Die Boxvorschau: 09.05.22 - 15.05.22 (Charlo vs. Castano 2, Ramirez vs. Bösel, Yoka vs. Bakole, Pulev vs. Forrest, Fress vs. Xhoxhaj)


Deontay

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Eine sehr ausführliche Boxwoche erwartet uns. In der Breite, sowie auch in der Spitze. Die meiste Aufmerksamkeit wird sicherlich die PBC-Veranstaltung erhalten, allerdings haben wir auch 2x golden boy mit DAZN vertreten. Triller versucht sich auch direkt mit zwei Versuchen. Neben dem Bösel-Kampf hat SES auch eine nationale Veranstaltung im MDR, jene läuft allerdings zeitgleich mit dem Pariser HW-Kracher.

Montag, den 09.05.2022

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Antonio Lozada (40-5-1) vs. Eduardo Leonel Rodriguez (9-2) Superleichtgewicht

Das hier ist eine Veranstaltung von Jose Arana, der mit Triller zusammenarbeitet. Aktuell beherrscht Tiktok die social media-Welt. Grund genug also, dass sich weitere Player finden und etwas vom Kuchen abhaben wollen. Triller ist sozusagen die amerikanische Variante von Tiktok, doch einfach dasselbe Konzept anzubieten genügt nicht um Marktanteile zu sichern, man muss neue Wege erschließen um an Kunden heranzukommen. So entschied sich Triller in das Boxen zu investieren gepaart mit HipHop-Einlagen. Wir sahen ein paar Legenden wie Mike Tyson dort kämpfen. Der große Sturm auf das Weltboxen sollte beginnen, Teofimo Lopez wurde mit Geld zugeschissen und am Ende… brachte man es nicht fertig, den Kampf gegen Kambosos zu übertragen. Es landete auf DAZN, Lopez verlor sensationell, welch ein Eigentor.

Seitdem wurde es still um Triller, aber jetzt greift man wieder an, zumindest erscheint es so. Diese mexikanische Card ist der Startschuss für eine Serie die in Lateinamerika am Montag wohl stattfinden soll. Wenn die Kämpfe gut gematcht sind, warum nicht? Lozada ist schon ewig dabei, seit 2006 um genauer zu sein. Er bringt das Kunststück hin… dennoch keine 30 Jahre alt zu sein. Mit 14 muss er wohl schon seine ersten Profikämpfe bestritten haben. Auf Wikipedia steht über seine Person: „one of the best prospects to come from Mexiko“. Der Eintrag muss schlecht gealtert sein. Seinen letzten Kampf verlor er vorzeitig gegen den Weltklassemann Javier Fortuna. Da schien es für mehr in der Karriere nicht mehr zu reichen. Nun also ein erneuter Angriff, dies ist seine Chance auf Wiedergutmachung. Leonel ging 2019 in der ersten Runde KO gegen Ruben Torres, das ist ein guter Mann. Im November letzten Jahres meldete er sich zurück, da konnte er hingegen Jonathan Mediana in Runde 1 stoppen. Ich würde Mal sagen, dass der Kampf ziemlich ausgeglichen auf dem Papier erscheint.


Victor Efrain Sandoval (35-3) vs. Jose Javier Torres (15-2) Superfliegengewicht

Sandoval ist auch erst 24 Jahre jung, hat dafür an die 40 Profikämpfe fast. Frei von Wacklern ist seine Karriere nicht verlaufen, immerhin seit über 6 Jahren allerdings ungeschlagen. Seine letzten 3 Kämpfe konnte er vorzeitig für sich entscheiden, nebenbei auch ein paar WBC-Titel erringen. Solche Gürtel sind immer positiv um in den jeweiligen Rankings aufzusteigen. Darunter gab es auch den Erfolg über Kevin Villanueva, ein junger Boxer durchaus mit Ambitionen. So schlecht liest sich das jedenfalls nicht. Torres hat im August letzten Jahres eine knappe Punktniederlage gegen Daniel Valladares hinnehmen müssen. Valladares ist ein stark einzuschätzender Mann, der u.a. auch in der Vergangenheit schon um die IBF-WM geboxt hat. Ansonsten schaut der Kampfrekord weniger leer aus als bei Sandoval. Torres ist auf Platz 28 bei Boxrec gelistet, allerdings im Leicht-Fliegengewicht. Dafür muss er nun 2 Gewichtsklassen aufsteigen, das könnte ein Faktor werden. Ich würde Mal sagen, der Kampf schaut gut aus.


Mittwoch, den 11.05.2022

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Mittwoch, den 11.05.2022


Paul Gallen (12-1-1) vs. Kris Terzievski (10-1-1) Schwergewicht

Eine Veranstaltung von no limit boxing aus Newcastle (Australien). Paul Gallen ist ein populärer Rugbyspieler gewesen der sich nach seiner erfolgreichen Karriere als Profiboxer probiert. Durchaus mit beachtlichem Erfolg. Im letzten Jahr konnte er den Big Daddy aka Lucas Browne in der ersten Runde stoppen. Es folgte der Kampf gegen Justis Huni – welcher durchaus einen kleinen Hype dort eingebracht hat. Huni konnte in der letzten Runde Gallen stoppen, aber vor dem Resultat muss sich Gallen nicht verstecken. Nun wartet Kris Terzievski, gekämpft wird um den australischen Titel. Terzievski hat sich 2019 erfolglos um den Gürtel schon bemüht, damals setze es eine vorzeitige Niederlage gegen Faiga Opelu. Ist jetzt kein Brüller auf dem Papier, aber Gallen hat auch schon seine 40 Jahre. Ich habe dazu folgenden Kommentar gelesen:
You know what’s ridiculous? An actual world class fight (Charlo v Castano) costs half as much on main event as watching a flog of an ex footy player who just fights for a payday. Id pay it for Harry and Nikita but i don’t want my hard earned money going to the flog.
Kommen wir also zur Undercard.


Nikita Tszyu (1-0) vs. Mason Smith (5-0) Superweltergewicht

Nikita (btw – welch ein süßer Name) hätte man früher als den Sohn von Kostya Tszyu vorgestellt, das genügt im Jahr 2022 allerdings nicht mehr. Er ist ebenfalls der Bruder von Tim Tszyu. Viel kann man über seine Karriere noch nicht schreiben, die Erwartungshaltung ist allerdings groß. Mason Smith hat bislang noch keinen Wackler im Kampfrekord stehen. Gut, die besonderen Herausforderungen gab es bisweilen auch noch nicht, dennoch steht er kurioserweise auf Platz 389 in Boxrec. Die benötigten Punkte hat er gegen einen 2-20-2 Mann eingefahren. Nun könnte man sich vielleicht denken, dass jener Mann eventuell bei seinen 2 Erfolgen einen guten Mann überrascht haben könnte, Fehlanzeige. Sofern die Angaben der Wahrheit entsprechen, müsste der Ray Ingram beim Kampf gegen Smith als ein Top 200 Superwelter eingestuft worden sein. Ich begreife das einfach nicht. Tut mir leid, da mangelt es mir scheinbar an mathematischer Brillanz. Kommen wir zum eigentlichen Kampf. Tszyu bestreitet erst seinen zweiten Profikampf, Smith hat darüber hinaus immerhin auch einen Amateurbackground. Die Ansetzung ist in Ordnung.


Sam Goodman (10-0) vs. Fumiya Fuse (11-1) Superbantamgewicht

Goodman war ein ziemlich guter Amateur, ist erst auch noch 23 Jahre jung. Durchaus ein Hoffnungskandidat. Fuse hat dasselbe Alter ebenfalls anzubieten, wird in seiner Karriere nicht geschont. Da stehen schon einige solide Siege im Kampfrekord, auf Boxrec auch schon unter den Top 50 gelistet. Ich kenne ihn zwar nicht, aber sein Problem dürfte wohl der Punch sein. Ein vorzeitiger Erfolg bei 12 Kämpfen mutet nicht bedrohlich an. Dennoch, das ist eine ordentliche Ansetzung zwischen zwei jungen Boxern.

Top Amateur Harry Garside ist auch auf der Undercard vertreten. Auch wenn der Hauptkampf ziemlich austauschbar erscheint, das Gesamtevent macht einen guten Eindruck auf mich.


Donnerstag, den 12.05.2022

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Eduard Troyanovsky (29-3) vs. Rustem Memetov (8-2) Superleichtgewicht

Eine Veranstaltung aus Moskau, MatchTV überträgt erneut. Zuletzt habe ich negative Scoringerlebnisse in Russland hinnehmen müssen. Gleich zwei Hauptkämpfe sah ich konträr gegenüber den Punktrichtern – und teilweise auch den Experten im Ausland. Grund genug also, von einer schwachen Scoringleistung bei mir zu sprechen. Zum Glück bietet dieser Hauptkampf auf dem Papier nur wenig Spielraum auf einen engen Kampf an, deshalb kann ich dort vermutlich auch nicht so falsch liegen.

Troyanovsky kennt man durchaus als Boxfan. Er hat eine beachtliche Karriere hingelegt, hielt auch schon den IBF und IBO-Titel. 2016 verlor er überraschend gegen Julius Indongo per KO in Runde 1. Dort wurde er wirklich kalt erwischt. 2,5 Jahre später versuchte er sich in der World Boxing Super Series und schied etwas überraschend gegen Kiryl Relikh knapp nach Punkten in Japan aus. Spätestens ab dem Kampf merkte man dann schon, dass es für die absolute Elite nicht ausreichen wird. Inzwischen ist der gute Troyanovsky auch schon über 40 Jahre alt. Zuletzt gab es einen wenig überzeugenden Sieg in Weißrussland, gefolgt von einer ziemlich einseitigen Punktniederlage gegen das recht unbeschriebene Blatt Valerii Oganisian. Da wirkte er schon deutlich drüber. In der Theorie könnte also für Memetov einiges rausspringen, doch was hat dieser anzubieten? Er kommt mit der Empfehlung des Gewinns der ukrainischen Meisterschaft im Leichtgewicht. Liest sich gut? Nun ja, das Problem hierbei besteht darin, dass dies im Jahre 2011 gewesen ist! Richtig gelesen. Er hat seit über 10 Jahren keinen Kampf mehr bestritten. Plötzlich holt man ihn aus der Versenkung heraus, keine Ahnung was das soll.

Auf der Undercard ist mit Edgard Moskvichev gegen Sergei Gorokhov noch ein solider Kampf enthalten.


