Die gute alte Zeit?


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Banned
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Wie kann es sein, dass in der guten alten Zeit Topspieler wie Connors, Borg, McEnroe, Lendl, Becker, Wilander, Edberg nur 5-8 GS-Titel errangen, während danach Sampras oder Federer viel mehr gewannen? Ist das Männertennis heute ausgedünnter und es gibt auf dem Topniveau weniger Breite?
 

Rhaegar

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Gerade keine Zeit für eine sehr ausführliche Antwort, aber es gibt natürlich schon einige Gründe dafür:

-> selten genannt: die Australian Open. Bis in die 90er-Jahre hinein haben viele Topstars oft das Turnier gemieden (wegen der langen Anreise, des geringen Stellenwerts, des Termins etc.). Ein Björn Borg ist dort z.b. nur ein einziges Mal angetreten, Jimmy Connors zur zweimal, selbst Andre Agassi (später vierfacher Champion) trat in seinen ersten sieben, acht Jahren dort nicht an.
-> teilweise sehr unterschiedliche Platzbedingungen: gerade in den 90er-Jahren waren die Platzbeläge so unterschiedlich, dass es als Topspieler schwierig war, auf allen Belägen erfolgreich zu sein. Heute sind die Beläge so aneinander angepasst, dass man kaum mehr einen Unterschied merkt.
 

Francois

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in den 90er-Jahren waren die Platzbeläge so unterschiedlich, dass es als Topspieler schwierig war, auf allen Belägen erfolgreich zu sein. Heute sind die Beläge so aneinander angepasst, dass man kaum mehr einen Unterschied merkt.

Das würde ich auch als Hauptgrund anführen.
 

Rhaegar

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Ich kann mich aber auch nicht erinnern, dass in den 90ern schon so ein Hype um die Anzahl der Major-Siege gemacht wurde. Klar, als Sampras dann Ende der 90er immer näher an Emerson herankam, wurde es zwangsläufig ein Thema. Aber damals wurden die einzelnen Majors ja auch noch sehr unterschiedlich betrachtet. Ein Sieg in Wimbledon war zu der Zeit gefühlt noch zehnmal soviel wert wie der Titelgewinn in Melbourne und insbesondere die Nummer 1 zum Jahresende hatte einen großen Stellenwert. Dass der Rekord nicht so thematisiert wurde, hat sicherlich aber auch damit zu tun, dass Emerson in der GOAT-Diskussion eigentlich nie ein ernsthafter Kandidat war.
 

Jones

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Die Spieler dosieren ihrer Saison heute besser. Früher war die Tour noch zermürbender. Zum Beispiel wurde in Key Biscayne/Miami versucht ein fünftes GS zu organisieren und man hat best of 5 gespielt. Bei Amis war der Titel ein Zeit lang angesehener als die AO. Die Spieler wie Becker und noch älter kennen es auch noch den DC in allen Sätzen Open end zu spielen. Später wurden zumindest die masters noch best of 5 gespielt. Usw
Es gab also jede Menge Reformen die die Tour weniger strapaziös gemacht haben. Dazu kommt eine bessere medizinische Betreuung und plötzlich sind 2 oder 3 Jahre mehr auf Top Niveau möglich. Wenn du dann überlegst die AO haben lange keine Rolle gespielt und die FO waren zum Teil fur Wühler verschrien, so dass manche sich nur auf 2 GS fokussiert haben. Dann wird klar warum heute mehr Siege für einzelne Spieler möglich sind.

Insgesamt war die Fokussierung auf die GS nicht so extrem wie heute. Die AO haben teilweise weniger Punkte gebracht als andere Turniere.
Aus den genannten Gründen sind reine GS vergleiche zwischen Epochen relativ wertlos. Man sollte Wochen als Nummer 1. Turniersiege insgesamt usw immer miteinbeziehen Wenn man mit Zahlen spielen mag.
 
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