Young Kaelin
merthyr matchstick
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Freitag
Omar Andres Narvaez 42(23)-1-2 vs. Felipe Orucuta 29(24)-2-0
(Super Fliegengewicht)
Gleich zum Start des Boxwochenendes gibts einen echten Boxleckerbissen in Argentinen: der einheimische Boxmethusalem Narvaez trifft in einem Rematch auf den 11 Jahre jüngeren mexikanischen Pflichtherausforderer Orucuta. Narvaez verteidigt seinen WBO-Super Fliegengewichtstitel bereits zum 11. Mal. Der erste Fight zwischen den zwei Protagonisten war nicht unumstritten. Während zwei Punktrichter den einheimischen Narvaez knapp mit 115:113 vorne hatten, sah der dritte einen anderen Fight und schanzte Orucuta den Sieg gleich mit 118:110 zu. Der Fight ist hier in voller Länge zu sehen: http://www.youtube.com/watch?v=vwK_XLFWN_QVom . Ich meine, der Charme einer argentinischen Veranstaltung kommt da gut rüber. Narvaez ist im Gegensatz zu Orucuta Rechtsausleger und satte 10 cm kleiner. Habe mich durch das Video gezappt und würde eher behaupten, dass der Ref mit 118:110 für Orucuta bei der Wahrheit lag. Narvaez'Limiten waren nicht erst seit der satten Punktniederlage gegen Nonito Donaire bekannt. Orucuta muss seine Reichweitenvorteile ausspielen und Druck machen, darf Narvaez nie zur Ruhe kommen lassen, seine Jugend ausspielen und darauf hoffen, dass die Punktrichter allenfalls mitspielen. Eine Schippe mehr Punch kann für Orucuta nicht schaden. Narvaez muss schlau boxen, die Kräfte gut einteilen, 2-3 klare Aktionen pro Runde bringen und die Punktrichter gut betreuen lassen. Rein boxerisch und nach dem Regelbuch wird Narvaez diesen Fight eher nicht gewinnen. Ich rechne hier mit einem Upset: Punktsieg Orucuta.
Samstag
Richar Abril 18(8)-3-1 vs. Edis Tatli 23(7)-0
(Leichtgewicht)
Der in Miami wohnhafte Kubaner Richar Abril verteidigt seinen gegen Sharif Bogere gewonnenen WBA-Leichtgewichtsgürtel zum ersten Mal. Der Kubaner Abril ist übrigens nicht wie manche seiner Landsleute abgehauen, sondern hat seine Möglichkeit zu legalen Ein- und Ausreisen bei der Lotterie gewonnen. Abril war ein guter Amateur, ist boxerisch sehr gut ausgebildet und boxt nun zum ersten Mal als Profi in Europa. Herausforderer Tatli kam als Kleinkind aus dem Kosovo nach Finnland und landete über Karate beim Boxen. Er sah für mich auf der Pressekonferenz von der Seite ein bisschen wie Ray Bum Bum Mancini aus. Tatli ist physisch stark und er ist bei den Profis noch unbesiegt. Seine KO-Rate ist wie jene von Abril nicht sehr gut. Trotzdem hat er einen tollen Uppercut, wie Anyanwu schmerzlich erfahren musste. Das Videostudium lässt mich folgern, dass Abril wohl einen Tick schneller als Tatli ist, aber Tatli physische Vorteile besitzt. boxerisch seh ich da nicht grosse Unterschiede. Gut möglich, dass Abril zu Beginn etwas Ringrost verspürt, hat er doch seit März 2013 nicht mehr geboxt. Tatli wird wohl sein 1-2 die ganze Nacht bringen und Abril wird versuchen, zu kontern. Sehr interessante Ansetzung. Abril arbeitet imo besser mit den Winkeln, und da ist es gut möglich, dass er in so einer Aktion Tatli in den hinteren Runden abkontern kann. KO-Sieg Richar Abril.
