Warum Spieler gut beraten sind, das Maximum zu verlangen


Mahoney_jr

Bankspieler
Beiträge
20.577
Punkte
113
Ort
Country House
Hey zusammen,

es gibt unter Fans immer die Diskussion darüber, dass ein Spieler x möglicherweise dazu bereit sei, einen Vertag über eine niedrigere Summe als seinen Marktwert zu unterschreiben.

Die sehr hohen Summen die für einen Star in der NBA gezahlt werden, legen den Schluss nah, dass 60 Millionen auch eine Menge Geld sind und der Unterschied zu 15 Millionen nicht so gewaltig. Das Argument schließt mit der Aussage, dass die geringere Gehaltssumme der Franchise Freiraum gestattet, weitere Free Agents zu bezahlen; also: mehr Qualität in das Team zu holen.

Ich möchte nur ein Argument nennen, das dagegen spricht:

timberwolves.com schrieb:
Q: On taking less money than there may have been down the road:
Jefferson: I knew there was a possibility that if I tried to go for the max, I could possibly hurt my teammates down the road, but I didn’t think I was worth the max this year anyway. I would have been foolish to ask for the max without having really proved myself yet. So the number that I got was what was my goal from Day 1.
Quelle: http://www.nba.com/timberwolves/news/mchale_and_jefferson_press_conference_071101.html

Al Jefferson hatte sehr hohen Marktwert in 2007, aber er entschied sich für eine Extension von 65 Millionen in 5 Jahren. Das war unter Marktwert (Bynum erhielt 58 Millionen für 4 Jahre).

Was ist die Folge?

Twincities.com schrieb:
Kahn acknowledged Friday that he is looking into trading Jefferson, the team's leading scorer last season, if Milicic, an unrestricted free agent, is re-signed.

"It's the right time finally for us to explore this," Kahn said of a possible Jefferson trade. "I've met with Al and discussed this. If Darko comes back, there could be a need to create some playing time. We really need to get our front line settled."
Quelle: http://www.twincities.com/sports/ci_15381451?nclick_check=1

Das ist die Folge...

Und das ist der Gegenentwurf:

Orlando Sentinel schrieb:
I realize Dwight Howard (because of his skill level) and Rashard Lewis (because of his contract level) are probably the only players on the Magic roster who are immune from being dealt.
Quelle: http://blogs.orlandosentinel.com/sp...memo-to-magic-do-not-trade-jameer-nelson.html

Das ist der Dank. Man verzichtet auf Millionen und macht sich dafür selbst verzichtbar. Der einzige Weg davor sicher zu sein, sind Trade-Blocker nach CBA. Diese erhalten Spieler mit 1 Jahres-Verträgen. Jeder andere Vertrag sollte meiner Meinung nach das "Maximum" für den Spieler herausholen.

Meinungen?
 

Sougaiki

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.647
Punkte
83
Mhh, naja wer einen Max Vertrag kriegt sollte auch die Dauer des Vertrages Max Leistung erbringen ;), da hab ich dann weniger Mitleid falls er getradet wird, weil er nicht die Erwartungen erfüllt.

Sonst ist es ein knallhartes Business und jeder sollte das Optimum rausholn, als Fan sieht man das natürlich etwas anders ^^.
 

Mahoney_jr

Bankspieler
Beiträge
20.577
Punkte
113
Ort
Country House
Er hatte einen Kreuzbandriss den er sich nicht auf dem Moped oder auf der Toilette, sondern in einem Spiel für seinen Arbeitgeber geholt hat.

Und ich möchte noch einmal klarstellen: ich zweifle nicht an, das Spieler getradet werden dürfen. Ich möchte hier nur einmal ganz kurz aufzeigen, weshalb ein Spieler immer das Maximum für sich heraushandeln sollte und Argumente, er sollte von sich aus weniger Gehalt verlangen, absurd in einem Business sind.
 

t0rchy

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.820
Punkte
0
Ort
Schwabenland
Ich bin ebenso der Meinung, dass die Spieler stets den höchst möglichen (vertretbaren) Vertrag verlangen sollten, allein schon, damit die Balance nicht noch mehr aus den Angeln gehoben wird.

Extrembeispiel:
Paul, Bryant, James, Bosh, Howard unterschreiben allesamt für 5 - 6 Mio/Jahr bei einem Verein um mehrere Titel zusammen zu holen...

So lang Max-Spieler auch Max-Deals erhalten, ist zumindest eine gewisse Balance gegeben. Man muss mit seinem Geld gut wirtschaften und kann nicht im Schneeballsystem nach und nach quasi unbesiegbar werden. Daher bin ich froh, dass dieses Gehaltssystem in der NBA gibt. Es hinkt an einigen Stellen, klar, aber wenn ich mir Auswüchse in anderen Sportarten anschaue (Fußball á la Chelsea, Real Madrid, ... ) mit einem derartig extremen Gefälle in der Leistung, was sich in erster Linie nur durch andere finanzielle Voraussetzungen erklären lässt, dann wird mir schlecht...
 

