Ali vs. Foreman 2???????


Kenshiro

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Hallo an alle.Ich wollte mal von euch wissen wieso es nicht zum 2ten Kampf dieser beiden Giganten gekommen ist?Wäre bestimmt wieder ein genialer Boxkampf geworden.Wenn es zu diesem Duel damals gekommen wäre wer hätte diesmal gewonnen und warum?Und zum Schluss wollte ich mal wissen warum Foreman so früh(mit 28 Jahren)zurückgetreten ist?Meiner Meinung nach war das viel zu früh.Der hätte damals schon weiterboxen sollen wie alle anderen seiner Zeit.Wer weiss vieleicht wäre er doch noch der Dominator geworden(wenn er zb.Ali beim 2ten Duel geschlagen hätte).Ich hätte nämlich wie bestimmt alle von euch gerne gewusst wie es mit Foreman damals weitergegangen wäre.So nun habe ich genug geschrieben:D jetzt seid ihr dran mit euren Antworten.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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konnte ihn nicht selber fragen

Kenshiro schrieb:
Hallo an alle.Ich wollte mal von euch wissen wieso es nicht zum 2ten Kampf dieser beiden Giganten gekommen ist?Wäre bestimmt wieder ein genialer Boxkampf geworden.Wenn es zu diesem Duel damals gekommen wäre wer hätte diesmal gewonnen und warum?Und zum Schluss wollte ich mal wissen warum Foreman so früh(mit 28 Jahren)zurückgetreten ist?Meiner Meinung nach war das viel zu früh.Der hätte damals schon weiterboxen sollen wie alle anderen seiner Zeit.Wer weiss vieleicht wäre er doch noch der Dominator geworden(wenn er zb.Ali beim 2ten Duel geschlagen hätte).Ich hätte nämlich wie bestimmt alle von euch gerne gewusst wie es mit Foreman damals weitergegangen wäre.So nun habe ich genug geschrieben:D jetzt seid ihr dran mit euren Antworten.

Leider konnte ich Foreman nie selber dazu befragen :laugh2: . Allerdings sind die Fakten hinlänglich bekannt: nach seinem Fight gegen Ali fiel er gemäss eigenen Aussagen in ein tiefes Loch. Im ersten "comeback-Fight" besiegte er in einem denkwürdigen Fight Ron Lyle , allerdings stand Foreman in diesem Kampf gleich mehrere Male selbst kurz vorm KO. Für mich ist der Fight Lyle-Foreman ein absoluter Klassiker und einer der besten Fights , die ich je gesehen habe. Danach hat er Frazier , Scott Ledoux und 2 andere Fighter durch Ko bezwungen bevor er dann gegen Jimmy Young in einem dramatischen Fight unterlag. Gemäss seinen Aussagen hatte er nach diesem Fight eine Vision und hat sich erstmal dem Predigen zugewandt und fürs erste keine Lust mehr aufs Boxen.
 

BillGehts

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Foreman sagte mal in einem Interview, er hätte 10x gegen Ali boxen können und er hätte jedes mal verloren. Das ist seine persönliche Einschätzung. Ich denke aber, dass Foreman durchaus gute Chancen in einem erneuten Kampf gehabt hätte. Er ist im ersten Kampf einfach Opfer seiner eigenen (nicht vorhandenen) Taktik geworden. Ein zweites Mal wäre das vielleicht ganz anders gelaufen.
 

TheGreatest

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BillGehts schrieb:
Foreman sagte mal in einem Interview, er hätte 10x gegen Ali boxen können und er hätte jedes mal verloren. Das ist seine persönliche Einschätzung. Ich denke aber, dass Foreman durchaus gute Chancen in einem erneuten Kampf gehabt hätte. Er ist im ersten Kampf einfach Opfer seiner eigenen (nicht vorhandenen) Taktik geworden. Ein zweites Mal wäre das vielleicht ganz anders gelaufen.

