Profiboxen - Direkter Einstieg


C

Cheg

Guest
Hallo an alle Leser,

Wie die Überschrift es schon aussagt, handelt es sich bei meinem Anliegen um einen "amateurlosen" Einstieg in eine Profi-Boxkarriere.
Vorerst möchte ich darum bitten keine Nachrichten zu verfassen, die mir das Gegenteil schmackhaft machen sollen.
Ich habe bezüglich dieser Thematik einige Fragen und hätte liebend gerne sachliche und seriöse Antworten. Ich bedanke mich für eure Teilnahme schon im voraus!

Zunächst mal, es ist ja möglich sich als "professioneller" Boxer mittels eines Lizensantrags zu registrieren.
Da stellst sich mir die Frage, an wen sende ich so einen Antrag?

Vorallem möchte ich wissen ab ungefähr welcher Position man Geld mittels Boxen einnimmt? Viel eher vielleicht, ob man in der "Profiliga" immer bezahlt wird? Auch wenns anfangs eher Taschengelder sind.

Gesetzt den Fall ich würde diese Formalien alle positiv abschließen, was genau heisst das für meine Zukunft? Denn irgendwie muss man ja auch an die Kämpfe kommen.
Muss man sich dann einen Stall, Manager, Trainer suchen der einen aufnimmt und unter Umtsänden unter Vertrag nimm? Oder kommen irgendwann Leute auf einen zu und möchten einen in eine Veranstaltung einbeziehen?

Für den Fall, das dies nötig ist, Kennt ihr Organisationen in denen man mittels vorboxen oder sogar einer Art "Casting" die Chance bekommt sich unter Beweis zu stellen?

Dann habe ich noch folgende Frage bezüglich des Teams eines Boxers. Muss ein Boxer zwingend einen Trainer haben, oder ist es ihm rein von der Regelung her gestattet auf eigene Faust ein Training zu kreieren und zu vollziehen?


Ich denke das sind voerst genug Fragen. Vorab, ich gehe nicht davon aus heute die Antworten zu bekommen und morgen dann mit dem Weltmeistertitel rumzulaufen. Ich möchte lediglich das Wissen über diese Gebiete erlangen und wäre für eure Hilfe sehr dankbar.

Zu meiner Person: Ich trainiere schon seit längerem fürs Boxen und bin auch in einem Verein angemeldet. Ich bin 22 Jahre alt und befinde mich gewichtsmäßig im Schwergewicht. Hatte drei Amateurkämpfe 2 Siege und 1 Niederlage. Meine persönliche Meinung zum Verein verleitet mich zur Annahme, das die ihre Aufgabe eher auf die leichte Schulter nehmen und man dort nicht wirklich auf Basis individueller Qualitäten trainiert und vorbereitet wird. Und ich bin auch bereit Risiko auf mich zu nehmen, wobei ich mir einer möglichen Niederlage im ganzen Verfahren schon im klaren bin. Schließlich kann man nicht in allem und immer der Beste sein.

Liebe Grüße,
Cheg
 

Tim B.

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Du brauchst einen Promoter/Manager. Dich kennt keine Sau, niemand wird dich als Gegner für einen Kampf verpflichten. Der Promoter zahlt dir erstmal ein schmales Gehalt, damit du dich auf dein Training konzentrieren und die ersten Aufbaukämpfe bestreiten kannst, bis du bekannt genug bist, daß du am Veranstaltungserlös deiner Kämpfe beteiligt wirst.

In Deutschland kommst du nicht drumrum bei Sauerland Event, Universum Box-Promotion oder Arena Boxpromotion anzuklopfen. Ruf halt mal an, ob du Vorboxen darfst. Ich bezweifle es ganz stark. Du bist 22 Jahre alt und hast 3 Amateurkämpfe. Kämpfer wie dich gibt es tausende.
Kein Promoter wird dich dafür bezahlen, die boxerische Kinderstube zu durchlaufen. Dafür gibt es die örtlichen Boxvereine.

