Akira Kurosawa - Leben und Werk


Young Kaelin

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Akira Kurosawa (新字体): 黒沢明)

Inhaltsverzeichnis:

A) Einleitung
1. Kindheit
2. Jugend
3. Arbeitsweise
4. Gesundheitliche Aspekte
5. Kritik
6. Diverse interessante Fakten und Geschichten
B) Ausklang

C) Quellen
D) angegliederte Filmografie und anschliessende Besprechung der Filme
 
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Inhaltsverzeichnis:

A) Einleitung
1. Kindheit
2. Jugend
3. Arbeitsweise
4. Gesundheitliche Aspekte
5. Kritik
6. Diverse interessante Fakten und Geschichten
B) Ausklang

C) Quellen
 
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D) Filmografie:

1941 Uma (馬, Uma) (Mitarbeit)
1943 Judo Saga - Die Legende vom grossen Judo (姿三四郎 Sugata Sanshirō)
1944 Am Allerschönsten (一番美しくIchiban Utsukushiku)
1945 Sugata Sanshiro Fortsetzung (續姿三四郎 Zoku Sugata Sanshirō)
1945 Die Männer, die dem Tiger auf den Schwanz traten (虎の尾を踏む男達 Tora no O o Fumu Otoko-tachi)
1946 Kein Bedauern für meine Jugend (わが青春に悔なしWaga seishun ni kuinashi)
1947 Ein wunderschöner Sonntag (素晴らしき日曜日 Subarashiki nichiyōbi)
1948 Engel der Verlorenen (酔いどれ天使 Yoidore tenshi)
1949 Das stumme Duell (静かなる決闘 Shizukanaru kettō)
1949 Ein streunender Hund (野良犬 Nora inu)
1950 Skandal (醜聞 Sukyandaru (Shūbun))
1950 Rashomon - Das Lustwäldchen (羅生門 Rashōmon)
1951 Der Idiot (白痴 Hakuchi)
1952 Einmal wirklich leben (生きる Ikiru)
1954 Die sieben Samurai (七人の侍 Shichinin no samurai)
1955 Bilanz eines Lebens oder Ein Leben in Furcht (生きものの記録 Ikimono no kiroku)
1957 Das Schloss im Spinnwebwald (蜘蛛巣城 Kumonosu-jō)
1957 Nachtasyl (どん底 Donzoko)
1958 Die verborgene Festung (隠し砦の三悪人 Kakushi toride no san akunin)
1960 Die Bösen schlafen gut (悪い奴ほどよく眠るWarui yatsu hodo yoku nemuru)
1961 Yojimbo - Der Leibwächter (用心棒 Yōjinbō)
1962 Sanjuro (椿三十郎 Tsubaki Sanjūrō)
1963 Zwischen Himmel und Hölle (天国と地獄 Tengoku to jigoku)
1965 Rotbart (赤ひげ Akahige)
1970 Dodeskaden - Menschen im Abseits (どですかでん Dodesukaden)
1975 Uzala, der Kirgise (デルス・ウザーラ Derusu Uzāra)
1980 Kagemusha - der Schatten des Kriegers (影武者Kagemusha)
1985 Ran (乱 Ran)
1990 Akira Kurosawas Träume (夢 Yume)
1991 Rhapsodie im August (八月の狂詩曲 Hachigatsu no rapusodī (Hachigatsu no kyōshikyoku)
1993 Madadayo (まあだだよMādadayo)

Film liegt vor

Film wurde besprochen
 
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1941 Uma (馬, Uma) (Mitarbeit)

uma 1941.jpg


Uma 1941

Plot:

Einblender:
"Sage Danke mit dem Herzen und unterstütze es mit Deinem Herzen."

Die wichtigsten Personen des Filmes:

Die Familie Oneda: Vater Jinjiro, Mutter Saku, Grossmutter Ei, Ine (Hauptdarstellerin), Toyokazu, älterer Bruder, Kinjiro, jüngerer Bruder, Tsuru, kleine Schwester, der Lehrer Yamashita, Herr Sakamoto

"Gute Pferde werden durch die Pflege jener gemacht, welche sie aufziehen. Sie werden in Zukunft zunehmend für unser Militär benötigt" gez. Armeeminister Tojo.

