Deutsche Filme


nium

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Sind deutsche Filme besser oder schlechter als ausländische ( natürlich deutsche Sprache).
Habe nämlich lange keine deutschen Filme mehr angeschaut. Man sagt nur, die seien schlechter als die anderen.
 

theGegen

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nium schrieb:
Sind deutsche Filme besser oder schlechter als ausländische ( natürlich deutsche Sprache).
Habe nämlich lange keine deutschen Filme mehr angeschaut. Man sagt nur, die seien schlechter als die anderen.

Keine Ahnung. Ich gucke so gut wie überhaupt keine deutschen Filme. Weil ich die ausländischen besser finde. :D :clown:
 

Totila

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Gerade zu Stummfilmzeiten waren deutsche Filme top, Fitz Lang mit seinen Meisterwerken "Die Nibelungen" (2 Teile) und Metropolis oder Murnau mit "Nosferatu - Synphonie des Grauens" sind Klassiker der zwanziger Jahre. Die NS - Ergreifung vertrieb leider sehr viele gute deutschsprachige Fimemacher in die USA. Nach dem Krieg war leider beim Publikum hier fast nur noch Heile Welt im vermittelbar, abgelöst durch langweiliges Autorenkino in den siebziger Jahren und nervige Beziehungskomödien seit den Achtzigern.
Es ist schon klar, dass man nicht mit Hollywood mithalten kann, aber auch gegen Frankreich fiel und fällt das deutsche Kino stark ab. Einen deutschen Alain Delon oder Jean-Paul Belmondo, also europaweite Stars, gibt es in Deutschland nicht!
 

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der letzte deutsche Film, der mir wirklich gefallen hat, war "Der Untergang". ansonsten schliesse ich mich Totila an. nach der Stummfilmzeit war da nicht mehr wirklich viel, mal abgesehen von gelegentlichen Perlen wie z. B. der von mir im Remake-Thread erwähnte "Es geschah am hellichten Tag" waren das hauptsächlich irgendwelche Heimatfilme oder die besagten strunzdoofen Komödien der Marke "Wer mit wem schlief", "Männer" etc.
 

theGegen

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Zum Thema:

Der deutsche Film hat m.E. auch viel "Schaden" erlitten durch die Phase des "deutschen Problemfilms" in den 70ern. Das, was man als "Markenzeichen" verkauft hatte, provozierte innerdeutsch publikumswirksamere Schwachsinnsklamotten. Und diese gesamten "erhobenen Zeigefinger" und "Aufdeckung des deutschen Polizeistaats" - Filmen von Fassbinder erweisen sich doch im Nachhinein eher als a) Langweiler und b) als inhaltlich nicht ganz richtig.

Die frühen Filme bis zum 2. WK oder bis einschliesslich Mitte- auch die oder gerade die mit Rühmann - sind hochwertig zur damaligen Zeit. Goebbels hat sich da auch nicht lumpen lassen.

Nach dem Krieg fehlte das Geld und das know-how der ganzen verprellten (jüdischen) Künstler.
Die 50er Jahre Filme aus der BRD sind ganz nett, aber nichts gegen ausländische Meisterwerke aus dieser Zeit.

Die 60er nochmehr. Wir waren noch bei Edgar Wallace, als Kubrick "2001 - Odyssee im Weltraum" drehte.

Inzwischen ist der deutsche Film wohl wieder auf dem aufsteigenden Ast. Künstlerisch als auch publikumswirksam. Die Abkehr von klötzernen bedeutungsschwangeren Inhaltsfilmen zu mehr Lockerheit zahlt sich allmählich aus. "Lola rennt" hat da viel zu beigetragen.

Wo die (wir) Deutschen (West) mindestens ebenbürtig sind, ist bei Fernsehproduktionen. Die US-Amerikaner bringen zwar die grössten Hits heraus und auch die künstlerischen und inhaltlichen Höhepunkte, aber in der Breite kacken sie ab. Aber hier ist selbst das Durchschnittslevel noch relativ hoch. Eine Vorabendserie "Der Fahnder" schlägt doch eine Konkurrenz von "Trio mit 4 Fäusten" um Längen. Schauspielerisch, technisch, inhaltlich und künstlerisch. Okay - unfairer Vergleich! ;) Das eine ist eben Trash (und damit ein eigenes Genre).... aber was ich damit sagen will, ist:

a) die Serien hatten ähnlichen Aufwand (relativ gesehen, das US-Produkt u.U. teurer, aber die hatten auch mehr finanziellen Spielraum).
b) waren für's Vorabendprogramm konzipiert.