So ein ******* von wegen nicht vorhandener Taktik.
Die Taktik war fast perfekt. Sandy Sadler und Archie Moore bereiteten Foreman super auf den Kampf vor.
Die Taktik war, dass Foreman Ali in die Ecken drängt und Ali zum ausweichen im 3 Schritte mehr als Foreman machen muss. So bald er Ali in den Ecken gehabt hätte, würde er auf ih einprügeln. Keiner konnte so gut den Weg abschneiden wie Foreman.
Und da Ali viel mehr gelaufen ist als Foreman, wäre er in den mittleren Runden durch Erschöpfung in einen Bombenschlag von Foreman geprallt.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dies gegen fast alle Gegner funktioniert hätte, ohne den schnellen Stilwechsel von Ali wäre er 99 Prozent KO gegangen.


Zur Frage:
Sehr wahrscheinlich hätte der psychisch gedemütigte Foreman wieder verloren. Nach Ali war Foreman nur noch ein Schatten seiner selbst.
 

Devil

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Es kam nicht zu Ali 2 , weil ( wie schon gesagt) Foreman in ein tiefes Loch fiel. Er sagte, das er sich nach der Niederlage gegen Ali nur noch wie ein halber Mann fühlte und dass er sehr daran zu knabbern hatte. Als Foreman wieder auf die Beine kam , neigte sich Alis KArriere auch schon dem Ende zu.
Ich denke , Ali hätte den Rückkampf wieder gewonnen. Also erstmal muss ich sagen , dass diejenigen , die meinen , Foreman hätte Ali 8 Runden verdroschen , falsch liegen. Ali war eigentlich von Anfang an boxerisch überlegen und setzte auch in den ersten Runden schon klare Teffer. Desweiteren muss man sagen , dass Ali in Rückkämpfen eigentlich immer bessere Ergebnisse erzielte als im ersten Kampf:

1.Frazierkampf Punktniederlage
2.Frazierkampf Punktsieg

1.Pattersonkampf Punktsieg
2.Pattersonkampf KO-Sieg

1.Listonkampf Sieg in Runde 8
2.Listonkampf Sieg in Runde 1

1.Nortonkampf Punktniedrlage
2.Nortonkampf Punktsieg

1.Spinkskampf Punktniederlage
2.Spinkakampf Punktsieg
 

Competition

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Devil schrieb:
Also erstmal muss ich sagen , dass diejenigen , die meinen , Foreman hätte Ali 8 Runden verdroschen , falsch liegen.

Es ist mir ebenfalls schleierhaft, wie sich diese Legende so hartnäckig halten kann. Wahrscheinlich haben ihre Anhänger den Kampf wohl nie in voller Länge gesehen. Ali führte zum Zeitpunkt des KOs nach Punkten.

Wie ein zweiter Kampf ausgegangen wäre? Schwer zu sagen. Auf jeden Fall waren wohl beide froh, daß es kein Rematch gab.

Gruß, Competition
 

BillGehts

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TheGreatest schrieb:
So ein ******* von wegen nicht vorhandener Taktik.
Die Taktik war fast perfekt.

Aber eben auch nur fast, leider führte sie zum KO. Auch verstand es Foreman nicht seine Strategie im Ring zu ändern, nachdem nun immer mehr klar wurde, dass er so nicht zum Erfolg kommen wird.
 

Moritz

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Zu dem Rückkampf kam es wohl aus dem Grunde nicht, weil er das erste Aufeinandertreffen niemals hätte toppen können. Soetwas ist einfach einmalig und sollte es imo auch bleiben.

Auschlaggebend für Foremans frühes Karriereende war wohl eine Vision von Gott, die er in der Kabine nach dem Young Fight angeblich hatte. Deshalb wurde er Prediger.
 

Lucien

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Nach meiner Meinung war Foreman auch nicht so drauf wie gegen Frazier. Die Schläge wirkten richtig lasch und ohne Power. Gegen Frazier kam er mir besser vor. Ich denke es waren die Umstände die Foreman auch verlieren ließen. In Zaire war er sehr unbeliebt und er kam schon im Training schlecht mit dem Klima zu recht. Ich denke die Chancen wären in Amerika z.B 50:50.
 

