Ferrari - Das Ende einer Ära?


karmakaze

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Viele Kritiker und Experten, aber auch viele Fans und Mitarbeiter haben sich eine Menge Zeit gelassen um nicht voreilig Schlüsse zu ziehen. In den Wintertests konnte genauso wie in den ersten Trainings-Stunden von Melbourne genauso gut von einen Pokerspiel Ferrari's ausgegangen werden um die Konkurrenz in falsche Sicherheit zu wiegen. Daraus wurde nichts. Naja, Melbourne hat aber noch keine sehr relevante Aussagekraft, hieß es als nächstes - zu kurze Geraden, zu aerodynamisch anspruchslos um wirkliche Schlüsse zu ziehen. Nach Malaysia können ganz sicher richtige Aussagen getroffen werden und die Hauptaussage des letzten Wochendes war ganz eindeutig: Ferrari hat den Vorsprung mehr als nur eingebüßt. Nun könnte man sagen, dass das nur ein temporärer Effekt ist. Aber, ist das wirklich so? Das letzte Mal als ein Team so sehr von seiner einstigen Dominanz verloren hat, Williams von 1997 auf 1998, war es gleichzeitig auch das Ende dieser Ära. Etwas ähnliches könnte hier also auch passieren.
Wie ihr sicherlich wisst, ich bin kein großer Freund von Ferrari, dennoch versuche ich mich halbwegs objektiv zu äußern. Ferrari ist in meinen Augen alt geworden, mehr nicht. Mit Würde gereift, aber eben doch schon betagt. Das rote Ross kommt nicht mehr in die Gänge, könnte man sagen. Die Elemente, die Ferrari die letzten Jahre haben dominieren lassen, sind dabei sich zurückzuziehen. Allen voran der 7fache Weltmeister Michael Schumacher. Ja, er wird nicht jünger! Dieses Jahr wird er 36 und das ist genau das Alter in dem schon so viele andere große Fahrer nachgelassen haben. Man denkt an die Familie, an seine Karriere danach und schwelgt sicherlich auch in den Erfolgen der Vergangenheit. Wer kann es ihm verübeln? Tatsache ist jedenfalls, dass Schumacher bisher überhaupt nichts zustande gebracht hat. Blass ist er geblieben. Ein Rennunfall mit Heidfeld, für den er nachträglich die Schuld zugewiesen bekam, und ein gloreicher 7. Platz sind das Resultat. Zwar sind die Umstände nicht perfekt, aber sonderlich aggressiv ging er auch nicht gerade vor und von seiner fahrerischen Brillianz ist nichts zu spüren - und das obwohl er ja selbst sagte, dass die Formel 1 dieses Jahr mehr von fahrerischen Merkmalen geprägt werden würde. Auch Barrichello hat sich nicht mit Ruhm bekleckert, aber er war dennoch in der Lage auf das Podest zu fahren. Genauso wie Schumacher und Barrichello, auch schon fast 34, sind auch die anderen Herren gealtert und teilweise nicht mehr dort wo sie vor vielen Jahren begonnen haben an dieser Ära zu arbeiten. Luca Di Montezemolo ist mittlerweile FIAT-Chef und hat gar nicht mehr die Möglichkeiten, geschweige denn die Zeit um direkt einzugreifen. Jean Todt wird ebenfalls bald gehen. Er will sich zurückziehen um genauso wie Ross Brawn und Rory Byrne das viele Geld, in Jahren voller Arbeit angehäuft, und den Ruhestand zu genießen. Dabei gingen sie immerhin mit behutsamer Methodik vor. Nachfolger wurden und werden etabliert um den Erfolg zu halten. Doch, ist das überhaupt möglich? Aldo Costa, Stefano Domenicali und Valentino Rossi sind die angeblichen Kronprinzen. Wie die aber garantieren wollen, dass sie es genauso gut können wie ihre Vorgänger, dass möchte ich zugern wissen. Zurück zur Gegenwart: Derzeit bemüht man sich um Schadensbegrenzung. Der neue Wagen soll bald fertig sein und den wohl zu leicht modifizierten F2004M abzulösen. Gerade dieses Auto ist für mich ein Indiz auf die Trägheit der Crew, die scheinbar etwas abgelenkt ist. Ferrari hat zu wenig getan - Innovationen sind genausowenig vorhanden wie Testkilometer mit vollem Elan. Schumacher und Barrichello (beide mit einem sehr langen Urlaub) begannen sehr spät mit den Tests, Luca Badoer, auch schon über 30, durfte diese Aufgabe sehr lange allein erledigen. Der 2005er-Wagen soll nach seiner Aussage übrigens zwar schneller als der alte sein, dennoch würde er den Rückstand zumindest nicht sofort ganz egalisieren, so Badoer. Ferrari ist aber nicht allein für diese Misere verantwortlich. Ein guter Teil geht auch auf Bridgestone zurück, die derzeit wohl eher "Flintstones" (Niki Lauda) als Reifen backen. Hier hat man sich ähnlich wie Ferrari selbst zu sehr auf die sichere Seite begeben wollen. Doch auch hier, so meine Meinung, muss man auch sehen, dass die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit der vergangenen Jahre zwischen Ferrari und Bridgestone nicht zu fruchten scheint. Schon in Australien war der Nachteil absehbar und dennoch ging man mit fast dem gleichen Reifen zum heißesten Grand-Prix des Jahres. Eile, Aufbruchsstimmung, Besserung? Fehlanzeige!
Doch nicht alles ist so schlimm wie jetzt geschildert. Der "schlafende Riese" ist noch immer sehr fähig. Die Leute, die die Formel 1 die letzen Jahre fast allein bestimmt haben, haben sicherlich nicht über Nacht das Siegen verlernt. Sie haben nur den Wecker nicht hören wollen und müssen jetzt ohne Frühstück zur Arbeit spurten...

Soweit zu meiner Meinung, nun seit ihr gefragt. Bekommt es Ferrari doch noch einmal (vielleicht sogar mehrmals) hin oder ist ihre Zeit abgelaufen?
 