Die Alternative ist ein Manager. Irgendein (oft dubioser) Geschäftsmann, der in deine Zukunft investiert. Google mal, vielleicht findest du einen. Wiederrum: ich bezweifle, daß irgendjemand in einen 22-jährigen mit 3 Kämpfen investiert. Selbst wenn du alle 3 durch KO in Runde 1 gewonnen hättest.
Schreib doch mal Robert Rolle an, der ist Forenmitglied und Box-Manager. Der freut sich bestimmt. :)

Geld verdienen wirst du höchstwahrscheinlich nie. Der Großteil der weltweit aktiven Profiboxer verdienen sich mit dem Sport nicht den Lebensunterhalt.

In Deutschland lässt du dich vom Bund Deutscher Berufsboxer lizensieren. Ruf mal an, frag was die wollen.

Du brauchst zwingend einen Sekundanten (Trainer) im Kampf. Keine Ahnung, ob ein Cut-Man vorgeschrieben ist. Die kann man theoretisch auch nur für den Kampf anheuern. Der Trainer braucht wahrscheinlich die A-Lizenz.
Trainieren kannst du nach Gutdünken, interessiert keinen. Wie du auf die Idee kommst, du könntest ohne Trainer was erreichen, will ich mir aber lieber nicht vorstellen.

Wenn du es mit dem Boxen ernst meinst, führt nichts an einer Amateurlaufbahn vorbei. Wechsle halt den Verein. Niemand nimmt dich ernst, wenn du nicht unter Beweis gestellt hast, daß du wenigstens mit der bundesdeutschen Elite mithalten kannst. 20-30 Kämpfe mit eklatant positivem Rekord sind das Mindeste, damit sich ein Promoter auch nur flüchtig für dich interessiert.
 

Schlonski

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Hallo an alle Leser,

Wie die Überschrift es schon aussagt, handelt es sich bei meinem Anliegen um einen "amateurlosen" Einstieg in eine Profi-Boxkarriere.
Vorerst möchte ich darum bitten keine Nachrichten zu verfassen, die mir das Gegenteil schmackhaft machen sollen.
Ich habe bezüglich dieser Thematik einige Fragen und hätte liebend gerne sachliche und seriöse Antworten. Ich bedanke mich für eure Teilnahme schon im voraus!

Zunächst mal, es ist ja möglich sich als "professioneller" Boxer mittels eines Lizensantrags zu registrieren.
Da stellst sich mir die Frage, an wen sende ich so einen Antrag?

Vorallem möchte ich wissen ab ungefähr welcher Position man Geld mittels Boxen einnimmt? Viel eher vielleicht, ob man in der "Profiliga" immer bezahlt wird? Auch wenns anfangs eher Taschengelder sind.

Gesetzt den Fall ich würde diese Formalien alle positiv abschließen, was genau heisst das für meine Zukunft? Denn irgendwie muss man ja auch an die Kämpfe kommen.
Muss man sich dann einen Stall, Manager, Trainer suchen der einen aufnimmt und unter Umtsänden unter Vertrag nimm? Oder kommen irgendwann Leute auf einen zu und möchten einen in eine Veranstaltung einbeziehen?

Für den Fall, das dies nötig ist, Kennt ihr Organisationen in denen man mittels vorboxen oder sogar einer Art "Casting" die Chance bekommt sich unter Beweis zu stellen?

Dann habe ich noch folgende Frage bezüglich des Teams eines Boxers. Muss ein Boxer zwingend einen Trainer haben, oder ist es ihm rein von der Regelung her gestattet auf eigene Faust ein Training zu kreieren und zu vollziehen?


Ich denke das sind voerst genug Fragen. Vorab, ich gehe nicht davon aus heute die Antworten zu bekommen und morgen dann mit dem Weltmeistertitel rumzulaufen. Ich möchte lediglich das Wissen über diese Gebiete erlangen und wäre für eure Hilfe sehr dankbar.

