Hockey Trips


Guerrero

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Inspiriert von Guerreros Erlebnisbericht (den ich gleich noch hier rein kopiere) und als weiterer Ansporn für andere, hier mal ein Blick auf mein Eishockeywochenende:

Ein unvergessliches Erlebnis in der Schweiz

Am 30.09.05 machte ich mich gegen 13:00Uhr auf den Weg Richtung Stuttgart, um den ETC Crimmitschau auch im fünften Saisonspiel zu unterstützen. Nach einer problemlosen Autobahnfahrt auf welcher ich zweimal in der Ferne ein Stau-Ende noch rechtzeitig vor der letzten freien Abfahrt erkannte, tauchte ich Punkt 18Uhr ein in den Stuttgarter Arbeiterverkehr. Mein Gedanke war der, dass die Autobahnen rund um Stuttgart sicher ebenso zu sein würden und es in der Stadt eigentlich nie einen totalen Stillstand gibt. Die Rechnung ging auf und ich stand 19:20Uhr ohne mich im Straßengewirr der Automobilstadt verfahren zu haben vor dem Eissportzentrum Waldau. Nachdem ich von den vielen Hallen die richtige gefunden hatte, löste ich das Ticket für 7 € ermäßigt (für die Oberliga ein stolzer Preis) und wanderte gen Gästeblock, wo ich mit den Worten „Dich trifft man ja auch überall, hast du etwa Stress zu Hause?“ begrüßt wurde :D
Während des Spiels, welches der ETC verdient und souverän mit 7:2 gewann, konnte man endlich mal wieder Dauersupport der ETC-Fans, welche sich nicht vom Trommelverbot unterkriegen ließen, vernehmen. Aus dem kargen kulinarischen Angebot der Stuttgarter Eishalle (Schweins- und Rindswurst -> diese Unterscheidung kenn ich von hier gar nicht, Pommes und Currywurst) entschied ich mich für letzteres – wohl ein Fehler. An die gute (nicht zerhackte!) Currywurst aus dem Sahn kam sie jedenfalls bei weitem nicht ran.
Die Stuttgarter Eishalle ist kein besonderes Highlight, man kann sie also bei einem Auswärtsspiel mal „mitnehmen“, eine Anreise extra wegen ihr lohnt nicht. Wobei – unter einer Sitzplatztribühne stand mutterseelenallein eine Waschmaschine, die sogar in Betrieb war :laugh2:
Direkt nach dem Spiel ging es zu Masha, welche mir ihr Gästezimmer zur Verfügung stellte und mich mit Gastfreundlichkeit förmlich überschüttete – ganz herzlichen Dank nochmal dafür :)

Am nächsten morgen machten wir uns gemeinsam auf den Weg nach Mannheim, um dort in den Bus der Supporters Crew Mannheim einzusteigen, welcher an diesem Tag 40 Eishockeyirre nach Bern zum Derby gegen Fribourg fahren sollte. Nach einer endlos langen Fahrt, einer nervenden DVD über die Ultras des FC Basel (ich finde die ganze Organisation von Choreos und so ja im Prinzip ganz interessant, aber bei den vielen Wiederholungen auf der DVD...) und einer sehr informativen und (auch für Nicht-Mannheimer) bewegenden Platte über den Friedrichspark sowie den ein oder anderen in Anbetracht der vernichteten Mengen Alkohol schon recht angetrunkenen Fan erreichten wir 17:30, also gut 2h vor Spielbeginn die Bern Arena. Nachdem wir uns durch die lange Schlange am Eingang gearbeitet hatten, bot sich den Bern-Neulingen unter uns (zu denen auch ich gehörte) ein schier unglaublicher Anblick: Kaum in der Arena steht man wie vor einer Wand – so und nicht anders muss man die riesige und überaus steile Stehplatztribühne der Allmend bezeichnen. Ein Blick von ganz oben auf das Eis löst regelrecht Schwindelgefühle aus. Während des Spiels standen wir hinter einem der Tore mit Blick auf die inzwischen volle „Wand“ – zwar waren am Großteil der Fangesänge nur etwa ein Drittel der dort versammelten Fans beteiligt, wenn aber doch mal alle ihre Stimmbänder strapazierten, sorgte das schon für Gänsehaut (die Arena war ausverkauft und es befanden sich etwa 14.000 Fans im weiten Rund).
Im Gegensatz zu Stuttgart (obwohl der Vergleich eigentlich nicht geht – ist wie wenn man einem Trabi einen Porsche gegenüberstellt) ist die Bern Arena (ehemals Allmend) höchst empfehlenswert und ein Muss für jeden Eishockeyfan, der in Südwest-Deutschland wohnt. Fan-technisch geht sicher mehr als beim SCB, aber was das Stadion angeht kann ich mir kaum vorstellen, dass es da noch viele gibt, die das toppen können. Neben dem Sahnpark, der bei mir natürlich außer Konkurrenz läuft, das mit Abstand geilste Stadion, was ich bisher gesehen habe.
Achso und kulinarische Seite: es gibt rote Wurst (wieder so ein Begriff, den ich aus Sachsen nicht kenne), Hotdog, Hamburger und noch was in die Richtung. Vor dem Stadion gibt es z.B. Pizzastände, die richtig große tellerrunde Pizzen verkaufen – ich möchte aber nicht wissen, was das in der exklusiven Schweiz kostet. Was das Bier angeht, hab ich mich nicht über Preise informiert, ausgeschenkt wird Feldschlösschen.
Der Eintritt hat für Normalbezahler Stehplatz 20 CHF gekostet – ein Schnäppchen für dieses Erlebnis.

Nach dem Spiel ging es dann wieder nach Mannheim und wir kamen 4:00Uhr Sonntagmorgen bei Masha daheim an. Nach ca. 4h Schlaf ging es dann wieder Richtung Heimat, wo das Heimspiel gegen den EV Ravensburg anstand.
Und zum Sahnpark (der ganz sicher auch eine kurze Geschichte verdient hat) schreib ich ein anderes Mal :)


Miro
 
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Guerrero

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Ein neuer Ground

Zum ersten Mal seit dem 07.Januar 2005 war die Vorfreude auf ein Eishockey-Spiel nicht nur aus sportlicher Sicht sondern auch aus reinem Interesse an der Halle begründet.

