21.02.2005/ Seit drei Jahren tritt Jens Heppner für das Leipziger Team Wiesenhof in die Pedale. Der Radprofi half den Sachsen zu Ansehen und Siegen. In der MDR-Sendung "Wir nach vier" sprach Heppe am Montag zum ersten Mal von Abschied.
Am 24. August, einen Tag nach der Deutschland-Tour, soll für den gebürtigen Geraer Schluss sein, ist ein Abschlussrennen vorgesehen. "An diesem Tag soll ich verabschiedet werden. Danach werde ich aber noch einige Rennen bestreiten, wenn ich gebraucht werde, denn mein Vertrag bei Wiesenhof endet erst am 31. Dezember. So lange halte ich mich fit", sagt "Heppe". "Ich werde im Dezember 41 Jahre alt. Da muss halt mal Schluss sein."
Wenn der letzte DDR-Straßenmeister über seine Profikarriere spricht, kommt er ins Schwärmen: "Ich habe traumhafte Jahre beim Team Telekom erlebt. Nach schweren Anfangsjahren war ich bei allen Sternstunden dieses Weltklasseteams dabei. Eine große Zeit für mich."
Zäher Profi
Der zähe Radprofi musste wegen Herzrhythmusstörungen 1988 als Amateur für ein Jahr das Radtraining unterbrechen. Als Profi ging ihm ein Jahr verloren, weil ihn eine Autofahrerin beim Training anfuhr. Die Folge: Gehirntrauma und mehrere gebrochene Knochen. "Die schönen Stunden überwiegen trotzdem", blickt Jens Heppner zufrieden zurück.
Der Thüringer legte eine tolle Karriere hin: Er belegte einen Platz in den Top-Ten bei der Tour de France, gewann die Deutschland-Tour 1999, fuhr 2002 elf Etappen lang im Rosa Trikot des Giro d'Italia, gewann eine Etappe der Tour de France 1998. "Das größte Erlebnis hatte ich aber 1997. Ich war dabei und konnte Jan Ullrich zum ersten deutschen Sieg bei der Tour de France verhelfen. Ein Augenblick, den man nie im Leben vergisst", sagt Heppner.
"Heppe" drückt Jan Ullrich die Daumen
Inzwischen hat er auch einen festen Platz als Co-Kommentator bei "Eurosport". Seine Fachkommentare sind geschätzt. Schon bei dem einen oder anderen Klassiker wie Paris-Roubaix sitzt er in ein paar Wochen wieder am Mikrofon. Vielleicht ja auch bei der Tour de France.
Dort würde er am liebsten einen Sieg seines langjährigen Freundes Jan Ullrich kommentieren, denn Heppner ist der festen Ansicht: "Ich war mit Jan in Südafrika im Trainingslager. Er ist heiß. Wenn es ihm gelingt, eine Form wie vor zwei Jahren aufzubauen und mit Andreas Klöden sowie Alexander Winokurow an seiner Seite, kann er noch einmal die Tour gewinnen."
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