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Angel Acosta (22-3) vs. Janiel Rivera (18-8-3) Fliegengewicht

Eine weitere golden boy-Veranstaltung am Donnerstag, es soll ja nun einiges folgen. Zu sehen folglich auf DAZN. Ein Duell zwischen zwei Puerto-Ricaner. Angel Acosta ist ehemaliger WBO-Weltmeister, verlor den Titel 2019 allerdings gegen Elwin Soto per KO in Runde 12. Auf den Scorecards lag er komfortabel vorne, so schnell kann es gehen. Im letzten Jahr gab es dann eine erneute WM-Chance gegen Junto Nakatani. Das war ein ziemlicher firefight. Acosta hatte eine unfassbar stark blutende Nase, war mehrfach hurt. Konnte allerdings auch Nakatani mit schweren Hänen eindecken, nach 4 Runden verlor er jedoch vorzeitig. Unterhaltsam ist Acosta durchaus. Rivera hingegen kommt aus 5 Niederlagen am Stück. Besonders bedrohlich sind seine letzten beiden Kämpfe, dort verlor er vorzeitig in Runde 1 und 3. Die Vorzeichen stehen also sehr schlecht für Rivera. Ich kann den Kampf auch nicht schönreden. Mir mangelt es einfach an Fantasie, wie es gegen den guten Acosta nicht zu einer vorzeitigen Niederlage reichen soll. Imho ein ziemlich schwacher Hauptkampf, lassen wir uns überraschen.

Victor Morales (15-0-1) vs. Alberto Torres (11-4-3) Federgewicht

Morales blickt auf eine gute Amateurkarriere zurück, ist seit 2016 auch schon Profiboxer und dennoch erst 24 Jahre jung. Die Anlagen für eine gute Karriere sind durchaus vorhanden. Zuletzt gab es allerdings einen kleinen Dämpfer, im AT&T Stadium erfolgte ein Unentschieden gegen den ungeschlagenen Rudy Garcia. Ist sicherlich ein guter Lernprozess gewesen. Torres hat seine letzten 3 Kämpfe allesamt verloren, waren Punktniederlagen. Er wird scheinbar gerne verpflichtet um top prospects herauszufordern, das macht er auch nicht so schlecht. Insgesamt ein Mann, der besser ist als der Kampfrekord vermuten lassen könnte. Solide Ansetzung, obschon Morales natürlich der klare Favorit ist.

Ansonsten ist die weitere Undercard kein Brüller.


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Callum Walsh (2-0) vs. Luis Garcia (3-0) Superweltergewicht

Hier erwartet uns die „Hollywood Fight Nights“ von Tom Loeffler. Das Aushängeschild ist Callum Walsh, der 21-jährige Ire wird zumindest irre promotet. Er hat inzwischen auch eine gute Fanbase in den sozialen Medien, das ist im 21 Jahrhundert auch sehr wichtig für eine große Karriere. Seinen letzten Kampf habe ich auch schon bei den Hollywood Fight Nights gesehen, da gab es einen Erstrundenerfolg. Garcia hat 3x in Tijuana zuvor geboxt, kann man natürlich nicht wirklich bewerten. Ich denke allerdings, dass er besser sein wird als der letzte Walsh-Gegner. Immerhin etwas. Das Ganze gibt es im UFC Fight Pass zu sehen, Abel Sanchez (der ehemalige Golovkintrainer) wird als Co-Kommentator fungieren.


Marco Deckmann (8-1) vs. Jasper McCargo (4-2-2) Halbschwergewicht

Ursprünglich sollte auf der Card Jalan Walker gegen Adan Ochoa kämpfen, zumindest wurde es beworben. Auf Boxrec ist die Ansetzung allerdings nicht mehr zu finden, womöglich fällt sie aus? Schade um diese solide Ansetzung. Dann nehmen wir zur weiteren Vorstellung eben diesen Kampf.

Deckmann ist „the german“ in Hollywood. Hübsches Kerlchen, beachtliche Statur. Den könnte man auch auf Love Island ein paar leere Phrasen dreschen lassen – aber nein, er soll leere Kampfrekorde dreschen. Trainiert wird er von Freddy Roach, die Rahmenbedingungen stimmen definitiv. Seinen letzten Kampf sah ich ebenfalls, da lieferte er eine ordentliche Leistung gegen Victor Fonseca Calderas und gewann vorzeitig innerhalb von 4 Runden. Etwas hüftsteif erscheint er mir schon, dieses kerzengerade Stehen birgt Gefahren. So hat er schon gegen einen absoluten Aufbaugegner 2 Niederschläge hinnehmen müssen. Seitdem orientiert man sich scheinbar um was die Gewichtsklasse anbelangt. Ursprünglich im Cruisergewicht, hat er neulich das Gewicht für das Supermittelgewicht gebracht, nun kämpft er im Halbschwergewicht. McCargo ist schon 34 Jahre alt, kämpft scheinbar nur wenn es etwas Geld zu holen gibt. Er blickt auf eine Amateurkarriere zurück, schlecht ist er definitiv nicht. Im letzten Kampf musste er sich gegen den starken Kubaner Atif Oberlton in der fünften Runde geschlagen geben. Oberlton schaut etwas wie Ugas aus, kann man sich auf Boxrec ja gerne Mal anschauen. Jedenfalls ist diese Niederlage nicht so dramatisch, gegen Deckmann wird er mehr Chancen haben.


Freitag, den 13.05.2022

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Daniele Scardina (20-0) vs. Giovanni De Carolis (30-10-1) Supermittelgewicht

Eine Veranstaltung von Matchroom aus Italien, folglich auf DAZN zu sehen. Im Hauptkampf erwarten uns Scardina und De Carolis. Letzterer ist in Deutschland bestens bekannt. Vor zahlreichen Jahren bestritt er mit Arthur Abraham 12 Runden. Damals ist er eigentlich nur durch den Ring gerannt. Einige Jahre später lieferte er sich mit Feigenbutz zwei harte Kämpfe, es folgte der Gewinn des regulären WBA-Titels. Grund genug als für Sauerland, Tyron Zeuge gegen De Carolis kämpfen zu lassen. Auch dort folgten 2 harte Kämpfe, den letzten verlor De Carolis. Seitdem wurde es still um den Italiener in Deutschland. Zuletzt sorgte er 2019 für Schlagzeilen als er den alten Khoren Gevor nach Punkten in Italien bezwang. Das Urteil soll seeehr kontrovers gewesen sein. Im Anschluss folgte ein Kampf gegen den aktuellen IBO-Titelträger Lerrone Richards, dort wurde er entspannt ausgepunktet. Inzwischen ist der Italiener auch schon 37 Jahre alt, seine Zeit geht vorbei. Mit Scardina wartet nun ein Boxer der voll im Saft steht. Zuletzt gab es einen vorzeitigen Sieg gegen Jürgen Doberstein. Er ist eines der Gesichter von Matchroom Italia.

Es kommt ein wenig drauf an wie auch die Stimmung in der Halle sein wird. Für ein nationales Duell ist das schon keine schlechte Paarung. Allerdings sprechen die Vorzeichen schon für Scardina. Aus deutscher Sicht ist die DAZN-Veranstaltung imho kein Pflichtprogramm. Auf der Undercard boxt u.a. Maxim Prodan.


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Nathaniel Collins (10-0) vs. Jacob Robinson (9-0) Federgewicht

Eine Veranstaltung aus Schottland, live zu sehen auf Fightzone. Al Siesta hat seine Finger im Spiel gehabt was die Ansetzungen angeht, verspricht immer etwas Gutes. Geboxt wird um den Commonwealth-Titel. Collins konnte sich diesen im letzten Jahr über Felix Williams sichern, den knockte er in Runde 3 aus. Im selben Jahr erfolgte noch ein guter Sieg in Runde 9 über Thembani Mbangatha. Collins hat scheinbar auch den Punch für sich entdeckt. Das sind Voraussetzungen um in absehbarer Zukunft ganz oben anzuklopfen. Nun wartet der ungeschlagene Robinson erstmal. Robinson ist Waliser, sein Kampfrekord ist doch ziemlich leer. Er hat zwei etwas bessere Boxer im Rekord stehen, dort erfolgten dann auch ziemlich enge Punkturteile. Collins dürfte schon als klarer Favorit in den Ring steigen. Dennoch erhält Robinson seine große Chance in Schottland, er wird sicherlich einiges dafür geben um sie zu nutzen.

Den Hauptkampf des Abends bestreiten die beiden Damen Hannah Rankin und Alejandra Ayala. Insgesamt eine solide Card aus Schottland.

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Linus Udofia (17-0) vs. Denzel Bentley (15-1-1) Mittelgewicht

Meine Damen und Herren, wir feiern am Freitag Premiere. Das ist die erste Wasserman-Veranstaltung die es auf Channel 5 zu sehen gibt. Kalle Sauerland erobert die Haushalte auf der Insel, wie schön. Mit Spannung ist durchaus dieser historische Termin erwartet, nun muss auch Wasserman liefern. Der britische Markt ist hart umkämpft, die Leute haben hohe Erwartungen.

Der Hauptkampf hat es gleich in sich. Es gab schon die ersten paar trashigen Töne im Vorfeld. Gekämpft wird um den britischen Titel, zumindest glaube ich das. Udofia hat den englischen Titel besessen, den errang er knapp im Jahr 2019 gegen Tyler Denny. Es folgten danach 2 vorzeitige Siege. Sind insgesamt seine drei besten Erfolge in der Karriere. Mit Bentley erwartet Udofia schon ein ehemaliger britischen Meister. Der Warrenschützling konnte den starken Mark Heffron innerhalb von zwei Kämpfen (der erste ging noch Unentschieden aus) besiegen. Das war ein starker Erfolg. Im Anschluss unterlag er allerdings direkt Felix Cash innerhalb von 3 Runden. Nun möchte er seinen Gürtel zurückholen, die Ansetzung erscheint mir ziemlich vielversprechend zu sein. Der Sieger gehört im Anschluss zu den besten Mittelgewichtlern von GB – das bedeutet gute Kämpfe und Zahltage.

Auf der Undercard boxen u.a. Josh Kelly und Harlem Eubank. Es wird von enormer Bedeutung sein, dass sich Wasserman auf Cannel 5 bzw. in GB etablieren kann. Auch für die deutschen Boxer wäre das vom Vorteil, es spricht nämlich nichts dagegen, dass sie auch ihre Einsätze auf Channel 5 erhalten könnten.
 