Orlando Salido 41(28)-12(5)-2 vs. Terdsak Kokietgym 53(33)-4(1)-1
(Super Federgewicht)
Bei der Begegnung Salido gegen Kokietgym treffen die Nummern 1 und 2 der WBO aufeinander. Salido konnte in seinem letzten Fight immerhin Shooting Star Lomachenko im Federgewicht knapp besiegen und stieg nun ins Super Federgewicht auf. Gegner Kokietgym ist überaus erfahren. er boxt regelmässig, allerdings eine sehr erlesene Gegnerschaft. Gegen den letzten guten Namen in seinem Kampfrekord, den Japaner Ao, setzte es eine Punktniederlage ab. Kokietgym macht auf dem Video keinen schlechten Eindruck. Er ist schnell, beweglich, stösst seinen Jab aber "geflicked" raus, da ist wenig Dampf dahinter. Insgesamt seh ich betreffend Power, Boxtechnik, Vorteile bei Salido. Gehe davon aus, dass Salido seinen Gegner ob kurz oder lang zermürbt und einen vorzeitigen Sieg einfährt.
KO-Sieg Orlando Salido.
Carlos Cuadras 30(24)-0 vs. Jose Salgado 34(27)-2(1)-1
(Super Fliegengewicht)
Der Mexikaner Cuadras hat sich seinen Gürtel etwas glücklich vom Thailänder Rungvisai geholt. Nach einer Cutverletzung wurden die Punktzettel konsultiert und Cuadras zum Sieger ausgerufen. In seiner ersten Titelverteidigung boxt er gegen seinen Landsmann Jose Salgado, der sich über die NABF-Schiene nach oben arbeitete und von Canelo Promotions vermarket wird. Salgado wurde in seinem letzten Kampf gegen Oscar Blanquet in der ersten Runde mit einem rechten Hammer erwischt und musste mittelschwer runter. Der Fight war eine muntere Klopperei und beide Boxer sahen ordentlich zerbeult aus. Salgado vermochte nicht wirklich zu überzeugen. Salgado ist mit 177 cm 4 cm grösser als Cuadras und besitzt Reichweitenvorteile. Seine Deckung ist aber löchrig wie ein Schweizer Käse. Bei Cuadras fällt auf, wie sehr der Junge physisch zugelegt hat. Wer die Fights gegen Zaleta und Rungvisai vergleicht, kann kaum glauben, dass es sich um den gleichen Boxer handelt. In Sachen Defensive hat Cuadras jedenfalls imo Vorteile gegenüber Salgado, wirkt abgeklärter, macht auch mal einen Schritt zurück, der den Gegner ins Leere laufen lässt. Das wird mit Sicherheit ein unterhaltsamer Fight. Gehe davon aus, dass Cuadras zu smart für Salgado ist und er ihn hintenraus zermürben kann. KO-Sieg Carlos Cuadras.
Christopher Rebrasse 22(6)-2 vs. George Groves 19(15)-2(2)
(Super Mittelgewicht)
Wohin geht die Reise des Engländers George Groves, der in zwei mitreissenden Kämpfen von Landsmann Carl Froch gestoppt wurde? Der von Sauerland unter Vertrag genommene Groves kämpft in der Wembley Arena gegen den Franzosen Christopher Rebrasse um dessen EU-Titel. Wirklich klingende Namen sucht man in Rebrasses Kampfrekord vergebens. Immerhin stoppte Rebrasse den Italiener Ali Ndiaye und sicherte sich so den Titel. Trotzdem ist seine KO-Quote mit 22 Prozent nicht sehr beeindruckend. Rebrasse hat eine passable Verteidigung und wirkt solid. Allerdings dürfte Groves deutliche Power- und Speed-Vorteile besitzen. Trotzdem wird es interessant zu beobachten sein, wie sich Groves präsentiert und wie er die schweren Niederlagen wegstecken konnte. Von der Klasse her müsste Groves dieses Ding einfahren und überzeugend gewinnen können: KO-Sieg Groves.