Moritz

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Lucien schrieb:
Ich denke die Chancen wären in Amerika z.B 50:50.

Nee, glaub ich nicht. Ohne das ganze drumherum hätte Ali Foreman damals nie besiegt. Es passte in diesen Wochen einfach alles.
Sogar das Wetter spielte mit denn ein paar Stunden nach dem Kampf egann die Regenzeit, in den Jahren davor immer schon Wochen früher. Als wenn da jemand von oben Regie geführt hätte:saint:
 

cus

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ich denke auch das ali nur durch die vorteile wetter klima usw.. gewonnen hat ,,, forman hat sich nie wohl gefühlt in zaire er wollte schon abreisen vorzeitig .. usw... ich denke in amerika bei einen rückkampf währen die chancen 50 50 gewesen .. wenn der erste kampf in amerika statt gefunden hätte dann währe forman als sieger raus gegangen , und ali währe nie so berhümt geworden ...
 

Drago

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Heinz Becker Land
Tyson Fans sagen natürlich daß das so war wie Cus und Moritz meinen.

Dann sollte man aber auch in gleichen Maßeinheiten messen, und Tysons Niederlage gegen Douglas nicht immer angeblichen psychischen Problemen in die Schuhe schieben.

Wenn man mich fragt hat Ali gege Foreman gewonnen weil er der bessere Boxer war, das sagt Foreman auch, und Tyson verlor gegen Douglas weil er im Kopf nicht 100% klar war.

Aber zu sagen Ali gewann nur wegen einer schlechten Form von Foreman bzw. Tyson verlor nur wegen psyschicher Probleme find ich etwas einfach.
 

Moritz

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Drago schrieb:
Tyson Fans sagen natürlich daß das so war wie Cus und Moritz meinen.

Nur das ich kein ausgesprochener Tyson Fan bin! Finde auch das dieses Thema reingarnix mit Tyson zu tun hat.
 

Eric

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Unabhängig von Dingen wie dem Zuschauern, Wetter und Alis psychologischer Kriegsführung gabs doch noch andere Sachen die zur Niederlage führten. Das stilistische Matchup!

Ein Reporter hatte unmittelbar nach Foremans Vernichtung von Norton noch am Ring mit Ali gesprochen und ihn gefragt, wie es sein kann, dass Foreman Leute, die mitihm viele Runden (Frazier 27, Norton 24) gegangen sind von Foreman in weniger als 2 Runden weggefegt würden. Ali meinte, dass er zugeben muss, dass Foreman sehr stark und ein harter Puncher sei, dass er aber schon öfter physisch stärkere Gegner geschlagen hätte. Er sei zudem schneller als Foreman, der in einem harten Kampf bei zunehmender Dauer müde werden würde. Ich denke, dass war schon der Schlüssel zum Sieg.

Foreman war in seiner gesamten Karriere vorher nur einmal über die 10. Runde hinaus gegangen, die meisten seiner Kämpfe endeten in den ersten 3 Runden. Gerade in den letzten Jahren vor dem Fight hat er immer nur maximal 2 Runden gebraucht um zu gewinnen. Diese Art Abnutzungsschlacht, die Ali schon kannte war Foreman gar nicht gewöhnt. Er war der deutliche jüngere Mann, seine "Guts" waren aber im Vergleich zu Alis nie so hart getestet worden.

Dazu hatte Foreman noch eine sehr schlechte Angewohnheit. Er war gut in der Halbdistanz hat sich aber im ganz engen Infight nicht so wohl gefühlt und hat seine zumeist kleineren Gegner dann einfach mit den Händen gerade nach vorne weggeschoben/geschubst bis sie wieder in einer für ihn "angenehmen Distanz" standen, anstatt zu klammern und auf das Trennkommando des Ringrichters zu warten (hat er bei bis ans Ende seiner Karriere so gemacht). Das kostet so schon Kraft und ist nicht besonders clever. Bei Ali kam noich dazu, dass der sich wenn Foreman nach nem wilden Schwinger etwas ungeschickt nach vorne fiel, einfach auf Foreman drauf gelehnt hat, wie er das sowieso immer gerne gemacht hat. Das hat zusätzlich Kraft gekostet und Foreman hat nichts getan um das zu verhindern.