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Deontay

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Samstag, den 14.05.2022

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Delfine Persoon (46-3) vs. Elhem Mekhaled (15-0) Superfedergewicht

Willkommen im Jahr 2022, wo Floyd Mayweather kämpft…. und keinen scheint es wirklich zu interessieren. Aber für @Omaru ist mir kein Aufwand zu hoch! :)
Dann wollen wir Mal. Er ist wieder zurück! Und es wird wieder money gemacht!! Nachdem er sich gegen irgendwelche Berühmtheiten immerhin prügelte, ist selbst das hier nicht mehr gegeben. Sein nächster Gegner lautet Don Moore. Jetzt werden die Fragen laut, wer ist das denn? Keine Ahnung. Er scheint ein ehemaliger Sparringpartner gewesen zu sein, hat auch ein paar Profikämpfe bestritten. Ist wohl ein Kumpel von Floyd, soll finanzielle Schwierigkeiten haben usw. Als Referenzwert steht wohl ein Gefängnisaufenthalt auf seiner Seite, immerhin. Gekämpft wird in Dubai auf dem Dach bzw. Helikopterlandeplatz eines Hochhauses respektive Hotels. Die wenigen Tickets dort oben sollen wohl bis zu 100.000 $ kosten, alles natürlich extrem exklusiv. Man soll in nächster Nähe den Schweiß von Mayweather ins Gesicht abbekommen – und das Blut von Moore, verlockend. Kommen wir zum Sportlichen.

Persoon ist eine Weltklasseboxerin. Nicht zuletzt kennt man sie von ihrer couragierten Leistung gegen Katie Taylor, da hat sie für mich den ersten Kampf gewonnen. Die gute Delfine ist inzwischen schon 37 Jahre alt, im Herbst ihres Schaffens. Fite bewirbt das Event mit Maiva Hamadouche als Gegnerin, ich bin verwirrt. Nach social media Recherche erschien es mir nicht so, dass Hamadouche kämpfen würde. Ihre Fotos sahen eher nach bequemem Urlaub inklusive Hut aus. Bei Mekhaled hingegen konnte ich ein Post lesen, dass sie ihre Karriere schon für beendet erklärt hat, sie erhalte einfach keine ansprechenden Herausforderungen. Nun die Rolle rückwärts, das Dubai-Angebot ist kurzfristig hereingeflattert. Wenn die Vorbereitungszeit wirklich so gering war, dann gute Nacht. Unter fairen Bedingungen ist die Ansetzung definitiv nicht schlecht.

Ansonsten haben wir noch Badou Jack kämpfen. Auch Anderson Silva gibt sich die Ehre. Ryan Ford wird auch genannt, allerdings hat er auf Twitter geschrieben, dass er niemals einen gültigen Vertrag erhalten habe. Ford wird sicherlich dort also nicht kämpfen.


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Roman Fress (15-0) vs. Armend Xhoxhaj (13-2) Cruisergewicht

Das ist die erste wirkliche SES-Veranstaltung im Jahr 2022, zu sehen im MDR. Die Erwartungshaltung dürfte vielleicht schon gestiegen sein. Nach längerer Abstinenz Mal wieder so richtig krachen lassen, was bekommen wir nun geboten?

Fress ist noch ungeschlagen, in diversen Rankings auch weit oben zu finden. SES versteht es Verbandsarbeit zu leisten. Dadurch kann man sich auch für internationale Kämpfe interessant machen, dazu später mehr. Fress wird 9 seiner letzten 10 Kämpfe in Magdeburg bestreitet haben, da ist selbst Jürgen Brähmer mehr um die Welt gekommen. Ansonsten ist der Kampfrekord für die Nummer 39 der Welt doch ziemlich leer. Sein bester Sieg dürfte gegen Luca D'Ortenzi stammen. War ein knapper Kampf, der Italiener selbst sagt mir nicht viel, ist doch alles ziemlich dünn. Xhoxhaj hingegen sagt mir da schon deutlich mehr. Ich sah ihn letztes Jahr in Polen gegen Masternak kämpfen, da begann er ziemlich forsch. Energetischer Typ, sucht seine Chance in der Offensive. Gegen Masternak hat er etwas Leergeld vielleicht bezahlt, nach gutem Beginn folgte die vorzeitige Niederlage. Im Anschluss konnte er sich im Kosovo die prestigeträchtigen Weltmeisterschaften der Version GBU und WBF sichern. Welch ein grandioser Erfolg für das gesamte Land. Xhoxhaj gefällt mir als Boxer nicht schlecht, er ist allerdings verwundbar. Ich gehe davon aus, dass er Fress gut fordern kann, aber mit der Zeit dann gestoppt wird. Insgesamt jetzt keine schlechte Paarung, für den Hauptkampf aber vielleicht etwas dünn.


Adam Deines (20-2-1) vs. Norbert Dabrowski (24-9-2) Halbschwergewicht

Deines kennt man, er hatte in der jüngeren Vergangenheit auch schon größere Gelegenheiten im Ausland erhalten. Fanlong Meng ist zu nennen, da setzte es in China eine Niederlage über 12 Runden. Im letzten Jahr verlor er in Runde 10 gegen Beterbiev in Russland. Das sind beides sehr starke Männer, die beiden Niederlagen somit kein Beinbruch. Bei SES scheint es ohnehin immer mehr danach zu gehen, dass auf lukrative Auslandsangebote gewartet wird, die Kämpfe in Deutschland sind dann nur der Weg zum Payday. Drabrowski kennt man in Deutschland ebenfalls, 2015 hat er Bösel einen engen Kampf geliefert. Sicherlich ein erfahrener Mann, der vielleicht besser ist als der Kampfrekord vermuten lässt. Was hat er so für Siege stehen? 2016 Marek Matyja die 0 beraubt. Eine Trilogie mit Robert Talarek hat er auch stehen. Knackpunkt, der letzte Talarekkampf war auch sein letzter guter Sieg, das ist inzwischen 4 Jahre her. Ich nehme stark an, dass er sich in der Zwischenzeit nicht vebessert hat.


Tim Vössing (7-0) vs. Maximilian Schnell (5-0) Cruisergewicht

Gekämpft wird um den deutschen Meistertitel (BDB). Wir haben laut Boxrec aktuell mindestens 70 aktive Cruisergewichtler in Deutschland, das ist eine ganze Menge. Warum also nicht mehr um nationale Meisterschaften boxen? Bei vielen reicht es vielleicht nicht für internationale Titel, nicht schlimm. Dann würde ich eben auf die nationalen Titel gehen. Man könnte diesen Titel dauerhaft wirklich wertig halten mit spannenden Duellen, leider ist dies wohl meine exklusive Meinung.
Vössing (23) ist ein Neuzugang bei SES, dem rechnet man wohl eine gute Zukunft aus. Kommt aus Essen, hat bislang auch nur in NRW gekämpft. Zuletzt gab es eine SD, Verbesserungspotential ist definitiv noch vorhanden. Kannst Du mehr zu Vössing sagen, @Tyson2fastFury ? Schnell stammt aus Bonn, die beiden NRWler kämpfen also nun in Sachsen-Anhalt. Zarte 18 Jahre jung, hat seine Profikarriere im Schwergewicht begonnen, nun die neue Ausrichtung im Cruisergewicht. Beide Rekorde sind noch ziemlich leer, ich kenne die beiden auch nicht. Was soll man dazu schreiben? Dennoch ist die Ansetzung in Ordnung. Ein Duell zweier ungeschlagener Boxer, dazu ein solider Gürtel schon so früh in der Karriere. Jetzt müssen die beiden Jungs nur noch liefern.

Auf der restlichen Undercard haben wir noch ein paar interessante Namen zu liefern. Tom Dzemski liefert sich ein Gefecht mit dem ewigen Tomas Adamek. Sein kleiner Bruder Marlon gibt sein Prodidebut. Schwergewicht Umut Camkiran ist im Einsatz, des Weiteren sind auch die beiden jungen Nachwuchshoffnungen Paul Wall und Hamsat Shadalov vertreten. Die beiden kennt man womöglich von der letzten Wassermanveranstaltung aus Berlin. Junge deutsche Boxer mit Potential sind auf der Undercard immer gut aufgehoben.


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Tony Yoka (11-0) vs. Martin Bakole (17-1) Schwergewicht

Schwergewichtsaction aus Paris, Sportforen wird das sicherlich mit Begeisterung verfolgen. Diese Ansetzung sollte es schon im Vorfeld geben, musste allerdings verschoben werden. Auf der einen Seite haben wir den Olympiasieger Yoka, sicherlich ein heißer Kandidat als nächster Weltmeister. Man braucht sich nur die Liste der letzten Olympiasieger anschauen um zu sehen, dass das eine gesunde Einschätzung ist. In der Vergangenheit hat man sich bei Yoka gerne in Deutschland bedient was die Gegner angeht. So finden sich Namen wie Dimitrenko, Wallisch, Hammer oder auch Milas im Kampfrekord von Yoka. Letzterer hat sich übrigens einen netten Kampf mit Yoka geliefert, ging in Runde 7 allerdings dann doch KO.

Mit Bakole erwartet Yoka nun der jüngere Bruder von Ilunga Makabu, seines Zeichen Cruiser-Weltmeister. 2018 musste er noch eine Niederlage gegen Michael Hunter hinnehmen. Fordert man starke Gegner heraus, können auch Mal Niederlagen im Kampfrekord erscheinen, das ist nicht weiter dramatisch. Infolgedessen konnte er Wach, Kevin Johnson und Rodney Hernandez stoppen. Bakole verfügt wirklich über viel Punch, darauf wird sich Yoka einstellen müssen. Zuletzt sah ich Bakole gegen Sergey Kuzmin im Dezember 2020, das war auf der Undercard von AJ-Pulev. Bakole ist ein guter Freund von AJ übrigens. Jedenfalls hat Bakole einen ziemlich dürftigen Eindruck hinterlassen. Er hatte Probleme mit dem Techniker Kuzmin, in den hinteren Runden ging ihm auch etwas die Puste aus. Ich sah den Kampf sehr eng, gegen Yoka muss er sich um ein Vielfaches steigern. Kann er das? Fraglich. Die Puncherchance hat er natürlich, ich persönlich sehe Yoka jedoch als klarer Favorit im Kampf. Dennoch, wenn im Schwergewicht die Nummer 15 (Yoka) gegen die 13 (Bakole) aufeinandertreffen, dann kann man von einer gelungenen Paarung sprechen.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass der Elite-Amateur Sofiane Oumiha seinen zweiten Profikampf bestreiten wird. Er ist bei den olympischen Spielen in Tokio hinter den Erwartungen zurückgeblieben, immerhin konnte er 2021 die Weltmeisterschaft in Belgrad gewinnen. Für diesen Sieg gab es auch 100.000 € aus russischen Geldern.


