Vor 25 Jahren: Douglas schlägt Mike Tyson KO


Buster D

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Wobei Buster schlechter gemacht und wurde als er ist. Immerhin hatte er schon vorher Berbick oder zB MC Call geschlagen und das sind ja wahrlich keine Flaschen. NAch dem Sieg über Tyson hat man ihn vielleicht noch mehr unterschätzt, weil man den Kampf immer nur aus Tysons Perspektive betrachtet. Dafür, dass er Berbick, MC Call und den ungeschlagenen Tyson hinternander besiegte, kriegt Douglas heute auch zu wenig Respekt.

Douglas war schon ein exzellenter Boxer (gute Reichweite, guter Jab, gute Beinarbeit, für einen HW recht variabel). Leider stimmten bei ihm Einstellung und Motivation selten und sein Kinn war auch nicht das beste. Gegen Tyson war er aber wirklich gut drauf, hat dessen Schwächen im Vorfeld sehr gut analysiert und sie dann fast perfekt ausgenutzt. Natürlich war auch etwas Glück dabei, wie z.B. das langsame Zählen beim eigenen Niederschlag, aber den Sieg verdankte er in erster Linie der eigenen Klasse in diesem Kampf und nicht Tysons diversen Problemchen.

Eines WMs unwürdig war dann natürlich die Verfassung, mit der er gegen Holy in den Ring gestiegen ist. In der Tyson Form hätte er den durchaus auch schlagen können, aber so war halt Douglas. Er konnte sich schwerlich über einen längeren Zeitraum motivieren. Daran scheiterte dann auch sein Comeback, was recht vielversprechend angelaufen war (starke Gewichtsabnahme, durchaus gute Vorstellungen, wenn auch gegen schwächere Gegner).
 
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Mopedfahrer

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Douglas hatte einen Style mit dem Tyson immer Probleme gehabt hätte. Douglas hatte sehr sehr schnelle Hände in midrange und auch im Infight, sehr kurze schnelle Haken, sehr gute Beinarbeit, er konnte sich auch den nötigen Schritt nach hinten lösen. Klammern konnte er auch gut.

Das ändert aber nichts daran, dass ein ordentlich vorbereiteter Tyson ihn im schlechtesten Fall immer nach Punkten geschlagen hätte. Tyson kam gegen Douglas ja schon aus der Umkleidekabine geschlürft als ob er stoned war. Der hatte doch gar keinen Bock auf den Fight. In der ersten pressekonferenz nach dem Fight meinte Tyson sogar noch "Es haben schon bessere Boxer als ich verloren", nicht mal nach der Niederlage war er richtig mit Herz bei der Sache. Richtig betroffen war tyson über seine Niederlage auch nicht. Der hatte zu dem Zeitpunkt einfach keinen Bock auf Boxen, Intervews, Pressekonferenzen.

Trotzdem hochgeiler Kampf und auch jahrzehnte später immer wieder sehenswert. Douglas war schon ein sehr guter Mann, wenn er denn mal gut vorbereitet war, was auch nicht allzu oft vorkam. Gegen Tyson war er so gut vorbereitet wie nie zuvor. Tyson war speckig und undrahtig für seine Verhältnisse damals. Tyson war einfach zu schlecht vorbereitet, für einen Douglas der für einen Schwergewichtlicer einfach ungewöhnlich beweglich war.
 

Drago

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Da kann Douglas aber durchaus mithalten: Mutter kurz vor Kampf gestorben und von Frau verlassen.

Schon, aber da war eine entscheidende Sache: Seine Mutter war gestorben, und das hat ihn warscheinlich stärker gemacht als er es je sein konnte. Er sagte vor einigen Jahren, der Tod seiner Mom hätte ihn so sehr getroffen, dass er gegen Tyson mit der Einstellung rein ging, wie Brewster gegen Wladi im ersten Fight. Sprich: "Der muss mich killen, sonst kill ich ihn."
 

Reisinger

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Schon, aber da war eine entscheidende Sache: Seine Mutter war gestorben, und das hat ihn warscheinlich stärker gemacht als er es je sein konnte. Er sagte vor einigen Jahren, der Tod seiner Mom hätte ihn so sehr getroffen, dass er gegen Tyson mit der Einstellung rein ging, wie Brewster gegen Wladi im ersten Fight. Sprich: "Der muss mich killen, sonst kill ich ihn."


Ist sicherlich alles richtig. Aber immer wieder werden irgendwelche geheimnisvollen Problemchen von Tyson ins Spiel gebracht, die ihn daran hinderten sich richtig als Berufsboxer vorzubereiten. Tyson war zu diesem Zeitpunkt Weltmeister aller Klassen, mehr geht nicht. Was für unmenschliche Probleme können so einen Boxer in so kurzer Zeit stoppen? Jetzt soll aber keiner mit der Geschichte mit den Tauben kommen.


Mir hat das Interview von James "Buster" Douglas gefallen. Für ihn scheint sich seine Zeit als Berufsboxer auf jeden Fall gelohnt zu haben. Hier noch ein Teil des Interviews aus der Welt.


