Film "Die Boxerin"


Moritz

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Hat jemand von euch den Film "die Boxerin" schonmal gesehen? Bin eben zufällig darauf gestoßen. Falls ihn jemand gesehen hat kann er ja was dazu schreiben.

In ihrem brandenburgischen Heimatort Eberswalde fühlt sich die 19jährige Johanna alias Joe (Katharina Wackernagel) wie eine Außerirdische. Während sich ihre Altersgenossinnen in Minirock und bauchfreien Tops auf todschicken Inline-Skates präsentieren, pflegt sie mit ihrem Mofa, ihrer Jeans und dem Parka eher den schnörkellosen Stil eines Marlon Brando. Klar, die Eberswalder finden das seltsam und nehmen Joe nicht für voll, zumal sie mit ihrer direkten, ruppigen Art oft genug aneckt. Mit Männern und sowieso fast allen Menschen, denen sie begegnet, hat sie nur Ärger.

Keine drei Monate hält sie es für gewöhnlich in ihren sturzlangweiligen Jobs aus, bevor ihr mal wieder die Sicherungen durchbrennen und sie wie zuletzt einer Kundin den Getränkekasten auf die Zehen kippt. So voller Aggressionen Joe oft steckt, so wenig wehrt sie sich, wenn ihre Mitbürger sie als Fußabtreter benutzen und ihren Frust an ihr auslassen.

Und Frust gibt es in Eberswalde wahrlich genug. Arbeitslosigkeit, Alkohol, Beziehungskonflikte und immer neue Enttäuschungen, der triste Alltag in der Stadt macht es einem nicht leicht. Auch Joe sieht keinen Silberstreif am Horizont, denn ohne Geld und Freunde, mit einer trinkenden und arbeitslosen Mutter (Manon Straché) und der streunenden kleinen Schwester Kathrin (Karoline Teska) liegt das Glück nicht gleich um die Ecke.

Gut geht es Joe nur, wenn sie im Schuppen hinterm Haus auf ihren Boxsack eindrischt. Am liebsten würde sie Boxerin werden, wie ihr verstorbener Vater. Auch wenn ihre Mutter das alles andere als gern sieht. Als Joe wieder mal völlig demoralisiert ist, fasst sie sich jedoch ein Herz und beginnt, im örtlichen Boxclub zu trainieren. Dabei ist sie so überzeugend, dass Boxclub-Chef Igor (Martin Brambach) Joe unter seine Fittiche nimmt. Doch auch hier sind die Jungs gegen sie. Egal, Joe boxt einfach weiter.

Als ihre beste Freundin Stella (Fanny Staffa), die zehn Jahre in Berlin gelebt hat, zurückkehrt, kommt endlich frischer Wind in Joes Leben. Stella ist wie sie. Endlich ist da jemand, der sie akzeptiert. Mit ihr im Duett gewinnt Joe sogar den Karaoke-Wettbewerb in einer Disco und spannt noch am selben Abend ihrer Erzfeindin Mandy den Freund aus. Mario (Devid Striesow) schweißt in Eberswalde Cabrios zusammen, und Joe findet ihn richtig sexy. Seit langem wieder einmal ist sie richtig glücklich.

Dass das nicht so bleiben kann ist natürlich klar. Erst streitet sich Joe heftig mit ihrer Mutter, dann schafft sie es, Mario und Stella zu vergraulen. Und schließlich fasst sie auch noch den Entschluss, das Boxen aufzugeben. Joe hat einfach kein Talent zum Glücklich sein.

Joe steht also wieder mal ganz allein auf weiter Flur, mit nichts in den Händen. Doch da bekommt sie die Chance, bei den Berliner Amateurmeisterschaften anzutreten. Und endlich ist sie bereit, sich zu stellen.

Joe setzt sich aufs Mofa und lässt Eberswalde hinter sich...

Quelle: Film.de
 

Cânhamo

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