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GitcheGumme

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karmakaze schrieb:
Ferrari hat zu wenig getan - Innovationen sind genausowenig vorhanden wie Testkilometer mit vollem Elan. Schumacher und Barrichello (beide mit einem sehr langen Urlaub) begannen sehr spät mit den Tests, Luca Badoer, auch schon über 30, durfte diese Aufgabe sehr lange allein erledigen. Der 2005er-Wagen soll nach seiner Aussage übrigens zwar schneller als der alte sein, dennoch würde er den Rückstand zumindest nicht sofort ganz egalisieren, so Badoer. Ferrari ist aber nicht allein für diese Misere verantwortlich. Ein guter Teil geht auch auf Bridgestone zurück, die derzeit wohl eher "Flintstones" (Niki Lauda) als Reifen backen. Hier hat man sich ähnlich wie Ferrari selbst zu sehr auf die sichere Seite begeben wollen.

Es stimmt schon, daß man sich aufgrund der Erfolge auf der sicheren Seite befand. Bridgestone trägt allerdings die Hauptschukd an der temporären Misere! Das sind wirklich absolut keine konkurrenzfähigen Reifen!
Aber Ferrari wurde auch durch das neue Reglement und das dadurch umgebaute Auto benachteiligt. Hinzu kam das schlechte Wetter und eben das Reifenproblem. Schon war die Krise und die Kritiker aufgeweckt.
Schumacher fährt meiner Meinung nach immer etwas gelassener. Mit 7 Titeln in der Hinterhand kein Wunder, oder?
Das neue Auto soll auf jeden Fall einen Sprung nach vorne bringen, aber eine Garantie ist es auch nicht. Wir werden sehen, was in Bahrain passiert. Hier will doch Schumi sicherlich seinen Titel verteidigen!

Von Krise würde ich nicht reden. Es sind 19 Rennen. 2 gingen in die Hose, aber Ferrari wäre nicht Ferrari, wenn sie diese lösen könnten.

Übrigens werden alle älter. ;)
 

Fro

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Zumindest sieht man mal, was das mit Abstand beste Auto im Feld wert war. Plötzlich gurkt man nur noch im Mittelfeld rum. :laugh2:
 

karmakaze

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GitcheGumme schrieb:
Es stimmt schon, daß man sich aufgrund der Erfolge auf der sicheren Seite befand. Bridgestone trägt allerdings die Hauptschukd an der temporären Misere! Das sind wirklich absolut keine konkurrenzfähigen Reifen!
Warum hat man aber nichts unternommen? Ferrari hat sehr engen Kontakt zu Bridgestone und keinerlei Testlimitierungen. Wieso hat man nicht ähnlich zu den vergangenen Jahren einfach spezielle Reifentests gemacht um etwas zu finden? Die letzten Jahre klappte es doch auch. Kaum war man mal reifentechnisch unterlegen, begann man hart daran zu arbeiten. Das fehlte bisher. Selbst Sauber hat zwischen den Rennen einige Setup-Dinge verbessern können und war trotz schlechterem Auto genauso schnell wie Ferrari.
Aber Ferrari wurde auch durch das neue Reglement und das dadurch umgebaute Auto benachteiligt.
Bitte erkläre mir das mal. Ich denke, dass Ferrari eigentlich durch das Reglement bevorzugt wurde. Welches Team hatte jahrelang das beste mechanische Grip-Niveau? Welches Team die haltbarsten Motoren? Welches Team konnte mit dem wenigsten Reifenverschleiß auftrumpfen?
Schumacher fährt meiner Meinung nach immer etwas gelassener. Mit 7 Titeln in der Hinterhand kein Wunder, oder?
Bisher habe ich jedenfalls nur Durchhalteparolen wie "Er ist immernoch ergeizig / der alte!" gehört. An seinem Können gibt es nichts zu bemängeln, aber stimmt die Einstellung nachwievor?
Das neue Auto soll auf jeden Fall einen Sprung nach vorne bringen, aber eine Garantie ist es auch nicht. Wir werden sehen, was in Bahrain passiert. Hier will doch Schumi sicherlich seinen Titel verteidigen!
Laut Badoer ist der neue Ferrari nicht ganz 1 Sekunde schneller. Wenn man sich anschaut, dass man in Malaysia 2 Sekunden (im Rennen) langsamer war, ist das noch nicht genug. Wenn die Reifen verbessert werden können, dann haben sie wieder eine Chance, aber auch die anderen Teams machen Fortschritte. Williams will zB zu Beginn der Europa-Saison viele überarbeitete Teile einsetzen.
Übrigens werden alle älter. ;)
Stimmt, aber ich meine, Ferrari ist "überaltert".
 
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Mr. Orange

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Yep, endlich mal wieder ein Thread, in dem man schön diskutieren kann.

Für einen Nachruf auf Ferrari finde ich es noch arg früh. In Melbourne ist Barrichello vom Mittelfeld aus mit dem Übergangsauto Zweiter geworden, in Malaysia spricht einiges dafür, dass Bridgestone tatsächlich verwachst hat. Auch bei, Jordan, zugegebenermaßen kein Toppteam waren die Abstände in Malaysia auffällig größer als in Australien. Wenn ich Melbourne zugrunde lege, kann man sagen: das neue Auto braucht nur 1/2 Sekunde schneller sein, schon ist Ferrari wieder bei der Musik. Und ich bin fest überzeugt, dass Ferrari beim neuen Auto mehr als eine 1/2 Sekunde finden wird.

Allerdings bin ich der letzte, der sich über eine spannendere Saison und einen anderen Weltmeister ärgern würde. Vielleicht tritt jetzt wirklich das ein, was alle schon letztes Jahr geglaubt hatten: dass die anderen Teams sich inzwischen so konsolidiert haben , dass sie Ferrari ernsthaft Konkurrenz machen auch schlagen können. Ich denke letztes Jahr war Ferraris Dominanz auch deshalb so deutlich, weil die beiden Teams mit den größten Verfolgerchancen - McLaren und Williams - beide gepatzt und sich unter ihren Möglichkeiten geschlagen haben. Übrigens würde ich mir, wenn ich bei McLaren wäre, nach diesem Saisonstart die Haare raufen. McLaren hat den Speed, um gegen die Renaults zu kämpfen, und ist bei beiden Rennen nicht mal in die Nähe gekommen.