Pferdeversteigerung. Armeegebote sind willkommen. Ine wohnt der Versteigerung bei. Herr Sakamotos Pferd wird ans Militär verkauft, welches die höchsten Gebote abgibt.

Ine kommt heim. Berichtet von der Auktion. Sie liebt Pferde, möchte eins haben. Die Mutter ist von der Idee nicht angetan. Die Familie hatte mal ein Pferd. Es starb. Die Mutter führt aus, dass Pferde teuer seien. Sie würden viel fressen. Zudem drückten die Familie noch immer Schulden wegen dem verstorbenen Pferd. Sie hätte noch nie gehört, dass es für irgendwas gut sei, ein Pferd zu halten. Ine hingegen sieht ein Pferd auch als Chance, sich wirtschaftlich besser zu stellen. Die Preise steigen. Die Armee benötigt die Tiere und zahlt gute Preise.

Zenzou kommt ins Haus. Er hatte sein Pferd für 450 Yen an die Armee verkaufen können. Er feiert das Ereignis mit Sake.

Ine erscheint mit einem trächtigen Pferd. Es heisst Hanakaze, was Blumenwind bedeutet. Im nächsten Frühling wird es ein Fohlen zur Welt bringen. Der Lehrer Yamashita hält es für eine gute Idee, das Fohlen für das Militär hochzuziehen.

Die Familie Oneda ist nicht auf Rosen gebettet. Die Kinder arbeiten, fertigen Schneeschuhe an. Toyokazu stellt eine Matte her. Er mag keine Pferde. Dennoch hat sich die Familie so arrangiert, dass sie sich um Hanakaze kümmern. Das Pferd gehört ihnen nicht, sie pflegen es nur, aber der Deal ist so, dass ihnen später das Fohlen gehören wird.

Kurz darauf hat der Vater einen Unfall, an dem Hanakaze beteiligt ist. Die Grossmutter hatte schon am Morgen Krähen gesehen, welche sie als abergläubische Frau als schlechtes Omen ausgelegt hat.

Der Vater war beim Unfall betrunken. Ein Doktor wird gerufen. Das Vertrauen in den Doktor ist gering. Er führt aus, dass der Vater eine sofortige Operation benötige, aber die Familie ist zu arm, um eine solche bezahlen zu können. Spiritualität spielt in der Bauernfamilie eine grosse Rolle und so singt ein Mann Heilgesänge, spricht davon, dass er einen schlechten Geist spüre, der 4 Beine besässe. Ja, es sei ein Pferd.

Es stellt sich heraus, dass man bei der Bauerngenossenschaft mit 300 Yen in der Kreide steht. Ine will Essen für das Pferd besorgen, aber die Mutter mag das Pferd nicht, beklagt, das Unglück, welches Hanakaze über die Familie gebracht habe, jammert über die finanzielle Situation und sieht keinen Ausweg, aus der Misere zu kommen. Noch immer ist der Vater bettlägerig und es ist unklar, ob er sich zeitnah vom Unfall erholen wird.

Immerhin hat der Genossenschaftsleiter ein Einsehen und gibt Eier für Vater Oneda ab.

Die Mutter Oneda bemerkt, dass plötzlich Eier fehlen, aber der Dieb kann zunächst nicht ermittelt werden. Vater Oneda scheint sich langsam zu erholen, als unerwartet Post aus Tokio eintrifft. Der Brief ist maschinengeschrieben. Bei einer neulichen Ausstellung von Volksgütern hätte eine Badematte viel positive Anerkennung erhalten und man würde sie gerne im Laden verkaufen. Man ersuche ehrerbietend um eine Lieferung von 100 Stück bis zum 1. März. Als Vorauszahlung liegen 30 Yen in Form einer Bankanweisung bei.

Man geht auf dem Weihnachtsmarkt einkaufen, wünscht sich ein glückliches Neues Jahr. Romantisch baut man sich eine Schneehöhle. Anko (süsse Bohnenpaste) und Mochi (Reiskuchen) werden gereicht. Vater Oneda hat sich erholt. Zuversicht hat im Haus Oneda Einzug gehalten. Der Kleine Kinjiro hat sich übermütig Frostbeulen geholt. Er jammert. Geister werden beschwört und angesichts seiner schlechten Lage gibt der Junge zu, damals die Eier gestohlen zu haben.

