Der Niedergang des (US)-amerikanischen HW-Boxens - Gründe, Meinungen etc.


Corex

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Ich möchte hier mal mit euch über die Gründe für die verschobenen Machtverhältnisse im Schwergewichts-Boxen sprechen, die ja insbesondere in den letzten 30 Jahren deutlich zutage getreten sind. Ich hab mir mal die Mühe gemacht, den Prozentsatz der US-Champions im Heavyweight nach Jahrzehnten auszurechnen. So kommen wir in den 80er-Jahren auf 80 % US-Champions. Nur Coetzee, Berbick und Damiani kamen nicht aus den USA. In den 90ern waren es schon nur noch ca. 65 %, was an Bruno, Lewis, Hide, Akinwande, Vitali und auch noch Damiani lag (der hatte den Titel ja bis 1991). In den 2000ern waren es dann nur noch 39 % und von 2010 bis 2020 sogar lediglich noch 21 % und selbst das nur, weil man die sehr kurzen "Regentschaften" von Charles Martin (85 Tage) und Andy Ruiz (189 Tage) ja dazurechnen muss. Im Wesentlichen wars hier aber nur noch Wilder.

Soviel zu den Zahlen, aber was sind die Ursachen dafür, dass das Schwergewichtsboxen seit den 2000ern mehr und mehr von UK und vor allem Osteuropa dominiert wird? Vitali, Wladimir, Valuev, Ibragimov, Liakhovich, Maskaev, Povetkin, Chagaev, Usyk plus Lewis, Fury, AJ, Haye und Co. Hat es damit zu tun, dass die osteuropäische Boxschule nach dem Fall des eisernen Vorhangs endlich auch im Profibereich ihre Qualität beweisen konnte und damit die Amis verdrängt hat? Oder fehlen womöglich die großen amerikanischen Trainer vergangener Tage wie Stewart, Dundee, D`Amato, Atlas, Futch, Rooney oder Freddie Roach? Möglicherweise wählen talentierte junge Männer aber auch einfach andere Sportarten, wohingegen sich früher mehr Leute für das Boxen entschieden haben? Hat HW-Boxen in den USA an Popularität verloren, weil es keine Champions aus Amiland mehr gibt oder gibt es keine Champions aus den USA mehr, weil HW-Boxen an Popularität verloren hat? Die berühmte "Huhn oder Ei"-Debatte.

Was also sind die Gründe dafür, dass sich die USA im Schwergewichtsboxen nahezu ins Niemandsland manövriert hat?
 

kk17

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? Hat HW-Boxen in den USA an Popularität verloren, weil es keine Champions aus Amiland mehr gibt oder gibt es keine Champions aus den USA mehr, weil HW-Boxen an Popularität verloren hat? Die berühmte "Huhn oder Ei"-Debatte.

Was also sind die Gründe dafür, dass sich die USA im Schwergewichtsboxen nahezu ins Niemandsland manövriert hat?
Das ist sicherlich einer der Hauptgründe. Seit dem Ende der Klitschko Ära war ja nur Wilder releavant.
Ob es jetzt wie mann oft in den Ami Foren und Artikeln ließt daran liegt das die großen Nachwuchsathleten alle eher zum Football oder Basketball gehen wage ich mal zu bezweifeln.

Zudem ist es natürlich so das die großen HW. Kämpfe alle in UK oder bei den Saudis staffinden dadurch schauen auch die US-Fan's weniger HW im TV.
Um das zu ändern braucht es wohl mindestens 2 wirklich starke Amis in den HW Top 10. Aktuell sehe ich die noch nicht bzw auch nicht bei den Talenten.
Richard Torrez Jr ist vielleicht aktuell das beste Aufstrebende Talent dort.
 
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Big d

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Ich glaube es ist nicht nur eine HW Krise sondern eine box Krise. Und es ist nicht nur eine frage von die besten Athleten zum football, sondern überhaupt Nachwuchs zum Boxen zu bekommen.

Der downfall im amateur Boxen ist ebenfalls dramatisch bei olympia.

2016: 2 Medaillen (nur männer gezählt)
2020: drei Medaillen
2024: eine Medaille (genauso viel wie Deutschland, Nordkorea und das olympische Flüchtlingsteam)

Es wird sicher allein durch Zufall mal wieder gute US hw boxer geben, aber das Boxen allgemein hat Probleme, die Ursachen sind die gleichen wie in allen westlichen ländern, die Eltern haben keine Lust ihre Kinder zu nem sport zu schicken wo sie aufs Maul bekommen und möglicherweise mit gebrochener Nase nach Hause kommen. Wenn die Kinder nen kampfsport machen, dann eher was ohne vollkontakt wie judo oder karate und nicht Boxen oder Kickboxen.

Könnte mir vorstellen das wenn es wieder einen top hw aus den usa gibt das er weniger ein Produkt des US Boxens, sondern eher produkt individueller Förderung zum beispiel durch ex boxer in der familie ist (wie früher bei den Mayweathers).
 
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