DEL ab 2006 ohne Auf und Abstieg


unicum

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Auf ihrer gestrigen Gesellschafterversammlung in Frankfurt-Mörfelden haben die Gesellschafterclubs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beschlossen, ab der Saison 2006/2007 die derzeitigen Regelungen zu Auf- und Abstieg abzuschaffen.

Gernot Tripcke, Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL): "Die DEL Clubs haben sich in den letzten Monaten intensiv mit dem Thema Auf- und Abstieg beschäftigt. Wir wissen um die angebliche ´Tradition´, dass ein deutsches Ligensystem mit einem derartigen Austausch zwischen den einzelnen Klassen zu arbeiten hat. Wir kennen auch alle Argumente, die für einen Auf- und Abstieg in der derzeitigen Form sprechen.

Es hat sich aber insgesamt bei der Analyse der Vor- und Nachteile heraus gestellt, dass die Nachteile deutlich überwiegen. Deshalb haben sich die DEL-Clubs entschieden, die bestehende Form von Auf- und Abstieg nicht weiter fortzusetzen.

Im Rahmen unserer Entscheidungsfindung sind in erster Linie folgende Punkte ausschlaggebend gewesen:

1. Die meisten unserer modernen Spielstätten, auf denen das Wachstum der DEL zu einem großen Teil basiert, werden oder sind von privaten Investoren finanziert, die für ihre Vorhaben die wirtschaftliche Planungssicherheit eines kontinuierlichen und attraktiven Mieters in Form eines DEL-Clubs benötigen.

2. Das Zuschauer- und Medieninteresse an den Play-downs der DEL lag in allen Jahren deutlich unterhalb der jeweiligen Durchschnittswerte der Liga.

3. In den letzten Jahren ist es nie zu dem gewünschten sportlichen Austausch der Clubs zwischen der DEL (Verlierer der Play-downs) und der zweiten Liga (Sieger der Play-offs) gekommen, ohne dass wirtschaftliche Aspekte mitentscheidend waren oder Ausnahmegenehmigungen erteilt werden mussten.

4. Die Aussicht auf einen Aufstieg in die DEL hat die Clubs in den unteren Ligen dazu bewogen, relativ teure Spieler zu verpflichten und bei einer negativen sportlichen Entwicklung während der Saison weiter ins wirtschaftliche Risiko zu treten und zusätzliche Spieler zu verpflichten oder Trainerwechsel vorzunehmen. Entsprechendes gilt für DEL-Clubs zur Vermeidung des Abstiegs.

5. Ferner hat die Aussicht auf einen Aufstieg in die DEL hat in den unteren Ligen dazu geführt, dass die für uns alle wichtigen jungen deutschen Spieler relativ wenige Einsätze bekommen haben und z.B. die Förderlizenzregel nicht ihre volle mögliche Wirkung entfalten konnte. Stattdessen haben die Clubs verstärkt auf ausländische und ältere Spieler gesetzt. Eine Heranführung der Spieler von der DNL an die DEL wird dadurch erschwert.

6. Nicht zuletzt ist in anderen europäischen Ligen aus den gleichen Gründen ein sportlicher Auf- und Abstieg bereits abgeschafft worden oder soll zeitnah abgeschafft werden, wie beispielsweise in Finnland, Russland oder auch der Schweiz. Die Erfahrungen dieser Länder mit einem geschlossenen System sind durchweg positiv.

Die DEL sieht durchaus ihre Verpflichtung für das gesamte deutsche Eishockey und wird daher in den kommenden Wochen und Monaten Gespräche mit dem DEB über eine Umstrukturierung des Unterbaus im Sinne einer gezielteren Förderung des Nachwuchses führen sowie gemeinsam mit den beteiligten Parteien entsprechende Konzepte erarbeiten. Darüber hinaus werden wir Modalitäten festlegen, um auch zukünftig neu entstehende Standorte in die DEL integrieren zu können."

Quelle: www.del.org
 

GitcheGumme

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Ich finde es gut. Man nähert sich etwas der NHL an.
Und wenn die Negativeerkenntnisse überwiegen, wieso nicht?
Wie in dem Bericht steht, ist doch eh kaum einer abgestiegen und man sollte auch mal an die Finanzen der Teams denken.
Die erste Liga hat eben immer mehr Einfluß (Marketing, Fans, Investoren, Interesse).

Ich habe diese albernen Playdown-Spiele eh nie verstanden. :D

So etwas unnützes.
 

Guerrero

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Dann verliert die 2.Liga ganz schön an Attraktion. Dann wird die 2.Liga zur Ausblidungsliga des deutschen Eishockeys. Dann wird die 1.Liga zur Alleinunterhaltung.

Komische Sache für mich, find' ich. :rolleyes:
 

GitcheGumme

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Guerrero schrieb:
Dann verliert die 2.Liga ganz schön an Attraktion. Dann wird die 2.Liga zur Ausblidungsliga des deutschen Eishockeys. Dann wird die 1.Liga zur Alleinunterhaltung.

Komische Sache für mich, find' ich. :rolleyes:

Ja so'ne Art AHL oder besser IHL (oder andere unterklassige Ligen). Ist doch gut, finde ich.
 

Guerrero

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Wo bleibt da die Motivation aufzusteigen ? Dann wird die 2.Liga zu einer nach oben hin geschlossenen Gesellschaft, die nur mit dem Meisterschaftstitel winkt. Finde ich keine gute Sache, da man sich nur als wirtschaftlich gut situierter Verein in die DEL einkaufen kann, ohne das man sportlich überzeugen muss.

Außerdem bleibt in der DEL Spannung weg, wenn Vereine 20 Spieltage vor Saisonende ohne Playoff-Chancen im Tabellenkeller versauern. Wo bleibt da die Motivation, der Abstiegsrelegation zu entgehen ?

Das ganze ist ein Schritt, um die Liga weiter auf amerikanisches Sportligen-Niveau hinzuführen. Es geht einzig darum, Geld zu machen. Der Sport bleibt irgendwo auf der Strecke.

Bin mal gespannt, wie sich die Zuschauerzahlen in der 2.Bundesliga entwickeln werden.
 

GitcheGumme

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Offenbar war die Aufstiegsrunde aber auch nicht so interessant, sonst hätte man sich wohl nicht diesen Schritt einfallen lassen.
 
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