Zu meiner Person: Ich trainiere schon seit längerem fürs Boxen und bin auch in einem Verein angemeldet. Ich bin 22 Jahre alt und befinde mich gewichtsmäßig im Schwergewicht. Hatte drei Amateurkämpfe 2 Siege und 1 Niederlage. Meine persönliche Meinung zum Verein verleitet mich zur Annahme, das die ihre Aufgabe eher auf die leichte Schulter nehmen und man dort nicht wirklich auf Basis individueller Qualitäten trainiert und vorbereitet wird. Und ich bin auch bereit Risiko auf mich zu nehmen, wobei ich mir einer möglichen Niederlage im ganzen Verfahren schon im klaren bin. Schließlich kann man nicht in allem und immer der Beste sein.

Liebe Grüße,
Cheg


Mach nen Bürojob, find ne nette Freundin und werd glücklich. Aber werd kein Profiboxer. Profiboxer geraten zu 90 % entweder auf die schiefe Bahn, weil sie nix verdienen sich aber mit zwielichtigen Gestalten umgeben müssen oder sie ruinieren ihre Gesundheit. Falls du dennoch ernsthaft anfangen willst, rate ich dir zumindest immer noch einen anderen Job im Auge zu haben und dich nicht zu 100% dem Profiboxen zu widmen.

Von 100 Profiboxern verdienen sich 10 damit ihren Lebensunterhalt (das sind die im Fernsehen) und davon sind 2 Millionär. Die anderen 90 Profis sind Türsteher, Securities, Geldtransportfahrer, Arbeitslose o.ä. und haben keine Kohle.
 
Zuletzt bearbeitet:

theIrish

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Vorallem möchte ich wissen ab ungefähr welcher Position man Geld mittels Boxen einnimmt? Viel eher vielleicht, ob man in der "Profiliga" immer bezahlt wird? Auch wenns anfangs eher Taschengelder sind.

Hopkins hat für seinen ersten kampf damals 350$ bekommen.

Gesetzt den Fall ich würde diese Formalien alle positiv abschließen, was genau heisst das für meine Zukunft? Denn irgendwie muss man ja auch an die Kämpfe kommen.
Muss man sich dann einen Stall, Manager, Trainer suchen der einen aufnimmt und unter Umtsänden unter Vertrag nimm? Oder kommen irgendwann Leute auf einen zu und möchten einen in eine Veranstaltung einbeziehen?

Für den Fall, das dies nötig ist, Kennt ihr Organisationen in denen man mittels vorboxen oder sogar einer Art "Casting" die Chance bekommt sich unter Beweis zu stellen?

Das Profi Box Camp von Uwe Schuster nur ist zum teil die Vorbereitung da sehr hart es gibt im Gym nämlich keine möglichkeit Videos anzuschauen.

Dann habe ich noch folgende Frage bezüglich des Teams eines Boxers. Muss ein Boxer zwingend einen Trainer haben, oder ist es ihm rein von der Regelung her gestattet auf eigene Faust ein Training zu kreieren und zu vollziehen?

Also Clubber Lang hat sich immer selbst trainiert ohne Trainer und alles und hatte auch niemanden in seiner Ecke der ist ja aber allerdings dann auch gegen Rocky KO gegangen.

Ne spaß beiseite, Tim B. hat eigentlich alles schon gesagt. Wenn du das wirklich willst frag mal Robert Rolle hier im Forum die suchen öfters mal sparrings Partner da kannst du dich dann eventuell auch empfehlen. Fragen kostet ja nichts.
 
C

Cheg

Guest
Ich danke euch allen vielmals für die ganzen Informationen. In einigen Punkten wurden meine Vermutungen bestätigt und in anderen habe ich meinen Horizont ein wenig erweitern können.