Kid Galahad 17(9)-0 vs. Adeilson dos Santos 14(10)-0
(Super Bantamgewicht)
Im Kampf zweier junger, ungeschlagener Boxer trifft der Brite Kid Galahad auf den Paulisten Dos Santos. Gabs eigentlich einen Brasilianer mit Ausnahme von Acelino Freitas, der schon mal was in England gerissen hat? Ein Blick auf die Gegnerschaft dos Santos' zeigt, dass es sich grösstenteils um Fighter der 3. und 4. Serie handelte, die er besiegen konnte. Die 2 Argentinier, die etwas herausragen, sind auch bestensfalls nur 2. oder gar 3. Serie-Boxer. Mit anderen Worten also ein ernster step up für den Brasilianer und ein erster ernsthafter Test. Kid Galahad stammt ursprünglich aus Katar, kam mit 3 nach England, heisst Abdul Bari Awad und boxt in Anlehnung an den Elvis Film als Kid Galahad. Er gewann den EU-Titel gegen den Spanier Sergio Prado. Galahad ist schnell, hat gute moves, seine Deckung ist allerdings verbesserungsfähig und er ist ein Softpuncher. Nach Ansicht des Videos von dos Santos bin ich nicht mehr so sicher, dass Galahad das locker nach Hause schaukelt. Dos Santos ist noch ein bisschen grün hinter den Ohren, hat aber einen überdurchschnittlichen Punch und wohl eine bessere Physis als Galahad. Eigentlich ist Galahad wie gemacht für ihn. Wenn Santos durchkommt ist der Ofen aus. Die Frage ist, wie gut ist Galahad wirklich und kann er den Hammer von Santos vermeiden? Upset-Potential hat dieser Fight allemal. Das wahrscheinlichste Szenario ist wohl aber, dass es Kid über die Runden schafft: Punktsieg Kid Galahad.
Konstantin Ponomarev 24(12)-0 vs. Cosme Rivera 37(25)-18(5)-3
(Weltergewicht)
Als Kampf der Generationen könnte man die Begegnung zwischen dem aufstrebenden jungen Russen Konstantin Ponomarev und dem abstrebenden Cosme Rivera bezeichnen. Trotz seiner erst 21 Jahre hat Ponomarev schon 24 Fights im Rekord. Obwohl Riveras Rekord auf den ersten Blick fürchterlich aussieht, ist er noch immer ein passabler Test. An Selbstvertrauen scheints Ponomarev, der aussieht wie ne Mischung aus Justin Bieber und Magnus Carlsen, nicht zu mangeln. Immerhin ruft er schon Pacquiao und Mayweather als mögliche Gegner aus. Gut ausgebildet ist er, aber da gibts meiner Meinung nach noch sehr viel zu verbessern, was mit 21 Jahren ja auch noch problemlos möglich ist. von Deckung scheint der Junge nichts zu halten, jedenfalls seh ich nichts was den Namen verdienen würde. Cosme Rivera hat jedenfalls noch immer einen satten Hammer und kann ihn auch im Alter von 39 Jahren noch rausfeuern, wie das eine Video seines letzten Kampfes zeigt. Selbst hier seh ich noch ein gewisses Upsetpotential. Das wahrscheinliche Szenario ist aber wohl auch hier, dass Ponomarev sich etablieren kann, sich eher ein Snoozer entwickelt und Rivera seine Stärken nicht wirklich ausspielen kann. Nach langweiligen 10 Runden: Punktsieg Ponomarev.
Thabiso Mchunu 16(11)-1(1) vs Garrett Wilson 13(7)-7(1)-1
(Cruisergewicht)
Nachdem der südafrikanische Rechtsausleger Thabiso Mchunu den NABF-Cruisergewichts-Titel gegen den Nigerianer Olanrewaju Durodola gewann, muss er gegen den vormaligen Titelträger Garrett Wilson ran. Wilson hat sich, einer seltsamen Logik entsprechend, mit zwei Niederlagen gegen Glazkov und Alekseev offenbar für diesen Fight qualifiziert. Beide sind mit 175 cm bzw. 180 cm nicht gerade sehr gross für Cruisergewichtler. Wilson ist ein schlauer Ringfuchs und hat beachtlichen Speed. Allerdings stehen ihm seine physischen Parameter doch etwas im Weg. Mchunu ist derjenige, der Eddie Chambers locker auspunktete. Er ist ganz gut anzusehen, hat speed, Ringintelligenz und macht im Grunde ähnliches wie Wilson. Da er aber überall n bisschen besser als Wilson sein müsste, wird das wohl eine wenig unterhaltende Sache. Ich seh einen mehr oder weniger klaren Punktsieg Mchunus in einem Fight, den man eher schnell als langsam vergessen wird: Punktsieg Thabisco Mchunu.