Der erste neue Ground seit Hügelsheim führte mich am vergangenen Freitag in den Nordosten Stuttgarts, nach Bietigheim-Bissingen. Da ich mir die A8 schenken wollte, stieg ich ab Appenweier in den Zug. Dieser setzte mich 5 Gehminuten von der Eisarena Ellental am Haltepunkt Ellental ab. Nach einem kurzen Handshake mit Füchse-Goalgetter Martin Sekera sicherte ich mir eine überaus günstige Karte für ermäßigte 8,50 €. Pünktlich um 19:00 Uhr begann der Einlass und ich konnte mir neben 150 Füchse-Fans einen Platz im Gästeblock sichern. Nachdem ich mir aus dem durchschnittlichen kulinarischen Angebot (Steak, Boulette, Rotwurst u.a.) dann doch die Thüringer Rostbratwurst gewählt hatte, hoffte ich, an einem leckeren Stuttgarter Hofbräu laben zu können. Leider gabs nur Bitburger Pils, in leider viel zu kleinen 0,3l Bechern.

Die Vorfreude auf dieses Spiel nach 3 Wochen Berufsschule war riesen groß - jedenfalls vor diesen 3 Wochen. Die Füchse hatten zu diesem Zeitpunkt eine fast makellose Vorbereitung gespielt, im Pokal nach einem Sieg über Krefeld die 2. Runde erreicht. Wie schnell sich so etwas ändern kann, haben viele Füchse-Fans und auch ich in den 3 Wochen gemerkt. 4 Niederlagen aus 4 Spielen standen vor dem Bietigheim-Bissingen zu Buche.

Keine rosigen Aussichten - ich hatte mir fest eingeredet, auf ein spannendes Spiel zu hoffen, in dem sich die Füchse gut verkaufen würden. Bloß keinen Gedanken an einen Untergang verschwenden, wie ich ihn damals in Schwenningen (Februrar 2005, 3:9) erlebt hatte.

Und Tatsache - die Füchse verkauften sich mehr als gut. Keiner der Fans konnte verstehen, warum die ersten 4 Spiele verloren gegangen waren. Bietigheim präsentierte sich an diesem Abend in einem schwachen Zustand, nutzte die gnädig vom Schiedsrichter verhängten Strafen und machten aus wenigen Chancen 3 Tore. Beim 3. Tor, 40 Sekunden vor Ende des 2. Drittels sah der ansonsten gut aufgelegte Ronny Glaser unglücklich aus.

Im letzten Drittel spielten die Füchse phasenweise richtig gutes Power-Play, konnten gar eine 3 Minuten Überzahl nicht nutzten und scheiterten am ebenfalls gut eingestellten Chris Elliot auf Steelers-Seite. Am Ende konnte man mit der Füchse-Leistung zufrieden sein, musste aber um vergebene Punkte weinen.

Die Füchse-Fans zeigten an diesem Abend mal wieder, das auch 300 Hände und 20 talentierte Stimmen zum musizieren ausreichen. Auf Bietigheimer Seite kam so gut wie nichts. Die üblichen Gefühlsausbrüche bei Toren waren noch das lauteste, was man vernehmen konnte. Die Musik-Anlage in der Halle ist bis jetzt das schlimmste gewesen, was ich erlebt habe. Dann lieber wie in Hügelsheim gar keine Musik spielen.

Nach Spielende trabte ich zurück zum Bahnhof, dem ich länger als gewollt Aufenthaltszeit schenken durfte. Da die Regionalbahn aus Stuttgart kommend über 15 Minuten Verspätung hatte, verpasste ich in Karlsruhe meinen Anschlusszug nach Appenweier. Irgendwann kurz nach 1 stieg ich meinen fahrbaren Untersatz und war kurz vor 2 daheim im Schwarzwald.

Bietigheim-Bissingen - eine Halle die man mal gesehen haben kann, aber nicht unbedingt muss. Hier bieten sich Besuche nur an, wenn die Füchse spielen oder zu Weihnachten der Fernseher wegen schlechten Programms ausbleiben muss.
 

Masha

Hockey Laufschule
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Ich klink mich einmal kurz beim Bern-Bericht von Miro ein:

Zur Fahrt hat Miro eigentlich alles gesagt: Die DVD vom FC BASEL ( Miro: Die Baseler Ultas finden es bestimmt nicht "nett" daß Du die nicht erkannt hast ;) ) fand ich auch langweilig - immer wieder die selben Bilder: Allerdings hat der Fanbeauftragte der Adler (Thomas alias Peter_Silie) seine Ankündigung, daß er auch einmal einen "Sinnlosjubel" (wie in Basel schon geschehen) anstiftet - 10,9,8,7,6,5,4,3,2,1, "Jubel" - dann am nächsten Tag bei der Sonderzugfahrt nach Krefeld wohl wahr gemacht ( Ich hatte keine Lust auf die Fahrt - das war die erste und letzte Sonderzugfahrt, die ich "gefaulenzt" habe -. ich ärgere mich mittlerweile, daß ich nicht dabei war ...)
Zurück zu Bern:
Ich war da ja schon das ein oder andere Mal: Aber auch wenn ich die Allmend mittlerweile kenne ( Ich weigere mich "Bern Arenea" zu schreiben ) - ich bin jedes Mal wieder von dieser Stehplatzrampe fasziniert .. und ich freu mich auch immer, wenn ich die Gesichter von Leuten sehe, die das erste Mal in Bern sind ...
...aber die Stimmung bei diesem Spiel war eigentlich enttäuschend: Das war gegen Fribourg! In der Allmend geht eigentlich mehr!!
Wie in jedem Stadion nimmt man aber auch die Stimmung von unterschiedlichen Plätzen verscieiden war - Mein Lieblingspiel in der Allmend hab ich bei einem Spiel kurz nach dem Köln-Arena Cup gesehen (mitten in der Mitte der Stehplatzrampe - bei den ganzen Leuten, die auch in Köln waren ... sing: SCB, MERC und die DEG ... alle gegen Köln, alle gegen Köln , alle, alle, allen gegen Köln :D - sorry war gemein ;)
 

Meyel1986

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Aurich
Impressionen aus zwei Hallenbesuchen in der tschechischen Extraliga

Hallo nochmal! Jetzt aber im richtigen Thread! :crazy:

Nachdem ich meinen Aufenthalt in der goldenen Stadt im Rahmen meiner Kursfahrt (Leistungskurs Politik) mit Besuchen von zwei Eishockey-Extraligaspielen verbunden habe, hier meine Eindrücke.

