GT Serien, LMP, Tourenwagen, NASCAR, Rally und Co - "Die Verkleideten"


Harman

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1 JAhr funkstille was DTM angeht.. Nunja kein wunder:
Die goldenen Zeiten sind lange vorbei eigentich schon seit mehr als 20 JAhren

1991
1993

1987 bis 1993 waren die besten Jahre der DTM. Die 2000er DTM war noch halbwegs OK mit deren Prototypen die aber wenigstens noch aussahen wie ihre Serienbrüder.. Die heutige DTM ist einfach keine DTM mehr.. Reine Carbon-LMP-Prototypen.. Dann der abgang von Mercedes, das kurze Gastspiel von Aston MArtin und der sofortige Ausstieg.. Die Serie ist am ende..

Das was früher mal die DTM war ist eigentlich heute das GT Masters. Zig verschiedene Hersteller und Konzepte und klasse Aktion auf der Strecke.
 

desl

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Audi war die einzige Marke, die seit der Neugründung als "Deutsche Tourenwagen Masters" in jeder Saison vertreten war. Aber nun sind halt andere Rennserien günstiger/attraktiver als LMP1 und DTM.

Das Class One Reglement ist aus DTM-Sicht gescheitert. Mercedes zieht aus Formel 1 und Formel E mehr Werbeeffekt, R Motorsport (als Lizenznehmer von Aston Martin) ist nach einer Saison wegen Erfolglosigkeit wieder gegangen.

Es gab ja nach Opel-Abgang und vor BMW-Beitritt schon mehrere Jahre, in denen nur zwei Hersteller vertreten waren ... aber dass nun BMW ab 2021 alleine um den Pokal fährt, das ist unwahrscheinlich.

Honda, Toyota und Nissan hätten Fahrzeuge ... aber nicht das Interesse.


Vielleicht wäre man doch besser gekommen, wenn man auf GTE-Fahrzeuge gesetzt hätte. Trotz "Endurence" im Namen hätten die GTE (ehemals GT2) Fahrzeuge auch kurze Rennen fahren können.

GT3-Boliden und TCR-Boliden sind ja schon längst mit Rennserien in Deutschland als auch international etabliert.


Silhouetten-Rennwagen "lohnen" sich wohl nicht mehr (die IMSA geht da den Weg vorhandene LMP2-Chassis zu verkleiden). In SuperGT und V8 Supercars mögen sie sich halten ... aber für die Hersteller werden hier nach und nach andere Engagements interessanter.


Ich sehe da jetzt auch keine große Lücke für die ITR, was sie mit ihrer Marke da groß anfangen kann.
 

desl

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In der NASCAR gibt es viel Aufregung. Im Zuge der "Black Lives Matter"-Proteste wurde die Konföderierten-Flagge bei NASCAR-Events verboten. Das erzürnt manch Fans, ist jene Flagge doch bei vielen südlichen Fans beliebt ... für people of color jedoch ein Zeichen dafür, für was die Konföderation in Zeiten des Bürgerkrieges stand ... z.B. Beibehaltung der Sklaverei.

In der Garage von Bubba Wallace - dem einzigen schwarzen Piloten im Sprint Cup - wurde vor dem Rennen in Tallaga ein Strick gefunden (nicht von Wallace selbst). Dieser war zu einer Schlinge geknotet und erinnerte quasi an das Lynchen.

Im Empörung war groß, eine Untersuchung wurde eingeleitet. Das Fahrerlager stellte sich komplett hinter Wallace, gemeinsam schob man sein Auto vor dem Rennen die Boxengasse hinunter. Ein schönes Bild.

Und nun kommt heraus ... es war ein Missverständnis. Die Schlinge hing dort schon lange ... schon letztes Jahr, lange bevor die Garagen den Fahrern zugeteilt wurden (also bevor man wissen konnte, dass Wallace jene Garage haben wird). Es war ein Zugseil des Garagentors, vermutlich nut deswegen zu einer Schlinge geknotet, damit man besser ziehen kann.

Gewissermaßen erleichternd, dass dieser Schlingen-Vorfall keinen rassistischen Hintergrund hat. Dennoch erschreckend, dass auch mehr als 150 Jahre nach dem Sezessionskrieg ein Zugseil eines Garagentors leicht als rassistische Drohung verstanden werden kann.