Francisco Palacios 21(13)-2 vs. Epifanio Mendoza 39(34)-18(10)-1
(Cruisergewicht)
In einem Fight von Oldies, trifft der 37 jährige Puerto Ricanische Weltenbummler Palacios auf den kolumbianischen Weltenbummler-Kollegen Mendoza. Man kann sich die zwei vorstellen, wie sie sich bei Tortillas oder Tapas von ihren Reisen erzählen. Während Mendoza 58 Fights bestritt, schaffte es Palacios immerhin auf 23. Weiss der Teufel ob Mendoza eine anspruchsvolle Frau hat, jedenfalls stand er 2014 schon 7 mal im Ring. Palacios nimmts da wesentlich gemütlicher und hat seit Sept. 2012 ein Päuschen eingelegt. Damals unterlag er dem starken Polen Krzysztof Wlodarczyk erstaunlich knapp. Der Fight ist auf 8 Runden angesetzt, was aufgrund des zu erwartenden Ringrostes von Palacios ein Faktor sein kann. Das Videostudium zeigt Palacios als wohl den besseren Techniker, allerdings hat Mendoza einen passablen Punch. Die Frage wird sein, wie präsentiert sich Palacios? Ist er fit, kann er den Ringrost abstreifen? Rein boxerisch müsste er der bessere Mann sein, aber hier gibts doch sehr viele Unwägbarkeiten, die von einem KO-Sieg Mendozas über eine Punktsieg Palacios' alles offen lassen. Ich gehe mit dem an sich besseren Boxer und tipp auf: Punktsieg Palacios.
Omar Andres Narvaez 42(23)-1-2 vs. Felipe Orucuta 29(24)-2-0
(Super Fliegengewicht)
Gleich zum Start des Boxwochenendes gibts einen echten Boxleckerbissen in Argentinen: der einheimische Boxmethusalem Narvaez trifft in einem Rematch auf den 11 Jahre jüngeren mexikanischen Pflichtherausforderer Orucuta. Narvaez verteidigt seinen WBO-Super Fliegengewichtstitel bereits zum 11. Mal. Der erste Fight zwischen den zwei Protagonisten war nicht unumstritten. Während zwei Punktrichter den einheimischen Narvaez knapp mit 115:113 vorne hatten, sah der dritte einen anderen Fight und schanzte Orucuta den Sieg gleich mit 118:110 zu. Der Fight ist hier in voller Länge zu sehen: http://www.youtube.com/watch?v=vwK_XLFWN_QVom . Ich meine, der Charme einer argentinischen Veranstaltung kommt da gut rüber. Narvaez ist im Gegensatz zu Orucuta Rechtsausleger und satte 10 cm kleiner. Habe mich durch das Video gezappt und würde eher behaupten, dass der Ref mit 118:110 für Orucuta bei der Wahrheit lag. Narvaez'Limiten waren nicht erst seit der satten Punktniederlage gegen Nonito Donaire bekannt. Orucuta muss seine Reichweitenvorteile ausspielen und Druck machen, darf Narvaez nie zur Ruhe kommen lassen, seine Jugend ausspielen und darauf hoffen, dass die Punktrichter allenfalls mitspielen. Eine Schippe mehr Punch kann für Orucuta nicht schaden. Narvaez muss schlau boxen, die Kräfte gut einteilen, 2-3 klare Aktionen pro Runde bringen und die Punktrichter gut betreuen lassen. Rein boxerisch und nach dem Regelbuch wird Narvaez diesen Fight eher nicht gewinnen. Ich rechne hier mit einem Upset: Punktsieg Orucuta.