Ferrari hat allerdings einige sehr riskante Entscheidungen getroffen. Sie haben wieder beschlossen, ihr neues Auto später vorzustellen (was auch der Hauptgrund ist, weshalb sie sich der Testbegrenzung nicht angeschlossen haben) und sie sind mit Bridgestone nun fast ganz alleine. Das ist in der Vergangenheit einige Male gut gegangen, aber es gibt keine Garantie, dass es erneut so läuft. Taktische Entscheidungen sind immer nur so "genial" wie es die Konkurrenz zulässt. Das größte Problem dabei, ist aber die Wirkung auf die Öffentlichkeit: durch ihre Weigerung, der sinnvollen Testbeschränkung beizutreten, haben sie sich in ein Unrecht gesetzt, aus dem sie in der öffentlichen Meinung nicht mehr herauskommen werden. Das schlimmste für die F1 wäre, wenn Ferrari dieses Jahr nach dem Boykott der Testbeschränkung noch den Titel holen würde - das würde niemand akzeptieren. Man kann dem Rennsport nur wünschen, dass es eines der anderen Teams diesmal packt.

Zu Schumi: ja richtig, irgendwann zwischen 35 und 40 lässt bei allen der Speed nach, man weiß nur nicht genau, wann. Die beiden bisherigen Rennen sind aber einfach nicht aussagekräftig. Warten wir noch 2-3 Rennen mehr.

Die ganzen Reaktionen zeigen doch nur, wie verwöhnt man bei Ferrari ist. Für zwei Rennen läuft es mal nicht, schon geht die Welt unter. :rolleyes: Ich hoffe, dass die Welt bei einigen Teams noch etwas öfter untergeht, dann gibt es auch wieder eine spannendere Saison. :teufel:

P.S. Diese ganzen Spekulationen, wer durch das Reglement benachteiligt oder bevorzugt wurde, kann ich nicht mehr hören. Fakt ist: jede Saison ist neu und die technischen Regeln sind für alle gleich. Alle Werksteams haben genügend Kapazitäten, sich daran anzupassen, und die Kleinen schaffen es manchmal auch. Wenn Ferrari es dieses Jahr nicht packt, dann deshalb, weil sie falsche Entscheidungen getroffen haben oder sonstige Fehler machen - genauso wie McLaren und Williams 2004 falsche Entscheidungen getroffen haben und ihre Konkurrenzfähigkeit aus dem Vorjahr wieder verspielt haben. So it goes.
 
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arki19

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GitcheGumme schrieb:
Von Krise würde ich nicht reden. Es sind 19 Rennen. 2 gingen in die Hose, aber Ferrari wäre nicht Ferrari, wenn sie diese lösen könnten.


ich seh das genauso! ich mein, es sind noch 17 rennen, und das ist wahrlich genug zeit um den 8. weltmeistertitel einzufahren!
 

karmakaze

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Mr. Orange schrieb:
Yep, endlich mal wieder ein Thread, in dem man schön diskutieren kann.
Freut mich!
Für einen Nachruf auf Ferrari finde ich es noch arg früh. In Melbourne ist Barrichello vom Mittelfeld aus mit dem Übergangsauto Zweiter geworden, in Malaysia spricht einiges dafür, dass Bridgestone tatsächlich verwachst hat. Auch bei, Jordan, zugegebenermaßen kein Toppteam waren die Abstände in Malaysia auffällig größer als in Australien. Wenn ich Melbourne zugrunde lege, kann man sagen: das neue Auto braucht nur 1/2 Sekunde schneller sein, schon ist Ferrari wieder bei der Musik. Und ich bin fest überzeugt, dass Ferrari beim neuen Auto mehr als eine 1/2 Sekunde finden wird.
Wie viele Strecken braucht man denn noch um zu sagen, dass die Dominanz dahin ist. Darum geht es mir ja, ich sage doch nicht, dass sie nicht gewinnen können - ich sage, dass sie es schwer haben. Letztes Jahr brauchten sie nur ein fehlerfreies Rennen abzuliefern und konnten ab 2/3 des Rennens das Material schonen, dieses Jahr sieht es ganz anders aus. Auch wenn der Vergleich hinken mag, aber es ist in etwa so wie wenn Valentino Rossi auf einmal wie ein wilder für Podiumsplätze fighten muss. Die anderen Team schlafen aber auch nicht. Derzeit hat man nach Aussagen einiger Experten einen Nachholbedarf von mindestens 1 Sekunde, wohlgemerkt um den Rückstand nur aufzuholen. Bis zur einstigen Dominanz sind es mindestens deren 2. Da ist, wie gesagt, noch nicht eingerechnet, dass die anderen auch Fortschritte machen. Selbst Renault hat Probleme, von McLaren und BMW nicht zu sprechen. Die bauen zwar kein komplett neues Auto, aber wer kann schon mit Sicherheit sagen, dass der neue Ferrari, wohlgemerkt nicht von Rory Byrne designed, soviel besser ist als die anderen Wagen?
Ferrari hat allerdings einige sehr riskante Entscheidungen getroffen. Sie haben wieder beschlossen, ihr neues Auto später vorzustellen (was auch der Hauptgrund ist, weshalb sie sich der Testbegrenzung nicht angeschlossen haben) und sie sind mit Bridgestone nun fast ganz alleine. Das ist in der Vergangenheit einige Male gut gegangen, aber es gibt keine Garantie, dass es erneut so läuft. Taktische Entscheidungen sind immer nur so "genial" wie es die Konkurrenz zulässt. Das größte Problem dabei, ist aber die Wirkung auf die Öffentlichkeit: durch ihre Weigerung, der sinnvollen Testbeschränkung beizutreten, haben sie sich in ein Unrecht gesetzt, aus dem sie in der öffentlichen Meinung nicht mehr herauskommen werden. Das schlimmste für die F1 wäre, wenn Ferrari dieses Jahr nach dem Boykott der Testbeschränkung noch den Titel holen würde - das würde niemand akzeptieren. Man kann dem Rennsport nur wünschen, dass es eines der anderen Teams diesmal packt.
Perfekt beschrieben! Wo soll ich unterschreiben? ... :)
Die ganzen Reaktionen zeigen doch nur, wie verwöhnt man bei Ferrari ist. Für zwei Rennen läuft es mal nicht, schon geht die Welt unter. :rolleyes: Ich hoffe, dass die Welt bei einigen Teams noch etwas öfter untergeht, dann gibt es auch wieder eine spannendere Saison. :teufel:
Stimmt! Die Sorgen von Ferrari bzw. Schumacher möchte ich haben... *träum*
P.S. Diese ganzen Spekulationen, wer durch das Reglement benachteiligt oder bevorzugt wurde, kann ich nicht mehr hören. Fakt ist: jede Saison ist neu und die technischen Regeln sind für alle gleich. Alle Werksteams haben genügend Kapazitäten, sich daran anzupassen, und die Kleinen schaffen es manchmal auch. Wenn Ferrari es dieses Jahr nicht packt, dann deshalb, weil sie falsche Entscheidungen getroffen haben oder sonstige Fehler machen - genauso wie McLaren und Williams 2004 falsche Entscheidungen getroffen haben und ihre Konkurrenzfähigkeit aus dem Vorjahr wieder verspielt haben. So it goes.
Da fühle ich mich etwas von dir ans Bein gepisst... Was soll man denn sonst herleiten? Wie Thomas Bayes, der große Statistiker und Mathematiker, schon sagte: "Future is just the sum of past events." Ferrari war bisher am ehesten in der Lage sich auf Regeländerungen einzustellen und mit der Möglichkeit ohne Limitierungen zu testen (welche ich nicht gutheiße) haben sie auch die Fähigkeit sich schnell anzupassen. Bisher haben sie das auch geschafft, aber wie ich mit meinem Eingangstext verdeutlichen wollte, irgendwie glaube ich, dass die Luft jetzt langsam raus ist aus dem alten Gaul. Trotzdem muss man ja darüber sprechen dürfen. Die gravierenden Änderungen dieser Saison sehe ich aber irgendwie in Bereichen wo Ferrari bisher Vorteile hatte. Der Motor galt jahrelang als sehr haltbar, die Kooperation mit dem Reifenpartner klappte ebenfalls lange hervorragend und der fehlende Grip soll ja angeblich die fahrerische Seite mehr zum Vorschein bringen und da sind ja die treuen Schumi-Fans der Ansicht, dass Schumacher da ein großes Plus haben soll...
 