11.Oktober: Sparta Prag vs. Slavia Prag 1:3 (0:2, 0:0, 1:1)
Mein Eishockey-Debüt in Tschechien. Zunächst die frohe Kunde. Für einen guten Sitzplatz mussten meine Freunde und ich nur jeweils 160 Kronen (5-6 €) zahlen. In der 14000 Zuschauer fassenden T-Mobile Arena entwickelte sich vor 9500 Seelen ein ansehnliches Derby zweier ungleicher Teams. Slavia zeigte sich individuell (fast) durch die Bank besser besetzt und kam zu einem verdienten 3:1-Erfolg gegen Gastgeber, bei denen Goalie-Routinier Petr Briza mindestens einmal nicht gut aussah. Stimmung sowie die große Arena machten das Spiel auf jeden Fall zu einem Erlebnis!

Kleiner Nachtrag: Habe vergessen zu erwähnen, dass ich in dem Spiel fast einen Puck gefangen hätte. Vielleicht ist jemand schlauer als ich. Der Puck flog auf unsere Kurve zu und den Reihen vor mir gelang es nicht, ihn zu fangen. Er rutschte dann unter den Stuhl eines Jungen, der aber höchstens halbmotiviert danach suchte und seine Bemühungen bald aufgab. Ich saß eine Reihe über ihm, bückte mich und hob das Spielgerät, was unter seinem Stuhl lag, auf. Es vergingen Bruchteile von Sekunden, als schon der Ordner tschechisch in meine Richtung fluchte und mich wahrscheinlich aufforderte, den Puck an den Jungen abzugeben. Ich kam dem natürlich nach, was ich selbstverständlich auch schon vorher getan hätte, wenn der Junge auch nur halbwegs Interesse an dem Puckgezeigt hätte. Hat er aber kaum - während ich ihn sooo gerne haben wollte. Naja, der Puck ging dann an den Jungen. Ist das ein unbeschriebenes Gesetz gewesen? Oder hätte doch mir der Puck zugestanden?

13.Oktober: Slavia Prag vs. Vsetin Hockey 2:0 (0:0, 1:0, 1:0)
Nach der kostengünstigen Show bei Sparta vs. Slavia entschieden wir uns, auch noch in der schon von außen sehr ansprechenden Sazka-Arena einen Besuch abzustatten. Und tatsächlich. Was für ein Schmuckstück!!! Erst vor wenigen Jahren (für die Eishockey-WM) gebaut standen wir tatsächlich vor einer hochmodernen und 18000 Zuschauer fassenden Multifunktions-Arena. Zwar kamen zum Duell Erster gegen Letzter 'nur' 3500 Fans, aber das Wohnzimmer von Slavia darf getrost als noch besser eingestuft werden als die ColorLineArena von Hamburg! Und das wieder zum Spottpreis - 170 Kronen. Das Spiel verlief überraschenderweise lange Zeit ausgeglichen, bevor Slavia seiner Favoritenstellung gerecht wurde und mit 2:0 Toren gewann. Das Nebenprogramm, besonders die unterhaltsamen Sonder-Fanaktionen auf dem Würfel (herausragende Auflösung), sorgte für eine lockere Atmosphaere neben dem sportlichen Teil.

FAZIT: Zwei sicherlich eher durchschnittliche Spiele (bzgl. der Qualität) in aber zwei Schmuckkästen, bei denen die Sazka-Arena mit Sicherheit eine der schönsten und modernsten Hallen Europas darstellt! Sportlich bin ich in der Liga nicht so bewandert, aber die zwei Eindrücke von Slavia Prag sollten mir genügen, um die These in den Raum zu stellen, dass für das Team in dieser Saison nicht viel anbrennen wird. Eine Defensive aus Beton - und die Tore fallen von ganz allein.

@Masha: Die Ordner waren auf jeden Fall pflegeleichter als der besagte Mensch, der mir den Puck nicht gegönnt hat. :(
Insgesamt sogar richtig locker würde ich sagen.
1. Check am Eingang hat geschätzte 2,13 Sec. gedauert..
2. Unsere Plätze waren IV.Kategorie, konnten uns aber im dritten Drittel auch frei im Rund bewegen und uns auch auf andere Plätze setzen zum Sicht- und Perspektivencheck.
3. Nach Spielende war ein Ordner bereit, ein Foto von uns zu machen (waren doch ein Dutzend, da ich vorher einige begeistern konnte), um dann anschließend im Scherz samt Kamera wegzulaufen und sie erst dann lachend zurückzugeben.
Aber ich relativiere mal. Bei der WM war sicherlich mehr los und die Lage etwas hektischer als bei einem Vorrundenspiel zwischen Slavia und dem Tabellenletzten vor 3500 Zuschauern..

Soviel dazu. Viele Grüße,
Meyel. :jubel:
 

GitcheGumme

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Dubai
Ich hätte den Puck behalten. Was kümmert dich der Ordner. Dir kann das doch ******egal sein. Oder stand der Name des Jungen auf dem Puck?
Wer ihn haben will bekommt ihn auch. Und wenn der Ordner kommt, dann tust du ahnungslos.
 

Guerrero

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20.11.05 Wölfe Freiburg - Lausitz Füchse Weißwasser

Auf dieses Spiel hatte ich mich sehr lange gefreut. Auf der einen Seite fahre ich gern nach Freiburg, auf der anderen bedeutete es den Abschluss einer langen und stressigen Woche. Nachdem meine Frühschicht um 14:00 Uhr endete, ich zwei Stunden Schlaf und das Auto aufgetankt hatte, sollte es zu der mir mittlerweile lieb gewonnnenen Eishockey-Destination Freiburg gehen.

Nachdem ich die mit vielen Ausflüglern, Sonntags- und Hutfahrern verstopfte Bundestraße 28 endlich in Richtung Basel auf die Autobahn 5 verlassen hatte, genoss ich den durch zahlreiche Nebelbänke verunstalteten Sonnenuntergang endlang des Europapark Rusts. Beim nun schon 6. Besuch in Freiburg hatte ich mir endlich mal vergenommmen, die auf der Wölfe-Homepage vorgeschriebene Anfahrt zu nehmen. Bisher hatte ich meistens einen Umweg über die Messe in Kauf genommen, um am ein oder anderen Schnellimbiss Halt zu machen. Doch heute verübelte mir dies mein Magen, da ich diesen nach einigen Tagen der Unruhe wieder auf ein Normalmaß an Ernährung und Verdauung heranführen wollte.