Samstag
Richar Abril 18(8)-3-1 vs. Edis Tatli 23(7)-0
(Leichtgewicht)
Der in Miami wohnhafte Kubaner Richar Abril verteidigt seinen gegen Sharif Bogere gewonnenen WBA-Leichtgewichtsgürtel zum ersten Mal. Der Kubaner Abril ist übrigens nicht wie manche seiner Landsleute abgehauen, sondern hat seine Möglichkeit zu legalen Ein- und Ausreisen bei der Lotterie gewonnen. Abril war ein guter Amateur, ist boxerisch sehr gut ausgebildet und boxt nun zum ersten Mal als Profi in Europa. Herausforderer Tatli kam als Kleinkind aus dem Kosovo nach Finnland und landete über Karate beim Boxen. Er sah für mich auf der Pressekonferenz von der Seite ein bisschen wie Ray Bum Bum Mancini aus. Tatli ist physisch stark und er ist bei den Profis noch unbesiegt. Seine KO-Rate ist wie jene von Abril nicht sehr gut. Trotzdem hat er einen tollen Uppercut, wie Anyanwu schmerzlich erfahren musste. Das Videostudium lässt mich folgern, dass Abril wohl einen Tick schneller als Tatli ist, aber Tatli physische Vorteile besitzt. boxerisch seh ich da nicht grosse Unterschiede. Gut möglich, dass Abril zu Beginn etwas Ringrost verspürt, hat er doch seit März 2013 nicht mehr geboxt. Tatli wird wohl sein 1-2 die ganze Nacht bringen und Abril wird versuchen, zu kontern. Sehr interessante Ansetzung. Abril arbeitet imo besser mit den Winkeln, und da ist es gut möglich, dass er in so einer Aktion Tatli in den hinteren Runden abkontern kann. KO-Sieg Richar Abril.
Orlando Salido 41(28)-12(5)-2 vs. Terdsak Kokietgym 53(33)-4(1)-1
(Super Federgewicht)
Bei der Begegnung Salido gegen Kokietgym treffen die Nummern 1 und 2 der WBO aufeinander. Salido konnte in seinem letzten Fight immerhin Shooting Star Lomachenko im Federgewicht knapp besiegen und stieg nun ins Super Federgewicht auf. Gegner Kokietgym ist überaus erfahren. er boxt regelmässig, allerdings eine sehr erlesene Gegnerschaft. Gegen den letzten guten Namen in seinem Kampfrekord, den Japaner Ao, setzte es eine Punktniederlage ab. Kokietgym macht auf dem Video keinen schlechten Eindruck. Er ist schnell, beweglich, stösst seinen Jab aber "geflicked" raus, da ist wenig Dampf dahinter. Insgesamt seh ich betreffend Power, Boxtechnik, Vorteile bei Salido. Gehe davon aus, dass Salido seinen Gegner ob kurz oder lang zermürbt und einen vorzeitigen Sieg einfährt.
KO-Sieg Orlando Salido.
Carlos Cuadras 30(24)-0 vs. Jose Salgado 34(27)-2(1)-1
(Super Fliegengewicht)
Der Mexikaner Cuadras hat sich seinen Gürtel etwas glücklich vom Thailänder Rungvisai geholt. Nach einer Cutverletzung wurden die Punktzettel konsultiert und Cuadras zum Sieger ausgerufen. In seiner ersten Titelverteidigung boxt er gegen seinen Landsmann Jose Salgado, der sich über die NABF-Schiene nach oben arbeitete und von Canelo Promotions vermarket wird. Salgado wurde in seinem letzten Kampf gegen Oscar Blanquet in der ersten Runde mit einem rechten Hammer erwischt und musste mittelschwer runter. Der Fight war eine muntere Klopperei und beide Boxer sahen ordentlich zerbeult aus. Salgado vermochte nicht wirklich zu überzeugen. Salgado ist mit 177 cm 4 cm grösser als Cuadras und besitzt Reichweitenvorteile. Seine Deckung ist aber löchrig wie ein Schweizer Käse. Bei Cuadras fällt auf, wie sehr der Junge physisch zugelegt hat. Wer die Fights gegen Zaleta und Rungvisai vergleicht, kann kaum glauben, dass es sich um den gleichen Boxer handelt. In Sachen Defensive hat Cuadras jedenfalls imo Vorteile gegenüber Salgado, wirkt abgeklärter, macht auch mal einen Schritt zurück, der den Gegner ins Leere laufen lässt. Das wird mit Sicherheit ein unterhaltsamer Fight. Gehe davon aus, dass Cuadras zu smart für Salgado ist und er ihn hintenraus zermürben kann. KO-Sieg Carlos Cuadras.