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K-Dot

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So wie ich das mitbekommen habe, wurde der Strick auch gar nicht von Wallace oder der 43-Crew selber entdeckt und gemeldet, sondern dies geschah durch NASCAR selber und Wallace wurde nur informiert. Beruhigend, dass niemand dies dort absichtlich hingehängt hat, auch wenn die Kommentarspalten bei Twitter und Insta bei den NASCAR-Posts jetzt natürlich überläuft - und zwar zweigeteilt, von den Konföderierten-Fahnen-schwenkenden und auch von den "neuen" Unterstützern.
Die Szenen vor dem Rennen waren aber wirklich sehr schön und mich hat die massive Unterstützung seitens der Fahrer und der Crews sehr gefreut. Dieser Sport ist eben noch aus einer anderen Welt, was mir offen gestanden sehr oft ein Dorn im Auge war. Die neue "Ausrichtung" gefällt mir dagegen sehr gut und ich werde wohl auch häufiger wieder NASCAR verfolgen. Ich werde jetzt zwar nicht aus Prinzip für Wallace sein, aber er gehört einfach zu den besten Fahrern und hat sich diesen Platz in der höchsten Klasse eben auch fahrerisch erarbeitet.
 

desl

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So wie ich das mitbekommen habe, wurde der Strick auch gar nicht von Wallace oder der 43-Crew selber entdeckt und gemeldet, sondern dies geschah durch NASCAR selber und Wallace wurde nur informiert. Beruhigend, dass niemand dies dort absichtlich hingehängt hat, auch wenn die Kommentarspalten bei Twitter und Insta bei den NASCAR-Posts jetzt natürlich überläuft - und zwar zweigeteilt, von den Konföderierten-Fahnen-schwenkenden und auch von den "neuen" Unterstützern.

Infamerweise werden manch Fans nun Wallace die Schuld an der ganzen Aufregung geben. Man wird von falscher Anschuldigung reden und darüber, dass Wallace sich nicht so anstellen solle, es wäre nichts gewesen ... und so weiter.
Und dabei kann Wallace für den Vorfall nun wirklich überhaupt nichts.
 

K-Dot

Zauberfuß
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Infamerweise werden manch Fans nun Wallace die Schuld an der ganzen Aufregung geben. Man wird von falscher Anschuldigung reden und darüber, dass Wallace sich nicht so anstellen solle, es wäre nichts gewesen ... und so weiter.
Und dabei kann Wallace für den Vorfall nun wirklich überhaupt nichts.

Das befürchte ich auch, obwohl sehr viele Journalisten (bspw. Jeff Gluck) und auch fremde Crew-Mitglieder bestätigten, dass NASCAR selber darauf aufmerksam machte. Wallace kann unterm Strich gar nichts dafür und dennoch ist er nun ein Dorn im Auge vieler Zuschauer (war er sowieso schon).

Umso wichtiger also der Support durch andere Fahrer und Owner - und das ist eben das positive daran und wird sich auch mit den aktuellen Erkenntnissen nicht ändern.
 

Melkor76

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Endlich wieder Nordschleife (y)


Heute war Rennen 1
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desl

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Bei Reddit hat ein User eine interessante Übersicht gepostet, bei welcher er die prozentualen Unterschiede bei den Rundenzeiten verschiedener Rennserien miteinander vergleicht ... in Relation zur Formel 1.

Neben Monoposto-Rennserien sind auch Silhouetten-Wagen, Le-Mans-Prototypen und GT-Fahrzeuge dabei.

https://www.reddit.com/r/formula1/comments/hzen66

Wie ich finde, interessante Punkte:

- Super Formula signifikant schneller als Formel 2

- GT500 dank des Reifenkrieges deutlich schneller als DTM

- GT300 klar schneller als GT3

- NASCAR langsamer als GT3 und V8 Supercars ... ok ... die NASCAR-Boliden müssen auch auf Ovalen ordentlich performen, der Vergleich mit anderen Rennserien findet halt eher auf Rundkursen statt.



In Hinblick auf die Zukunft der DTM ist auch die Einordnung von IMSA GTML bzw. GTE interessant. Allerdings darf man Anmerken, dass manch Hersteller (Ford, BMW, Porsche) ihre Engagements in jener Klasse in der vergangenen Zeit etwas zurück gefahren haben. Es erschiene seltsam auf die ehemaligen GT2-Boliden zu setzen, wenn sie woanders nach und nach seltener auftreten.

