Bodycount schrieb:
Und außerirdisch war Joe Frazier nie .
Warte ab, bis ich seine Kämpfe gegen Bonavena, Manuel Ramos, Bob Foster und Jimmy Ellis aufgeladen habe.
"Ausserirdisch" oder "galaktisch" war damals keiner, stimmt :laugh2: . Aber nach seinem Sieg gegen Ali war Joe Frazier bei den Wettbüros der klare Favorit - ganz egal, gegen wen er antrat. Er galt, so gesehen, zu Beginn der Siebziger als unschlagbar.
Ich meine, er hat Ali einmal besiegt. Einmal verlor er einen für die beiden bescheidenen Kampf, einmal verlor er in einem Fight, dessen Verlierer nicht ernsthaft als Verlierer angesehen werden kann - im Thrilla of Manila.
1973 wurde er von einem George Foreman überrollt, den er wahrscheinlich sträflich unterschätzte (Frazier war 3:1-Favorit, damals eine horrende Quote).
1976 schaffte es Foreman während der ersten Runden nicht, Frazier entscheidend zu treffen. Im Gegenzug stand Frazier immer wieder in der Innendistanz (oder er sprang hinein) und traf Foreman fast ein Dutzend Mal mit seinem linken Haken. Ob nun Foreman so ein Monster war (was ich bezweifle), oder ob Frazier nach dem Kampf in Manila ausgebrannt war - Frazier konnte Foreman wohl treffen, aber nicht beeindrucken, und als Foreman ihn in der 5. traf und runterschickte, warf seine Ecke das Handtuch.
Ein Sieg und eine Niederlage gegen den Grössten, ein Debakel und eine deutliche, aber erbittert bekämpfte Niederlage gegen seinen Angstgegner, dazu ein entscheidender Anteil an einem der grössten Kämpfe der Geschichte, dazu 31 weitere Siege, unter anderem gegen Buster Mathis, Oscar Bonavena, Jimmy Ellis, Jerry Quarry (gegen die letzten 3 jeweils zwei Mal) - Joe Frazier gilt nicht umsonst als einer der Grossen.
Nachdem er den Titel so überraschend an Foreman verloren hatte, wurde er nie wieder unangefochtener Weltmeister. Doch dieses Schicksal teilt er mit anderen Grossen.