Christopher Rebrasse 22(6)-2 vs. George Groves 19(15)-2(2)
(Super Mittelgewicht)
Wohin geht die Reise des Engländers George Groves, der in zwei mitreissenden Kämpfen von Landsmann Carl Froch gestoppt wurde? Der von Sauerland unter Vertrag genommene Groves kämpft in der Wembley Arena gegen den Franzosen Christopher Rebrasse um dessen EU-Titel. Wirklich klingende Namen sucht man in Rebrasses Kampfrekord vergebens. Immerhin stoppte Rebrasse den Italiener Ali Ndiaye und sicherte sich so den Titel. Trotzdem ist seine KO-Quote mit 22 Prozent nicht sehr beeindruckend. Rebrasse hat eine passable Verteidigung und wirkt solid. Allerdings dürfte Groves deutliche Power- und Speed-Vorteile besitzen. Trotzdem wird es interessant zu beobachten sein, wie sich Groves präsentiert und wie er die schweren Niederlagen wegstecken konnte. Von der Klasse her müsste Groves dieses Ding einfahren und überzeugend gewinnen können: KO-Sieg Groves.
Kid Galahad 17(9)-0 vs. Adeilson dos Santos 14(10)-0
(Super Bantamgewicht)
Im Kampf zweier junger, ungeschlagener Boxer trifft der Brite Kid Galahad auf den Paulisten Dos Santos. Gabs eigentlich einen Brasilianer mit Ausnahme von Acelino Freitas, der schon mal was in England gerissen hat? Ein Blick auf die Gegnerschaft dos Santos' zeigt, dass es sich grösstenteils um Fighter der 3. und 4. Serie handelte, die er besiegen konnte. Die 2 Argentinier, die etwas herausragen, sind auch bestensfalls nur 2. oder gar 3. Serie-Boxer. Mit anderen Worten also ein ernster step up für den Brasilianer und ein erster ernsthafter Test. Kid Galahad stammt ursprünglich aus Katar, kam mit 3 nach England, heisst Abdul Bari Awad und boxt in Anlehnung an den Elvis Film als Kid Galahad. Er gewann den EU-Titel gegen den Spanier Sergio Prado. Galahad ist schnell, hat gute moves, seine Deckung ist allerdings verbesserungsfähig und er ist ein Softpuncher. Nach Ansicht des Videos von dos Santos bin ich nicht mehr so sicher, dass Galahad das locker nach Hause schaukelt. Dos Santos ist noch ein bisschen grün hinter den Ohren, hat aber einen überdurchschnittlichen Punch und wohl eine bessere Physis als Galahad. Eigentlich ist Galahad wie gemacht für ihn. Wenn Santos durchkommt ist der Ofen aus. Die Frage ist, wie gut ist Galahad wirklich und kann er den Hammer von Santos vermeiden? Upset-Potential hat dieser Fight allemal. Das wahrscheinlichste Szenario ist wohl aber, dass es Kid über die Runden schafft: Punktsieg Kid Galahad.