Ich denke jedoch, dass der entscheidende Faktor Alis Speed war. Allerdings nicht seine Beinarbeit, wie er vor dem Kampf gross angekündigt hatte, sondern der Handspeed. Auf Alis blitzschnelle Kombinationen hatte Foreman von Beginn an keine Antwort. Er musst imgrunde jeden Schlag von Ali ohne Deckung schlucken. Da hat eigentlich alles voll eingeschlagen auch wenn Ali viel weniger geschlagen hat als Foreman. Spätestens ab dem mörderischen Ende der 5. Runde war Foreman jedoch so gut wie fertig. Seine ohnehin ziemlich wirkungslosen Schwinger entwickelten sich immer mehr zu müden und richtig langsamen Armpunches und zeigten keinerlei Wirkung bei Ali, dessen Kombinationen immer häufiger und unheimlich präzise einschlugen. Dennoch hat sich die Legende, dass Ali solange von Foreman verprügelt wurde bis der selber müde war gehalten.

Bei einem Rückkampf hätte Foreman vllt. mehr an seiner Kondition gearbeitet und gar nicht erst versucht einen schnellen KO zu erzwingen. Dennoch hätte er gegen Alis Handspeed nichts machen können. Er hätte einige Dinge anders machen können, aber bei alis Handspeed siehts düster aus. Seine Vorwärtsverteidigung und Open Gloves Taktik ist gegen Ali ziemlich wirkungslos gewesen. Dazu käme noch der psychologische Aspekt. Er wäre zumindest unsicher gewesen, ob seine Kondition ausreichend ist, er hätte schon vor dem ersten Gong gewusst, dass seine Schläge Ali nicht so leicht beeindrucken und dass es ne lange Nacht werden könnte, er war selber nicht mehr der alles zerstörende KO-Artist und vor allem, er ist taktisch auseinandergenommen und schliesslich ausgeknockt worden von einem zwar nicht mehr jungen, aber ungeheuer cleveren, toughen und zähen Veteranen.

Dass Foreman nach der Niederlage in ein Loch fiel ist der beste Beweis dafür, dass er mental nicht stark genug für einen Rückkampf gewesen wäre. Man sieht immer wieder, dass ungeschlagene Boxer mit einem Kampf oft einen grossen Teil ihres Selbstvertrauens und der Ring Generalship verlieren. Alleine schon Foremans Körpersprache in den Kämpfen nach dem Ali Fight zeigt das schon recht gut. Sein Glaube an sich selbst ist ziemlich erschüttert gewesen.

Kurzum, ich denke Ali würde auch einen Rückkampf in Amerika gewinnen, weil Foreman damals nicht nötige mentale Toughness und die taktischen Mittel gehabt hätte um Ali in einem harten Gefecht niederzuringen, denn anders konnte man dem nicht beikommen. Ein klassischer Fall von Styles make Fights------>Foreman vs Norton/Frazier und vs Ali.

Noch ein Satz zu Ali. Wenn über die toughesten Boxer geredet wird fallen meist Namen wie Marciano, Hagler, Chavez, Holyfield oder Benn. Ich denke aber, dass viele Leute über seinem Gerede, wie gut er doch aussehe, seinem Rumtänzeln und der nicht so unheimlich beeindruckenden Schlagkraft übersehen, wie verdammt tough Ali war. Leute wie Foreman und Liston haben alles andere eingeschüchtert mit ihrer "bösen" Aura, aber gegen Ali hat ihre Körpersprache dann irgendwann gezeigt, dass ihnen der Fight echt keinen Spass macht.
 
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