Aber
c) Der Fahnder läuft heute noch. Das "Trio mit 1 1/2 Gehirnen" aber recht schnell und zurecht in der obskuren Kult-Ecke verschwunden.

EDIT: Das hier muss noch als ultimative Provokation dazu:

FASSBINDER IST *******E!
 

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@ theGegen

mit deiner in Großbuchstaben geschriebenen Aussage wirst du wohl ziemlich anecken. ich spreche aus Erfahrung, denn ich teile diese Auffassung.
 

mariofour

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Wherever, Dude...
Man kann sich eigentlich fast blind danach richten, was Moritz Bleibtreu für Filme spielt...die sind meistens ziemlich anders als typischer Mainstream und lohnen sich immer auf gewisse Art und Weise.

Ansonsten finde ich den deutschen Film nicht so schlecht, wie er immer gemacht wird. Es gibt in jedem Jahr 5-6 ordentliche bis gute deutsche Filme, die meist in der Handlung gewissen High-Profile-Hits aus Hollywood überlegen sind...
 

theGegen

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thumbs-up schrieb:
@ theGegen

mit deiner in Großbuchstaben geschriebenen Aussage wirst du wohl ziemlich anecken. ich spreche aus Erfahrung, denn ich teile diese Auffassung.

Ich wollte und muss diese Erfahrung auch mal machen. Ich lechze geradezu danach.
Was ist an Fassbinder gut? Ist eine plausible Gegenfrage, finde ich.
 

Totila

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Also verglichen mit dem, trotz der wunderschönen Nastasja Kinski, unendlich langweiligen Film "Paris, Texas" von Wim Wenders sind Fassbinderfilme manchmal aber regelrecht unterhaltsam.
 

timberwolves

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Ich habe neulich "Barfuss" gesehen.
Ein wirklich schöner Film.
Das einzige Problem mit den deutschen Filmen ist, dass sie einfach nicht das Budget zu verfügung haben wie Amerikanische Filme.
 

theGegen

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Totila schrieb:
Also verglichen mit dem, trotz der wunderschönen Nastasja Kinski, unendlich langweiligen Film "Paris, Texas" von Wim Wenders sind Fassbinderfilme manchmal aber regelrecht unterhaltsam.

"Paris, Texas" hat einen wunderschönen soundtrack von Ry Cooder. Mir fällt gerade kein guter soundtrack eines Fassbinder-Films ein.... ;)
 

Totila

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Normalerweise find ich Ry Cooder ja auch ganz O.k, aber dieser Film hätte einen Iron Maiden oder Judas Priest - Soundtrack benötigt, um der Einschlafgefahr entgegen zu wirken. ;)
 

Michael der Echte

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ich finde man kann ueberhaupt nicht nach Nationalitaet gehen, denn es gibt auch sehr viele sehenswerte deutsche Filme, und deutsche Filme sind nicht nur Fassbinder oder Wenders, sondern auch andere koennen mittlerweile sehr gute Filme machen. Hier mal eine Liste an deutschen Filmen (Reihenfolge ist zufaellig)

1. Schtonk
2. Untergang
3. Rosenstrasse
4. Der bewegte Mann
5. Goodbye Lenin
6. Fitzacarraldo
7. Die fetten Jahre sind vorbei
8. Die Scheinheiligen
7. Erbsen um halb sechs
8. Schultze got's the blues
9. Das Boot
10. Christiane F.
11. Nirgendwo in Afrika
12. Der neunte Tag
13. Die Blechtrommel


usw.

10.
 