Jedoch wollte ich kurz zu einigen Punkten Stellung nehmen.
Kämpfer wie mich gibt es sicherlich viele, jedoch macht eine ausgiebige Amateurlaufbahn einen nicht gerade zum Superkämpfer. Meine "Trainer" haben so einiges im deutschen Raum mitgeboxt und von einem weiß ich, das der sogar um die 300 Amateurkämpfe bestritten hat. Mag sein das er dann einiges an Erfahrung mit sich bringt, jedoch ist Quantität nicht gleich Qualität.

Und das man ohne Trainer nicht trainieren kann, da stimme ich gerne zu. Jedoch gibt es Leute die sich ihr eigener Trainer sein können. Denn wenn man lernt den eigenen Körper zu "lesen", dann versteht man in Bezug auf sich und die Auswirkungen von Übungen einiges mehr als ein außenstehender Trainer. Das ist fast wie in der Schule, manche Leute lernen besser wenn sie alleine lernen.

Es gab auch ein zwei deutsche bekannte Ex-Profi-Boxer die hatten ohne Amateurlaufbahn eine halbwegs positive Profi-Karriere hingelegt. Mir sind leider die Namen entfallen.

Der Tipp mit dem Büroberuf und der netten Freundin gefällt mir sehr! Wobei ich meine persönlichen Möglichkeiten gerne versuchen möchte auszuschöpfen. Und selbst wenn man mich für Aufbaukämpfe anderer nutzen würde, bin ich mir sicher das ich mir von dem Geld zumindest was nettes nebenbei holen kann.

Ich danke euch allen für die Super-Posts.

Vorallem ist es nett mal diese Fragen und Antworten kompakt in einem Thread zu haben, da man so schnell finden, lesen, und gegebenenfalls verstehen kann.

Gute Nacht.
 

DerQ

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Neuss
@Cheg:erstmal bekommst Du von mir Respekt, daß Du so einen Weg einschlagen willst.
Du scheinst ja ein ganz vernünftiger Typ zu sein und kein Prollo-Schläger, deswegen find ich manche Posts, die das alles ein bißchen lächerlich machen wollen, unangebracht.
Ich kann Dir nur raten deinen Traum versuchen umzusetzen und eben nicht sofort die "vernünftige" Schiene zu fahren von wegen Bürojob, Freundin usw.
Sonst bereust Du es später eh und bist unzufrieden.
Wenigstens zweigleisig solltest Du fahren mit Schwerpunkt aufs Boxen, vielleicht erstmal nen kleinen Job zur Abdeckung des Nötigsten.
Und natürlich gibt es unzählige Beispiele von sehr guten Profis ohne grosse Amateurlaufbahn.
Ich wünsch Dir auf jeden Fall, daß es klappt und das Schwergewicht in Dland ist ja nicht gerade mit Talenten überhäuft.
Gerade hier im Forum wird doch oft bemängelt, daß keiner mehr den "harten" Weg gehen will und die Jugend lieber Basketball oder Tischtennis spielt, also hier ist doch mal einer.
Berichte mal weiter wies läuft.
Glückauf
Q
 

Knight

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Kämpfer wie mich gibt es sicherlich viele, jedoch macht eine ausgiebige Amateurlaufbahn einen nicht gerade zum Superkämpfer.

Es erhöht aber deine Chancen, wenn du die Amateurlaufbahn hast.
Du bist 22 Jahre alt. Damit bist du in einem Alter, in dem man für gewöhnlich schon mindestens 6-7 Jahr lang Boxen trainiert haben sollte.
Diesen Rückstand wirst du auch nicht ausbügeln können.
Deinen angedeuteten Verzicht auf einen Trainer halte ich ebenfalls für negativ.
Mit einem Trainer erhöhst du wieder deine Chancen.
Noch was zum Thema zweigleisig.
Wenn du einen "normalen Job" anstrebst, wird dir das Profi-Boxen im Weg sein und umgekehrt.
Du solltest vielleicht mal zu ein paar Kämpfen der Bundesliga gehen.
Dann siehst du schon Leute mit Amateurkämpfen und wie gut die sind.
Da sind viele mit Trainer und Amateurkarriere, die alle Profi werden wollen.
Schaffen werden es davon vielleicht 1%.
Davon leben können noch weniger.
Wenn mit Ende 30 deine Karriere vorbei ist und du nicht Millionär geworden bist, was dann?
Du stehst dann vor dem nichts, selbst mit einer Ausbildung, weil du in deinem Job
keine Erfahrung hast und du alt bist. In deinem Lebenslauf steht dann Profiboxer und
deine Nase ist nur noch ein Klumpen Fleisch.
Darauf fahren alle Chefs, die dich einstellen wollen richtig ab. ;)