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Sergey Kovalev (34-4-1) vs. Tervel Pulev (16-0) Cruisergewicht

Triller liefert 2 Cards in dieser Woche, das ist sozusagen die Hauptveranstaltung. Man hat sich einen suboptimalen Termin ausgewählt, denn an Konkurrenzveranstaltungen mangelt es nicht. Grundsätzlich möchte ich Triller eine Chance geben, zuletzt waren die Undercards von Top Rank und Matchroom ziemlich desolat, wenn dort ein neuer Player das Niveau hochhalten könnte, dann wäre es für das gesamte Boxen schon nicht so verkehrt.

Kovalev kennt man natürlich, er war einer der absoluten Superstars des letzten Jahrzehnts. Zuletzt produzierte er allerdings nur noch negative Schlagzeilen. Alkoholeskapaden, körperliche Übergriffe. Die Inhaftierung ist nicht mehr weit, Grund genug also sich auf das Sportliche zu konzentrieren, das kann bekanntlich ja helfen. Der Aufstieg ins Cruisergewicht kann tatsächlich auch eine Chance bedeuten, denn so stark besetzt ist die Gewichtsklasse seit dem Abgang von Usyk und Gassiev nicht mehr. Allerdings müsste Kovalev auch wieder stark performen, davon ist nicht zwingend auszugehen. Er wirkt einfach völlig down. Mit Pulev wartet nun auch ein alter Herr. Trotz seiner 39 Jahre hat er keine Erfolge bei den Profis vorzuweisen. Derweil mangelt es dem kleineren Bruder von Kubrat gewiss nicht an Talent. Bei den Amateuren hat er eine lange – und erfolgreiche Karriere hinter sich. So finden sich zum Beispiel Siege über Lenier Pero und Yamil Peralta im Rekord. Am Ende bleibt er dennoch eine Unbekannte, da er im Profibereich eben keine Herausforderungen erhalten hat. Ich sehe zwar nicht die Notwendigkeit für dieses Duell, allerdings erscheint mir Pulev nicht chancenlos zu sein gegen Kovalev. Vielleicht wird das ein munterer Kampf.


Kubrat Pulev (28-2) vs. Jerry Forrest (26-4-2) Schwergewicht

Ein Pulev kommt selten allein. Kubrat sah man zuletzt im Profiboxen bei seiner Niederlage gegen AJ. Das war sein zweiter Versuch Weltmeister zu werden, mit inzwischen 41 Jahren vermutlich auch sein letzter Versuch. Zuletzt hat er bei Triller sich bei dieser Triad Combat-Geschichte ausprobiert. Das war ein Versuch Boxen und MMA irgendwie zu einen. Gehört so in die Kategorie: Dinge, die die Welt nicht braucht. Rückblickend bleibt mir der Kampf nur deshalb in Erinnerung, weil er Frank Mir stehend KO schlug, der Ref allerdings nichts unternahm und Pulev die Umsichtigkeit bewies, Mir nicht aus dem Leben zu schlagen. Das hätte böse enden können. Nun wird weiter auf Triller gekämpft, solange das Geld stimmt, warum nicht?

Forrest dürfte der Schwergewichtsliebhaber in den letzten Jahren schon häufiger angetroffen haben. Er ist wie ein guter Wein, nun gegen Pulev schon zum edlen Tropfen emporgestiegen. 2019 gab es eine SD-Niederlage bei ShoBox gegen Jermaine Franklin, die Niederlage war eine Robbery. Ein Jahr später lieferte er sich einen sehr engen Kampf gegen Carlos Takam. Es folgten zwei Unentschieden gegen die stark einzuschätzenden Zhilei Zhang und Michael Hunter. Ich hatte Forrest gegen den Top 10 Mann Hunter auch vorne gehabt. Dieser Mann kann nicht nur gegen die Elite bestehen, er kann sie sogar am Rande einer Niederlage bringen. Pulev wird sich mit seinen 41-jahren warm anziehen. Forrest hat sozusagen sein Karriere-Momentum, durch einen Sieg über Pulev, gehört er definitiv zu in die Top 20 des Schwergewichts. Und so ganz unwahrscheinlich ist das gegen einen alten Pulev auch nicht.


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Gilberto Ramirez (43-0) vs. Dominic Bösel (32-2) Halbschwergewicht

Ebenfalls haben wir hier die zweite Veranstaltung von golden boy, folglich auch auf DAZN zu sehen. Die Ansetzung selbst ist für den internationalen Betrachter vielleicht nicht sonderlich spannend, aus nationaler Sicht hingegen ist es schon ein kleiner Hammer. SES versteht es ihre durchschnittlichen Boxer in großen Kämpfen auf der gesamten Welt zu platzieren. Das schaffen sie auch dadurch, weil die jeweiligen Boxer gut in den Rankings der jeweiligen Verbände positioniert sind. So zum Beispiel ist Bösel die Nummer 1 der WBA. In der Theorie könnte das der Pflichtherausforderer von Bivol werden. Was kann man vom Kampf erwarten?

Um es kurz zu halten, ein vorzeitiger Erfolg von Ramirez ist erwartbar. Bösel ging neulich gegen Robin Krasniqi schwer KO. Daraufhin konnte er sich im Rückkampf den IBO-Titel zurückholen. Es war ein enger Kampf, für viele ein sehr kontroverser Kampf. Man kennt die Geschichte, Krasniqi hat Klage eingereicht. Von Betrug war die Rede. Der Manager hat 1 Mio. € zur Verfügung gestellt. Ziemliche Schlammschlacht, aber unabhängig davon, zeigt sich doch eines ganz deutlich, signifikant besser als Krasniqi ist Bösel eben nicht. Er ist einmal KO gegangen, einmal hat er einen knappen Kampf geliefert. Und nun ist Krasniqi weit davon entfernt, ein absoluter Topmann in der Gewichtsklasse zu sein. Ramirez kennt man in Deutschland ebenfalls ganz gut, er hat damals alle Runden gegen Arthur Abraham gewonnen. Das war die typische Abraham-Leistung, den lebendigen Sandsack zu geben.

Da wartet auf Bösel ein technisch guter Mann, der schnell ist, über eine sehr gute Reichweite verfügt, durchaus Punch mitbringt und ein gutes Kinn. Schwächen sehe ich definitiv in der Defensivarbeit, da offenbaren sich einige Lücken. Bösel wird sich beweglich zeigen - und dann in den jeweiligen Momenten auch in die Aktion reinschlagen müssen. Eine wirklich gute Beinarbeit hat er zuletzt aber gegen Krasniqi nicht bewiesen. Wenn Bösel wirklich Ramirez schlagen sollte, dann ist es ein absoluter Kandidat zum upset des Jahres. Ich würde dem maximal 5 % ausrechnen.


William Zepeda Segura (25-0) vs. Rene Alvarado (32-11) Leichtgewicht

Im Co-Mainevent haben wir folgende Paarung. Zepedas letzten Kämpfe habe ich mir allesamt angeschaut. Er ist ein extrem unterhaltsamer Volumepuncher. Deckt dich durchgehend mit Schlägen ein, steht somit auch nur in guten Kämpfen. Starker Mann, den sollte man auf der Rechnung behalten. Alvarado ist ein sehr bekannter Boxer, er kämpft seit vielen Jahren schon gegen starke Männer. Häufig verliert er, manchmal gewinnt er. 2019 gewann er im Rückkampf gegen Andrew Cancio (Alberto Machado-Bezwinger) den wba-regular Titel. Es folgten dann zwei harte Kämpfe gegen Roger Gutierrez. Ich muss gestehen, dass mir die Ansetzung ganz gut gefällt. Zwar ist Zepeda der jüngere, frischere Boxer, allerdings verfügt Alvarado über viel Erfahrung. Mit 33 ist er in der Theorie auch noch nicht sooo alt. Wenn er noch etwas im Tank haben sollte, dann kann das ein netter Actionfight werden.


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Jermell Charlo (34-1-1) vs. Brian Carlos Castano (17-0-2) Superweltergewicht

Hier geht es um alle vier Gürtel im Superweltergewicht. Der letzte undisputed champ war Winky Wright aus dem Jahre 2004. Charlo und Castano haben sich schon beide herausgefordert, der erste Kampf war ein Unentschieden. Schon im März sollte die zweite Paarung stattfinden, allerdings zog sich Castano eine Verletzung zu.

Der erste Kampf war eine ziemliche Granate, kann man nicht anders sagen. Hohes Tempo, ausgeglichenes Geschehen. Castano als Wirbelwind, extrem aktiv, Charlo immer wieder mit harten Händen. Er konnte Castano im Kampf dann auch ordentlich anklingeln. Das war durchgehend eine starke Action. Das Unentschieden war damals für mich ein gerechter Ausgang. In den championship rounds konnte er allerdings nicht mehr ganz das Tempo halten, wodurch Charlo noch an Boden gut gemacht hat. Was kann man nun vom zweiten Kampf der beiden erwarten? Ich würde sagen wollen, exakt dasselbe wie beim ersten Kampf. Man darf sich auf ein tolles und enges Gefecht einstellen, Ausgang ungewiss. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, alles müsste schon bekannt sein. Die Veranstaltung ist wohl kein PPV, das sieht man etwas an der Qualität der Undercard, da gab es schon ein paar bessere Veranstaltungen von der PBC aus.


Jaron Ennis (28-0) vs. Custio Clayton (19-0-1) Weltergewicht

Da haben wir noch ein spannendes Co-Mainevent auf der Veranstaltung. Ennis ist durchaus eine Boxhoffnung, erst 24 Jahre jung. Allerdings kämpft er auch im historisch stark besetzten Weltergewicht, da muss man mächtig Qualität mitbringen um bestehen zu können. Zuletzt gab es überzeugende Siege gegen Sergey Lipinets und Thomas Dulorme, die konnte er jeweils vorzeitig bezwingen. Da merkt man schon wo die Reise hingeht, er ist ein gefährlicher Puncher auch. Clayton hingegen hat seine Karriere in Kanada verbracht, davon habe ich auch kaum etwas gesehen. Seinen Kampf gegen Lipinets hingegen sah ich schon. Das waren zwei verschiedene Ansätze. Lipinets, der nach vorne geht und Druck macht. Clayton wiederum, der auf harte Kontergelegenheiten gewartet hat. Und wenn ich mir das so richtig durch den Kopf gehen lasse, dann hat Clayton ein gutes Repertoire um gegen Ennis zu kämpfen. Er darf sich dort kein Brawl liefern, sondern muss über eine sichere Deckung heraus selbst Aktionen landen. Die Paarung gefällt mir.

