Gate Compensation muss reformiert werden (Coach Request)


actaion

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Diese Regelung dass man die Punkte beiu Coach Request nur bekommt, wenn man 95% der Hill Size springt, ist zu hart. Ich wäre dafür das zu halbieren (also dass man nur die halben Punke bekommt, man unter 95% springt)
.
Außerdem sollte die Grenze für die Damen niederige rangesetzt werden, z.B. mit 90%

Denn bei den Damen ist die Jury deutlich vorsichtiger, sodass im Mittel nicht so weit gesprungen wird wie bei den Herren. Am Montag in Lillehamm hätte Kwandal 133m springen müssen, eine Weite, die im ganzen Wettkampf keine einzige Springerin erreicht hat. Das also zu erwarten, zudem mit kürzeren Anlauf, ist völlig überzogen. Außerdem gefährdet es die SportlerInnen, weil ein Coach Request derzeit extrem nachteilig ist, aber aus der normalen Luke zu springen für manche (Kwandal oder in Willingen Zaic & Ito) gefährlich werden kann.
 

Martin_D

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Ich erinnere mich noch mit Grausen an die ersten ein, zwei Jahre mit der Gate Regel, als es die 95 % - Regel nicht gab. Es wurde zu sehr als taktischen Spielzeug missbraucht und die Wettkämpfe waren dadurch unattraktiver. Von daher bin ich froh, dass es diese Regel gibt und sie soll auch nicht aufgeweicht werden. Und ich finde, eine gute Landung im hohen (aber noch nicht extremen) Weitenbereich soll man einem Springer, der gewinnen will, schon zumuten können.
 

Hakuba

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Auch ich finde die Regel nicht verkehrt. Für die Sicherheit der Springer, also dafür, dass es nicht zu weit geht, ist die Jury verantwortlich, das darf m. E. nicht an den Trainern hängenbleiben. Die Jury weiß ganz genau, unter welchen Bedingungen Springer wie Itô oder Zajc zu welchen Weiten fähig sind. Das muss der Jury, wenn nötig, noch stärker klar gemacht werden.
Dann bleibt der CR als große Ausnahme möglich, mehr soll es auch nicht sein.

Kvandal ist ein anderer Fall. Hier geht es ja nicht darum, dass sie nicht zu weit für die Schanze springt, sondern dass sie - als psychologische Maßnahme - das sichere Gefühl bekommt, dass es nicht zu weit gehen KANN. Diese Absicht einer Verkürzung durch den Trainer ist aber eine absolute Ausnahme, die von einer Regel wohl nicht abgebildet werden kann.
Wenn Kvandal sich auch psychisch wieder stabilisiert hat, wird sie das auch nicht mehr brauchen.
 
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Benjamin

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Den Ansatz, die Damen da eventuell etwas anders zu behandeln als die Herren, kann ich aber dennoch nachvollziehen. Denn ja: Die Regel ist aus Sicherheitsgründen entstanden, damit ein Trainer auch auf eigene Faust zu weite Sprünge verhindern kann, wenn er der Ansicht ist, dass es gefährlich für den Sportler wird - ohne zwangsläufig auf die Bonuspunkte verzichten zu müssen.

Nun ist es aber so, dass die Damen generell nicht ganz so weite Sprünge stehen können wie die Herren - zum einen wegen der deutlich höheren Geschwindigkeit, die sie brauchen, um auf Weite zu kommen, zum anderen, weil sie sicher auch nicht ganz so viel Kraft in den Beinen haben wie die Herren. Dementsprechend wäre es nur folgerichtig, wenn man den Prozentsatz für diese Mindestweite bei den Damen etwas absenken würde, damit der Bereich zwischen der Mindestweite für Gatepunkte und der Höchstweite, die noch sicher gestanden werden kann, ähnlich groß ist wie bei den Herren.

Sven Hannawald hat das Problem übrigens in einer der Übertragungen auch angesprochen, er wollte es dadurch lösen, dass er unterschiedliche Hillsizes für Damen und Herren einführt. Das hätte einen ähnlichen Effekt, nur wäre das für die Markierungen an gemeinsamen Veranstaltungen etwas blöd.
 

Hakuba

J-Fan
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Nun ist es aber so, dass die Damen generell nicht ganz so weite Sprünge stehen können wie die Herren - zum einen wegen der deutlich höheren Geschwindigkeit, die sie brauchen, um auf Weite zu kommen, zum anderen, weil sie sicher auch nicht ganz so viel Kraft in den Beinen haben wie die Herren. Dementsprechend wäre es nur folgerichtig, wenn man den Prozentsatz für diese Mindestweite bei den Damen etwas absenken würde, damit der Bereich zwischen der Mindestweite für Gatepunkte und der Höchstweite, die noch sicher gestanden werden kann, ähnlich groß ist wie bei den Herren.

