Velvet Unterground


mescalero

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"... White Light/ White Heat
Das zweite Album White Light/ White Heat, das nicht mehr unter dem Einfluss von Andy Warhol stand (neuer Produzent war Tom Wilson), ist in mancherlei Hinsicht noch radikaler als sein Vorgänger. Es fällt besonders durch den exzessiven Gebrauch von Verzerrern und Feedbacks auf - so z.B. in „I Heard Her Call My Name“ oder dem 17-minütigen „Sister Ray“ (in den 70ern gecovert von der englischen Gruppe Joy Division).

Velvet Underground begannen nun als eine der ersten Rockgruppen bewusst den „Krach“ - also den nach tradierten ästhetischen Vorstellungen „unschönen“ Klang, bzw. die Kakophonie - zu einem besonderen Merkmal ihrer Ästhetik zu erheben... "

Hör gerade mal wieder das Album White Light/ White Head.

Autsch tut mir mein Kopf weh, dass Album ist, wie wenn dir eine Bohrmaschine in den Kopf bohrt.
 

mescalero

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"Das sogenannte „Bananenalbum” wurde komplett produziert, gestaltet und vermarktet von Andy Warhol. Dieses erste Album der Velvets ist wohl ihre bekannteste und bedeutendste Schallplatte und mittlerweile ein Klassiker der Rockgeschichte wie auch des Coverdesigns. Charakteristisch für die Musik sind unter anderem die sogenannten Drones (monotone Verstärker-Rückkopplungen), wie sie etwa bei Heroin oder Venus in Furs verwendet werden. Für die damalige Pop- und Rockmusik war dies eine radikale Neuerung, in der John Cale mit seiner enervierenden elektronisch verstärkten Viola beigetragen hatte, während Reed an der Leadgitarre mit einer Art Sprechgesang kontrapunktierte. Cale schöpfte hierbei aus seiner klassischen Ausbildung und seinen Erfahrungen mit John Cage aus der Minimal Music. Charakteristisch ist weiterhin das unkonventionelle, fast uhrwerkartige und monotone Schlagzeugspiel von Maureen Tucker, bei dem auf den Einsatz von Becken weitgehend verzichtet wird und dass durch bewusste agogische Schwankungen auffällt, wie man sie sonst nur aus der klassischen Musik kennt (besonders augenfällig in „Heroin“). Die häufige Wiederholung minimalistischer Improvisationsmotive und ein elektronisch mit Verzerrern stark verfremdeter Sound. In den Texten beleuchtet Reed wertfrei und realitätsnah die sogenannten „Schattenseiten“ der modernen Kosumgesellschaft: Sadomasochismus in „Venus In Furs“, Drogensucht in „Waiting For The Man“ oder „Heroin“. Diese eindringlichen Texte bilden mit der düsteren, experimentellen Musik eine perfekte Symbiose, die wohl dazu beigetragen hat, dass Velvet Underground zu den im Nachhinein meist kopierten Rockgruppen der Musikgeschichte gezählt werden kann. Überdies trug die deutschstämmige Sängerin Nico, die auf Wunsch von Warhol in der Gruppe einmalig mitwirkte, mit ihrer düsteren Stimme und ihrem Timbre für die Einmaligkeit des Albums bei, worauf es zu Band-internen Streitigkeiten kam."


Das erste gehört bis jetzt zu meinen Lieblingsalben, ist übergenial. :jubel:
Aber muskalisch um einiges gemäßigter als das Zweite.
 

le freaque

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Wobei mein eigentlich liebstes Album das 1984 posthum erschienene "long lost album" "VU" ist. "She's my best friend", "Stephanie says" oder "Sticking with you" gehören zum Besten, was Lou Reed je geschrieben hat.
 

Les Selvage

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Hab mir gerade mal wieder "The Velvet Underground and Nico" angehört ud bin doch immer wieder fasziniert von dem Album, der Kälte die es ausstrahlt und von Nico's Stimme.

1. Sunday Morning
Zuerst, wer singt da eigentlich? Bin immer von Lou Reed ausgegangen, aber habe vorhin gemerkt das die Stimme sich doch irgendwie anders anhört. Ansonsten sehr guter 60's Popsong.

2. Waiting for the Man
Rocksong, kann ich aber nicht wirklich so viel anfangen.

3. Femme Fatale
Da ist sie, Nicos eiskalte, distanzierte Stimme begleitet von einer eingängigen Melodie. Obwohl solch gegensätze, passt das sehr gut zusammen.

4. Venus in Furs
Das Gequietsche geht los :D . Trotzdem es nicht gerade schön ist will es einem doch nicht aus dem Kopf gehen.

5. Run Run Run
Gilt das gleiche wie für "Waiting for the Man"

6. All Tomorrows Parties
Für mich der faszinierendste Song auf dem Album. Auch der Song lebt von Nicos seltsamem, langgezogenen Gesang.

7. Heroin
Lou Reeds Klassiker. Sieben Minuten lang Drogen und Spritzen.

8. There she goes again
Intro von "All Along the Watchtower", wie "Sunday Morning" auch ein guter Popsong.

9. I'll be your mirror
Nicos Stimme hier etwas wärmer als bei ihren vorherigen beiden Liedern, ebenfalls sehr eingängige Melodie.

10. Das Gequietsche geht weiter....Ja, eigentlich nur gequietsche mit Lou Reed zwischendurch, aber intressant :D

11. Das Gequietsche erreicht seinen Höhepunkt, so hört sich das bei mir auch an wenn die Töpfe aus dem Schrank fallen :) . Nunja, es sei verziehen.

Insgesamt einfach unglaublich abwechslungsreich, jedes Lied hat seinen ganz eigenen Charakter und oft auch eine ganz andere Richtung als das vorherige. Dabei werden meist eingängige Melodien mit verschiedensten Stimmen und kuriosen Tonexperimenten gemischt. Auf jeden Fall nicht beliebig und bis das letzte Lied nie langweilig.
 
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