Ansonsten sei erwähnt, dass es sich um einen IBF-Eliminator handelt. In der Theorie also um die Pflichtherausforderung von Spence Jr. Auf der weiteren Undercard findet sich Kevin Gonazlez gegen Emanuel Rivera Nieves. Dazu soll auch der ehemalige Bantam-Weltmeister Marlon Tapales kämpfen. Ich finde die Paarungen jetzt aber nicht so stark, dass man sie gesondert vorstellen müsste. Zudem bin ich inzwischen auch ziemlich müde, diese Vorstellung bedeutete wirklich eine Menge Aufwand. Wer also bei der PBC noch etwas nachhaken möchte, kann das ja gerne hinzufügen.


Sonntag, den 15.05.2022

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Hinata Maruta (12-1-1) vs. Reiya Abe (22-3-1) Federgewicht

Nach der PBC habe ich geistig schon ausgecheckt, allerdings erwartet uns noch eine Veranstaltung aus Japan am Sonntag. Die liest sich soweit auch nicht verkehrt. Maruta ist japanischer Meister im Federgewicht, Es imponiert mir sehr, wie wichtig die Japaner diesen Titel scheinbar nehmen. So möchte ich das auch hier in Deutschland erleben. Also nicht, dass in Deutschland die japanische Meisterschaft bejubelt wird, sondern eigene nationale Meisterschaften. Die Meisterschaft konnte sich Maruta im letzten Jahr gegen Ryo Sagawa sichern. Das war ein ziemlich starker Erfolg, inzwischen ist Maruta die Nummer 11 auf Boxrec. Abe hingegen hat schon zweimal erfolglos um die japanische Meisterschaft gekämpft. Ein Draw gegen Minamoto erfolgte eine Niederlage gegen den oben erwähnten Sagawa. Nun also der dritte Anlauf, als Favorit wird er wohl aber nicht in den Kampf gehen. Dennoch, feines Duell um eine nationale Meisterschaft. So sollte das auszuschauen haben.

Auf der Undercard findet sich u.a. noch Masanori Rikiishi gegen Takuya Watanabe. Das könnte auch eine solide Paarung werden.





Eine volle Woche, ich nehme an, dass ihr davon auch so einiges mitnehmen werdet? Was wird im Detail denn angeschaut?
 

Sakaro

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Das ist wieder eine volle Woche, aber manchmal wäre weniger echt mehr:

Positiv ist zu vermerken, dass PBC echt ein bisschen die Kurve gekriegt hat. Charlo vs. Castano II ist sehr nett. Am Anfang war PBC wirklich immer tötlich unausgeglichen gematcht, aber in letzter Zeit haben sie sich ganz klar vor Top Rank geschoben.

Im Gegensatz zu Goldenboy, deren Card am Donnerstag wirklich eine Frechheit ist. Das wäre nur als kostenloser YouTube-Stream zu vertreten, aber nicht als Rechtfertigung für die teurer werden DAZN-Gebühren und ich bin ja schon jemand, der sich gerne Rekorde durchliest und nach einem Lichtblick sucht, aber hier sind die Upset-Chancen in allen Kämpfen wirklich gering. Die komplette B-Seite hat ihre letzten drei Kämpfe verloren und ist dafür eingekauft worden, über die Runden zu gehen. Da möchte ich wirklich nichts herbeireden, nur weil mal eine B-Seite alle 5-6 Kämpfe ein knappes Upset schafft oder mal ein Prospect am Boden hat, nur um dann doch zu verlieren. Zu 90% wird das alles schnarchlangweilig.
Man darf ja auf den Donnerstag-Veranstaltungen gerne Prospects vorstellen, aber dann bitte wie bei der letzten Goldenboy-Donnerstag-Veranstaltung einen ausgeglichen Hauptkampf aufstellen.
-
Die Goldenboy-Veranstaltung am Samstag ist auch nicht besser: Ramirez vs. Boesel ist ein schlechter Witz als Hauptkampf. Zepeda vs. Alvarado ist auch witzlos. Ja, ich weiß Alvarado kommt zum Gewinnen und er kann durchaus boxen. Aber es wird wieder so ein Action-Kampf, bei der die A-Seite zu 95% gewinnt: Gähn
Als dritter Kampf erwartet uns der Kampf, den man lieber am Donnerstag als Main-Event hätte setzen sollen: Ramirez vs. Salvatierra. Beides Prospects, beide haben auf DAZN-Cards gegen Journeymen gewonnen. So ein Kampf muss der Headliner am Donnerstag werden!!!

Die Italien-Card von Matchroom finde ich hingegen ziemlich gut:
Scardina vs. De Carolis ist eine gute Ansetzung. Scardina hat sich eine Schlacht auf Leben und Tod mit Doberstein geliefert, bis dieser sich gesagt hat: "Warte mal, ich bin doch nur Journeyman und muss überhaupt nicht alles geben, um zu gewinnen." Und dann ist er einfach gegen die Ermunterung seiner Ecke nach der vierten Runde auf dem Hocker sitzengeblieben. Das Ganze auch noch im Main-Event auf DAZN.
Ich weiß, die Welt ist ungerecht, aber manchmal stimmt es einfach, dass man seine Chancen nutzen muss. Doberstein war konditionell ziemlich fertig, aber hatte Scardina vor dem Ende des Kampfes mit harten Händen an den Seilen. Da aufzugeben, zerstört die Karriere. Wenn er wieder rausgekommen wäre, hätte er die Chance auf einen KO-Sieg gehabt, oder wäre vielleicht auch selbst KO gegangen. Er hätte aber in einem Slugfest alles gegeben und wäre sofort wieder gebucht worden. So muss er als nächstes wieder im Gym in Koblenz boxen.
Der erste Fehler: Schon in der Vorbereitung nicht an sich glauben und konditionell mäßig zu einem Main-Event bei Matchroom antanzen.
Der zweite Fehler: Dann im Kampf gegen den Willen des Teams aufgeben. Jetzt kann man sagen, dass man ja auch die eigene Gesundheit schützen muss. Ich würde da entgegnen: Dann sollte man nicht Boxer werden, weil der Kampf auch so schon ungesund genug war. Der Kampf war aber auf jeden Fall kein Ausrufezeichen für Scardina.
De Carolis erinnert mich an Chris Algieri: Er hat sich mit harter Arbeit in die erweiterte Weltspitze geboxt und ist jetzt mit 37 Jahren immer noch körperlich topfit vorbereitet. Also das genaue Gegenteil von Doberstein. Mal schauen. :)
Prodan vs. Romero:
Prodan kommt aus seiner ersten Niederlage gegen Marku. Romero aus dem Upset-Sieg gegen den spanischen 21-1-Mann Jonathan Alonso, der unter anderem gegen Mohamed El Marcouchi gewonnen hat. Das passt. (y)
Femina (10-0) vs. Lecca (9-2):
Beide Rekorde super leer, aber es geht um den italienischen Super-Bantam Titel. Das ist doch genau das, was viele für Deutschland fordern. Passt auch. (y)
Romero vs. Cecchi:
Das ist wohl einer der besten Frauen-Kämpfe, die man auf europäischem Niveau außerhalb von UK machen kann. Romero ist nicht die Überboxerin, aber physisch stark und Europameisterin. Sie sollte ihren Titel an das UK-Prospect Amy Timlin abgeben. Timlin wurde von ihr aber so vermöbelt, dass Timlin danach bis jetzt nicht wieder geboxt hat und auch keinen Kampf geplant hat.
Cecchi ist das Prospect und soll jetzt wohl anstatt von Timlin den Titel bekommen. Ihr Rekord ist auch leer, aber sie durfte schon gegen Bec Connolly auf DAZN boxen, ein klares Zeichen dafür, dass Matchroom mit ihr plant. Cecchi musste die gute Bec aber über die Runden bringen und konnte sie nicht ausknocken. (y)
 
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Chancho

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Bösel tut mir fast ein bisschen leid. Sehe das als klares mismatch gegen Ramirez. Vielleicht schafft er es wenigstens über die Runden, das wäre ja schon ein Achtungserfolg.
 

Deontay

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Morgen ab 11 Uhr (vielleicht schon auf Fox Australia ein Fight ab 10:30 Uhr) beginnt die große down under-Show. Ich persönlich finde die Card interessant, allerdings ist der Hauptkampf ein ziemliches Fiasko. Der Punkt ist, dass dieses Event als PPV für 60 australische $ angeboten wird. Das sind umgerechnet ca. 40€ Und für diese unfassbare Summer erhalten wir einen 40 jährigen Rugbyspieler gegen gegen die Nr. 222 auf Boxrec. Eigentlich ist das völlig unbuchbar. Dennoch, die restliche Card ist gut, hoffentlich findet man eine Streammöglichkeit dazu: BoxRec: Event

Wer meine bescheidene Meinung als Geringverdiener nicht teilt, hier die PPV-Optionen.
Gallen v Terzievski - $59.95 | MAIN EVENT

Bösel tut mir fast ein bisschen leid. Sehe das als klares mismatch gegen Ramirez. Vielleicht schafft er es wenigstens über die Runden, das wäre ja schon ein Achtungserfolg.

Mitleid sollte man mit Bösel jetzt vielleicht auch nicht haben, viele Boxer würden liebend gern diese Chance/Payday wahrnehmen. Und auch für Bösel ist es gewissermaßen eine große Chance. Wenn er sie nutzt, dann sehen wir im September noch Bivol vs. Bösel auf der Seebühne von Magdeburg :LOL:

Im Gegensatz zu Goldenboy, deren Card am Donnerstag wirklich eine Frechheit ist. Das wäre nur als kostenloser YouTube-Stream zu vertreten, aber nicht als Rechtfertigung für die teurer werden DAZN-Gebühren und ich bin ja schon jemand, der sich gerne Rekorde durchliest und nach einem Lichtblick sucht, aber hier sind die Upset-Chancen in allen Kämpfen wirklich gering. Die komplette B-Seite hat ihre letzten drei Kämpfe verloren und ist dafür eingekauft worden, über die Runden zu gehen. Da möchte ich wirklich nichts herbeireden, nur weil mal eine B-Seite alle 5-6 Kämpfe ein knappes Upset schafft oder mal ein Prospect am Boden hat, nur um dann doch zu verlieren. Zu 90% wird das alles schnarchlangweilig.
Man darf ja auf den Donnerstag-Veranstaltungen gerne Prospects vorstellen, aber dann bitte wie bei der letzten Goldenboy-Donnerstag-Veranstaltung einen ausgeglichen Hauptkampf aufstellen.