Die gute Stimmung wird dadurch getrübt, dass Hanakaze nicht mehr isst, keine Energie mehr hat und nur noch im Stroh liegt. Es ist kalt. Der Atem steigt sichtbar in die kalte Luft. Der Vater stösst zu Ine. Man beschliesst, einen Tierarzt zu rufen und ist besorgt über das Geld, welcher dieser kostet. Wieder werden die Geister mit Gesängen positiv gestimmt. Die Mutter meint, der Besitzer solle für die Kosten aufkommen, schliesslich sei es nicht ihr Pferd.

Herr Sakamoto erscheint. Er schickt die Sänger und Beschwörer weg. Sakamoto schaut sich das Pferd an. Man solle das Pferd nur bis anhin füttern. Es werde durchkommen. Ine sei sehr gut als Pferdebetreuerin. Andernorts würde das Pferd es nicht schaffen, aber bei Ine sei es in guten Händen. Eigentlich müsse das Pferd an die frische Luft, brauche Sonne, aber das sei jetzt nicht möglich. Im Frühling ginge es mit Hanakaze schon bergauf.

Frisches Futter ist im Winter keins da. Ine beschliesst, sich welches unter Aufbietung ihres Lebens zu besorgen. Der Schnee liegt sehr hoch. Als Ine ausbleibt, ist man besorgt. Eine Suchmannschaft macht sich auf, sie zu finden. Zu Hause wird gebetet. Ine schafft es tatsächlich, mit letzter Kraft und Futter zurückzukehren.

Im Frühling führt Ine das Pferd behutsam im Kreis. Das Pferd wird stärker, erholt sich. Der Frühling bringt neues Leben. Alles beginnt zu wachsen und die Natur erwacht. Ine hat sich vorbildlich um Hanakaze gekümmert. Eines Tages weckt sie den Vater. Es sei soweit. Die Geburt des Fohlens stehe an. Der Vater geht in den Stall, kümmert sich. Ine schaut zu und gibt Anweisungen. Die Mutter nimmts locker und will bei der Geburt zunächst nicht zuschauen. Ine ist dagegen sehr aufgeregt, kann nicht mehr zuschauen und versteht ihre Mutter nicht, welche sich so kalt zeigt. Ine bittet die Grossmutter, mit ihr zu beten.

Schliesslich ruft der Vater Ine. Es ginge jetzt wirklich los. Die ganze Familie ist wach, fiebert mit. Das Fohlen klemmt fest. Aber schliesslich gelingt es dem Vater, das Fohlen rauszuziehen. Es habe die Grösse eines Hirschbabies. Die Familie tritt näher. Die Geburt hat bei der Familie einiges ausgelöst. Eine grosse Liebe zum Fohlen ist entstanden. Das Fohlen wird trocken geputzt. Die ganze Familie ist happy. Toyokazu wird losgeschickt, Heu zu holen.

Das 1. Aufstehen des Fohlens wird zum Ereignis. Schliesslich trinkt das Fohlen und die Familie wirkt andächtig ruhig. Niemand spricht mehr. Die Mutter lächelt. Wie schön der Mund sei. Sie wischt sich eine Träne aus den Augen.

Die Sonne steigt auf. Ein neuer Tag bricht an. Das Fohlen wächst mit jedem Tag, springt herum, Ine hinterher. Die Pflanzen blühen wunderschön. Hanakaze wird zur Arbeit auf dem Feld eingesetzt. Das Fohlen trollt daneben. Reisfelder werden bearbeitet. Das Fohlen weicht nicht von Hanakazes Seite.

Schliesslich sind Hanakaze und das Fohlen Bestandteil einer riesigen Herde. Ine ruft die Beiden, aber zunächst ohne Erfolg. Schliesslich erscheinen sowohl Hanakaze als auch das Fohlen, welches Ine jetzt Kozou nennt. Sie gibt ihnen Salz.

Schliesslich wird der Bruder Toyokazu zum Militär eingezogen. Ine reitet auf Hanakaze, begleitet den Zug, in dem Toyokazu sitzt. Die Beiden winken sich zu.

Der Vater kann die Schulden nicht zurückzahlen. Der Gläubiger hatte Geduld. Jetzt aber will er die Schuld bis Ende des nächsten Halbjahres beglichen haben.