Da ist was dran. Man könnte bei den Damen mal eine "Light-Regel" einführen und sehen, was passiert.

Bei den Herren sehe ich aber keine Notwendikeit, etwas zu ändern.
 

Neville

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Bei den Damen eventuell andere Maßstäbe anzulegen, wäre okay. Aber nicht wegen Kvandal! Das ist ein ganz spezieller in ihrer persönlichen Geschichte begründeter Fall, den man nicht als allgemeinen Maßstab nehmen kann.
 

EyTschej

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Die Lösung bei den Damen ist eigentlich klar wie Kloßbrühe: Da die Jury den Anlauf bei den Herren am Hillsize ausrichtet, bei den Damen aber am K-Punkt, sollten 95 % vom K-Punkt statt vom Hillsize gelten.
 

actaion

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das wären dann in Lillehammer aber nur noch 117 Meter, da der Kpunkt bei 123 liegt. Dann kann man auch ruhig 100% den K-Punkt nehmen.
Bei meinem Vorschlag mit 90% der Hillsize wäre man bei 126m (statt 133m bei 95%)
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Vielleicht sollte man es ja mal quantitativ untersuchen? Eine Saison lang auf jeder Schanze protokollieren, wie weit der weiteste Sprung in allen Damen- und Herrenwettbewerben ging (in Prozent des Hillsize), und aus diesem Vergleich dann Schlussfolgerungen für die Mindestweite für Bonuspunkte ziehen. Ansonsten bleibt es ja mehr oder weniger eine Bauchentscheidung.
 

actaion

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Vielleicht sollte man es ja mal quantitativ untersuchen? Eine Saison lang auf jeder Schanze protokollieren, wie weit der weiteste Sprung in allen Damen- und Herrenwettbewerben ging (in Prozent des Hillsize), und aus diesem Vergleich dann Schlussfolgerungen für die Mindestweite für Bonuspunkte ziehen. Ansonsten bleibt es ja mehr oder weniger eine Bauchentscheidung.
Das kann man doch einfach rückwirkend für die letzten 2 Saisons z.B. machen.
 

actaion

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Wobei es fraglich ist, ob man sich an dem weitesten Sprung orientieren muss.Oder eher an dem 10t-weitesten (herren) bzw 8t-weitestste (Damen), um unter den besten 20% der Weiten zu sein.
 

Martin_D

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Die Lösung bei den Damen ist eigentlich klar wie Kloßbrühe: Da die Jury den Anlauf bei den Herren am Hillsize ausrichtet, bei den Damen aber am K-Punkt, sollten 95 % vom K-Punkt statt vom Hillsize gelten.

Genau so muss man es machen, wenn man will, dass das Interesse am Damen-Skispringen nicht weiter steigt, sondern wieder sinkt.
 

actaion

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Um das nochmal zu betonen: Die Weite, die man heute von Kwandal verlangt hat, damit sie die Gate-Punkte bekommen hätte, ist von keiner einzigen Springerin erreicht worden, weder im 1. noch im 2. Durchgang.
 

Kirsten

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Um das nochmal zu betonen: Die Weite, die man heute von Kwandal verlangt hat, damit sie die Gate-Punkte bekommen hätte, ist von keiner einzigen Springerin erreicht worden, weder im 1. noch im 2. Durchgang.
Kvandal darf aber nicht der Maßstab sein, denn bei ihr wird nicht verkürzt, weil die eigentliche Weite gefährlich wäre sondern aus psychologischen Gründen. Es kann nicht Aufgabe der FIS sein, die Regeln so zu gestalten, dass man solche Sonderfälle abdeckt.
 

Finn-Lady

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Laut Sevi Freund hätte Kvandal 123m erreichen müssen, um die Gatepunkte zu erreichen. Diese Weite sprangen Althaus im 1. sowie Ito und Stroem im 2., also unmöglich war das nicht.
 

actaion

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Kvandal darf aber nicht der Maßstab sein, denn bei ihr wird nicht verkürzt, weil die eigentliche Weite gefährlich wäre sondern aus psychologischen Gründen. Es kann nicht Aufgabe der FIS sein, die Regeln so zu gestalten, dass man solche Sonderfälle abdeckt.
Es geht doch nicht speziell um Kvandal, sondern darum, dass die 95%-Regel für Damen unpassend ist. Offenbar traut man den Damen nicht ganz so hohe Weitenbereiche zu. Solange man das so handhabt, muss man auch die Mindestweite für die Gate-Compensation entsprechend anpassen.
Mit 2 Luken mehr wäre Kwandal übrigens höchstwahrcheinlich deutlich weiter geflogen als alle anderen (also in einen Bereich ca. 125-130 Meter), denn man offenbar für die Damen zu gefährlich hält, da man den Anlauf so gewählt hat, dass niemand sonst in diesen Weitenbereich springt.
 
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