Ja, die DAZN-Card am Donnerstag ist richtig übel. Ich fand die vor 2 Wochen schon nicht gut, allerdings gab es immerhin einen guten Hauptkampf, in der Woche gibt es einfach nichts. Man kämpft im Fantasy Springs Casino, wer soll dort schon groß kommen? Zur Erinnerung, solche Events wurden noch im letzten Jahr dort veranstaltet: BoxRec: Event

Zur Matchroom-Italia Card finde ich es schön, dass Du noch einiges dazu geschrieben hast. Ich persönlich finde diese Italien-Geschichte wenig reizvoll. Das geht an mir ziemlich vorbei, vermutlich werde ich davon auch nicht viel sehen am Freitag. Da sind mir die Matchroom-Spain Events deutlich lieber.
 

Deontay

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Kleiner Ausblick wie die Buchmacher die aktuelle Woche einstufen:
- Das bevorstehende Australien-Mainevent wird eng angesehen. Paul Gallen ist zwar Favorit, aber kein großer.
- auf der Matchroom-Veranstaltung stehen nur massive Mimatches, einzig der Frauenkampf hat gute Aussichten.
- den engsten Kampf sehen die Buchmacher bei der Wasserman-Channel 5 Veranstaltung. Leichte Tendenz zu Udofia, ich sehe eher die Tendenz bei Bentley, den Fight kann man komplett 50-50 sehen. Einschalten lohnt sich!
- Bösel werden wenig überraschend keine Chancen gegen Ramirez eingeräumt.
- Charlo ist Favorit, die Ansetzung natürlich weiterhin spannend.
- Kovalev-Pulev wird noch enger gesehen als Charlo-Castano. Könnte sich also lohnen die beiden Pulev-Fights mitzunehmen.
 

Sakaro

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Du hast auf jeden Fall recht, dass in Spanien auf einem höheren Niveau gekämpft wird, aber ich finde, dass Matchroom sich in Italien auch durchaus Mühe macht:
Romero vs. Cecchí ist für einen Frauenkampf schon top.
Scardina vs. De Carolis ist die italienische Nr. 1 gegen die Nr. 2 im Supermittelgewicht.
Femina vs. Lecca ist die italienische Nr. 2 gegen die Nr. 5 im Superbantamgewicht, wobei die Nr. 1 schon um höhere Titel boxt, die Nr. 3 aus einer Niederlage kommt und die Nr. 4 einen Kampf in den USA angesetzt hat.
Prodan vs. Romero gibt es noch dazu. Für die Italiener gibt es mit Prodan einen größeren Namen, der aus einer Niederlage kommt, der gegen einen Journeyman kämpft, der wiederum aus einem Upset kommt.
Jetzt kann man sagen, dass man sich keine regionalen Veranstaltungen anzuschauen braucht, aber für Italien ist das objektiv wirklich mit das Beste, was man auf die Beine stellen kann.
 
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hirschi

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Samstag, den 14.05.2022

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Delfine Persoon (46-3) vs. Elhem Mekhaled (15-0) Superfedergewicht

Willkommen im Jahr 2022, wo Floyd Mayweather kämpft…. und keinen scheint es wirklich zu interessieren. Aber für @Omaru ist mir kein Aufwand zu hoch! :)
Dann wollen wir Mal. Er ist wieder zurück! Und es wird wieder money gemacht!! Nachdem er sich gegen irgendwelche Berühmtheiten immerhin prügelte, ist selbst das hier nicht mehr gegeben. Sein nächster Gegner lautet Don Moore. Jetzt werden die Fragen laut, wer ist das denn? Keine Ahnung. Er scheint ein ehemaliger Sparringpartner gewesen zu sein, hat auch ein paar Profikämpfe bestritten. Ist wohl ein Kumpel von Floyd, soll finanzielle Schwierigkeiten haben usw. Als Referenzwert steht wohl ein Gefängnisaufenthalt auf seiner Seite, immerhin. Gekämpft wird in Dubai auf dem Dach bzw. Helikopterlandeplatz eines Hochhauses respektive Hotels. Die wenigen Tickets dort oben sollen wohl bis zu 100.000 $ kosten, alles natürlich extrem exklusiv. Man soll in nächster Nähe den Schweiß von Mayweather ins Gesicht abbekommen – und das Blut von Moore, verlockend. Kommen wir zum Sportlichen.

Persoon ist eine Weltklasseboxerin. Nicht zuletzt kennt man sie von ihrer couragierten Leistung gegen Katie Taylor, da hat sie für mich den ersten Kampf gewonnen. Die gute Delfine ist inzwischen schon 37 Jahre alt, im Herbst ihres Schaffens. Fite bewirbt das Event mit Maiva Hamadouche als Gegnerin, ich bin verwirrt. Nach social media Recherche erschien es mir nicht so, dass Hamadouche kämpfen würde. Ihre Fotos sahen eher nach bequemem Urlaub inklusive Hut aus. Bei Mekhaled hingegen konnte ich ein Post lesen, dass sie ihre Karriere schon für beendet erklärt hat, sie erhalte einfach keine ansprechenden Herausforderungen. Nun die Rolle rückwärts, das Dubai-Angebot ist kurzfristig hereingeflattert. Wenn die Vorbereitungszeit wirklich so gering war, dann gute Nacht. Unter fairen Bedingungen ist die Ansetzung definitiv nicht schlecht.

Ansonsten haben wir noch Badou Jack kämpfen. Auch Anderson Silva gibt sich die Ehre. Ryan Ford wird auch genannt, allerdings hat er auf Twitter geschrieben, dass er niemals einen gültigen Vertrag erhalten habe. Ford wird sicherlich dort also nicht kämpfen.


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Roman Fress (15-0) vs. Armend Xhoxhaj (13-2) Cruisergewicht

Das ist die erste wirkliche SES-Veranstaltung im Jahr 2022, zu sehen im MDR. Die Erwartungshaltung dürfte vielleicht schon gestiegen sein. Nach längerer Abstinenz Mal wieder so richtig krachen lassen, was bekommen wir nun geboten?

Fress ist noch ungeschlagen, in diversen Rankings auch weit oben zu finden. SES versteht es Verbandsarbeit zu leisten. Dadurch kann man sich auch für internationale Kämpfe interessant machen, dazu später mehr. Fress wird 9 seiner letzten 10 Kämpfe in Magdeburg bestreitet haben, da ist selbst Jürgen Brähmer mehr um die Welt gekommen. Ansonsten ist der Kampfrekord für die Nummer 39 der Welt doch ziemlich leer. Sein bester Sieg dürfte gegen Luca D'Ortenzi stammen. War ein knapper Kampf, der Italiener selbst sagt mir nicht viel, ist doch alles ziemlich dünn. Xhoxhaj hingegen sagt mir da schon deutlich mehr. Ich sah ihn letztes Jahr in Polen gegen Masternak kämpfen, da begann er ziemlich forsch. Energetischer Typ, sucht seine Chance in der Offensive. Gegen Masternak hat er etwas Leergeld vielleicht bezahlt, nach gutem Beginn folgte die vorzeitige Niederlage. Im Anschluss konnte er sich im Kosovo die prestigeträchtigen Weltmeisterschaften der Version GBU und WBF sichern. Welch ein grandioser Erfolg für das gesamte Land. Xhoxhaj gefällt mir als Boxer nicht schlecht, er ist allerdings verwundbar. Ich gehe davon aus, dass er Fress gut fordern kann, aber mit der Zeit dann gestoppt wird. Insgesamt jetzt keine schlechte Paarung, für den Hauptkampf aber vielleicht etwas dünn.


Adam Deines (20-2-1) vs. Norbert Dabrowski (24-9-2) Halbschwergewicht

Deines kennt man, er hatte in der jüngeren Vergangenheit auch schon größere Gelegenheiten im Ausland erhalten. Fanlong Meng ist zu nennen, da setzte es in China eine Niederlage über 12 Runden. Im letzten Jahr verlor er in Runde 10 gegen Beterbiev in Russland. Das sind beides sehr starke Männer, die beiden Niederlagen somit kein Beinbruch. Bei SES scheint es ohnehin immer mehr danach zu gehen, dass auf lukrative Auslandsangebote gewartet wird, die Kämpfe in Deutschland sind dann nur der Weg zum Payday. Drabrowski kennt man in Deutschland ebenfalls, 2015 hat er Bösel einen engen Kampf geliefert. Sicherlich ein erfahrener Mann, der vielleicht besser ist als der Kampfrekord vermuten lässt. Was hat er so für Siege stehen? 2016 Marek Matyja die 0 beraubt. Eine Trilogie mit Robert Talarek hat er auch stehen. Knackpunkt, der letzte Talarekkampf war auch sein letzter guter Sieg, das ist inzwischen 4 Jahre her. Ich nehme stark an, dass er sich in der Zwischenzeit nicht vebessert hat.


Tim Vössing (7-0) vs. Maximilian Schnell (5-0) Cruisergewicht

Gekämpft wird um den deutschen Meistertitel (BDB). Wir haben laut Boxrec aktuell mindestens 70 aktive Cruisergewichtler in Deutschland, das ist eine ganze Menge. Warum also nicht mehr um nationale Meisterschaften boxen? Bei vielen reicht es vielleicht nicht für internationale Titel, nicht schlimm. Dann würde ich eben auf die nationalen Titel gehen. Man könnte diesen Titel dauerhaft wirklich wertig halten mit spannenden Duellen, leider ist dies wohl meine exklusive Meinung.
Vössing (23) ist ein Neuzugang bei SES, dem rechnet man wohl eine gute Zukunft aus. Kommt aus Essen, hat bislang auch nur in NRW gekämpft. Zuletzt gab es eine SD, Verbesserungspotential ist definitiv noch vorhanden. Kannst Du mehr zu Vössing sagen, @Tyson2fastFury ? Schnell stammt aus Bonn, die beiden NRWler kämpfen also nun in Sachsen-Anhalt. Zarte 18 Jahre jung, hat seine Profikarriere im Schwergewicht begonnen, nun die neue Ausrichtung im Cruisergewicht. Beide Rekorde sind noch ziemlich leer, ich kenne die beiden auch nicht. Was soll man dazu schreiben? Dennoch ist die Ansetzung in Ordnung. Ein Duell zweier ungeschlagener Boxer, dazu ein solider Gürtel schon so früh in der Karriere. Jetzt müssen die beiden Jungs nur noch liefern.