Als Lösung sieht Vater Oneda nichts anderes, als er Kozou verkaufen muss. Ine versucht die Situation zu retten, indem sie eine Stelle bei der Baumwollfabrik antreten will. Sie möchte sich einen Vorschuss auszahlen lassen, der dazu dienen soll, Kozou zurückkaufen zu können.

Hanakaze ist abgehauen, um Kozou zu suchen. Die Kameraeinstellung ist so, als würde Hanakaze durch ein Meer oder eine Wolke rennen.

Die Mutter von Ine hat Bedenken betreffend der Arbeit in der Baumwollfabrik. Sie befürchtet, dass sie Ine krank macht. Sowohl der Vater als auch die Mutter Oneda bitten Ine, nicht in die Fabrik zu gehen. Alle sind niedergeschlagen. Dennoch verlässt Ine die Familie. Die Grossmutter gibt ihr Mochi in gesegnetem Wasser mit. Ine geht.

Die Grossmutter starb inzwischen, als die Mädchen von der Fabrik zurückkommen. Ine ist dabei. Sie sucht Kozou und findet erstmal Hanakaze. Danach sucht Ine weiterhin nach Kuzou. Sie bemerkt, wie ihr ein Pferd folgt. Kozou ist nun schon gross, unglaublich schön. Ine lacht. Das Pferd und Ine betrachten sich. Ine fällt Kozou um den Hals. Sie weint. Ine wäscht beide Pferde.

Ine möchte nicht mehr in die Fabrik zurück. Schliesslich gibt man ihr zu bedenken, dass sie die Familie in grosse Unannehmlichkeiten bringe, wenn sie nicht zur Arbeit zurückkehre. Ine bedingt sich aber noch eine Woche aus, um von Kozou Abschied zu nehmen. Das Fohlen wird in einer Woche auf dem Pferdemarkt verkauft werden.

Sensei fragt den Vater Oneda, ob der Verkaufserlös alle Schulden tilgen werde. Dieser gibt zur Antwort, dass er das anfangs geglaubt habe, aber dem sei nicht so. Es würden wohl noch Schulden übrig bleiben.

Die Familie bricht auf, um dem Verkauf auf dem Fohlenmarkt beizuwohnen. Man überlegt, wieviel man für Kuzou wohl lösen werde. Man hofft auf mindestens 400 Yen. Wenn man über 500 Yen bekäme, müsste Ine nicht mehr zurück in die Fabrik.

Ine übergibt das Pferd zur Versteigerung: Fürs Militär geeignet. Das Bieten beginnt bei 300 Yen und stockt für einen langen Moment bei 380. Schliesslich geht es rauf: 395, 400, bis das Militär 550 yen bietet und den Zuschläg erhält. Der Vater ist überwältigt. Ine weint.

Kuzou zieht in der Karawane der Militärpferde, welche mit Japan-Fähnchen geschmückt sind, von dannen. Hinten im Zug läuft Ine mit.

Man gibt der Gruppe zu verstehen, nach Hause zu gehen. Ine schaut dem Pferd mit Tränen in den Augen nach.

Nächstes Jahr will man wieder ein Pferd fürs Militär hochziehen. Ine müsse nicht mehr in die Fabrik.

Ine bittet um Ruhe, lauscht. Sie hört das schmerzhafte Wiehern eines Pferdes. Es ist wohl Kozou.

Ende......


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Der Film Uma 1941 wird bei IMDB mit 6,2 bewertet, was nicht besonders hoch ist. Ich meine aber, dass die Bewertung dem Film nicht gerecht wird.

Das Werk von Kajiro Yamamoto ist ein Drama, welches von einer armen japanischen Bauernfamilie handelt, welche von Schulden gebeutelt, ein karges Dasein fristet.

Positiv ist der dramaturgische Spannungsbogen zu nennen, die sehr gute Kameraführung, besonders bei den Aufnahmen der Pferdeauktionen, der Dörfer. Ich meine, besonders die Leistung von Hideoko Takamine als Ine, welche zum Zeitpunkt des Drehens nur ca. 16-17 Jahre war, wäre aussergewöhnlich gut gewesen.

Zudem ist die Kameraarbeit zu loben, besonders bei den Winterszenen, aber auch bei der Szene, als Ine den Zug begleitet, in dem ihr Bruder Toyokazu sitzt.