Gast00

Nachwuchsspieler
Beiträge
11.322
Punkte
0
wer einen Max Vertrag kriegt sollte auch die Dauer des Vertrages Max Leistung erbringen
Nein. NBA-Verträge honorieren das Spielniveau zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und die bis dahin erbrachten Leistungen. Dabei nehmen die NBA-Teams durchaus inkauf, dass der Spieler sein Gehalt vielleicht nicht über die volle Vertragslaufzeit wert sein wird; siehe die Verträge von Ben Wallace bei Chicago oder Shaquille O'Neal bei Miami.

Ein Spieler sollte immer versuchen, das Bestmögliche für sich herauszuholen. Wenn er sich dann als überbezahlt herausstellt, hat er Glück und das Team Pech. Meist ist es nämlich umgekehrt. Schließlich erhält der Spieler auch rückwirkend keinen Cent extra, falls er unterbezahlt gewesen ist, z.B. bei Rookie-Verträgen.
 

mystic

Bankspieler
Beiträge
10.085
Punkte
113
frag mal juwan howard ob der mit dem verlauf seiner karriere so glücklich ist ...

Juwan Howard hat jeden einzelnen Cent seines Vertrages verdient. Warum? Weil er nie sich hat gehen lassen, weil er immer versucht hat, alles zu geben.

@E_M

Die Spieler bekommen das Gehalt ja nicht nur ausschliesslich wegen der gezeigten Leistung, sondern auch wegen etwaigen Potentials, und weil sie als guter Fit für das Team gelten.

Grundsätzlich stimme ich dem Tenor im Thread zu, ein Spieler sollte schon nach den besten finanziellen Möglichkeiten schauen. Gerade dann, wenn er eben finanziell noch nicht so gut dasteht, wie Spieler, die schon mal einen Max-Vertrag unterzeichneten. Finley konnte für weniger Geld bei den Spurs spielen, da er von den Mavericks ja zusätzlich eine Menge Geld bekam. Ähnlich sieht es bei Ben Wallace aus, der in Detroit auch nur wegen des Buyouts für das Minimum spielte. Aber insgesamt verkaufen sich auch nur wenige Spieler unter Marktwert.
 

Mahoney_jr

Bankspieler
Beiträge
20.577
Punkte
113
Ort
Country House
würde man mit al nicht shoppen gehen wenn er x millionen mehr verdienen würde?

was hat das evt. trade-szenario mit dem fordern eines max-deales zu tun?

:skepsis:

Das hat alles damit zu tun. Al hat aus Gründen der Fairness nicht das Optimum herausgeholt. Das war dumm. Nun bekommt er ca. eine Million weniger im Jahr und wird als Dank auch noch getradet. Nicht zuletzt deshalb wird er getradet, weil er nämlich einen guten Vertrag hat (Interessant in diesem Zusammenhang ist die Frage, ob der gute Al zumindest einen Trade-Kicker hat).



das bestmöglichste muss jedoch nicht immer "so viel geld wie möglich" sein.


frag mal juwan howard ob der mit dem verlauf seiner karriere so glücklich ist ...

So viel Gehalt wie möglich ist das "bestmöglichste" und es ist zudem marktkonform. Play for less ist Wettbewerbsverzerrung.
edit: Rechtschreibung :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

mystic

Bankspieler
Beiträge
10.085
Punkte
113
Glücklich wurde er mMn bei den Wizards dennoch nicht. Und dies lag nunmal an seinem Monstervertrag, den Erwartungen von Managment und Fans, deren sich entwickelnde Abneigung gegen Howard.

Das hat ihn ziemlich runtergezogen. Dieser > $ 100.000.000 Vertrag war mMn ein großes Hemmnis für Juwans Karriere

Das mag ja alles sein, aber am Ende bleibt bestehen, dass sich Juwan Howard nichts vorzuwerfen hat. Natürlich bekam er am Ende ein Summe, die nicht seinem Leistungsvermögen entsprach. Da war natürlich ein bisschen Glück dabei, dass sich Webber ausgerechnet in der Saison verletzte, als Howard Vertragsjahr hatte.

Aber nochmal, Howard gönne ich jeden Cent, der hat sich immer voll hineingehängt, auch wenn er limitiertes Talent hatte. Auch in der letzten Saison bei den TrailBlazers hat er mich überzeugt. Er macht eben das, was er kann.