GitcheGumme

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karmakaze schrieb:
Bitte erkläre mir das mal. Ich denke, dass Ferrari eigentlich durch das Reglement bevorzugt wurde. Welches Team hatte jahrelang das beste mechanische Grip-Niveau? Welches Team die haltbarsten Motoren? Welches Team konnte mit dem wenigsten Reifenverschleiß auftrumpfen?
Ich beziehe das eher auf die sichtbaren Veränderungen, sprich Heckveränderung. Scheinbar hat sich die Modifikation am alten Auto nicht so bewährt, wie bei einem neuen Auto. Daher sehe ich hier eine Benachteiligung, obwohl man ja ein neues Auto gebaut hat. Temporär jedoch Benachteiligung.

karmakaze schrieb:
Freut mich!
Derzeit hat man nach Aussagen einiger Experten einen Nachholbedarf von mindestens 1 Sekunde, wohlgemerkt um den Rückstand nur aufzuholen. Bis zur einstigen Dominanz sind es mindestens deren 2. Da ist, wie gesagt, noch nicht eingerechnet, dass die anderen auch Fortschritte machen.
Also mal ehrlich, wo ziehst du denn deine angeblichen Experten her?
Ist das deine eigene Einschätzung oder was?
2 Sekunden nie im Leben. Das wird auf anderen Strecken wieder anders sein. Wenn du die Temperaturen in Malaysia gesehen hast und welche Reifen mehr abgenutzt waren, kannst du dir ja sicherlich leicht herleiten, woher der große Rückstand im Rennen kam.

Paß auf in Europa ist der Rückstand weniger als 1 Sekunde und mit dem neuen Auto ausgeglichen!
 
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karmakaze

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GitcheGumme schrieb:
Ich beziehe das eher auf die sichtbaren Veränderungen, sprich Heckveränderung. Scheinbar hat sich die Modifikation am alten Auto nicht so bewährt, wie bei einem neuen Auto. Daher sehe ich hier eine Benachteiligung, obwohl man ja ein neues Auto gebaut hat. Temporär jedoch Benachteiligung.
Das ist eine interessante Meinung. Du könntest damit Recht haben, dennoch ändert das nichts daran, dass Ferrari die Zeichen der Zeit verschlafen hat.
Also mal ehrlich, wo ziehst du denn deine angeblichen Experten her?
Ist das deine eigene Einschätzung oder was?
2 Sekunden nie im Leben. Das wird auf anderen Strecken wieder anders sein. Wenn du die Temperaturen in Malaysia gesehen hast und welche Reifen mehr abgenutzt waren, kannst du dir ja sicherlich leicht herleiten, woher der große Rückstand im Rennen kam.
Paß auf in Europa ist der Rückstand weniger als 1 Sekunde und mit dem neuen Auto ausgeglichen!
Das sind nunmal die landläufigen Meinungen - nicht aber unbedingt meine. Ich denke, dass Ferrari derzeit mindestens einen Rückstand von 0,5 Sekunden hat, mindestens. Auf einer weniger anspruchsvollen Strecke (Melbourne) war es im Schnitt etwas weniger, auf einer sehr anspruchsvollen Strecke (Malaysia) vielleicht etwas mehr. Natürlich sind das erst 2 Rennen, die Tendenz ist aber deutlich. Ferrari wird ganz sicher aufholen können, doch 1-2 Sekunden sind jede Menge Holz und die Dominanz ist ersteinmal ganz eindeutig dahin. Das ist der Stand der Dinge und wenn man sich die Qualifiing-Zeiten und Renn-Runden-Zeiten so anschaut, dann ist das noch leicht untertrieben. Es kann durchaus sein, dass es nicht so schlimm ist, aber wenn man sich anschaut wie es vorheriges Jahr bei diesen beiden Strecken war, dann ist ein Rückstand von 2 Sekunden zur einstigen Dominanz gar nicht so abwegig.
Als kleines Rechenbeispiel zum Beweis (beste Rennrunden):

msc 2005 mel 1:26:536
alo 2005 mel 1:25:683 diff: 0,847

msc 2005 mal 1:36:982
alo 2005 mal 1:35:899 diff: 1,083

msc 2004 mel 1:24:125
alo 2004 mel 1:25:086 diff: -0,961

msc 2004 mal 1:34:819
alo 2004 mal 1:35:888 diff: -1,069

msc 2004/2005 total diff mel: 2,411
alo 2004/2005 total diff mel: 0,597 diff: 1,814

msc 2004/2005 total diff mal: 2,163
alo 2004/2005 total diff mal: 0,011 diff: 2,152

median (1,814;2,152): 1,983

all values in seconds

q.e.d.

