Es ist immer wieder das Gleiche, wenn es irgendwo knallt wird immer wieder gleich von bösen Rowdies gesprochen.
Wovon soll man denn Deiner Meinung nach sprechen, wenn es irgendwo knallt. Von friedlebenden Menschen, die gemütlich auf einer Wiese ein Picknick feiern wollten, dass aus irgendwelchen Gründen ausgeartet ist?
Ich konnte auf dem von Dir angefügten Link maximal Andeutungen über die Hintergründe finden. Der Trailer sprach für mich Bände. Er vermischt Bilder aus den Kurven (in der die Hooligans immer nur eine verschwindende Minderheit stellen) mit Kampfszenen zwischen einzelnen Gruppen und/oder der Polizei.
Welchen Mehrwert der Film jenseits des Gewaltvoyeurismus befriedigen will, erschließt sich mir auf der Internetseite nicht. Das Zitat der Regisseurin:
Regisseurin schrieb:
Im Umfeld des Fußballs existiert seit langem eine Fankultur, die hauptsächlich durch massive Gewaltbereitschaft und -Anwendung Schlagzeilen macht. Die Öffentlichkeit hat sich insgesamt darauf festgelegt, es dabei zu belassen. Diese jungen Männer scheinen abgeschrieben.
Damit gebe ich mich nicht zufrieden. In diesem Dokumentarfilm hinterfrage ich, was es heute bedeutet, Fußball-Fan der „Kategorie C“ zu sein, welche Anliegen und Ideale diese Fans haben, welche Moral und Lebenshaltung sie vertreten, welche Rolle die Gewalt für diese Männern spielt; was sie ihnen gibt, womöglich ersetzt; welchen Reiz die physische Auseinandersetzung für diese Männer darstellt.
taugt eher für eine schriftliche Arbeit der Gruppensoziologie, aber wohl weniger für einen Film.
Weg diskutieren lässt sich eines nicht: Hooligans sind per Definitionem Gewalttäter, bei deren Aktionen mich ihre Moralvorstellungen und Ideale nicht im Sinne von angemessenen Begründungen zu interessieren haben, wie das dieser Film suggeriert. Darüber hinaus gibt es meines Wissens nach durchaus schon Untersuchungen über die Gruppensoziologie von Gewalttätern im Fussball. Bei denen es sich nicht nur um Außenseiter und Verlierer handelt, wie widerum im o.g. Zitat angespielt wird, sondern auch durchaus um Bankkaufmänner und andere gut etablierte Menschen.
Ich glaube, ausgehend von dem was auf der Internetseite zu sehen ist, nicht daran, dass dieser Film sich tatsächlich darum bemüht, differenzierte Antworten auf die Frage nach dem Warum zu geben. Der Trailer suggeriert eher, dass für eine Abfolge von Gewaltszenen eine Legitimierung benötigt wird.
Ich werde mir den Film anschauen, bezweifele aber, dass er sich anders gebärden wird, als diese leidige Pseudodokumentation mit Ehrfurchtscharakter auf DSF.