Welt am Sonntag: Interessiert Sie Preisboxen noch?

Douglas: Klar, ich trainiere talentierte Jungs, die hoffentlich auch Weltmeister werden.

Welt am Sonntag: Und eines Tages Wladimir Klitschko als Champion entthronen?

Douglas: Vielleicht. Die Klitschkos sind große Champions, die besten Repräsentanten unseres Sports. Sie sind immer in Topform. Ihre Disziplin ist beispiellos. Wobei ich Vitali für den besseren Boxer hielt. Er wirkte stärker, kriegerischer. Aber auch Wladimir ist ein ganz Großer, er kann sich nur selbst besiegen, indem er seinen Job nicht mehr richtig ernst nimmt.

Welt am Sonntag: Hätten Sie eine Chance gegen die Klitschko-Brüder gehabt?

Douglas: Entscheidend ist die Mentalität, der Glaube an sich selbst. Auf dem Level, wo wir uns begegnet wären, entscheidet letztlich die Psyche über Sieg oder Niederlage. Wladimir musst du attackieren im Infight, musst ihn mit dem Jab bearbeiten und schnell auf den Beinen sein.

Welt am Sonntag: Das klingt ja fast so, als würden Sie gern gegen ihn boxen wollen.

Douglas: Um Himmels willen! Ich bin glücklich, über jeden neuen Tag, den ich leben darf. Seit meinem letzten Kampf führe ich mit meiner Familie ein wunderbares Leben auf meiner Ranch. Es ist mir egal, dass mich viele nur als ein One-Hit-Wonder bezeichnen. Im Gegensatz zu Mike Tyson bin ich nicht bankrott. Ich habe genug Geld, habe Immobilienprojekte, werde zu Charity-Events eingeladen. Hollywood möchte mein Leben verfilmen. Und ich habe Menschen in der ganzen Welt, die sich an mich erinnern. So wie Sie. Was will ich mehr?
 

juergen drewz

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Douglas: Um Himmels willen! Ich bin glücklich, über jeden neuen Tag, den ich leben darf. Seit meinem letzten Kampf führe ich mit meiner Familie ein wunderbares Leben auf meiner Ranch. Es ist mir egal, dass mich viele nur als ein One-Hit-Wonder bezeichnen. Im Gegensatz zu Mike Tyson bin ich nicht bankrott. Ich habe genug Geld, habe Immobilienprojekte, werde zu Charity-Events eingeladen. Hollywood möchte mein Leben verfilmen. Und ich habe Menschen in der ganzen Welt, die sich an mich erinnern. So wie Sie. Was will ich mehr?[/B]

Hauptsache Mike Tyson besiegt und für den Lifetime abgedeckt, was will man mehr ?

Bei seinem nächsten Kampf gegen Holyfield sah man ihm an dass er kein Lust hatte, auf dem Boden liegend und Mundschutz wegspuckend.. :cool4:
Na gut prime Holyfields fäuste waren auch nicht ohne power.

https://www.youtube.com/watch?v=Cjhitx80RoQ
 

Tyson 2fast Fury

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Cosmo.1

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Wie manche sich hier ergötzen,das er Tyson besiegt hat,und Lewis vs Rahmann oder KLitschko vs Sanders usw .ist nun mal so ,wenn mann mental nicht auf der Höhe ist verliert man. Tyson war damals ein geistiges Kleinkind dann kommt so ein Typ wie die Starkstromfrisur ,das das nicht gut geht war klar.
Buster hat alles richtig gemacht und gut ist.
 

Bockser

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War das nicht auch die Zeit als Tyson seinem "behütetem" Umfeld (Catskill )entrissen wurde und fortan nur noch von Gangstern, Zuhältern und Nutten umgeben war (King)?
 

Cosmo.1

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Genau die Zeit, was es aber nicht entschuldigt das er dieses Umfeld gewählt hat
 

Devil

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Wie manche sich hier ergötzen,das er Tyson besiegt hat,und Lewis vs Rahmann oder KLitschko vs Sanders usw .ist nun mal so ,wenn mann mental nicht auf der Höhe ist verliert man. Tyson war damals ein geistiges Kleinkind dann kommt so ein Typ wie die Starkstromfrisur ,das das nicht gut geht war klar.
Buster hat alles richtig gemacht und gut ist.

ich sehe hier kein großes ergötzen und wladimir zb hat nach sanders hier mehr als genug prügel kassiert. dass tyson nicht gut vorbereitet war, stimmt wohl, aber das war er damals öfters und trotzdem hat er die gegner ausgeknockt. jedenfalls hat douglas damals großes geleistet.
 

masula

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Kann mich noch an einen INterview erinnern, wo Mike Tyson gesagt hatte das er bereits beim Douglas Fight eigentlich keine Lust mehr aufs Boxen hatte. Ganz im gegenteil: Ihn hat das ganze sogar angekotzt. Und ja, er war auch sher oft stoned in den Ring gestiegen.
 
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