Der alte Mann

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Ich vermisse die DEFA-Märchenfilme. :(

Meiner Meinung nach ist der "deutsche Film" im Moment genau dann stark, wenn er sich selbst nicht ganz zu ernst nimmt. Sei es der "Schuh des Manitu", den ich persönlich langweilig fand, der aber handwerklich top ist, oder "Sonnenallee". Da schlagen unverbrauchte Schauspieler den ein oder anderen Megastar aus USA um Längen.
Dem hingegen kann ich den hochgelobten Thrillern wie "Das Experiment" u.ä. nichts abgewinnen. Das ist meist Hollywood für Arme.
 

AlmostBig

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ich hasse deutsche film, ich hasse den großteil der deutschen filme abgrundtief.

und zur these, dass nur gutes dabei rauskommen würde, wenn man einen deutschen viel geld für einen film gibt, verweise ich auf Roland Emmerichs "Kunstwerke" und auf Uwe Boll... panik:
 

KronosVD

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Zwei gute aber wohl auch allseits bekannte, da noch recht junge deutsche Vertreter sind "Bang Boom Bang" und "Lammbock". Beide sind super skurril und haben trotzdem nen stimmigen Plott. "Lammbock" gefällt mir dabei sogar noch ne Ecke besser, dem Moritz sei Dank, aber auch wegen der absolut genialen "tiefgründigen" Dialoge a la "Der kleine Ich-bin-nie-zufrieden-Mann in deinem Kopf" :thumb:
"Bang Boom Bang" schwächelt in meinen Augen ein wenig am Cast, obwohl Olli Korittke, Dieter Krebs und allen voran Ralf Richter, der mit Kalle Grabowsky die Rolle seines Lebens gefunden hat, top sind.

Schade, sehr schade, dass solch immense Produktionsgelder Deutschland Richtung Hollywood verlassen. Wir haben einige fähige Leute, die damit was wirklich wertvolles, sowohl für Kopf als auch Auge, basteln könnten - und zwar nicht nur Komödien...
Leider wird dieses Geld lieber in marketingträchtige US-Boliden gesteckt, was gewisse Genres, wie z.B. Sci-Fi, für Deutsche Filme von vornherein ausschließt.
 

theGegen

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KronosVD schrieb:
Zwei gute aber wohl auch allseits bekannte, da noch recht junge deutsche Vertreter sind "Bang Boom Bang" und "Lammbock". Beide sind super skurril und haben trotzdem nen stimmigen Plott. "Lammbock" gefällt mir dabei sogar noch ne Ecke besser, dem Moritz sei Dank, aber auch wegen der absolut genialen "tiefgründigen" Dialoge a la "Der kleine Ich-bin-nie-zufrieden-Mann in deinem Kopf" :thumb:
"Bang Boom Bang" schwächelt in meinen Augen ein wenig am Cast, obwohl Olli Korittke, Dieter Krebs und allen voran Ralf Richter, der mit Kalle Grabowsky die Rolle seines Lebens gefunden hat, top sind.

Schade, sehr schade, dass solch immense Produktionsgelder Deutschland Richtung Hollywood verlassen. Wir haben einige fähige Leute, die damit was wirklich wertvolles, sowohl für Kopf als auch Auge, basteln könnten - und zwar nicht nur Komödien...
Leider wird dieses Geld lieber in marketingträchtige US-Boliden gesteckt, was gewisse Genres, wie z.B. Sci-Fi, für Deutsche Filme von vornherein ausschließt.

Ich bin auch grosser Fan des Films "Bang Boom Bang!" Allerdings widerspreche ich Dir in zweierlei Hinsicht bezgl. des casts:
1.) er hat zwar periphere Ausfälle (Knüfken und die Nendel z.B.) aber auch solch geniale Auftritte von Porno-Lück und Gullit-für-Arme Til Schweiger.
Und natürlich Schlucke Semmelrogge. Auch Benny Beimer Kahrmann war gut, als unterbelichteter Sohn von Diether Krebs.
2.) Die sogenannte Rolle seines Lebens hatte Ralph Richter nicht erst seit diesem Film für sich gefunden. In etlichen "Fahnder" - Folgen bspw. spielte er den Gewalt-Asi schon mit Bravour.
 

theGegen

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Randbelgien
Übrigens waren auch beide Marius Müller "Theo gegen den Rest der Welt" - Filme prima deutsches Kino. Der zweite mehr fürs Publikum, der erste ist Ruhrpott at its best.
 
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