So viel Gehalt wie möglich ist das "bestmöglichste" und es ist zudem marktkonform. Pay for less ist Wettbewerbsverzerrung.

Man sollte hier aber auch bedenken, dass ein besseres Team mit Titelchancen den Marktwert insgesamt erhöht. Etwas weniger Geld zu nehmen, kann da auch langfristig sinnvoller sein.
 

Mahoney_jr

Bankspieler
Beiträge
20.577
Punkte
113
Ort
Country House
vorzuwerfen hat er sich nichts. und ich finde auch dass er ein sehr sympatischer spieler ist. ich missgönne ihm auch keinen cent.
was ich sagen will, ist vielmehr dass er vll glücklicher und besser dran gewesen wäre, wenn er nicht dieses monsterding bekommen hätte.

zum jefferson-beispiel:
1) es gibt schlimmeres, als evt von den wolves weggetradet zu werden :)
2) niemand hätte garantieren können, dass er den max-vertrag bekommen hätte
3) auch mit 1 Mio mehr pro Jahr wäre er heuer tradebar mMn

==> die logik des beispiels erschließt sich mir nicht



die behauptung: "max. money" ist immer das bestmögliche für einen spieler, halte ich für quatsch.
beispiel duncan, negativ-beispiel garnett in minny

Das ist grundsätzlich okay. Der Zusammenhang soll auch nur bedingt zwischen dem nicht-optimalen Gehaltsabschluss und dem Trade gezogen werden. Aber...

Meine Vermutung ist: Al Jefferson selbst ist im Nachhinein unzufrieden mit den Abschluss.

Er ließ Geld auf dem Tisch liegen, was für ihn finanzielle Einbußen bedeutet. Aus Sicht eines Spielers sind diese Einbußen gleichzeitig auch immer eine Investition in den Vertragspartner, die Franchise. Stimmt doch, oder? Diese Investition wird nun genutzt einen anderen Spieler zu holen.

Was hat Jefferson also im Endeffekt erreicht? Die Mannschaft die für ihn tradet muss sogar einen höheren Preis zahlen, weil sein Vertrag keine Belastung, sondern sogar einen Wert an sich darstellt.

Seine ursprüngliche Investition in die Handlungsfähigkeit und das Potenzial seines Arbeitgebers wird also zu seinem Gegenteil genutzt. Und der Empfänger seines Vertrags und seiner Person als Spieler muss mehr Assets abgeben. Das kann er nicht gut finden.

Damit verurteile ich nicht die Wolves, da sie sich korrekt nach der CBA verhalten haben. Das einzige was Schaden nehmen könnte, wäre ihre Reputation beim Agenten, falls der Trade gegen ungeschriebene Gesetze in der NBA verstieße (was ich nicht glaube).

Ich möchte lediglich klar stellen, dass ein Spieler bei einer Vertragsverhandlung grundsätzlich als erstes seine eigenen Interessen berücksichtigen sollte. So kann er z.B. das Risiko eingehen, für etwas weniger Geld einen Vertrag bei einer besonders attraktiven Franchise abzuschließen mit einer Player Option. Eine Player Option ist schließlich auch etwas "wert". Al Jefferson hat sich aber mit weniger zufrieden gegeben und zahlt nun dafür drauf.

PS: eine kleine Anmerkung zwischendurch. Das "Maximum" von dem ich spreche bezieht sich nicht auf das "Maximum" nach CBA, sondern auf das "Maximum" das ein Spieler am Markt wert ist.
 

Adam Douglas

Nachwuchsspieler
Beiträge
107
Punkte
0
Antoine Walker würde antworten, dass es ihm auch nicht schwergefallen wäre, noch grössere Summen durchzubringen. Im Ernst, jede Spielerkarriere ist begrenzt, natürlich (im Wortsinn) durchs Alter, Krankheiten und Verletzungen tun ihr übriges. Dadurch ist jeder Spieler zu jeder Zeit seiner Karriere dazu gezwungen, die bestmöglichen Verträge abzuschliessen. Da aber liegt der Hund begraben, denn ist der Vertrag geschlossen, hat man als Spieler praktisch keine Rechte mehr, sondern wird Verfügungsmasse, bis der geschlossene Vertrag, wie auch immer, in irgendwelchen Trades ausgelöst wird oder im letzten Vertragsjahr dem Neuaufbau dient.
Ich hätte die Frage anders formuliert: Wie schaffen es sportlich erfolglose Teams wirtschaftlich profitabel zu sein?
 

AK84

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.154
Punkte
0
Ort
Karratha, WA
Zu Al's Situation würde ich mal spontan sagen, dass es sicher nicht was schlechtes ist, aus Minnesota weggetradet zu werden ;)
 
Oben