Konstantin Ponomarev 24(12)-0 vs. Cosme Rivera 37(25)-18(5)-3
(Weltergewicht)
Als Kampf der Generationen könnte man die Begegnung zwischen dem aufstrebenden jungen Russen Konstantin Ponomarev und dem abstrebenden Cosme Rivera bezeichnen. Trotz seiner erst 21 Jahre hat Ponomarev schon 24 Fights im Rekord. Obwohl Riveras Rekord auf den ersten Blick fürchterlich aussieht, ist er noch immer ein passabler Test. An Selbstvertrauen scheints Ponomarev, der aussieht wie ne Mischung aus Justin Bieber und Magnus Carlsen, nicht zu mangeln. Immerhin ruft er schon Pacquiao und Mayweather als mögliche Gegner aus. Gut ausgebildet ist er, aber da gibts meiner Meinung nach noch sehr viel zu verbessern, was mit 21 Jahren ja auch noch problemlos möglich ist. von Deckung scheint der Junge nichts zu halten, jedenfalls seh ich nichts was den Namen verdienen würde. Cosme Rivera hat jedenfalls noch immer einen satten Hammer und kann ihn auch im Alter von 39 Jahren noch rausfeuern, wie das eine Video seines letzten Kampfes zeigt. Selbst hier seh ich noch ein gewisses Upsetpotential. Das wahrscheinliche Szenario ist aber wohl auch hier, dass Ponomarev sich etablieren kann, sich eher ein Snoozer entwickelt und Rivera seine Stärken nicht wirklich ausspielen kann. Nach langweiligen 10 Runden: Punktsieg Ponomarev.
Thabiso Mchunu 16(11)-1(1) vs Garrett Wilson 13(7)-7(1)-1
(Cruisergewicht)
Nachdem der südafrikanische Rechtsausleger Thabiso Mchunu den NABF-Cruisergewichts-Titel gegen den Nigerianer Olanrewaju Durodola gewann, muss er gegen den vormaligen Titelträger Garrett Wilson ran. Wilson hat sich, einer seltsamen Logik entsprechend, mit zwei Niederlagen gegen Glazkov und Alekseev offenbar für diesen Fight qualifiziert. Beide sind mit 175 cm bzw. 180 cm nicht gerade sehr gross für Cruisergewichtler. Wilson ist ein schlauer Ringfuchs und hat beachtlichen Speed. Allerdings stehen ihm seine physischen Parameter doch etwas im Weg. Mchunu ist derjenige, der Eddie Chambers locker auspunktete. Er ist ganz gut anzusehen, hat speed, Ringintelligenz und macht im Grunde ähnliches wie Wilson. Da er aber überall n bisschen besser als Wilson sein müsste, wird das wohl eine wenig unterhaltende Sache. Ich seh einen mehr oder weniger klaren Punktsieg Mchunus in einem Fight, den man eher schnell als langsam vergessen wird: Punktsieg Thabisco Mchunu.
Francisco Palacios 21(13)-2 vs. Epifanio Mendoza 39(34)-18(10)-1
(Cruisergewicht)
In einem Fight von Oldies, trifft der 37 jährige Puerto Ricanische Weltenbummler Palacios auf den kolumbianischen Weltenbummler-Kollegen Mendoza. Man kann sich die zwei vorstellen, wie sie sich bei Tortillas oder Tapas von ihren Reisen erzählen. Während Mendoza 58 Fights bestritt, schaffte es Palacios immerhin auf 23. Weiss der Teufel ob Mendoza eine anspruchsvolle Frau hat, jedenfalls stand er 2014 schon 7 mal im Ring. Palacios nimmts da wesentlich gemütlicher und hat seit Sept. 2012 ein Päuschen eingelegt. Damals unterlag er dem starken Polen Krzysztof Wlodarczyk erstaunlich knapp. Der Fight ist auf 8 Runden angesetzt, was aufgrund des zu erwartenden Ringrostes von Palacios ein Faktor sein kann. Das Videostudium zeigt Palacios als wohl den besseren Techniker, allerdings hat Mendoza einen passablen Punch. Die Frage wird sein, wie präsentiert sich Palacios? Ist er fit, kann er den Ringrost abstreifen? Rein boxerisch müsste er der bessere Mann sein, aber hier gibts doch sehr viele Unwägbarkeiten, die von einem KO-Sieg Mendozas über eine Punktsieg Palacios' alles offen lassen. Ich gehe mit dem an sich besseren Boxer und tipp auf: Punktsieg Palacios.