Auf der restlichen Undercard haben wir noch ein paar interessante Namen zu liefern. Tom Dzemski liefert sich ein Gefecht mit dem ewigen Tomas Adamek. Sein kleiner Bruder Marlon gibt sein Prodidebut. Schwergewicht Umut Camkiran ist im Einsatz, des Weiteren sind auch die beiden jungen Nachwuchshoffnungen Paul Wall und Hamsat Shadalov vertreten. Die beiden kennt man womöglich von der letzten Wassermanveranstaltung aus Berlin. Junge deutsche Boxer mit Potential sind auf der Undercard immer gut aufgehoben.


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Tony Yoka (11-0) vs. Martin Bakole (17-1) Schwergewicht

Schwergewichtsaction aus Paris, Sportforen wird das sicherlich mit Begeisterung verfolgen. Diese Ansetzung sollte es schon im Vorfeld geben, musste allerdings verschoben werden. Auf der einen Seite haben wir den Olympiasieger Yoka, sicherlich ein heißer Kandidat als nächster Weltmeister. Man braucht sich nur die Liste der letzten Olympiasieger anschauen um zu sehen, dass das eine gesunde Einschätzung ist. In der Vergangenheit hat man sich bei Yoka gerne in Deutschland bedient was die Gegner angeht. So finden sich Namen wie Dimitrenko, Wallisch, Hammer oder auch Milas im Kampfrekord von Yoka. Letzterer hat sich übrigens einen netten Kampf mit Yoka geliefert, ging in Runde 7 allerdings dann doch KO.

Mit Bakole erwartet Yoka nun der jüngere Bruder von Ilunga Makabu, seines Zeichen Cruiser-Weltmeister. 2018 musste er noch eine Niederlage gegen Michael Hunter hinnehmen. Fordert man starke Gegner heraus, können auch Mal Niederlagen im Kampfrekord erscheinen, das ist nicht weiter dramatisch. Infolgedessen konnte er Wach, Kevin Johnson und Rodney Hernandez stoppen. Bakole verfügt wirklich über viel Punch, darauf wird sich Yoka einstellen müssen. Zuletzt sah ich Bakole gegen Sergey Kuzmin im Dezember 2020, das war auf der Undercard von AJ-Pulev. Bakole ist ein guter Freund von AJ übrigens. Jedenfalls hat Bakole einen ziemlich dürftigen Eindruck hinterlassen. Er hatte Probleme mit dem Techniker Kuzmin, in den hinteren Runden ging ihm auch etwas die Puste aus. Ich sah den Kampf sehr eng, gegen Yoka muss er sich um ein Vielfaches steigern. Kann er das? Fraglich. Die Puncherchance hat er natürlich, ich persönlich sehe Yoka jedoch als klarer Favorit im Kampf. Dennoch, wenn im Schwergewicht die Nummer 15 (Yoka) gegen die 13 (Bakole) aufeinandertreffen, dann kann man von einer gelungenen Paarung sprechen.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass der Elite-Amateur Sofiane Oumiha seinen zweiten Profikampf bestreiten wird. Er ist bei den olympischen Spielen in Tokio hinter den Erwartungen zurückgeblieben, immerhin konnte er 2021 die Weltmeisterschaft in Belgrad gewinnen. Für diesen Sieg gab es auch 100.000 € aus russischen Geldern.


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Sergey Kovalev (34-4-1) vs. Tervel Pulev (16-0) Cruisergewicht

Triller liefert 2 Cards in dieser Woche, das ist sozusagen die Hauptveranstaltung. Man hat sich einen suboptimalen Termin ausgewählt, denn an Konkurrenzveranstaltungen mangelt es nicht. Grundsätzlich möchte ich Triller eine Chance geben, zuletzt waren die Undercards von Top Rank und Matchroom ziemlich desolat, wenn dort ein neuer Player das Niveau hochhalten könnte, dann wäre es für das gesamte Boxen schon nicht so verkehrt.

Kovalev kennt man natürlich, er war einer der absoluten Superstars des letzten Jahrzehnts. Zuletzt produzierte er allerdings nur noch negative Schlagzeilen. Alkoholeskapaden, körperliche Übergriffe. Die Inhaftierung ist nicht mehr weit, Grund genug also sich auf das Sportliche zu konzentrieren, das kann bekanntlich ja helfen. Der Aufstieg ins Cruisergewicht kann tatsächlich auch eine Chance bedeuten, denn so stark besetzt ist die Gewichtsklasse seit dem Abgang von Usyk und Gassiev nicht mehr. Allerdings müsste Kovalev auch wieder stark performen, davon ist nicht zwingend auszugehen. Er wirkt einfach völlig down. Mit Pulev wartet nun auch ein alter Herr. Trotz seiner 39 Jahre hat er keine Erfolge bei den Profis vorzuweisen. Derweil mangelt es dem kleineren Bruder von Kubrat gewiss nicht an Talent. Bei den Amateuren hat er eine lange – und erfolgreiche Karriere hinter sich. So finden sich zum Beispiel Siege über Lenier Pero und Yamil Peralta im Rekord. Am Ende bleibt er dennoch eine Unbekannte, da er im Profibereich eben keine Herausforderungen erhalten hat. Ich sehe zwar nicht die Notwendigkeit für dieses Duell, allerdings erscheint mir Pulev nicht chancenlos zu sein gegen Kovalev. Vielleicht wird das ein munterer Kampf.


Kubrat Pulev (28-2) vs. Jerry Forrest (26-4-2) Schwergewicht

Ein Pulev kommt selten allein. Kubrat sah man zuletzt im Profiboxen bei seiner Niederlage gegen AJ. Das war sein zweiter Versuch Weltmeister zu werden, mit inzwischen 41 Jahren vermutlich auch sein letzter Versuch. Zuletzt hat er bei Triller sich bei dieser Triad Combat-Geschichte ausprobiert. Das war ein Versuch Boxen und MMA irgendwie zu einen. Gehört so in die Kategorie: Dinge, die die Welt nicht braucht. Rückblickend bleibt mir der Kampf nur deshalb in Erinnerung, weil er Frank Mir stehend KO schlug, der Ref allerdings nichts unternahm und Pulev die Umsichtigkeit bewies, Mir nicht aus dem Leben zu schlagen. Das hätte böse enden können. Nun wird weiter auf Triller gekämpft, solange das Geld stimmt, warum nicht?

Forrest dürfte der Schwergewichtsliebhaber in den letzten Jahren schon häufiger angetroffen haben. Er ist wie ein guter Wein, nun gegen Pulev schon zum edlen Tropfen emporgestiegen. 2019 gab es eine SD-Niederlage bei ShoBox gegen Jermaine Franklin, die Niederlage war eine Robbery. Ein Jahr später lieferte er sich einen sehr engen Kampf gegen Carlos Takam. Es folgten zwei Unentschieden gegen die stark einzuschätzenden Zhilei Zhang und Michael Hunter. Ich hatte Forrest gegen den Top 10 Mann Hunter auch vorne gehabt. Dieser Mann kann nicht nur gegen die Elite bestehen, er kann sie sogar am Rande einer Niederlage bringen. Pulev wird sich mit seinen 41-jahren warm anziehen. Forrest hat sozusagen sein Karriere-Momentum, durch einen Sieg über Pulev, gehört er definitiv zu in die Top 20 des Schwergewichts. Und so ganz unwahrscheinlich ist das gegen einen alten Pulev auch nicht.


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Gilberto Ramirez (43-0) vs. Dominic Bösel (32-2) Halbschwergewicht

Ebenfalls haben wir hier die zweite Veranstaltung von golden boy, folglich auch auf DAZN zu sehen. Die Ansetzung selbst ist für den internationalen Betrachter vielleicht nicht sonderlich spannend, aus nationaler Sicht hingegen ist es schon ein kleiner Hammer. SES versteht es ihre durchschnittlichen Boxer in großen Kämpfen auf der gesamten Welt zu platzieren. Das schaffen sie auch dadurch, weil die jeweiligen Boxer gut in den Rankings der jeweiligen Verbände positioniert sind. So zum Beispiel ist Bösel die Nummer 1 der WBA. In der Theorie könnte das der Pflichtherausforderer von Bivol werden. Was kann man vom Kampf erwarten?

Um es kurz zu halten, ein vorzeitiger Erfolg von Ramirez ist erwartbar. Bösel ging neulich gegen Robin Krasniqi schwer KO. Daraufhin konnte er sich im Rückkampf den IBO-Titel zurückholen. Es war ein enger Kampf, für viele ein sehr kontroverser Kampf. Man kennt die Geschichte, Krasniqi hat Klage eingereicht. Von Betrug war die Rede. Der Manager hat 1 Mio. € zur Verfügung gestellt. Ziemliche Schlammschlacht, aber unabhängig davon, zeigt sich doch eines ganz deutlich, signifikant besser als Krasniqi ist Bösel eben nicht. Er ist einmal KO gegangen, einmal hat er einen knappen Kampf geliefert. Und nun ist Krasniqi weit davon entfernt, ein absoluter Topmann in der Gewichtsklasse zu sein. Ramirez kennt man in Deutschland ebenfalls ganz gut, er hat damals alle Runden gegen Arthur Abraham gewonnen. Das war die typische Abraham-Leistung, den lebendigen Sandsack zu geben.

Da wartet auf Bösel ein technisch guter Mann, der schnell ist, über eine sehr gute Reichweite verfügt, durchaus Punch mitbringt und ein gutes Kinn. Schwächen sehe ich definitiv in der Defensivarbeit, da offenbaren sich einige Lücken. Bösel wird sich beweglich zeigen - und dann in den jeweiligen Momenten auch in die Aktion reinschlagen müssen. Eine wirklich gute Beinarbeit hat er zuletzt aber gegen Krasniqi nicht bewiesen. Wenn Bösel wirklich Ramirez schlagen sollte, dann ist es ein absoluter Kandidat zum upset des Jahres. Ich würde dem maximal 5 % ausrechnen.


William Zepeda Segura (25-0) vs. Rene Alvarado (32-11) Leichtgewicht

Im Co-Mainevent haben wir folgende Paarung. Zepedas letzten Kämpfe habe ich mir allesamt angeschaut. Er ist ein extrem unterhaltsamer Volumepuncher. Deckt dich durchgehend mit Schlägen ein, steht somit auch nur in guten Kämpfen. Starker Mann, den sollte man auf der Rechnung behalten. Alvarado ist ein sehr bekannter Boxer, er kämpft seit vielen Jahren schon gegen starke Männer. Häufig verliert er, manchmal gewinnt er. 2019 gewann er im Rückkampf gegen Andrew Cancio (Alberto Machado-Bezwinger) den wba-regular Titel. Es folgten dann zwei harte Kämpfe gegen Roger Gutierrez. Ich muss gestehen, dass mir die Ansetzung ganz gut gefällt. Zwar ist Zepeda der jüngere, frischere Boxer, allerdings verfügt Alvarado über viel Erfahrung. Mit 33 ist er in der Theorie auch noch nicht sooo alt. Wenn er noch etwas im Tank haben sollte, dann kann das ein netter Actionfight werden.


