Alter


PhilIvey

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Kann mir jemand von den ausgewiesenen Eishockey Experten erklären, womit doch das z.T. sehr hohe Alter mancher Eishockey-Spieler sich erklären lässt ? Die Beispiele Chelios, Messier, Larionov, Modano, Howe etc. finde ich doch ziemlich krass, wenn ich das so bedenke...
 

Max Power

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Ich glaube, man kann das nicht verallgemeinern. Es hängt immer von vielen Faktoren ab, ob man mit 40+ noch auf höchstem Niveau spielen kann. Zum einen spielt da die Position eine nicht zu verachtende Rolle - 5 der 10 ältesten NHL-Spieler (siehe unten) waren Torhüter (Roberts, Bower, Plante, Worsley und Hasek), als Stürmer schaffen es nur Howe und Larionov in die Top 10.

Torhüter mit 40+ sind eigentlich keine Seltenheit, da fallen mir ad hoc einige in den letzten Jahren ein (Ed Belfour, Dwayne Roloson, Curtis Joseph, Sean Burke). Es mag eine persönliche (Fehl?)-Einschätzung von mir sein, aber als Torhüter scheint es vielleicht einen Tick "leichter" zu sein, jenseits der 35 noch Topleistungen abrufen zu können.

Ich denke, mit dementsprechendem Training, Engagement und dem nicht zu verachtenden Faktor Gesundheit kann man auch mit 40 oder 41 noch ein Faktor sein. Chris Chelios ist zum Beispiel ein Spieler, der im Sommer immer wie ein Besessener trainiert hat. Beispiele gibts ja auch aktuell viele, auch wenn Spieler wie Modano nur noch eine Checking Rolle spielen. Lidstrom oder Selanne sind aber nur zwei Beispiele, dass man auch mit 40 noch tragende Rollen spielen kann. Wenn man körperlich fit ist, motiviert ist und beweisen kann, dass man es immer noch draufhat - warum dann aufhören?

Und andere Gründe gibts sicher auch. Manche laufen vielleicht so lange dem Cup nach, bis sie ihn endlich haben (siehe Dave Andreychuk). Und manche wissen vielleicht auch einfach nicht, wenn es besser wäre, Schluss zu machen ;)

Ich denke aber auch, dass das Spiel jetzt nach dem Lockout sich so verändert hat, dass man es mit 40 schwer hat, mitzuhalten. Das Spiel ist doch sehr schnell geworden mit den Regeländerungen, und ich denke mal, dass man weniger alte Spieler sehen wird. Wenn man sich die Top 10 ansieht, sieht man auch gleich, dass die meisten Rekorde aus den 70ern kamen und in der "Neuzeit" nur noch ein paar Ausnahmespieler wirklich lange spielen können. Chelios war so ein Dinosaurier, der aber sicher zwei oder drei Jährchen früher aufhören hätte können (analog zu den "deine Mama ist so fett"-Witzen gibt es ja in den USA auch "Chris Chelios ist so alt"-Witze). Und Gordie Howe war sowieso eine Ausnahme.

1 Gordie Howe (1979-80) - 51 Jahre
2 Chris Chelios (2009-10) - 48 Jahre
3 Moe Roberts (1951-52) - 46 Jahre
4 Johnny Bower (1969-70) - 45 Jahre
5 Doug Harvey (1968-69) - 44 Jahre
6 Tim Horton (1973-74) - 44 Jahre
7 Jacques Plante (1972-73) - 44 Jahre
8 Gump Worsley (1973-74) - 44 Jahre
9 Dominik Hasek (2007-08) - 43 Jahre
10 Igor Larionov (2003-04) - 43 Jahre
 

GitcheGumme

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Brodeur geht auch schon auf die 40 zu. Bei ihm merkt man es aber... ;)

Raymond Bourque sollte man noch erwähnen. Mit 41 (???) seinen 1. Cup geholt und danach gleich die Karriere beendet. Der Witz ist ja, daß seine Nummer in Colorado retired wurde, wo er nur wenige Monate spielte.
 