Wie man es auch dreht und wendet ... ein Reglement bei denen die Kosten nicht hoch sind und bei denen die Boliden Wiedererkennungswert für die Marken haben? Man landet da immer wieder bei GT3. Doch wie will sich die DTM von der ADAC GT Masters unterscheiden, wenn man auch GT3-Boliden einsetzen würde?

Reizvoll wäre vielleicht auch eine Überlegung ähnlich der DPi, wo verschiedene Hersteller ihre Karosserie auf LMP2-Chassis aufsetzen. DPi/LMP2-Boliden sind signifikant teurer als GT3-Fahrzeuge, aber günstiger als Class-1-Boliden, glaube ich.

In der GT300 macht man es ja ähnlich. Dort gibt es nicht nur die GT3-Boliden aus Europa, dort fahren auch Boliden nach dem JAF-GT-Reglement und basieren auch dem "Mother Chassis" von Dome.


Naja ... Ungewissheit bleibt und die ITR gewinnt nicht gerade Zeit dazu.
Theoretisch wäre eine DTM nur mit Privatteams auch möglich ... aber dafür sind die Kosten wohl zu hoch und in der Corona-Krise lassen sich Sponsoren nicht spielen aquirieren.
 

desl

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Weiterhin keine Lösung für die DTM.

Berger und die ITR möchten keinen reinen Kundensport haben ... doch mit welchem Reglement könnte man Werksteams locken?

BMW und Audi wären interessiert ihre GT3-Boliden in der DTM als Kundenfahrzeuge zu sehen ... möchten dort aber keine Werksprogramme fahren, man würde sich quasi selbst Steine in den Weg legen, wenn es darum geht Kundenfahrzeuge zu verkaufen.

Class 1 Boliden sind zu teuer, als dass man da ausreichend Kundenteams rankriegt ... und einen Markenpokal will BMW nach Audi-Ausstieg in der DTM nicht fahren.

BMW-Motorsportdirektor Marquardt erwähnt, dass man in der GTE ein Werksprogramm habe (in der IMSA) ... doch die GTE steht selbst aufgrund ihrer Kosten vor einer ungewissen Zukunft.


Die ITR möchte in der DTM eigentlich auch keine "Amateur-Fahrer" haben, so wie es in der ADAC GT Masters der Fall ist, oder auch in der WEC, wo unter LMGTE Pro und LMGTE Am unterschieden wird.


Eventuell wäre ein Mischkonzept für die DTM sinnvoll. Bei der IMSA gehen ja auch GTE und GT3-Fahrzeuge gleichzeitig an den Start und fahren um jeweilige Klassensiege. Würden nur die GTE-Boliden starten, so bestünde das Feld (nach dem Rückzug von Ford) aus nur 7 Boliden.

Mit einer kürzeren Renndistanz könnte man sich von ELMS etc. abheben, so dass man noch ein Argument hätte, warum ein Fahrer sich für die DTM statt für andere GTE-Serien interessieren könnte/sollte.
 

desl

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Die ITR hat sich mittlerweile wohl festgelegt. Basis für die DTM-Zukunft sollen GT3-Boliden sein.

Berger äußerte sich jüngst, dass er zeitweise an eine Art "GT-plus"-Reglement gedacht hatte. Beim Besuch des "Dream Race" in Fuji war ihm das riesige Starterfeld aufgefallen, bei welchem Class-1-Boliden (Super GT 500) und GT3-Boliden (Super GT 300) sich die Strecke teilen und jeweils ihre eigenen Klassements haben ... doch wenn nur ein Class-1-Hersteller verbleibt dann macht das nicht mehr Sinn, als wenn die DTM nun an Class-1 festgehalten hätte.

In der Super GT muss man sich weniger Gedanken machen, dass sich irgendwann keine japanischen Hersteller mehr für die GT500 finden. Dort gibt es für die Werke kein vergleichbares Konkurrenzangebot welches in Sachen Kostenfaktor und Aufmerksamkeit ähnliche Reize setzt wie die Formel E in Europa ... die gewissemaßen für den Ausstieg von Audi und Mercedes gesorgt hat.