Mein Rat:
Lass es sein!
Such dir einen "normalen" Job und eine Freundin.

Just think about it.:belehr:
 

Taarna

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Cheg, offen gesagt war mein erster Gedanke nachdem ich Dein Fragen gelesen
habe: Wie naiv ist der denn. Aber eigentlich hast Du es clever gemacht und Dir
hier objektive Info gesammelt. Die postings haben im Kern schon alles gesagt,
Ich kenne nicht die Rekrutierungskriterien aller Ställe, aber aus meiner Erfahrung ist es schlicht so, dass man keine Zeit mit Leuten vergeudet, die über keine nachvollziehbare Grundausbildung verfügen. Diese kann nach klassischer Meinung nur im Amateurbereich erworben werden und nicht etwa auf der Straße. Also habe die Ausdauer und hol Dir die "Eintrittskarte" in einem guten Verein oder lern was Richtiges, wie Schlonski schon sagte. Wenn ich an den jüngsten Verlauf der Karrieren von jungen HWs wie Köber, Kretschmann, Tomala etc. denke, komme ich ganz schön ins Grübeln.
 
R

Ray

Guest
Meiner Meinung nach solltest du es tun wenn du einigermaßen Anlagen besitzt ,ist ja nicht so das du heutzutage ein Top-Boxer sein musst um an einen WM-Kampf zu kommen.Da reicht auch geschicktes Matchmaking.Aktuelles Beispiel Benjamin Simon...hat 20 Kämpfe gegen Gegner minderer Qualität bestritten darunter einen TV-Kampf und kämpft als nächstes um die Nr.1 Position der IBF und wäre somit Pflichtherausforderer von Sebastian Sylvester.Ich weiß um den Verdienst eines Boxers nicht unbedingt bescheid aber ich könnte mir gut vorstellen das er dort 6-stellig rausgeht.Und das ist schon ordentlich.

Bist du allerdings eine Graupe dann solltest du es sein lassen...
 

timeout4u

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Habe den Thread zwar nur überflogen, aber der Vollständigkeit noch einige Anmerkungen zur Richtigstellung von Punkten, die mir auf die Schnelle aufgefallen sind. Um Profiboxer zu werden, braucht man im Grunde nur eine Box-Lizenz. Wie Tim. B richtig schrieb vom BDB, es geht aber auch die GBA etc. Selbst Promotor, Manager braucht es am Anfang nicht zwingenderweise, wenn man ein wenig Ahnung von der Materie hat. Viel wichtiger sind entsprechende Kontakte zu anderen Managern, Veranstaltern und vor allem zu Sponsoren. So viel ich weiß, ist ein Trainer auch nicht zwingend. Früher jedenfalls wurden die eingekauften Aufbaugegner auf UBP Veranstaltungen von einem UBP Trainer sekundiert, weil diese Boxer ohne Trainer anreisten bzw. keinen Trainer hatten. Im Profiboxen braucht der Trainer keine A-Lizenz u.s.w., sondern just ne Verbandslizenz. Gibts alles gegen entsprechend Bares. :D Nach den Regeln sollen entsprechende Befähigungen von den Verbänden zwar überprüft werden, aber das geschieht meist nur sporadisch. So ungefähr in aller Kürze kann man Profiboxer werden und wenn man noch dazu die richtigen Leute kennt, schafft man es damit immerhin zu einem 0-20 Boxer, der sich nebenbei ein kleines Taschengeld verdient. Es gibt in Osteuropa auch einige Promotor, die sich auf Vorkämpfer und Verlierer spezialisiert haben. :saint:
 

Tim B.