PhilIvey

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Ok, also es ist schon mal eine Hilfe natürlich zu wissen, dass das mit dem Alter natürlich auch positionsbedingt ist. Ist ja im Fußballbereich nicht anders. Trotzdem dachte ich, müsste noch ein spezifischer Faktor vorhanden sein, der nur für das Eishockey gilt. In anderen Sportarten erlebt man das eben nicht, dass da eine derart hohe Dichte von 35+ Spielern in der stärksten Liga der Welt sich rumtummelt und z.T. sogar noch zu den wichtigsten Spielern gehören (ok Baseball, aber einige Spieler sind ja nun auch nicht gerade Modellathleten). Engagement, Training, Ernährung und Gesundheit sind ja im Prinzip nichts anderes als Faktoren, die für jede Sportart gelten sollten.
 

GitcheGumme

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Wobei für Detroit natürlich gilt.

Da hat man allgemein wenig zu tun und insbesondere im Kasten. :clown:
He, das wäre doch ein Verein für Brodeur, wo er sich beweisen kann.
Dann sieht man, ob er wirklich besser ist, als Hasek.
Immerhin das gleiche Team.

In New Jersey geht ja diese Saison durch die Bank weg gar nichts.
 

theIrish

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Chris Chelios hat zusammen mit Guy Lafleur gespielt der mit Frank Mahovlich zusammen gespielt hat der mit Sid Smith gespielt hat der mit Syl Apps gespielt hat der mit Clarence Day gespielt hat und so weiter. :D

Bei Feldspielern leigt das vor allem daran das man noch in so hohem alter spielen kann da man nicht wie beim Fußball die ganze Zeit auf dem Feld steht sondern nur immer für kurze shifts. Wenn man älter ist fährt mann eben keine 40 sekunden shifts mehr sondern nur noch 20 sekunden.

Bei Verteidigern und Torhütern ist es oft so das sie viel mit Stellungsspiel und Erfahrung ausgleichen können. Bei Hasek muss man aber auch schon dazu sagen das der in Detroit die absolute Sonderbehandlung hatte der hat z.b. in den letzten 2 Jahren in Detroit keine back to back games gespielt wegen verletzungs gefahr das können sich halt auch nicht alle leisten.

Und Patrick Roy hatte wenn er in Detroit war immer besonders viel zu tun ich erinnere mich da an 2 7:0 Niederlage nach der einen hat er gesagt er wolle nie wieder für die Canadiens spielen. :D :D :D
 

BriscoCountyJr

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Chelios war ein unglaublicher Fitnessfreak. Ich finde keinen Link mehr, aber irgendwo hatte ich mal sein Sommerprogramm (da war er schon Mitte 40) gelesen und das war nicht mehr feierlich. Trotzdem war er natürlich in seinen letzten Jahren auch nur noch ein Schatten seiner Prime und mehr Mentor mit etwas Eiszeit als Vollzeitverteidiger.

Die eigene Spielweise hilft aber auch enorm. Manche dieser Oldies hatten sich so einen Ruf aufgebaut, dass sie nicht mehr groß körperlich angegangen wurden. Gordie Howe und Mark Messier z.B. waren berüchtigt dafür, bei gegnerischen Checks permanent die eigenen Ellbogen auszufahren. Irgendwann meidet man die dann einfach und so stecken sie über die Jahre hinweg weniger ein. Und Howe (der für seine Ära groß und stark war) konnte man auch so nicht kleinkriegen, der hat selbst auf ihn angesetzte Goons krankenhausreif geprügelt. Am anderen Ende der Skala kann man auch lange spielen, wenn man völlig körperlos ist und praktisch alles mit Intelligenz und Übersicht löst, wie z.B. Larionov oder Lidström.
 

GitcheGumme

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Und Patrick Roy hatte wenn er in Detroit war immer besonders viel zu tun ich erinnere mich da an 2 7:0 Niederlage nach der einen hat er gesagt er wolle nie wieder für die Canadiens spielen. :D :D :D

Ich glaube du meinst das 1:11.

wiki schrieb:
Startorhüter Patrick Roy war die Nummer eins der Montréal Canadiens als sein Team gegen die Detroit Red Wings mit 1-11 verlor. Dabei wechselte Trainer Mario Tremblay Patrick Roy erst nach dem neunten Gegentreffer aus. Roy hätte schon früher das Eis verlassen wollen, weshalb er noch während des laufenden Spiels dem anwesenden Präsidenten Ronald Corey mitteilte, dass dies sein letztes Spiel für Montréal gewesen sei. Wenige Tage später wurde er zu den Avalanche transferiert.