(msc = Michael Schumacher, alo = Fernando Alonso, mel = Melbourne, mal = Malaysia, diff = Difference/Abstand, total diff = Abstand total, median = Mittelwert)

Wenn du mich fragst, das ist wirklich sehr schwer, selbst mit einem neuen Ferrari, aufzuholen...
 
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karmakaze

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Ein gutes Interview mit Barrichello will ich euch nicht vorenthalten. Viel Spass beim Lesen!

Barrichello: "Bridgestone weiß, was zu tun ist"
(F1Total.com) - Freud und Leid liegen manchmal nur zwei Wochen auseinander. Nach dem Australien-Grand-Prix, als sich Rubens Barrichello noch auf den zweiten Rang nach vorn arbeitete, glaubte der Brasilianer noch an intakte Titelchancen und eine gute Saison. Zwei Wochen später in Malaysia bekam er die Grausamkeit der Formel 1 zu spüren. Zwar hinterließ er insgesamt einen stärkeren Eindruck als Michael Schumacher, aber das Rennen beendete er vorzeitig - keine Punkte, Ferraris Formkurve in Sepang zeigte steil bergab.

Schon am Dienstag nach dem Malaysia-Grand-Prix saß Barrichello in Mugello am Steuer des Ferrari F2005, der nun doch in Bahrain sein Debüt feiern wird. Vor diesem Rennen jettete er allerdings zurück in seine Heimatstadt Sao Paulo, wo er die stressigen Tage noch einmal Revue passieren ließ. "Wir wussten nicht genau, wo wir stehen, bis wir in das Rennen gegangen sind", erklärte er. "Das Qualifying lief nicht gut und wir bemerkten, dass wir ein Problem auf neuen Reifen hatten."

"Wir haben aber nicht erwartet, dass das Qualifying dann so schlecht laufen würde", zeigte er sich auch noch im Nachhinein enttäuscht. "Am Sonntag schien es unserer Konkurrenz auch besser zu ergehen. Aber wenn ich das Problem im Rennen nicht bekommen hätte, dann wären wir sicher unter die besten Sechs gefahren." Auch wenn sich der Brasilianer für die weichere Reifenmischung von Bridgestone entschied, so glaubt er nicht, dass darin seine Probleme begründet waren.

"Wenn ich das Rennen noch einmal fahren müsste, dann würde ich wieder die gleiche Reifenwahl treffen", erklärte er. "Ich habe die Pneus geschont und konnte eine ordentliche Pace halten. Schade war, dass ich drei Runden vor meinem Boxenstopp hinter (Mark) Webber steckte, der anderthalb Sekunden langsamer war. Es war schwierig, ihn zu überholen. Nach dem Stopp wurde die Balance schlechter und die Ingenieure sahen in der Telemetrie eine große Veränderung der Aerodynamik (durch eine Beschädigung des Heckflügels). Ich konnte nichts tun, mein Auto übersteuerte 15 Runden lang sehr stark, was die Reifen einfach vollkommen überforderte."

Auch Barrichello bestätigte aber, dass die Reifen nicht der alleinige Schwachpunkt Ferraris in Malaysia war. "Wir fuhren den F2004M und wir wussten, dass es wohl das härteste Rennen des Jahres werden würde, wenn wir mit dem alten Auto nach Sepang gehen. Natürlich hatten wir ein Reifenproblem, aber das ist nicht nur Bridgestones Fehler. Man muss das komplette Paket im Auge haben. Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen. Nun müssen wir die Köpfe zusammenstecken, damit es wieder funktioniert."

Für wieder ansteigenden Optimismus sorgte dann der Test des F2005 in Mugello. "Das neue Auto ist schneller", so Barrichello ohne Umschweife. "Besonders aufregend ist es, damit durch Hochgeschwindigkeitskurven zu fahren. Beim Bremsen ist es besser. Meine ersten Eindrücke in Mugello waren wirklich positiv und das Auto zauberte ein Lächeln in mein Gesicht. Mit dem F2005 können wir die Gegner wieder herausfordern."

An einen weiteren Leistungstiefpunkt in Bahrain mag Barrichello nicht glauben, nicht nur wegen des neuen Autos. "Im vergangenen Jahr waren wir in Bahrain konkurrenzfähig, haben das Rennen mit einer halben Runde Vorsprung gewonnen, wir sollten uns also besser schlagen als noch in Malaysia. Wir müssen doch nur darauf schauen, wie wir uns in Melbourne geschlagen haben. Das war für uns vom Anfang bis zum Ende ein sehr gutes Wochenende."

Auch Bahrain soll die Freude wieder zurückkehren lassen. "Der Kurs ist nicht einfach für das Überholen", so Barrichello. Aber zunächst müssen die Probleme, die zweifelsohne vorhanden sind, aus der Welt geschafft werden. An den Fähigkeiten von Bridgestone hat er dabei keine Zweifel. "Bridgestone weiß, was zu tun ist. Man sollte an 2003 erinnern, als sie auch ein Problem hatten und sich sehr gut erholt haben. Die Reifen müssen sich verbessern und auch sonst muss viel getan werden, aber ich bin sicher, dass Bridgestone die Situation wieder umdrehen kann."


Original-Link: http://www.f1total.com/news/05032509.shtml
 

Mr. Orange

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@ karmakaze:

Wie viele Strecken braucht man denn noch um zu sagen, dass die Dominanz dahin ist. Darum geht es mir ja, ich sage doch nicht, dass sie nicht gewinnen können - ich sage, dass sie es schwer haben. Letztes Jahr brauchten sie nur ein fehlerfreies Rennen abzuliefern und konnten ab 2/3 des Rennens das Material schonen, dieses Jahr sieht es ganz anders aus. Auch wenn der Vergleich hinken mag, aber es ist in etwa so wie wenn Valentino Rossi auf einmal wie ein wilder für Podiumsplätze fighten muss. Die anderen Team schlafen aber auch nicht. Derzeit hat man nach Aussagen einiger Experten einen Nachholbedarf von mindestens 1 Sekunde, wohlgemerkt um den Rückstand nur aufzuholen. Bis zur einstigen Dominanz sind es mindestens deren 2. Da ist, wie gesagt, noch nicht eingerechnet, dass die anderen auch Fortschritte machen. Selbst Renault hat Probleme, von McLaren und BMW nicht zu sprechen. Die bauen zwar kein komplett neues Auto, aber wer kann schon mit Sicherheit sagen, dass der neue Ferrari, wohlgemerkt nicht von Rory Byrne designed, soviel besser ist als die anderen Wagen?

