Erfolg und deren Auswirkungen auf das Teamgefüge


MaxiKleber

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Vielleicht gab es so einen Thread schonmal, wie es ja alles schonmal gab...
Dennoch: Ich hab bisher 2/3 von Bill Simmons "The book of basketball" gelesen. Und da gab es eine interessante Passage, 1. bzgl. des PERs, dass Shane Battier dort an Stelle 273 oder so wegkommt. Der Autor argumentierte damit, dass Nummern hier nicht alles anzeigen und es Spieler wie Battier zum Gewinnen benötigt wird. Ein anderes Beispiel war Mario Elie. Spieler die ihre Rolle akzeptieren und sich auf die Dinge konzentrieren, die sie gut können. Und keine Ambitionen haben, die die Team-Chemie zerstören und zudem gar nicht zu ihnen passen.
Insbesondere gab es einen längeren Abschnitt dazu, warum es nach einem kurzfristigen Hoch oft bei vielen Teams abwärts geht. Gründe waren dann unter anderem, dass die Spieler sich in ihren Wert gesteigert sehen, mehr Geld wollen, mehr Spielzeit wollen und das alles zu Lasten der Teamchemie geht. Als positives Beispiel wurden die 88-90 Pistons hervorgehoben, wo das Teamgefüge trotz Erfolg stabil blieb. Ich denke da ist sehr viel dran.

Mich würde an dieser Stelle interessieren, welche Spieler ihr als Spieler ansieht, deren Statistiken nicht ihre Wertigkeit fürs Team widerspiegelt, weil sie eben Dinge tun, die in den Statistiken nicht so auftauchen bzw. sie eben keine Stats-Paddler sind.

Als aktuelles Beispiel, wo ein Team Erfolg hat, aber sich das auf das Teamgefüge auswirkt, da sind mir sofort die Knicks eingefallen. Ohne Brunson Verletzung wären sie vielleicht ins Conference Final vorgedrungen. DiVincenzo spielt gute Playoffs, Hartenstein spielt gute Playoffs. Sie haben ein gutes Basisteam. Statt nun besser zu werden, fällt es an zwei Stellen auseinander. DiVincenzo möchte scheinbar mehr Spielzeit, was für Unstimmigkeiten sorgt. Hartenstein sind 72 Millionen Dollar nicht genug, er nimmt lieber über 80 Millionen mit und verlässt ein Team, das ihn überhaupt erst ermöglicht hat, dass er 70 Millionen Dollar wert ist.
Die Knicks haben interessante Veränderungen erzielt, so dass sie am Ende trotzdem gut dastehen können, aber es ging bei dem Thema ja insbesondere darum, warum Teams nicht stabil zusammenbleiben, sondern Erfolg sie oft sprengt, was hier im kleineren Radius auch geschehen ist. Die genauen Hintergründe kenne ich nicht, ich schreib nur, wie es so auf mich wirkte, von dem wenigen was ich mitbekam.
Golden State hat auch so gut funktioniert, weil das Team im Grundgerüst so lange zusammenblieb. Und das wird in der heutigen NBA scheinbar immer seltener. Es sei man findet eben Spieler, deren Ego nicht von Dollarscheinen zugestellt wird. Daher fand ich die Bemerkung von Simmons ganz gut, dass er mit 20 schon in Armut total neben der Spur sich benommen hat und mit genug Geld erst Recht ein Prick gewesen wäre. So ist nicht bloß das Spieltalent entscheiden, sondern die Psyche, wer sich vom Erfolg/Geld nicht den Kopf verdrehen lässt. Nowitzki erschien mir hier immer als positives Beispiel. Der passt aber natürlich nicht in die Kategorie Battier.
Also ich hätte gerne ein bisschen Name-Dropping, welche Spieler in dieser Kategorie unterrated sind, auch wenn das natürlich nur Vermutungen sind und man in den Köpfen nie genau drin steckt.
 
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