Schwer verdaaulich waren auch die sportlichen Ergebnisse aus Sicht der Lausitzer Füchse. In 18 bisher absolvierten Saisonspielen hatte man gerade mal einen Heim- sowie Auswärtssieg einfahren können. Auch wenn diese Bilanz Bende spricht, in den letzten Tagen gelang den Verantwortlichen eine Rückholaktion, die das heutige Spiel aus sportlicher Sicht in den Schatten stellen sollte. So konnte Sean Gagnon, Publikumsliebling und Raubein der Liga zurück in die Niederschlesische Oberlausitz geholt werden.

Heute lief er im Breisgau auf's Eis und wußte wie zu alten Zeiten, wie die ca. 15 anwesenden Exilfüchse zu unterhalten sind. Etliche kompromisslose Checks, etwa einen Freiburger mit dem Gesäß zur Bande drückend versüßten einen Abend, der ansonsten sportliche Magerkost bot. Die Freiburger spielten an diesem Abend mit einem Mann mehr auf dem Eis. Schiedsrichter Seckler verstand es, die Füchse immer wieder mit lächerlichen Strafentscheidungen entscheidend zu dezimieren.

So ist der Spielfilm schnell erzählt. Die Freiburger erzielten 4 Tore in der regulären Spielzeit - bis auf das 1. alle in Überzahl. Das erste in Unterzahl :mad: ... was bei mir Wut und Verzweiflung hervorriefen. Doch nur wenige Sekunden sollten vergehen ehe der umstrittene Kapitän Mattias Wikström den Ausgleich herstellte. Kurz vor der Pause zogen die Gastgeber in der erwähnten Überzahl auf 2-1 davon. Bis zum Schluss der 60 regulären Zeigerumdrehungen kamen die Füchse immer wieder auf den Ausgleich heran - bis zum 4-4. Denn das 5. Freiburger Tor in der Verlängerung beendete den Abend.

Immerhin holten die Füchse einen verdienten Punkt und lieferten den Freiburger Zuschauern den Beweis, dass die Leistung der Füchse gereicht hat, um die schwachen Wölfe in Schach zu halten. Der ESW zeigte an diesem Abend eine kämpferische Leistung, die Mut macht. Einige Spieler tankten an diesem Abend Moral und Selbstvertrauen.

Hatte ich mich in der letzten Saison bei Niederlagen schnell vom Ort des Geschehens verabschiedet, so zollte ich an diesem Abend der Mannschaft Respekt und wünschte beim Verabschieden an der Bande allen Spielern viel Glück für die weitere Saison und gab ein lautes "Weiter So" für die kommenden Aufgaben mit auf den Weg.

Für meinen Rückweg zurück ins Renchtal hatte ich mir vorgenommen, einen spannenenden und am Ende doch zufrieden stellenden Abend ruhig und gemütlich auf der Autobahn ausklingen zu lassen.
 

Major Tom

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18.12.05 Bad Nauheim - SBR

So dann will ich diesen Thread auch nochmal erweitern. Am Sonntag den 18.12.05 war es soweit und der erste Sonderzug in der Vereinsgeschichte der Star Bulls Rosenheim sollte auf Reisen gehen. Dies wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und hatte mir schon von Berlin aus Karten dafür organisiert. Der Weihnachtsurlaub begann dieses Jahr also schon etwas früher für mich.

Gegen 7:00 morgens versammelte sich eine noch etwas verschlafene aber bereits singfreudige ca. 500 Personen starke Fanschar am Rosenheimer Hauptbahnhof. Schon vor dem Einsteigen hatte ich zahlreiche bekannte Gesichter entdeckt. Auch Trainer Ron Chyzowski wurde noch schnell begrüßt, denn die Mannschaft war mit an Bord. Alles war bestens organisiert. Um 7:20 ging es los und jeder musste erst einmal sein ihm zugeordnetes Abteil aufsuchen. Dann wurden sehr zügig die Eintrittskarten verteilt und man konnte sich Wertmarken für Getränke und Brotzeit kaufen. An dieser Stelle auf jeden Fall noch einmal an herzliches Dankeschön an die Organisatoren, das alles so hervorragend geklappt hat. Schlappe 45 Euro waren zudem ein sehr günstiger Preis für dieses einmalige Erlebnis.

Nachdem dann alle Karten verteilt waren machte ich mich auch endlich auf in Richtung Partywagen um mir mein Frühstück (Wurstsemmel + Bier) zu holen. Schon bald nach der Abfahrt herrschte schon beste Stimmung die durch einen DJ mit All-Time-Rock-Classics angeheizt wurde. Einen ersten Zwischenstopp gab es am Münchner Ostbahnhof wo noch andere Fans zustiegen. Die Landeshauptstadt und ihr unbedeutender Eishockey-Club wurden mit entsprechenden Schmähgesängen bedacht, was in Augsburg noch einmal wiederholt wurde. Der Stimmungs- und Alkoholpegel :D stieg mit jedem Kilometer. Die Zeit wurde genutzt um alte Hockey-Geschichten auszutauschen
oder Karten zu spielen. Als dann auch noch zahlreiche SBR-Fanlieder aus den Boxen dröhnten sang und hüpfte der ganze Zug im grün-weißen Takt.

Mit etwas Verspätung gegen ca. 14:30 erreichten wir Bad Nauheim wo uns bereits eine kleine Fan-Delegation der Roten Teufel empfing. Gemeinsam versperrten wir auf unserem Weg zum Stadion die Nauheimer Innenstadt. Das Stadion selbst liegt etwas unscheinbar in einem Parkgelände an einem See (Kurpark?). Zunächst wollten wir noch die Stadionwirtschaft testen, aber schnell wurde uns klar das wir bei dem Andrang wohl die ersten Minuten verpassen würden. Also rein in die halboffene Halle. Das Stadion ist irgendwie ne kleinere Ausgabe von Rosenheim. Halbrund, an einer Seite die Gaststätte, gewölbtes Dach, zwei Sitzplatzgeraden mit paar Stehplätzen drüber, große Stehplatzkurve aber eben halb offen. Die Versorgung mit Steak- und Wurstsemmel als auch Bier klappte reibungslos.

