einschränken weil es wirklich etwas zuviel muskeln waren, naja nun bin ich eigentlich relativ gut in form und noch recht muskulös, jetzt wollte ich mal fragen wie es bei den profis aussieht mit krafttraining und boxtraining, ob diese bestimmte trainingspläne haben was das krafttraining angeht.würde gerne meine kraft weiter ausbauen jedoch ohne schnelligkeit einzubüßen :)

würde mich über tips freuen.

gruß ironhead
 

timeout4u

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Klar haben die Profis und die Spitzenamateure solche Trainingspläne. Allerdings würde es wenig nutzen solche Trainingspläne 1:1 zu befolgen bzw. nachzumachen. Ein Trainingsplan sollte immer individuell erstellt sein. Er hängt ab von verschiedenen Faktoren wie Zeit, Team, Ziel, Kampf, Können, Verfassung u.s.w. und muss u.a. nicht nur die Kraft, sondern auch Ausdauer, Schnelligkeit, Flexibilität, Ernährung, Psyche umfassen.

Allgemein lässt sich zum Punkt "Kraft" sagen, dass die meisten Boxer einen Tag in der Woche für ein Ganzkörperkrafttraining aufwenden. Die Konzentration liegt dann auf Grundübungen und schwere Gewichten, weil man als Boxer ja meist die Explosivität und die Schnelligkeit steigern muss und es gilt möglichst viele Muskelfasern so schnell wie möglich zu aktivieren. Überwiegend werden die meisten Muskelfasern über ein Maximalkrafttraining angesprochen.

Weit verbreitet haben sich pro Muskelgruppe Übungen mit 4 Sätzen im Pyramidensystem. Erster Satz 8 Wiederholungen, zweiter Satz 6 Wiederholungen u.s.w. Das Gewicht pro Satz sollte dabei so schwer sein, dass man die Wiederholung gerade noch schafft. Beispiel Bankdrücken für die Brustmuskeln: mit 85 kg 8 Wiederholungen, mit 90 kg 6 Wiederholungen, mit 95 kg 4 Wiederholungen und mit 100 kg 2 Wiederholungen.
Ist aber jetzt nur ein erklärendes Beispiel, um das Prinzip zu erklären und in Sachen "Krafttraining" bin ich eh nicht so bewandert. Krafttraining ist sicher sinnvoll, aber meiner Meinung nach sind im Boxen andere Attribute etwas entscheidender und im Grunde kann man nicht viel falsch machen, wenn man schlicht die bewährten Boxübungen trainiert:
Liegestütze, Klimmzüge für den Rücken, Kniebeugen für die Beine, Nackendrücken für die Schultern, Trizepstraining, Bauchmuskeln, Medizinball etc.
 

ironhead1

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hmm ja nur würde mich mal interressieren wie ein trainingsplan der profis aussieht,damit man sich den mal angucken kann und anpassen kann :)
 

Kuschelweich

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Wie timeout schon sagt, nutzt dir so ein Plan herzlich wenig. Richtige Trainingspläne sind immer nur Momentaufnahmen. Sie unterscheiden in Zyklen, setzen entsprechend einzelne Schwerpunkte, berücksichtigen in Umfang und Intensität das Ausgangsniveau des Boxers, seine Stärken und seine Schwächen usw. usw. Darüber hinaus findet man in solchen Plänen auch selten Angaben zur begleitenden medizinischen Versorgung ;)
Ergo, stupides Nachtrainieren ist für Doofe. Selbst ist der Mann/die Frau :D

Wenn es dich allerdings immer noch interessiert, hier ein Plan von Holyfield:
http://www.sportsci.org/news/news9709/hatfield.html
 

timeout4u

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Na gut, dann auch von mir ein paar Auszüge aus dem Trainingsplan von Ricky Hatton:

Vor einem Wettkampf bestehen die Trainingseinheiten aus relativ kurzen, intensiven Einheiten. Das wöchentliche Programm setzt sich zusammen aus drei harten Tagen am Montag, Mittwoch und Freitag sowie zwei leichten Tagen am Dienstag und Donnerstag.

An harten Tagen umfasst Hattons Training drei Kernelemente:

kontrolliertes Sparring mit anderen Boxern,
über 40 Sprünge in einer Minute an einer 1,20 cm hohen Eisenstange und das Schlagen auf einen einzigartigen Gürtel, den sein Trainer trägt.
(Der Gürtel sieht wie eine riesige Weste aus Leder aus, mit 20 cm Schaumstoffpolsterung. Der Gürtel kombiniert das Beste aus Sparring und Sandsacktraining, weil Hatton dadurch in einer realistischen Kampfsituation mit vollem Tempo und Intensität arbeiten kann.)

Das Training erfolgt in dreiminütige Runden mit einer Minute Pause dazwischen. Ausnahme: keine ganzen drei Minuten am Gürtel oder der Stange sondern Wechsel zwischen den beiden Übungen, z.B. eine Minute Stange, eine Minute Gürtel, eine Minute Stange, eine Minute Pause. Dann drei Minuten Sparring. 1 Minute Pause. Dann Gürtel, Stange, Gürtel u.s.w.

In den acht Wochen vor einem Kampf werden die Runden von acht auf 12 Runden gesteigert, bevor sie mit einem 15 Runden-Training aufhören.

Dienstag und Donnerstag sind für die Technik gedacht, was dem Körper Zeit zur Erholung gibt. Acht Runden am Sandsack plus 20 Minuten an den Pratzen, etwas Arbeit am Punching Ball oder Seilspringen.

Straßentraining ist eine tägliche Aufgabe. An Abenden in der Woche und Nachmittagen am Wochenende ca. 10 km-Läufe auf steilen Straßen.
Dazu Training an vier Tagen pro Woche mit Gewichten, häufig nach dem Boxtraining, 20 Minuten pro Körperteil.

Hatton trainiert zwei Muskelgruppen pro Einheit, wechselt zwischen Quadrizeps und Waden, Brust und Bizeps, Rücken und Beinbizeps sowie Schultern und Trizeps.
 

Brotspinne79

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Was das Lauftraining fürs Boxen betrifft sind auch Intervalle sehr nützlich, um die Laktatresistenz zu erhöhen, z.B., 10*3 Minuten so schnell, dass Du sie gerade noch schaffst und Dich beim letzten Lauf an die individuelle Kotzschwelle herantastest; jeweils 1 Minute Trabpause zwischen den Intervallen.

12*400m jeweils maximal stellen auch eine brauchbare Intervalleinheit dar.

Beim Krafttraining sind Kniebeugen mit Langhantel sehr effektiv in bezug auf Explosivität. Wenn es Deine Knie aushalten, vielleicht 4 Sätze mit einem Gewicht, mit dem Du gerade noch 1-2 Wiederholungen schaffst. Wenn Du das einige Monate durchziehst, fliegen Deine Aufwärtshaken bis unter die Hallendecke.
 

jkd

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ich finde die trainingsprogramme der profis auch super interessant. man kann doch sehr viel darin sehen, vielleicht daraus lernen, sich einiges abschauen.
auch sehr wichtig ist mal zu sehen wie die intensität der profis ist um vergleiche zu ziehen usw.
ist klar das ein trainingsprogramm um möglichst effektiv zu sein individuell gestaltet sein muss, aber ich glaube es ging dem ironhead auch eher um die oben aufgezählten dinge.
 
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