Und das "2". 0:7 war glaube ich mit den Avs in den Playoffs.
 

theIrish

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Chelios war ein unglaublicher Fitnessfreak. Ich finde keinen Link mehr, aber irgendwo hatte ich mal sein Sommerprogramm (da war er schon Mitte 40) gelesen und das war nicht mehr feierlich. Trotzdem war er natürlich in seinen letzten Jahren auch nur noch ein Schatten seiner Prime und mehr Mentor mit etwas Eiszeit als Vollzeitverteidiger.

Die eigene Spielweise hilft aber auch enorm. Manche dieser Oldies hatten sich so einen Ruf aufgebaut, dass sie nicht mehr groß körperlich angegangen wurden. Gordie Howe und Mark Messier z.B. waren berüchtigt dafür, bei gegnerischen Checks permanent die eigenen Ellbogen auszufahren. Irgendwann meidet man die dann einfach und so stecken sie über die Jahre hinweg weniger ein. Und Howe (der für seine Ära groß und stark war) konnte man auch so nicht kleinkriegen, der hat selbst auf ihn angesetzte Goons krankenhausreif geprügelt. Am anderen Ende der Skala kann man auch lange spielen, wenn man völlig körperlos ist und praktisch alles mit Intelligenz und Übersicht löst, wie z.B. Larionov oder Lidström.

http://sportsillustrated.cnn.com/2007/hockey/nhl/09/11/chelios.workout0917/

http://www.vietgioitinh.net/fitness-and-workout/chris-chelios-workout-4231.html#post6060

Kommt eben auch auf jeden Spieler an was ihm bleibt und was nicht. Rechi hat zum Beispiel immer noch eine riesen kondition und energy aber dafür haben seine Hände ihn mittlerweile komplett verlassen. Guerin hatte seine Hände bis zuletzt gehabt war aber deutlich langsamer geworden (wenn man den Guerin von 2010 mit dem Guerin von sagen wir mal 2000 zusamen auf dem eis sehen würde wären wir vermutlich alle geschockt wie viel schneller der junge Guerin ist). Sie werden im alter schon schlechter Rechi ist kein wirklicher Top6 forward mehr Guerin hat zuletzt viele strafen genommen weil er einfach nicht mehr hinterher gekommen ist. Stürmer trifft es meist schlimmer weil die im alter fast alle die Schultern kaputt haben bei Verteidigern geht es die können nur meist keine two way rolle mehr spielen weil sie dafür zu langsam sind.


Ich glaube du meinst das 1:11.



Und das "2". 0:7 war glaube ich mit den Avs in den Playoffs.

Hast recht war ein 11:1 naja ist ja auch schon was her kann mich ja nicht an alles genau erinnern.
 
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Max Power

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Danke für die Chelios-Links, ich wusste, ich hatte da schon mal was drüber gelesen.

Erwähnenswert ist sicher auch noch, dass viele Spieler im Alter ihr Spiel komplett umstellen müssen. Hat man ja auch bei Chelios gesehen - früher war er ja in der Offensive auch sehr stark, zuletzt war ein reiner stay-at-home-Verteidiger. Und Stürmer müssen sich eben mit Checking-Rollen abfinden ... ein Scorer wie Roenick spielte zuletzt in San Jose auch nur noch eine Checking-Rolle, Modano macht es derzeit in Detroit.
 

theIrish

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Danke für die Chelios-Links, ich wusste, ich hatte da schon mal was drüber gelesen.

Erwähnenswert ist sicher auch noch, dass viele Spieler im Alter ihr Spiel komplett umstellen müssen. Hat man ja auch bei Chelios gesehen - früher war er ja in der Offensive auch sehr stark, zuletzt war ein reiner stay-at-home-Verteidiger. Und Stürmer müssen sich eben mit Checking-Rollen abfinden ... ein Scorer wie Roenick spielte zuletzt in San Jose auch nur noch eine Checking-Rolle, Modano macht es derzeit in Detroit.

Obwohl Chelios und McInnis z.b. auch mit 40 noch zu den besten scorern unter den Verteidigern gehört haben (Chelios 01/02 39 points, McInnis 02/03 68 points) imo hätte Chelios in Columbus oder Florida schon noch eine rolle als Power Play Quarterback spielen können.
 
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