Der Hammer war die Geburt Kozous und die Schlussszene, als Ine Abschied von Kozou nehmen muss.

Das Drehbuch war gut, aber imo nicht perfekt. Die Figur Toyokazu war nicht ausgereift, da hätte mehr drin gelegen. Zudem fand ich den Kontrast der doch eher luxuriösen Einrichtung des Bauernhauses der Familie Oneda mit dem rückständigen, ärmlichen Stall nicht stimmig.

Das Verhältnis von Ine zu ihren Eltern hätte man noch pointierter, präziser, herausarbeiten können.

Allerdings ist das Jammern auf hohem NIveau. Ich meine, es ist schon zu sehen, dass da sehr viel Talent versammelt war.

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Der Film Uma war der Letzte, den Akira Kurosawa mit seinem Lehrmeister Kajiro Yamamoto als Assistent drehte. Die Beiden hatten schon bei diveresten Filmen zusammen abgeliefert.

Insgesamt dauerte es bemerkenswerte zwei Jahre, um den Film fertig zu stellen.

Die Idee zum Film wurde wie folgt geboren:

Yamamoto ging nach Shima Onsen (Präfektur Gunma), um am Drehbuch für "Roppa, der Vater", zu schreiben. Er hatte nichts besseres zu tun, als dem Radio in der Halle zu lauschen. Dort wurde eine Liveübertragung der Pferdeauktion von Morioka gesendet. Als Yamamoto dem Schnauben und den Lauten der Pferde, den Stimmen der Auktionäre zuhörte, wunderte er sich, was für Freuden und Sorgen wohl die Verkäufer umtrieb.

Das Studio Toho, für welches, Yamamoto arbeitete, hielt nichts von der Filmidee. Man führte aus, man sei schliesslich kein Zoo. Yamamoto liess nicht locker und unterbreitete das Drehbuch der Pferdeabteilung der Militärverwaltung und überzeugte die Militäroffiziellen, ihren Einfluss auf das Studio auszuüben. Dies klappte. Ein paar Tage später gab es eine Mitteilung vom Armeeministerium, unterschrieben von General Hideki Toji, den Film zu produzieren.

Yamamoto arbeitete gleichzeitig an einem anderen Werk. Offenbar war Kurosawa für den zweiten Teil überwiegend selber verantwortlich. Es erstaunt deshalb nicht, dass die Hauptdarstellerin Hideoko Takamine fand, dass der Film Uma eigentlich Kurosawas Film war.

Jedenfalls war der Schnitt des Filmes vollständig in den Händen Kurosawas. Ueberhaupt war Yamamoto Kurosawas einziger Lehrer und Kurosawa lernte bei ihm alles über die Regiearbeit, Kameraführung, das Schneiden, Drehbücher zu schreiben, die Vertonung usw.

Kurosawa sagte über Yamamoto, dass er nicht die würdevolle Schwere von Regisseuren wie Ozu Yasujiro oder Mizoguchi Kenji hatte, aber dafür eine Art von ruhiger Schlauheit. Yamamoto habe oft gesagt: "Wenn Du einen Schauspieler als Regisseur mit Gewalt dorthin bringen willst, wo Du ihn haben willst, kann er das nur bis zum halben Weg leisten. Stoss ihn in die Richtung, in die er gehen will und bring ihn dazu, zweimal soweit zu gehen, wie er es selber dachte". Als Resultat spielten die Schauspieler in Yamamotos Filmen entspannt.

Im weiteren führte Kurosawa aus, dass er von Yamamoto unter anderem 3 wichtige Dinge gelernt habe:

1. Leute kennen sich selber nicht. Sie können selber nicht objektiv auf ihre Sprache und ihre Bewegungen schauen.
2. Wenn eine Bewegung bewusst gemacht wird, ist es eher das Bewusste als die Bewegung, welche sich auf der Leinwand abzeichnet.
3. Wenn Du einem Schauspieler erklärst, was er zu tun hat, musst Du ihm zu verstehen geben, warum er es genauso zu tun hat - sprich, was die interne Motivation in der Rolle und der Aktion ist.

Zudem habe er bei Yamamoto seine ihm wichtige Theorie betreffend Vertonung entwickelt:
Die cineastische Stärke leitet sich vom Zusammenspiel vom multiplen Effekt von Ton und visuellen Bild ab.

 
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