Rein qualitativ hat man das ja gar nicht so schlecht gelöst:
Kaderabek für Beck
Schär für Abraham
Mit Schmid und Vargas zwei ordentliche Winger plus ein neues Brasilientalent (Joelinton) für Firmino
Kuranyi und Uth für Modeste und Schipplock
Firmino war ja onehin nicht durch einen Einzelspieler zu ersetzen. Der Plan, Volland zentraler spielen zu lassen und die Flügel neu zu besetzen, ist ja an sich nicht verkehrt. Auf den anderen Positionen hat man nicht zwingend Qualität verloren, finde ich.
Aber die Summe macht es halt und die ja schon stark veränderte Hierarchie: der beste Spieler weg, der Kapitän, beide Mittelstürmer und mit Salihovic ja auch noch einer, der Hoffenheim lange mit geprägt hat (den hat man gar nicht ersetzt, an sich ist man im DM mit Schwegler/Rudy/Polanski ja auch so vernünftig besetzt). Firmino war nicht zu verhindern, Beck liebäugelte auch seit Längerem mit dem Ausland - aber die anderen Transfers hätte ich an Hoffnheimer Stelle so nicht gemacht, weil das zu viel auf einmal ist. Das ist ja schon ein mittlerer Umbruch bei einer Mannschaft, die gerade erst dabei war, einen ausbalancierten Stil zu finden. Dieser Findungsprozess geht jetzt ja fast zwangsläufig wieder von vorne los, was gar nichts mit der grundsätzlichen Qualität der Neuen zu tun hat.
Klar sind Spieler wie Kuranyi und Schmid qualitativ und als Typen in der Lage, auf dem Platz auch Führungsarbeit zu übernehmen, aber das kann man ja nicht verordnen. Sowas entsteht nunmal organisch und aus der Mannschaft selbst und brauch Zeit. Ich weiß nicht, ob die Verantwortlichen das so richtig eingeschätzt haben, momentan wirkt das auf dem Platz alles sehr brav.
Grundsätzlich ist eine 11 wie z.B.: Baumann - Kaderabek, Schär, Süle, Kim - Rudy, Schwegler - Vargas, Schmid - Volland, Kuranyi und als Bank: Grahl, Bicakcic, Toljan, Polanski, Elyonoussi, Stalai, Uth
ja nicht zu schlecht für die BL, auch nicht für das gesicherte Mittelfeld. Aber 5 neue in der Startelf, Hierarchieveränderungen (auf Volland lastet jetzt ja auch die Last als das Gesicht und der Hoffnungsträger) und ein geändertes System ist halt schon viel auf einmal. Beim HSV u.ä. war sowas dringend nötig, aber für Hoffenheim wären ein oder zwei personelle Veränderungen vielleicht besser gewesen. Nach einer Kacksaison kann man so Aufbruchstimmung erzeugen, dei Weichen neu stellen, all das Zeugs. Aber bei einer recht jungen und im Prinzip funktionierenden, aber noch unreifen Truppe entsteht so schnell mal Tohuwabohu. Abstiegskampf sehe ich für Hoffenheim aber trotzdem nicht, wenn man die Nerven behält.