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jedoch macht eine ausgiebige Amateurlaufbahn einen nicht gerade zum Superkämpfer.

Das nicht. Aber es zeigt, daß du schonmal irgendwas geleistet hast. Ein paar Dutzend Amateurkämpfe und vielleicht ein regionaler Titel (Landesmeister Niedersachsen oder sowas) und man weiß, daß du konstant Leistung bringen kannst und nicht vor Publikum einbrichst.

Ich mein, wie lange boxst du jetzt? Ein Jahr, zwei Jahre? Da weiß doch keiner, ob du wirklich Leidenschaft für den Sport hast, ob du dich reinknien kannst und willst.

Meine "Trainer" haben so einiges im deutschen Raum mitgeboxt und von einem weiß ich, das der sogar um die 300 Amateurkämpfe bestritten hat.

Zum einen ist das bei einem Trainer auch egal. Freddie Roach hätte in seiner aktiven Zeit keinen Stich gegen irgendeine Version von Manny Pacquiao gesehen. Das macht ihn nicht zu einem schlechten Trainer.
Zum anderen kannst du wohl nur schwerlich einschätzen, was deine Trainer boxerisch drauf hatten.

Jedoch gibt es Leute die sich ihr eigener Trainer sein können. Denn wenn man lernt den eigenen Körper zu "lesen", dann versteht man in Bezug auf sich und die Auswirkungen von Übungen einiges mehr als ein außenstehender Trainer.

Kraft- und Ausdauertraining kannst du sicher alleine machen. Aber boxerisch brauchst du jemanden, der dich auf deine Fehler aufmerksam macht und dich weiterbringt.
Du brauchst auch Sparringspartner. Du kannst natürlich versuchen, bei diversen Boxvereinen der Region anzurufen und zu fragen, ob die jemanden zum Sparren haben. Wenn die gute, erfahrene Leute haben, sind die oft verzweifelt, weil sie keine Sparringspartner finden.
Ob die dich dann unbedingt ernst nehmen, ist ne andere Sache. Wenn mich ein Profi anrufen würde, ob ich einen Sparringspartner für ihne hätte, ich würde mich veräppelt fühlen.
Da ist es besser, du hast einen guten Trainer, weil die normalerweise Kontakt zu ihren Kollegen in der Region halten.

wenn man noch dazu die richtigen Leute kennt, schafft man es damit immerhin zu einem 0-20 Boxer, der sich nebenbei ein kleines Taschengeld verdient. Es gibt in Osteuropa auch einige Promotor, die sich auf Vorkämpfer und Verlierer spezialisiert haben. :saint:

Genau. So endet man ohne eigenen Promoter/Manager. Das ist vielleicht das schlimmste Schicksal im Sport. Leute, die als punching bag für aufstrebende Profis dienen, ohne selber jemals auch nur Journeyman-Status zu erreichen. Da verdient man in 20 Kämpfen zusammen 20tsd Euro, von denen die Hälfte wahrscheinlich an "Gebühren" und "Beteiligungen" einbehalten wird und ruiniert sich die Gesundheit.
 
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Cheg

Guest
Hallo zusammen,
als ich hier wieder reingeguckt habe, habe ich mich wirklich über die zahlreichen Kommentare, Anregungen, Tipps, Erklärungen etc. sehr gefreut!