Alternativen zu GT3 waren nun rar. Class-1 ist zu teuer und lockt niemanden an.
GT2/GTE ist auch eher dem Untergang geweiht, nachdem auch mehrere Hersteller dort ihre Programme aus Kostengründen einstellen (z.B. Ford und Porsche in der IMSA)


Nun also GT3.
Während die ADAC GT Masters sich einen gewissen Charakter als Langstreckensport mit Fahrerwechsel erhalten, setzt die ITR bei der DTM auf "Profifahrer" und Sprintrennen.

Eine gewisse Schlammschlacht sieht man aufkommen, weil Berger Kommentare in Richtung GT Masters ablässt, welche diese als Hobby-Rennserie bezeichnen. Dabei hat gut die Hälfte des Fahrerfeldes in der GT Masters bei der FIA Gold- oder Platin-Status ... also Profirennfahrer.

Dementsprechend zurück schießen manch Verantwortliche bei der GT Masters in Richtung Berger.


Die Teams halten sich mit Kommentaren zurück. Einerseits ist man angepisst über abfällige Bemerkungen aus der DTM-Richtung. Andererseits sind es gerade die Teams in der GT Masters, für welche die DTM mit einem auf der GT3 basierenden Reglement ein neues Betätigungsfeld bieten könnte.


Fraglich ist halt auch, wie "schnell" die DTM werden würde.

Während die japanische GT500 dank Reifenkrieg (es gibt 4 Reifenhersteller in der Super GT) teilweise LMP2 und DPi-Boliden abhängt, sind auch die GT300-Boliden schneller als "europäische" GT3-Fahrzeuge, was ebenfalls an anderen Reifen und anderem Rennformat liegen dürfte.

Wobei man anmerken darf, dass in der GT300 nicht nur Fahrzeuge nach die FIA GT3 Homologation antreten, sondern auch JAF-GT-Boliden, bei denen zumeist die Karosserie auf dem "Mother Chassis" von Dome aufsetzt.



 
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Melkor76

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DTM geht wohl weiter....

Audi und BMW unterstützen den Neustart in der Saison 2021, der dann mit GT-Fahrzeugen erfolgen wird.

Ich weiss ja nicht. Noch ne GT-Serie?
Ich mag ja die Autos/Rennen sehr, aber es ist ja nicht so, als ob es wenig GT-Serien gibt...
 

Domen4Fan

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Was ist eigentlich aus den sonst so stark vertretenen deutschen Piloten geworden?
Auf der Langstrecke fährt ja quasi gar keiner mehr, wobei sie in der F1 auch quasi nicht mehr vorhanden sind außer Vettel...
 

desl

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Ich weiss ja nicht. Noch ne GT-Serie?

Naja ... was wäre denn die Alternative?

Mit TCR-Boliden würde man an die alte DTM anknüpfen ... aber man wäre langsamer als die GT Masters ... und die ITR will mit ihrer Marke "DTM" nicht zweite Geige spielen.

Class-1-Boliden sind zu teuer. Die Hersteller suchen sich was günstigeres und für Private Teams ist das kaum finanzierbar.

GTE-Boliden (IMSA GTLM) sind auch zu teuer ... BMW stellt sein GTE-Programm, glaube ich, ein ... Porsche wäre da der einzige deutsche Hersteller (Mercedes und Audi haben kein GTE-Fahrzeug).

Eine Idee wie DPi-Boliden (Slhoutten auf LMP2-Chassis) ist wirtschaftlich betrachtet nicht schlecht ... allerdings haben die DPi-Silhouetten sehr begrenzten Widererkennungswert für die jeweilige Marke.

Kostengünstige Silhoutten-Fahrzeuge (wie die V8 Supercars) mit Einheits-Chassis bringen zwar nettes Racing und man könnte Boliden bringen die schneller als TCR sind, günstiger als Class-1 und dennoch Marken-Erkennungs-Wert hätten ... aber man bedenke, dass die DTM vor fast 20 Jahren selbst gegen solch eine Serie (V8Star) schoss ... es wäre konfus, wenn man sich das eines Tages als Vorbild nimmt.


Ja ... es gibt einige GT3-Rennserien ... aber die DTM will sich dennoch absetzen (Sprint-Rennen, ein Fahrer, womöglich stehender Start).
 
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