Naja, dass Ferrari mit dem Übergangswagen dominieren würde, hatte ich eigentlich auch nicht erwartet. Deine Zeitenvergleiche unten stimmen zwar, sind aber deswegen beschränkt aussagekräftig. Und was den neuen Wagen angeht, bin ich eben gegenüber solchen ersten Aussagen, dass er 1/2 bis 1 Sekunde schneller sei noch etwas vorsichtig. Die stammen noch aus einem sehr frühen Teststadium. In den letzten Jahren waren die Entwicklungssprünge zwischen den Jahren deutlich größer. Wenn Ferrari mit dem F2005 wirklich nur so wenig Zeit findet, bin ich gern bereit von einer Krise zu sprechen, aber bevor die Kiste bei einem Rennen auftaucht, bin ich halt noch zurückhaltend.
Ich bin dann bereit anzuerkennen, dass Ferrari seine Dominanz verloren hat, wenn der neue Wagen nicht mehr dominiert (wogegen ich bekanntlich auch nichts hätte ;) )

Da fühle ich mich etwas von dir ans Bein gepisst... Was soll man denn sonst herleiten? Wie Thomas Bayes, der große Statistiker und Mathematiker, schon sagte: "Future is just the sum of past events." Ferrari war bisher am ehesten in der Lage sich auf Regeländerungen einzustellen und mit der Möglichkeit ohne Limitierungen zu testen (welche ich nicht gutheiße) haben sie auch die Fähigkeit sich schnell anzupassen. Bisher haben sie das auch geschafft, aber wie ich mit meinem Eingangstext verdeutlichen wollte, irgendwie glaube ich, dass die Luft jetzt langsam raus ist aus dem alten Gaul. Trotzdem muss man ja darüber sprechen dürfen. Die gravierenden Änderungen dieser Saison sehe ich aber irgendwie in Bereichen wo Ferrari bisher Vorteile hatte. Der Motor galt jahrelang als sehr haltbar, die Kooperation mit dem Reifenpartner klappte ebenfalls lange hervorragend und der fehlende Grip soll ja angeblich die fahrerische Seite mehr zum Vorschein bringen und da sind ja die treuen Schumi-Fans der Ansicht, dass Schumacher da ein großes Plus haben soll...

Ich wollte dir sicher nicht ans Bein pissen :wavey: . Das ging schon auch in die andere Richtung. ;) Klar, das Team, das mit den alten Regeln am kompetentesten ist, ist auch Favorit, mit den neuen Regeln am kompetentesten umzugehen (ohne Garantie natürlich). Dass aber die Regeländerungen als solche Ferrari benachteiligen oder bevorzugen, sehe ich eben nicht. Die Schritte von Saison zu Saison sind allgemein groß und der Vorsprung, den man mitnimmt ist vorallem einer des Know-hows.
Die wichtigste technische Änderung, dass der Motor 2 Rennen halten muss, war für jeden eine Herausforderung. Gute oder schlechte Zuverlässigkeit in der Vorsaison, ist bei einer Verdoppelung der Laufleistung nicht sehr aussagekräftig. Jeder musste darauf reagieren. BMW z.B. hat die Entwicklung eines kommplett neuen Motors eingestellt und lieber den alten weiterentwickelt. Renault war offenbar weit genug, um auch den neuen Motor anzupassen (und hat damit das letzte große Manko zur Konkurrenz geschlossen).
Ähnliches gilt für die Aerodynamik. Eine so deutliche Reduktion war für alle eine Herausforderung. Die einzige Benachteiligung ist vielleicht, dass Ferrari die alte Taktik erschwert wurde, die Saison mit einem noch halbwegs konkurrenzfähigen Vorjahresauto zu beginnen. Aber niemand hat Ferrari gezwungen, wieder so vorzugehen. Es war eine taktische Entscheidung, 1-2 Monate länger zu entwickeln, um den Rest der Saison wieder ein überlegenes Auto zu haben. Und ob das aufgeht, sehen wir in Bahrain.
 

Allen

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Thema Schumacher:
Meiner Meinung nach kommt jetzt das zum Vorschein, was man früher schon erahnen konnte. Er ist weder ne Ausnahme noch ist er der beste Fahrer der Formel1. Das beste Auto hat eine fahrerische Überlegenheit suggeriert, die nun wirklich zu keiner Zeit gegeben war. Vorne mit einem überlegenen Auto rausgondeln kann jeder Toppilot, da brauchts keinen der 50 Millionen Euro im Jahr absahnt.
Und da bin ich beim Punkt den mich am meisten stört, wenn er noch ähnlich viel wie der Rest verdienen würde, ja bitte dann ist es einfach wurscht ob er sich jetzt im Mittelfeld blamiert, aber so … Tschuldigung, für soviel Kohle muss er einfach besser sein, aber er ist es definitiv nicht. Im Verkehr ist er nicht mal Durchschnitt, wer sich so ungeschickt im Zweikampf anstellt, dem sollte man nicht Geld nachschmeissen.

Zu Ferrari:
Ich denke sie haben auch mit dem F2004M ein schnelles Fahrzeug, mit Bridgestone aber den falschen Reifen. Der Reifen ist ein Faktor den man mit der Fahrzeugperformance multiplizieren kann. Ist der Reifen nicht gut, sieht die Karre schei.sse aus. Jordan mit über 5 Sekunden Rückstand pro Runde, ich meine das brauchts keine Diskussion wo das Problem lag.
Wie es Ferraris Art ist, stellt man den Partner nicht öffentlich an den Pranger, das im Gegensatz zu z.B. McLaren (Pfennigteil, Zulieferer, der Reifen muss mehr Leistung abliefern u.s.w.). Vermutlich hat Ferrari auch deshalb das bessere Verhältnis zu den wichtigen Zulieferern, was sich langfristig sicher auszahlt.
Ich denke Ferrari kann die WM problemlos noch kehren, wenn Bridgestone eine ähnliche Performance hinlegt wie Michelin. Die Differenz liegt in den Reifen oder denkt hier wirklich ernsthaft einer, dass sowohl Red Bull, Toyota und Konsorten, allesamt den enormen technischen Nachteil der vergangenen Jahre über den Winter wettgemacht haben?! Lachhaft, die Differenz liegt primär in den Reifen, einzig Renault ist ein signifikanter Sprung nach vorne geglückt.
 