Das Spiel hingegen verlief nicht so gut. Da der Zug verspätet ankam war auch für die Mannschaft nur eine kurze Aufwärmphase angesagt. Zudem fehlten die Routiniers Hilger und Kühnhauser. Nach nicht einmal zehn Minuten lag man gegen den Tabellen-Drittletzten bereits mit 0:2 in Rückstand. Irgendwie fehlte diesmal das letzte Stück Kampf, dass den SBR sonst immer auszeichnet. Diese Tugend zeigten hingegen die Nauheimer, die vor der großen Kulisse alles gaben. Zwar gelang Ronny Martin noch im 1. Drittel der Anschlusstreffer aber insgesamt waren die Gastgeber besser und Torhüter Olli Häusler hielt uns im Spiel. Knackpunkt war sicherlich dann das 1:3 kurz vor Ende des zweiten Abschnitts. In den letzten zehn Minuten spielte dann der SBR wie man ihn kennt. Allerdings folgte auf das 2:3 von Koziol postwendend der vierte Treffer der Nauheimer und so reichte es nur noch zum 3:4 durch Paderhuber. Letztendlich ein verdienter Erfolg für die unermüdlich kämpfenden Gastgeber.

Nach dem Spiel ging es dann noch auf den gemütlichen Nauheimer Weihnachtsmarkt um ein paar Glühwein zu trinken. Gegen 19:30 waren wir wieder am Bahnhof und eine halbe Stunde später fuhr der Zug Richtung Rosenheim. Ich war vom doch schon recht ausgiebigen Alkoholkonsum etwas angeschlagen und verzog mich erst einmal in mein Abteil um etwas zu schlafen. Auch der Rest des Zuges war deutlich ruhiger als auf der Hinfahrt.

Doch das Highlight des Abends sollte noch folgen. Nachdem ich mich so zwei Stunden ausgeruht hatte, wollte ich doch noch einmal den Party-Wagen aufsuchen. Dort herrschte beste Stimmung und mittendrin die Spieler Koziol, Krüger, Bergmann, Paderhuber und Schneider. Spieler und Fans stimmten gegenseitig immer wieder Gesänge an und die SBR-Cracks tanzten mit freiem Oberkörper Kasatschok. Später stieß noch ein sichtlich alkoholisierter Todd Wetzel dazu, der die Tanzaufforderungen der Fans nur mit einem ungläubigen "What did they say" beantwortete. Insgesamt war dies ein riesiger Spass und man hat gemerkt das in Rosenheim zwischen Mannschaft und Fans eine tolle Stimmung herrscht. Zum Abschluss wünschte das Team noch frohe Weihnachten und versprach im neuen Jahr voll anzugreifen. Sehr schön!

Nachdem auch auf der Rückfahrt München und die dort Wartenden auf dem Bahnsteig freundlich besungen wurden erreichte der Zug gegen 2:30 wieder Rosenheim und eine Stunde später lag ich im Bett.

Diese Fahrt war jedenfalls einfach nur geil und ich hoffe das in der nächsten Saison wieder so etwas organisiert werden kann.
 

Guerrero

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20.12.2005 Mannheim - Düsseldorf

Seit der Fertigstellung der SAP-Arena spielte ich mit dem Gedanken, dieses Bauwerk mit integrierter amerikanischer Rundumversorgung zu bestaunen. Miro und ich hatten zu Beginn der Eishockey-Saison 2005/06 über unsere Auswärtsfahrten geplaudert. Ich offenbarte ihm schon damals, noch im laufenden Kalendarjahr einen großen Traum in die Wirklichkeit umzusetzen. Wie ein altes Waschweib prahlte ich mit dem Gedanken, die SAP-Arena als neuen Ground zu markieren. Damals waren das lose Vorstellungen, einen Dienstagabend mit einer anderen Beschäftigung als Fernsehen zu verbringen. Irgendwie strich die Zeit dann doch ins Land und ich verabschiedete mich von diesem Vorhaben. Anfang Dezember konnte Miro dann aber Masha, Elena und Supatim für ein kleines Sportforen-Treffen eingagieren und bat mich, auch teilzunehmen. Ich musste nicht lange überlegen, um zuzusagen. Leider konnte Tim, neben Weihnachtseinkäufen und NHL-Tipps keine Zeit finden, unserer homogen Truppe einen Besuch abzustatten.

Nach dem ich mich ein wenig früher als geplant von meiner Arbeitsstelle abgeseilt hatte, ging es bei schlechter Witterung und starkem Verkehr in Richtung Autobahn. Als ich die schon oftmals als ungeliebt bezeichnete B28 auf die BAB 5 verlassen hatte, wurden nicht nur das Wetter sondern auch das Verkehrsaufkommen besser. Ohne in Karlsruhe an der einer der noch wenigen vorhandenen Baustellen ins Stocken zu geraten erreichte ich meinen Verpflegungspunkt. Gestärkt durch heiße Getränke und Sandkuchen verabschiedete ich meine Schwester in den Jahreswechsel und machte mich entlang den gut ausgeschilderten letzten Autobahnkilometern zur Arena auf. Dort angekommen suchte ich mir einen nah am Ausgang gelegenen Parkplatz, um eventuellen Verzögerungen bei der Abreise vorzubeugen. Das ich mit meiner peniblen Pünklichkeit mal wieder Recht behalten sollte, stellte sich dann tatsächlich heraus.

50 Minuten vor Spielbeginn und einem unfreiwillgen, externen Arena-Rundgang stellten sich dann auch endlich meine 3 Forenkollegen vor. Masha hatte sich dankenswerter Weise um Karten gekümmert, sodass der Einlass nur ein Augenzwinken auf dem Weg in die heilige Arena bedeuten sollte. Meine Kollegen hatten mehr damit zu tun, ihren Hunger zu stillen. Ich für meinen Teil wollte einfach nur noch "rein" und tat dies bei der ersten sich bietenden offenen Tür. Im Fernsehen oft gesehen, live noch nie. Dem entsprechend brauchte es einige Zeit, um meine weit aufgerissenen Augen und Mundwinkel wieder zu schließen. Ich hätte nicht genug Zeit damit verbringen können, Arena-Luft zu schnuppern. Für alt eingessene Friedrichsparkdauerkartenbesitzer dürfte die neue Arena Stimmungsmäßig keinen Vergleich darstellen. Für mich war einfach aufregend, Eishockey mal bei angenehmer Zimmertemperatur zu genießen. :D

Nachdem wir uns einigen konnten, das 1. Drittel vom Oberrang aus zu verfolgen, ertönte auch schon "Major Tom" um die Gastgeber aufs Eis zu holen. So eine Gänsehaut hatte ich das letzte Mal beim aus 25.000 Kölner Kehlen tönenden "Viva Colonia" beim Cottbusser Fußbal-Bundesliga-Gastspiel im Kölner RheinEnergieStadion. Wer die SAP-Arena und den Eishockey-Sport das erste Mal verfolgt, kann nichts falsch machen. Die Sicht aus den günstigeren Oberrangen-Plätzen ist aufgrund der Steilheit nicht wirklich schlechter als vom Unterrang. Auch werden durch den riesig in die Arena hineinrangenden Videowürfel über die gesamte Spielzeit Erklärungen zu Schiedsrichterentscheidungen gemacht, was den Sport für Neueinsteiger besser verständlich macht.

