Fußball und Gewalt (Kategorie C)


nitro77

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L.E.
Es ist immer wieder das Gleiche, wenn es irgendwo knallt wird immer wieder gleich von bösen Rowdies gesprochen. Seien es irgendwelche DSF-Moderatoren oder sonswelche Doppelmoralisten. Nur wer geht wirklich auf die Fakten ein? Das tut fast keiner! Und warum? Weil die Öffentlichkeit diese Fans abgeschrieben hat und sie weiter ausgrenzen will.

Jetzt ist aber ein Dokumentarfilm in die Kinos gekommen, der das Problem der Gewalt am Beispiel der Leipziger Fanszene erklärt und auf Hintergründe eingeht.

http://kategorie-c-derfilm.de/index.html

Ich kann ihn nur empfehlen.
 

emkaes

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Hinter der Stirn
Es ist immer wieder das Gleiche, wenn es irgendwo knallt wird immer wieder gleich von bösen Rowdies gesprochen.

Wovon soll man denn Deiner Meinung nach sprechen, wenn es irgendwo knallt. Von friedlebenden Menschen, die gemütlich auf einer Wiese ein Picknick feiern wollten, dass aus irgendwelchen Gründen ausgeartet ist?

Ich konnte auf dem von Dir angefügten Link maximal Andeutungen über die Hintergründe finden. Der Trailer sprach für mich Bände. Er vermischt Bilder aus den Kurven (in der die Hooligans immer nur eine verschwindende Minderheit stellen) mit Kampfszenen zwischen einzelnen Gruppen und/oder der Polizei.

Welchen Mehrwert der Film jenseits des Gewaltvoyeurismus befriedigen will, erschließt sich mir auf der Internetseite nicht. Das Zitat der Regisseurin:

Regisseurin schrieb:
Im Umfeld des Fußballs existiert seit langem eine Fankultur, die hauptsächlich durch massive Gewaltbereitschaft und -Anwendung Schlagzeilen macht. Die Öffentlichkeit hat sich insgesamt darauf festgelegt, es dabei zu belassen. Diese jungen Männer scheinen abgeschrieben.
Damit gebe ich mich nicht zufrieden. In diesem Dokumentarfilm hinterfrage ich, was es heute bedeutet, Fußball-Fan der „Kategorie C“ zu sein, welche Anliegen und Ideale diese Fans haben, welche Moral und Lebenshaltung sie vertreten, welche Rolle die Gewalt für diese Männern spielt; was sie ihnen gibt, womöglich ersetzt; welchen Reiz die physische Auseinandersetzung für diese Männer darstellt.

taugt eher für eine schriftliche Arbeit der Gruppensoziologie, aber wohl weniger für einen Film.

Weg diskutieren lässt sich eines nicht: Hooligans sind per Definitionem Gewalttäter, bei deren Aktionen mich ihre Moralvorstellungen und Ideale nicht im Sinne von angemessenen Begründungen zu interessieren haben, wie das dieser Film suggeriert. Darüber hinaus gibt es meines Wissens nach durchaus schon Untersuchungen über die Gruppensoziologie von Gewalttätern im Fussball. Bei denen es sich nicht nur um Außenseiter und Verlierer handelt, wie widerum im o.g. Zitat angespielt wird, sondern auch durchaus um Bankkaufmänner und andere gut etablierte Menschen.

Ich glaube, ausgehend von dem was auf der Internetseite zu sehen ist, nicht daran, dass dieser Film sich tatsächlich darum bemüht, differenzierte Antworten auf die Frage nach dem Warum zu geben. Der Trailer suggeriert eher, dass für eine Abfolge von Gewaltszenen eine Legitimierung benötigt wird.

Ich werde mir den Film anschauen, bezweifele aber, dass er sich anders gebärden wird, als diese leidige Pseudodokumentation mit Ehrfurchtscharakter auf DSF.
 

KGZ49

Von uns geschieden im Jahr 2013
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Hab mir jetzt den Trailer und auch die Presseausführungen (Berliner zeitung/TAZ)durchgelesen:

Das Thema meiner Filme", lässt Regisseurin Franziska Tenner auf ihrer Website wissen, "ist Gewalt und Männlichkeit."

Zu Beginn des Filmes, auf der Zugeinfahrt in den Leipziger Hauptbahnhof, formuliert Tenner die fulminante Eingangsfrage: "Woher nehmen sich Männer das Recht, das Gewaltverbot zu übertreten?" Und später konfrontiert sie ihre Gesprächspartner mit philosophischer Neugierde: "Gehört Gewalt zum Leben von Männern?" Oder: "Fehlt Männern heute der Krieg?"

in dem Trailer ist zu sehen wie ein paar Typen auf einen am boden liegenden Jugendlichen/Erwachsenen eintreten und da kam mir spontan in den Sinn:

Was hat das alles mit "Männlichkeit" evtl. sogar mit cooler "Männlichkeit" zu tun, ich versteh das echt nicht :confused:
Hinterhältigkeit, feige Gewalt in Überzahl hat doch nicht einmal im Ansatz etwas mit Männlichkeit zu tun, ganz im Gegenteil.

Die "Künstlerin" (Regisseurin) kann ich noch in etwa verstehen, will sie doch ihre "Doku" an die Öffentlichkeit verkaufen, aber das die Medien diese Auswüchse nicht als das bezeichnen was es ist, bekomme ich nicht geregelt.
 
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