Gruppenzwang macht das Lied zum Hit


Apollo Schwabing

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Weiss ich nicht.
Musikfans sind ziemlich meinungsschwach, glaubt man den Ergebnissen einer US-Studie. In einem Experiment zeigten Forscher, dass ihre Versuchspersonen einen Song umso besser fanden, je mehr andere Menschen ihn auch mochten.

Eine Art Gruppenzwang entscheidet also mit darüber, ob ein neuer Song ein Hit wird oder bereits nach kurzer Zeit wieder in der Versenkung verschwindet. Mehr als 14.000 Teilnehmer nahmen an einer online durchgeführten Studie von Matthew Salganik von der Columbia University in New York und seinen Kollegen teil.

Im Fachmagazin "Science" (Bd. 311, S. 854) berichten die Wissenschaftler, wie sie den Probanden auf einer Webseite insgesamt 48 unbekannte Songs von unbekannten Bands zum Download zur Verfügung stellten. Anschließend ließen sie deren Qualität auf einer fünfteiligen Notenskala bewerten. Ein Teil der meist sehr jungen Versuchspersonen bekam dabei die Information, wie oft der jeweilige Song bereits heruntergeladen wurde. Den Übrigen wurden die Songs ohne die Zusatzinformation vorgespielt.

Die Auswertung zeigte bei den beiden Gruppen ein völlig unterschiedliches Bild. In der Gruppe mit Informationen über die Zahl der Downloads bildeten sich viel extremere Unterschiede in der Popularität der einzelnen Songs heraus als in der zweiten Gruppe.

Viele Probanden orientierten sich offenbar bei der Bewertung eines Songs am Urteil anderer Hörer. So stiegen einige Songs auf der Beliebtheitsskala stark, während andere weit absackten. Dieser soziale Faktor war kaum vorhersehbar: Welcher der Songs Erfolg hatte, erschien weitaus willkürlicher als in der anderen Gruppe, die ihre Bewertung einzig nach dem Höreindruck abgaben.

Da in der realen Musikwelt das Marketing, die Medien und einige weitere Faktoren eine wesentliche Rolle spielten, ließen sich die Ergebnisse zwar nicht direkt in die Praxis übertragen, kommentieren die Forscher die Studie. Sie zeigten jedoch, welch große Wirkung der soziale Einfluss auf die Entscheidung jedes Einzelnen habe und wie schwierig dieser Effekt vorherzusagen sei. Das könne auch erklären, warum sich selbst Experten auf dem Musikmarkt oft mit der Voraussage schwer tun, welcher Song ein Hit wird und welcher nicht.

Quelle: www.spiegel.de

Interessanter Artikel.

Also raus mit der Sprache, wer von euch findet Tokio Hotel gut, weil ihr glaubt eure Kumpels würden die auch gut finden? ;) :D
 
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