Die Düsseldorfer machten im 1. Drittel nicht viel und gingen genauso schlecht mit ihrem Spielgerät um, wie es der Schiedsrichter mit seiner Pfeiffe tat. Die Mannheimer, eine Vielzahl von Chancen auslassend gingen mit 2-0 in Führung. Mein Stimmungspegel wurde nicht nur die Arena an sich gereizt, sondern auch durch das positive Auftreten des in Mannheimer Farben spielenden Ronny Arendt, der früher mal für meinen Heimatklub ES Weißwasser auf dem Eis stand.

Die erste Drittelpause nutzte Masha, die im 1. Drittel uneigenenützig ihren im Unterrang befindlichen Dauerkartenplatz gegen einen Platz neben Miro und Elena eintauschte, um noch bessere Plätze zu besorgen. Eine seher nette Ordnerin sah dann tatsächlich kein Problem darin, uns im Unterrang nicht besetzte Plätze zu überlassen.

Dort angekommen, überließen die Hausherren nicht nur den Gästen das Spielgeschehen und sondern auch die 2-0-Führung. Diese wurde in wenigen Minuten durch eine eiskalte Chancenverwertung zu nichte gemacht. Während ElMaMi nach dem Verzehr von Schupfnudel, Sauerkraut und Maultaschen in der darauffolgenden Drittelpause einen kleinen Rundgang tätigten, genoss ich die herrliche Aussicht und lauschte dem Arena-Moderator Klaus Veltmann.

Das abschließende Drittel hätte aus meiner Sicht nie zu Ende gehen dürfen. Es war Spannungs- und Stimmungsgeladen, bot weder taktische Zwänge noch Langeweile. Beiden Teams merkte man den Siegeswillen an - nur hatten die Mannheimer den "Dreier" tabellarisch gesehen nötiger als die Cracks aus der Kölner Vorstadt. So lieferten sich beide Teams einen Schlagabtausch, in dem die Gastgeber kurz vor dem Ende das 4-3 und das 5-3 durch ein ENG erzielen konnten. Begleitet und Vorangetrieben wurde die famose Aufholjagd durch einen immer wieder auf die Sitzplatzkarten- und VIP-Logen-Besitzer einpeitschenden Arenasprecher und den mit Minute 41 nie enden wollenden Dauersupport der treuen Fans von den Stehrängen.

So endete ein abwechselungsreiches, mit 8 Toren offensiv geführtes Spiel mit einem ein wenig glücklichen aber verdienten Mannheimer Heimsieg.

Nachdem wir noch 15 Minuten nach Spielende ausharrten, die sich leerende Arena betrachteten und die Spieler ihre Ehrenrunde drehten, fasste ich innerlich den Entschluss, der Arena auf jeden Fall nochmal einen Besuch abzustatten.

Nach der Verabschiedung mit Masha, Miro und Elena ging es geruhsam zurück auf die Autobahn. Kurz vor Mitternacht endete ein schöner Abend, den ich so schnell nicht vergessen werde.


Danke nochmal an Masha, die uns tolle Plätze besorgt hat, Dank auch an Miro und Elena fürs Kommen.
 
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Miroslav Satan

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Coburg
Mit einem Silvesterknaller zum zwölften Sieg in Folge

Nachdem ich schon den Erlebnisbericht von der SAP Arena Guerrero allein überlassen habe, möchte ich nun einen kurzen Eindruck von meinem letzten Spiel 2005 geben:
Am 28.12. erfuhr ich zum Heimspiel gegen Stuttgart von meinen „Stadionnachbarn“, dass sie Bustickets für die Auswärtsfahrt nach Rosenheim ergattern konnten – Grund genug für mich, auch noch mal nachzuhaken. Nach kurzem Hin und Her bekam ich dann tatsächlich den letzten Platz in Bus Nr. 5 von letztendlich insgesamt 7.
So standen mir also aufregende und schlaflose Tage und Nächte zum Ende des Jahres bevor – am 30.12. ging es 11:30 Uhr in der Nähe Crimmitschaus auf nach Bull-City. Nach einer völlig unproblematischen Fahrt auf freien Autobahnen erreichten wir nach 6,5 h unsere Zielstadt und weitere 30 min später war dann auch endlich der Bus in einer Seitenstraße nahe des Stadions untergebracht. Da man das Kathrein-Stadion erst ab einer Stunde vor Spielbeginn betreten kann (so zumindest unsere Informationen), statteten wir vorher der Stadiongaststätte noch einen Besuch ab. Unsere Hoffnungen auf ein gemütliches Plätzchen wurden aber schnell zunichte gemacht – die Bude war brechend voll und dort wo noch niemand saß war reserviert :( Unser Trainer Gunnar Leidborg hatte da mit einigen Kollegen offenbar ein glücklicheres Händchen – in einer Ecke genossen sie in einer gemütlichen Runde ein von weitem nicht zu identifizierendes Getränk ;) Über eine große Scheibenfront hatte man einen guten Blick auf das Stadioninnere, in welches im selben Moment die ersten ETC-Fans strömten. Also beschlossen wir, uns ihnen anzuschließen und standen so schon reichlich eine Stunde vor Auftaktbully im überraschend kalten Stadion, welches wohl zu den steilsten in ganz Deutschland gehört. Es ist U-förmig aufgebaut, wobei sich in der Kurve und auf einer Geraden im oberen Bereich Steh-, im restlichen Rund Sitzplätze finden lassen. Die vierte Seite besteht aus dem Stadiongebäude mit der Gaststätte. Den „Himmel“ bildet ein tonnenförmiges Dach aus Holzplanken – insgesamt eine äußerst schöne Halle nach alter traditioneller Bauweise.
Zum Spitzenspiel der Oberliga fanden an diesem Tag reichlich 2800 Zuschauer den Weg ins Kathrein-Stadion (Saisonrekord), unter ihnen mehr als 500 gut gelaunte Verrückte in rot und weiß :D So entwickelte sich auf den Rängen schnell ein lautes und farbenreiches Duell beider Fangruppen, welches (sicher auch nicht zu letzt aufgrund des Endstandes von 1:3) die Gäste knapp für sich entscheiden konnten. Das Spiel bot alles, was man sich von einem Aufeinandertreffen dieser beiden Topteams versprechen konnte und zu keinem Zeitpunkt erweckten die Cracks den Eindruck, dass man die eigentlich inzwischen nicht mehr sonderlich bedeutende Vorrunde nicht ernst nimmt :thumb:
Abgerundet wurde dieser wunderschöne Abend durch die Treffs mit Major Tom in den Drittelpausen, in welchen angeregt über das Spiel diskutiert und philosophiert wurde :D
Natürlich wurde auf der Rückfahrt auf den 12. Sieg in Folge angestoßen und bis weit in die Morgenstunden gefeiert. Pünktlich 5 Uhr am nächsten morgen lag ich dann endlich in den Federn und konnte von diesem tollen Erlebnis träumen :)