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Jermell Charlo (34-1-1) vs. Brian Carlos Castano (17-0-2) Superweltergewicht

Hier geht es um alle vier Gürtel im Superweltergewicht. Der letzte undisputed champ war Winky Wright aus dem Jahre 2004. Charlo und Castano haben sich schon beide herausgefordert, der erste Kampf war ein Unentschieden. Schon im März sollte die zweite Paarung stattfinden, allerdings zog sich Castano eine Verletzung zu.

Der erste Kampf war eine ziemliche Granate, kann man nicht anders sagen. Hohes Tempo, ausgeglichenes Geschehen. Castano als Wirbelwind, extrem aktiv, Charlo immer wieder mit harten Händen. Er konnte Castano im Kampf dann auch ordentlich anklingeln. Das war durchgehend eine starke Action. Das Unentschieden war damals für mich ein gerechter Ausgang. In den championship rounds konnte er allerdings nicht mehr ganz das Tempo halten, wodurch Charlo noch an Boden gut gemacht hat. Was kann man nun vom zweiten Kampf der beiden erwarten? Ich würde sagen wollen, exakt dasselbe wie beim ersten Kampf. Man darf sich auf ein tolles und enges Gefecht einstellen, Ausgang ungewiss. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, alles müsste schon bekannt sein. Die Veranstaltung ist wohl kein PPV, das sieht man etwas an der Qualität der Undercard, da gab es schon ein paar bessere Veranstaltungen von der PBC aus.


Jaron Ennis (28-0) vs. Custio Clayton (19-0-1) Weltergewicht

Da haben wir noch ein spannendes Co-Mainevent auf der Veranstaltung. Ennis ist durchaus eine Boxhoffnung, erst 24 Jahre jung. Allerdings kämpft er auch im historisch stark besetzten Weltergewicht, da muss man mächtig Qualität mitbringen um bestehen zu können. Zuletzt gab es überzeugende Siege gegen Sergey Lipinets und Thomas Dulorme, die konnte er jeweils vorzeitig bezwingen. Da merkt man schon wo die Reise hingeht, er ist ein gefährlicher Puncher auch. Clayton hingegen hat seine Karriere in Kanada verbracht, davon habe ich auch kaum etwas gesehen. Seinen Kampf gegen Lipinets hingegen sah ich schon. Das waren zwei verschiedene Ansätze. Lipinets, der nach vorne geht und Druck macht. Clayton wiederum, der auf harte Kontergelegenheiten gewartet hat. Und wenn ich mir das so richtig durch den Kopf gehen lasse, dann hat Clayton ein gutes Repertoire um gegen Ennis zu kämpfen. Er darf sich dort kein Brawl liefern, sondern muss über eine sichere Deckung heraus selbst Aktionen landen. Die Paarung gefällt mir.

Ansonsten sei erwähnt, dass es sich um einen IBF-Eliminator handelt. In der Theorie also um die Pflichtherausforderung von Spence Jr. Auf der weiteren Undercard findet sich Kevin Gonazlez gegen Emanuel Rivera Nieves. Dazu soll auch der ehemalige Bantam-Weltmeister Marlon Tapales kämpfen. Ich finde die Paarungen jetzt aber nicht so stark, dass man sie gesondert vorstellen müsste. Zudem bin ich inzwischen auch ziemlich müde, diese Vorstellung bedeutete wirklich eine Menge Aufwand. Wer also bei der PBC noch etwas nachhaken möchte, kann das ja gerne hinzufügen.


Sonntag, den 15.05.2022

20220415_115558.jpg


Hinata Maruta (12-1-1) vs. Reiya Abe (22-3-1) Federgewicht

Nach der PBC habe ich geistig schon ausgecheckt, allerdings erwartet uns noch eine Veranstaltung aus Japan am Sonntag. Die liest sich soweit auch nicht verkehrt. Maruta ist japanischer Meister im Federgewicht, Es imponiert mir sehr, wie wichtig die Japaner diesen Titel scheinbar nehmen. So möchte ich das auch hier in Deutschland erleben. Also nicht, dass in Deutschland die japanische Meisterschaft bejubelt wird, sondern eigene nationale Meisterschaften. Die Meisterschaft konnte sich Maruta im letzten Jahr gegen Ryo Sagawa sichern. Das war ein ziemlich starker Erfolg, inzwischen ist Maruta die Nummer 11 auf Boxrec. Abe hingegen hat schon zweimal erfolglos um die japanische Meisterschaft gekämpft. Ein Draw gegen Minamoto erfolgte eine Niederlage gegen den oben erwähnten Sagawa. Nun also der dritte Anlauf, als Favorit wird er wohl aber nicht in den Kampf gehen. Dennoch, feines Duell um eine nationale Meisterschaft. So sollte das auszuschauen haben.

Auf der Undercard findet sich u.a. noch Masanori Rikiishi gegen Takuya Watanabe. Das könnte auch eine solide Paarung werden.





Eine volle Woche, ich nehme an, dass ihr davon auch so einiges mitnehmen werdet? Was wird im Detail denn angeschaut?
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Omaru

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Willkommen im Jahr 2022, wo Floyd Mayweather kämpft…. und keinen scheint es wirklich zu interessieren. Aber für @Omaru ist mir kein Aufwand zu hoch! :)
Haha oh mein Gott danke ich hatte das Event gar nicht vorm Schirm. Danke dafür. Ich sag mir immer ich gucks nicht an, aber lande dann am Ende des Tages doch vor der Glotze.
Ich hab mich schon vor langer Zeit von Mayweather verabschiedet.
Als er diesen Asiaten auf suspekter weise in der ersten Runde ausgeknockt hat, dachte ich mir „something is rotten in the State of Denmark“. Dann dieser öde Logan Paul Kampf:kopfpatsch:
Guck den nicht an Punkt.

ach fck it


Also @Deontay man sieht sich am 14. Mai auf der Arbeit hahaha beide am scoren ;)
 

Deontay

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Nachts dann wohl das Charlo/Castano Event, das wird sich aber wohl mit Ramirez/Bösel auf DAZN überschneiden, oder ?

Davon ist nicht auszugehen. DAZN überträgt sozusagen eine Stunde vorher, Beginn ist 2 Uhr. Der Hauptkampf wird für 4 Uhr erwartet. Ich nehme stark an, dass Charlo-Castano2 um ca. 5 Uhr laufen wird. Das könnte also gut passen. Wenn Ramirez mit Bösel kurzen Prozess machen sollte, können wir womöglich sogar noch das Co-Mainevent von der PBC mit Ennis mitnehmen :saint::D
Nebenbei läuft noch die Triller-Card, etwas schade, dass die nicht am Freitag oder so läuft. Aber die meisten Tickets werden wohl sowieso wegen dem HipHop battle verkauft, von daher ist es auch nicht so wichtig.

Vielleicht das MDR Event je nachdem was Samstag noch so geht.

Du ziehst den MDR Yoka-Bakole vor? Du bist ja ein wahrer Patriot ;) Vielleicht kriegt man ja beides gut unter einen Hut.

Ansonsten habe ich bei der Vorschau folgendes Event weggelassen: BoxRec: Event
Das sieht vielleicht nicht so spektakulär aus, allerdings finde ich diese Card nicht uninteressant. Im Hauptkampf steht der junge Kajetan Kalinowski, das ist jener Pole, der neulich im Sparring Bösel niederschlug. Den Cristian Lopez sah ich beim letzten Kampf, da hat er einen heftigen Niederschlag zelebriert. Ich nehme stark an, dass sie gewisse Hoffnungen in den Kubaner stecken. Das ist imho eine sehr interessante Ansetzung.
Auch die restliche Card ist eine interessante Propect-Veranstaltung. Wollte ich einfach Mal erwähnt haben :)
 

Lord Krachah

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- den engsten Kampf sehen die Buchmacher bei der Wasserman-Channel 5 Veranstaltung. Leichte Tendenz zu Udofia, ich sehe eher die Tendenz bei Bentley, den Fight kann man komplett 50-50 sehen. Einschalten lohnt sich!

Finde ich auch. Ist der einzige Kampf, den ich für Freitag auf der Liste habe. Gibt oft gute Kämpfe um den britischen Titel und der Kampf ist echt gut gematcht. Leider ohne internationale Übertragung, wenn ich das richtig sehe. Schade.
 

Deontay

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Finde ich auch. Ist der einzige Kampf, den ich für Freitag auf der Liste habe. Gibt oft gute Kämpfe um den britischen Titel und der Kampf ist echt gut gematcht. Leider ohne internationale Übertragung, wenn ich das richtig sehe. Schade.

Ist das erste Event auf Channel 5, vermutlich möchte man das noch exklusiv halten. Ich habe es mit dem VPN versucht, Resultat:
Sorry, but you appear to be trying to stream My5 from behind a VPN or Proxy service, which is not supported.
:´)
Sehr schade, die wenig interessante Undercard soll es wohl kostenlos auf Youtube geben, na toll.

Wird der irgendwo im Tv gezeigt? Reitzt mich auch am meisten.

Bislang lief jede Yoka-Veranstaltung auf Canal+. Ich weiß, dass Österreich auch Canal+ seit März erhalten hat als Streaminganbieter, aber vermutlich wird dort kein Livesport gezeigt? Im TV wird das jedenfalls wohl nicht laufen.
 

Deontay

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Schnell noch der Plan für die heutige Nacht:
-Das Russland-Event läuft schon.
-DAZN ist ab 3 Uhr mit der mäßigen golden boy-Card drauf.
-Die "hollywood fight nights" beginnen ab 4 Uhr im UFC Fight Pass.
 

Waldjunge Horst

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Ich habe es mit dem VPN versucht, Resultat:

Mit Windscribe (10GB kostenlos) funktioniert der Channel 5 Stream.

Bezüglich Yoka denke ich auch, daß man das originale Canal+ France braucht, die ganzen Ableger haben eigenes Programm.
In Polen überträgt TVP Sport, da findet man recht einfach (inoffizielle) Streams.
Übrigens haben die vorher auch die Mayweather-Card in der Vorschau: https://sport.tvp.pl/program-tv?date=2022-05-14

Klasse Vorschau (y)
 
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speedclem

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MAYWEATHER "BOXT" AUF EINER HELIKOPTER-LANDE-PLATTFORM

(ein sack reis in china...)
 
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