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arki19

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Warum führt man denn nicht einfach das "einheitsauto" ein? ich mein dieses auto hätte doch nur vorteile! und das für alle - sowohl für die Teams und Fahrer als auch für die zuschauer, denn die ganze formel 1 würde spannender werden, es würde der wirklich beste fahrer ermittelt werden ( und nicht das beste auto!), die kosten würden gesenkt werden, was dazu führen würde, dass auch teams wie jordan oder minardi auch die chance hätten um die meisterschaft mitzufahren und die ganzen diskussionen um reifen und irgendwelche bauteile hätten endlich ein ende! :jubel:
 

karmakaze

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Mr. Orange schrieb:
Naja, dass Ferrari mit dem Übergangswagen dominieren würde, hatte ich eigentlich auch nicht erwartet. Deine Zeitenvergleiche unten stimmen zwar, sind aber deswegen beschränkt aussagekräftig.
Gitche wollte nunmal wissen woher die 2 Sekunden kommen. Das habe ich ihm geliefert. Meiner Meinung nach ist es wirklich auch nicht ganz so tragisch. Es ist aber in meinen Augen mindestens eine halbe Sekunde die fehlt und damit ist die Dominanz ersteinmal beendet. Punkt.
Und was den neuen Wagen angeht, bin ich eben gegenüber solchen ersten Aussagen, dass er 1/2 bis 1 Sekunde schneller sei noch etwas vorsichtig. Die stammen noch aus einem sehr frühen Teststadium. In den letzten Jahren waren die Entwicklungssprünge zwischen den Jahren deutlich größer. Wenn Ferrari mit dem F2005 wirklich nur so wenig Zeit findet, bin ich gern bereit von einer Krise zu sprechen, aber bevor die Kiste bei einem Rennen auftaucht, bin ich halt noch zurückhaltend.
Kein Thema! Ich sehe die Entwicklung ähnlich wie bei McLaren im letzten Jahr: Man beginnt grottenschlecht, kann sich dann wieder aufrappeln und ab Mitte/Ende der Saison ist man konkurrenzfähig und vielleicht sogar dominant. Die Frage ist eben wie sehr sich die anderen auch verbessern können. BAR und Williams sind sehr unzufrieden und werden wohl auch versuchen Boden gut zu machen. Renault und McLaren haben eine sehr gute Basis mit der sie sicherlich auch weiterarbeiten und sich verbessern werden. Ich würde deswegen sagen, dass Ferrari es dennoch schwer haben wird. Man ist vielleicht mit dem neuen F2005 irgendwann wieder gleichschnell, bis dato haben die anderen, Alonso vorallem, aber einen Punktevorteil und ab dann wird man auch in einer Leistungsklasse auch mal mit einem 4. Platz zufrieden sein müssen. Serien-Siege, Doppel-Siege und Poles sind ersteinmal in die Ferne gerückt. Da noch Weltmeister zu werden, könnte schwer, aber nicht unmöglich, sein.
Die einzige Benachteiligung ist vielleicht, dass Ferrari die alte Taktik erschwert wurde, die Saison mit einem noch halbwegs konkurrenzfähigen Vorjahresauto zu beginnen. Aber niemand hat Ferrari gezwungen, wieder so vorzugehen. Es war eine taktische Entscheidung, 1-2 Monate länger zu entwickeln, um den Rest der Saison wieder ein überlegenes Auto zu haben. Und ob das aufgeht, sehen wir in Bahrain.
Genau. Da stimme ich dir 100%ig zu. Ferrari hat sich dieses Problem selber zuzuschreiben.
Allen schrieb:
Ich denke sie haben auch mit dem F2004M ein schnelles Fahrzeug, mit Bridgestone aber den falschen Reifen. Der Reifen ist ein Faktor den man mit der Fahrzeugperformance multiplizieren kann. Ist der Reifen nicht gut, sieht die Karre schei.sse aus. Jordan mit über 5 Sekunden Rückstand pro Runde, ich meine das brauchts keine Diskussion wo das Problem lag.
Wie es Ferraris Art ist, stellt man den Partner nicht öffentlich an den Pranger, das im Gegensatz zu z.B. McLaren (Pfennigteil, Zulieferer, der Reifen muss mehr Leistung abliefern u.s.w.). Vermutlich hat Ferrari auch deshalb das bessere Verhältnis zu den wichtigen Zulieferern, was sich langfristig sicher auszahlt.
Ich denke Ferrari kann die WM problemlos noch kehren, wenn Bridgestone eine ähnliche Performance hinlegt wie Michelin. Die Differenz liegt in den Reifen oder denkt hier wirklich ernsthaft einer, dass sowohl Red Bull, Toyota und Konsorten, allesamt den enormen technischen Nachteil der vergangenen Jahre über den Winter wettgemacht haben?! Lachhaft, die Differenz liegt primär in den Reifen, einzig Renault ist ein signifikanter Sprung nach vorne geglückt.
Jordan hat auch, ähnlich wie Minardi, gar kein neues Auto entwickeln können und nur das alte an die neuen Regeln angepasst, so zumindest meine Meinung nach Mr.Orange's genialer Reportage. Der Vergleich hinkt also etwas.
Es ist bei Ferrari aber Tatsache, dass man nicht schnell genug reagiert hat. Spätestens nach Melbourne, meiner Meinung sogar schon nach Testfahrten in Barcelona, hätte auffallen müssen, dass die Bridgestones viel zu hart sind um mit Michelin bei fast gleicher Haltbarkeit konkurrieren zu können. (Besonders nach dem Alonso Interview - wo er sagte, dass er noch hätte etliche Runden fahren können) Letztes Jahr hat man Teams wie BMW und McLaren auch vorgeworfen, sie hätten auch zu spät auf den 2004er Wagen von Ferrari reagiert. Genau dasselbe muss sich Ferrari nun auch anhören. Da ist es auch keine Entschuldigung, dass man weniger Feedback als Michelin hat. Es ist die Zusammenarbeit in Windeseile einen besseren Reifen bereitzustellen, die nicht funktionierte und da ist Ferrari genauso mitschuldig wie Bridgestone. Die Japaner brauchen ja auch die Information wohin sie entwickeln sollen. Das Know-How haben sie ja. Michelin wird aber auch nicht stehen bleiben und warten bis Bridgestone rangekommen ist. Man wird schön weiter Informationen sammeln, dafür haben sie auch die bessere Logistik und Reichweite, und dann versuchen den Vorsprung zu halten. Bridgestone wird ganz sicher im Verlauf der Saison näher herankommen, einen Vorteil wie letztes Jahr, oder eine Gleichwertigkeit sehe ich aber überhaupt nicht.
 