Fazit: Das Kathrein-Stadion gehört zu den schönsten Hallen, die ich bisher gesehen habe. Besonders seine steile Bauart faszinierte mich. Sehr schön ist auch die Stadiongaststätte angelegt, welche sich über die komplette Breitseite der Eisfläche zieht und durch eine große Glasfassade einen blendenden Blick auf das Stadion bietet. Außerdem haben die SBR-Fans sehr gut Stimmung gemacht und waren durchweg ordentlich laut. Äußerst freundlich waren zudem die Rosenheimer Ordner, mit welchen wir nach dem Spiel noch sehr angenehm quatschen konnten.
Über das kulinarische Angebot kann ich leider keinerlei Auskünfte geben – ich hatte mich schon im Bus satt gefuttert :D Von anderen weiß ich aber, dass die Mitarbeiter an den Imbissbuden sehr langsam gearbeitet haben und daher bis weit in die Drittel hinein lange Schlangen standen.
Einen Pluspunkt bekommt das Kathrein-Stadion zu guter letzt noch für ordentliche, angenehm warme sanitäre Anlagen. :thumb:
 

Miroslav Satan

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Wow - den Thread hier gibt es ja doch noch. Dann will ich mal wieder einen Kommentar abgeben, die Gelegenheit ist gerade günstig ;)

Heute war für ein Meilenstein in meiner Passion zum Eishockey: Mein erstes NHL Spiel live! In Raleigh durfte ich Carolinas 5:1 Sieg über die Boston Bruins miteleben.

Das RBC Center konnte bei mir schon vor dem Spiel punkten: Die Fans grillen auf dem Parkplatz und glühen schon mal mit ein, zwei Bier vor. Direkt am Haupteingang spielte zudem eine Liveband (erinnerte mich spontan an die guten alten Zeiten in Crimmitschau) - so viel Purismus hatte ich gar nicht erwartet. In der Arena gibt es dann nicht viel, was das RBC Center von den übrigen Multifunktionshalllen unterscheitet. Alles ist aber sehr sauber und in gutem Zustand. Auch sonst würde ich die Schüssel als eine der ansehnlicheren bezeichnen - so rein subjektiv ;)

Das kulinarische Angebot ist überraschender Weise nicht der Einheits-Fastfood-Mist, den ich erwartet hatte. Es gab relativ große Vielfalt (vom Burger über Braten, Panini, Brezel, Eis, natürlich Popcron uvm.), lediglich die Preise sind unglaublich. Eine Kugel Eis für 5$ oder ein Riegel Snickers für 3,5$ bzw ein Burger für 7$ sind wahrlich nicht zu wenig. Auch das Ticket war trotz billigster Preisklasse alles andere als hinterhergeschmissen: 30$. Das ist in anderen Arenen nicht so extrem.

Das Spiel erwies sich dann leider als relativ langweilig - in Weiser Voraussicht waren auch nicht viele Zuschauer gekommen (halbvoll). Boston war völlig von der Rolle und konnte offensiv keine nennenwerten Aktionen verbuchen. Carolina besann sich auf eine kompakte Defensive und schlug mit schnellen Kontern und konzentriert gespielten Powerplays zu. Schade, dass ausgerechnet zu dem Spiel Marco Sturm verletzt fehlte - auf ihn hatte ich mich gefreut. Die übrigens Stars der Bruins waren vergleichsweise blass, am ehesten konnte die Reihe mit Wheeler, Krejci und Lucic Akzente setzen. Tim Thomas im Tor war eine reine Katastophe und nicht nur bei den Gegentoren unsicher. Auf Seiten der Hurricanes ist mir Jussi Jokkinen am meisten aufgefallen.

In Summe kann jedes DEL-Spiel mit einem solchen Aufteten mithalten. Wüsste ich nicht, dass die vor allem in de Playoffs noch ganz anders können, würde ich mich schon fragen warum das die beste Liga der Welt ist. Aber okay, Regular Season mit 82 Spiel kann eben auch mal langweilig sein.

Trotzdem war es ein schöner Ausflug und ich freu mich auf das was noch kommt:

Carolina - Boston
Atlanta - Anaheim
Carolina - Chicago
Boston - Vancouver
Washington - Pittsburgh
NY Rangers - Nashville
NY Islandes - Nashville


Regards from Charlotte,
Miro :wavey:
 

sonic00

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Netter Ostküstentrip!:thumb:

Ich hatte das Glück bisher ein NHL-Game zu sehen. Das war in der Saison 2002-03.
Eigentlich war ich lediglich dort um mir Football und Basketball anzuschaun, aber mein Bekannter kam damals noch an Karten für die Conference Finals Devils-Sens ran. Spiel 4 zum 3:1 in der Serie mit 5:2 gewonnen damals.

http://www.nhl.com/scores/htmlreports/20022003/GS030314.HTM

Also ich weiss nicht wie Regular Season in Jersey sonst ist, aber die Playoffs waren echt Hammer.

Ich glaube Brodeur hatte in den Playoffs damals 7 SO. :D
 
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GitcheGumme

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Miro, bist du da bei Verwandten oder so in den Staaten?
Ganz schöne Tour. Von Raleigh bis Boston sind es doch auch mehrere Hundert, wenn nicht Tausend Kilometer.
Da ist sicherlich Flug miteingeplant.