Eine meiner Ansichten bezüglich des Box-Geschäfts hat sich durch diese Diskusion hier stark verändert. Und zwar die, das hinter einem Boxer ein starkes Team stehen sollte wenn nicht sogar stehen muss, um erfolgreich zu sein. Auch wenn ich zur Zeit nicht den Überblick und vorallem die Kontakte habe, werde ich mich an dieser Aufgabe versuchen und bei Gelegenheit gerne hier einen neuen Thread über den Fortgang des Geschehens liefern. Entweder es wird was, oder nicht.

Danke nochmals an alle Antworten.

:thumb:
 
G

Gelöschtes Mitglied 1443

Guest
So ungefähr in aller Kürze kann man Profiboxer werden und wenn man noch dazu die richtigen Leute kennt, schafft man es damit immerhin zu einem 0-20 Boxer, der sich nebenbei ein kleines Taschengeld verdient. Es gibt in Osteuropa auch einige Promotor, die sich auf Vorkämpfer und Verlierer spezialisiert haben. :saint:
:thumb: schöner Beitrag

Was mir noch hier zur Diskussion einfällt: Cheg steht doch gar nicht vor dem Problem sich jetzt zwischen einer Profikarriere und einem normalen beruflichen Werdegang zu entscheiden. Da er nicht die sportliche Reputation hat, wäre es doch einfach nur dumm sich jetzt zu 100% aufs Boxen zu konzentrieren.

Für ihn wird es wahrscheinlich nur darum gehen, ob er bereit ist seine gesamte Freizeit dem Boxen zu widmen um ab und zu mal im Autohaus xy für ein paar Euro und nen Boxrec Record den Kopf hinzuhalten.

@Cheg: Du solltest auf jeden Fall dein Trainingsumfeld verändern, damit du die entsprechenden Kontakte bekommst.
 

timeout4u

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Genau. So endet man ohne eigenen Promoter/Manager. Das ist vielleicht das schlimmste Schicksal im Sport. Leute, die als punching bag für aufstrebende Profis dienen, ohne selber jemals auch nur Journeyman-Status zu erreichen. Da verdient man in 20 Kämpfen zusammen 20tsd Euro, von denen die Hälfte wahrscheinlich an "Gebühren" und "Beteiligungen" einbehalten wird und ruiniert sich die Gesundheit.

@ Tim B.

Wobei es dabei nicht wenige Boxer gibt, die es klug anstellen und gar nicht so blöd machen. ;) Wenn man es geschickt anstellt und realistisch denkt, kann man so viele Kämpfe bestreiten ohne besonders übermäßig harte Treffer einzustecken. So lebt man bisweilen gesünder als so mancher Ranglistenboxer, der schon eher fighten muss. Ein Beispiel ist zum Beispiel Anton Glofak. Arbeitet als Krankenpfleger und hat seine Kampfgagen für etwas Luxus, Hausbau und die schulische Ausbildung seiner Kinder genutzt, ohne dabei besonders viel Wirkungstreffer kassiert zu haben, auch wenn der Rekord anders aussieht. :saint: Aber gibt natürlich auch Gegenbeispiele, da hast du vollkommen recht.
 

jkd

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@timeout4u

ich weiß jetzt nicht ob oder wieviel ironie in deinen postings in diesem thread steckt, aber sollte das ernst gemeint sein, finde ich deine posts richtig gut.
hätte ich jetzt so, gerade von dir, garnicht erwartet:D
dachte eher, du kommst mit der großen keule und schreist um "vernunft".

oder doch nur ironie?
 

timeout4u

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@ jkd

So ironisch war das gar nicht gemeint. Man kann eine Karriere als Boxer ja verschieden vernünftig betrachten. :saint: Außerdem haben andere User ja schon genug vernünftige Vorschläge gemacht, da braucht es mich inzwischen höchstens nur noch zum ergänzen. :wavey:;)
 

Sizilianischer Hengst

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vom ehemaligen klitschko aufbaugegner Frantisek Sumina hab ich auch mal gelesen das er sich in seiner heimat durch diese aufbaukämpfe immerhin eine werkstatt aufbauen konnte und nun damit sein geld verdient. :wavey:
 
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