Allen

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Ich seh im Moment auch keine Wende, aber mit den beschi.ssenen Reifen kann man von einem GP auf den nächsten plötzlich wieder gut aussehen. Das ist so ne wackelige Technik, dass man unmöglich Prognosen abgeben kann. Deshalb, wer das beste Auto baut / und da seh ich Ferrari nach wie vor noch vorne, hat immer die Chance zurückzukommen.

Ferrari bracuht aber ein deutlich besseres auto weil sie beim Fahrer gegenüber Alonso einen Nachteil besitzen. Ein Alonso kann sich im Verkehr nach vorne kämpfen, ein Schumacher ist diesbezüglich unbrauchbar, das könnte sich noch als übler Nachteil herausstellen, weil über eine Runde wird Bridgestone wohl die ganze Saison einen Nachteil besitzen (weil jahrelang schon so). Deshalb schlechtere Qualiposition schon garantiert.
 

karmakaze

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Allen schrieb:
Ich seh im Moment auch keine Wende, aber mit den beschi.ssenen Reifen kann man von einem GP auf den nächsten plötzlich wieder gut aussehen. Das ist so ne wackelige Technik, dass man unmöglich Prognosen abgeben kann. Deshalb, wer das beste Auto baut / und da seh ich Ferrari nach wie vor noch vorne, hat immer die Chance zurückzukommen.
Der neue Ferrari kann vielleicht den einen oder anderen Sieg einheimsen, als überlegen gegenüber dem Renault oder McLaren würde ich ihn nicht sehen. Bisher hat er aber auch gar keinen einzigen offiziellen Rennkilometer gefahren, von daher sollte man nicht zu schnell auf dessen Geschwindigkeit schließen.

Wir beide unterscheiden uns in unseren Meinungen eigentlich nur darin, dass wir Bridgestone's Rolle beim bisherigen Auftreten Ferrari's anders bewerten. Für dich ist Bridgestone scheinbar fast der alleinige Grund. Ich denke, dass Ferrari genügend eigene Fehler gemacht hat.
Ferrari bracuht aber ein deutlich besseres auto weil sie beim Fahrer gegenüber Alonso einen Nachteil besitzen. Ein Alonso kann sich im Verkehr nach vorne kämpfen, ein Schumacher ist diesbezüglich unbrauchbar, das könnte sich noch als übler Nachteil herausstellen, weil über eine Runde wird Bridgestone wohl die ganze Saison einen Nachteil besitzen (weil jahrelang schon so). Deshalb schlechtere Qualiposition schon garantiert.
Bin echt gespannt was Gitche dazu sagen wird. Derzeit sehe ich Schumacher als etwas lustlos an. Das kann sich aber ganz schnell ändern. Überhaupt sollten die Fahrer von Renault und McLaren versuchen ihren derzeitigen Vorteil so gut es geht in Punkte umzuwandeln. Irgendwann könnte sonst Schumacher der lachende Dritte sein und trotz nicht gerade weltmeisterlicher Manier gewinnen.
 

GitcheGumme

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Allen schrieb:
Thema Schumacher:
Meiner Meinung nach kommt jetzt das zum Vorschein, was man früher schon erahnen konnte. Er ist weder ne Ausnahme noch ist er der beste Fahrer der Formel1. Das beste Auto hat eine fahrerische Überlegenheit suggeriert, die nun wirklich zu keiner Zeit gegeben war. Vorne mit einem überlegenen Auto rausgondeln kann jeder Toppilot, da brauchts keinen der 50 Millionen Euro im Jahr absahnt.
Und da bin ich beim Punkt den mich am meisten stört, wenn er noch ähnlich viel wie der Rest verdienen würde, ja bitte dann ist es einfach wurscht ob er sich jetzt im Mittelfeld blamiert, aber so … Tschuldigung, für soviel Kohle muss er einfach besser sein, aber er ist es definitiv nicht. Im Verkehr ist er nicht mal Durchschnitt, wer sich so ungeschickt im Zweikampf anstellt, dem sollte man nicht Geld nachschmeissen.

Da gebe icb dir sogar recht. Es kommt nun zum Vorschein, daß Schumi ohne ein sehr gutes Auto keine 65 Millionen wert ist!

Zu Ferrari:
Ich denke sie haben auch mit dem F2004M ein schnelles Fahrzeug, mit Bridgestone aber den falschen Reifen. Der Reifen ist ein Faktor den man mit der Fahrzeugperformance multiplizieren kann. Ist der Reifen nicht gut, sieht die Karre schei.sse aus. Jordan mit über 5 Sekunden Rückstand pro Runde, ich meine das brauchts keine Diskussion wo das Problem lag.

Aber widerspricht sich das nicht gleich im nächsten Moment?
Du sagst selbst, daß die Reifen, was man bei Jordan offensichtlich sah und bei Ferrari noch zögerlich vermutete, ein Riesenfaktor waren.

Was wäre wohl gewesen, wenn McLaren, Renault oder BMW diese Klumpen dran gehabt hätten?
 

GitcheGumme

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arki19 schrieb:
Warum führt man denn nicht einfach das "einheitsauto" ein? ich mein dieses auto hätte doch nur vorteile! und das für alle - sowohl für die Teams und Fahrer als auch für die zuschauer, denn die ganze formel 1 würde spannender werden, es würde der wirklich beste fahrer ermittelt werden ( und nicht das beste auto!), die kosten würden gesenkt werden, was dazu führen würde, dass auch teams wie jordan oder minardi auch die chance hätten um die meisterschaft mitzufahren und die ganzen diskussionen um reifen und irgendwelche bauteile hätten endlich ein ende! :jubel:

Dann geh in die CART- oder Indy-Serie nach Amerika!
 
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