Schade, daß du zum Ende 2 Niederlagen mit ansehen mußt. :D

Die Preise sind richig geszalzen. Ohne mich da jetzt groß auszukennen, nehme ich mal an, daß die generell an der Ostküste/Osten teurer sind, als im Westen.

Bei den Avs zahlst du bspw. nicht so viel.
@ Teahupoo: Wieviel war es bei dir?

Und ist die DEL nicht genauso teuer?
Rechnet mal 30 $ um.
 

Sanderson

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Nö, die DEL ist schon billiger. Für 30$ kommst du in einer Multifunktionsarena schon an gute Plätz im Oberrang, die billigste Kategorie ist doch noch etwas darunter.

Der wirkliche Preisunterschied besteht aber auch nicht bei den billigen Plätzen, sondern bei den Teuren.

Nur mal so als Beispiel, die teuersten Karten die man im Hamburg kaufen kann (VIPs mal ausgenommen), kosten 45 Euro. Ich habe mal irgendein NHL-Team ausgewählt (Buffalo). Dort gibt es vier Preisstufen für Spiele, je nachdem wie interessant der Gegner ist und an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit das Spiel stattfindet. Vergleichbare Sitze wie in Hamburg kosten bei der niedrigsten Spielkategorie (Bronze) 83 Dollar. Das steigt von 128 (Silber) über 158 (Gold) auf bis zu 214 Dollar (Platin).

Für die teuerste Kategorie in Hamburg bekommt man in Buffalo bei den uninteressantesten Spielen irgendwo im Unterrang noch einen Platz. Bei einem Spiel der Goldkategorie sitzt man für den Preis schon unterm Hallendach und bei Platin kommt man damit gar nicht erst in die Arena.

Und das ist der Preis in Hamburg, einer Multifunktionsarena. Such dir eine alte Eishalle wie in Augsburg aus, und der Preis fällt noch ein ganzes Stück.
 

sonic00

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Ich habe seinerzeit 15 Dollar bezahlt. Das war recht weit oben und billigste Kategorie. War trotzdem klasse, da die Stimmung das wichtigste in der damals noch Continental Airlines Arena war.:thumb:
 

Masha

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Und das ist der Preis in Hamburg, einer Multifunktionsarena. Such dir eine alte Eishalle wie in Augsburg aus, und der Preis fällt noch ein ganzes Stück.
Da musst Du noch nicht einmal eine alte Eishalle als Beispiel aussuchen. In Mannheim kosten die teuersten Karten (keine VIP Tickets) 36 Euro.
 

ThoMac

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Da kann ich ja auch mal von meinem ersten NHL-Spiel letzen Monat berichten.

Ich war am 16.12.2009 im Prudential Center und hab mir Devils vs Canadians angeguckt. Hab 35$ pro Ticket bezahlt im Oberrang.
Am gleichen Abend haben auch Rangers vs. Islanders gespielt, aber da hätte ich für 2 Tickets 240$ löhnen dürfen.
Jedenfalls war das Prudential Center echt nett anzusehen. Ist ja gerade mal 2 Jahre alt und meiner Meinung nach echt gelungen. ein ISS-Dome sieht dagegen echt mickrig aus :crazy:
Es war das 1029. Spiel vom Brodeur (Rekord eingestellt) und er hatte die Chance seinen 104. SO zu erreichen. 2 Wochen zuvor hatte er den bisherigen 103er-Rekord eingestellt. Tja, und was passiert: In einem von Defensive geprägten Spiel gewinnen die Devils 2-1 ... und das Tor der Canadians fiel in Devils-Überzahl durch Brodeur's Schoner! :wall:
Naja, wäre auch zu schön gewesen.
Die Preise waren meiner Meinung nach noch in Ordnung: 7$ für ein 0,3er Bier und 4,50$ für einen Hotdog.

Lustige Begegnung: Direkt am Eingang hab ich 3 Kölner mit Haie-Trikots getroffen. Etwas gequatscht, ein schönes Spiel gewünscht ... und wo saßen die Kölner dann in dem 17.500 Zuschauer fassenden Stadion? ... natürlich genau neben uns :crazy:
 
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Freakle

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das ist n Schicksal, da fliegt man extra auf nen andern Kontinent um Eishockey zu schauen, aber trotzdem muss man Haiefans sehen ....
 
G

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Hehe...


2004 habe ich mir ein Heimspiel der Frölunda Indians (Göteborg) gegen Färjestads BK angeschaut. Glücklicher Weise waren es auch gleich mal die Finals :cool: Das Scandinavium ist ne nette Multihalle und dir Preise sind OK, genau kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Die Stimmung war für "ausser Deutsche" Verhältnisse ganz gut. Ein langes und lautes FRÖ-LUN-DA....klatsch-klatsch-klatsch. Beim einlaufen gab es nen nettes Feuerwerk....

Damals konnte man noch Lundquist, Andersson und Axelsson ect.pp bewundern, da die NHL pausierte. Hatte mir aber schon vorher nen paar Spiele angesehen, da ich unbedingt Näslund, Forsberg, Jokinen und nen paar andere wie Hossa sehen wollte.

Naja, eine Woche später war ich spazieren auf Marstrand, mit einem Todd Bertuzzi Shirt und ZACK- MARKUS NÄSLUND stand vor mir. Puuuuh....Puls ins unendliche, Schweißausbrüche, zittern, mein ganzes Schwedisch ausgepackt...toller Typ. Nach 5 Minuten gestotter, einem Foto und einen Autogramm aufs Bertuzzi Shirt gings weiter.


Peter Forsberg habe ich mal auf dem potthässlichen Flughafen in Kopenhagen gesehen. Boah...arrogant, eingebildet- Affe. :belehr: Zumindest kam er so rüber. Naja, zumindest habe ich nen Autogramm bekommen.
 
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GitcheGumme

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Lustige Begegnung: Direkt am Eingang hab ich 3 Kölner mit Haie-Trikots getroffen. Etwas gequatscht, ein schönes Spiel gewünscht ... und wo saßen die Kölner dann in dem 17.500 Zuschauer fassenden Stadion? ... natürlich genau neben uns :crazy:

Tja Kölner Fans wird man nie los, die sind überall. :D :p
Das war bestimmt Bestimmung.
 
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