MVP & Awards - Thread


Wer wird MVP 2021/2022?


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DunKing

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@le Tissier
Gut geschrieben, da stimme ich schon zu. Es gäbe in der Tat kein Team, in das Durant nicht super passen würde. Und das wohlgemerkt auch in der aktuellen Version nach der schweren Verletzung.

Er ist ja in meinen Augen ein ganz seltsamer Typ, aber es ist einfach toll, ihn wieder auf dem Spielfeld zu sehen. Hoffentlich bleibt er uns noch ein paar Jahre erhalten.
 

Piaget

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Ob man ihn mag oder nicht: Der beste Spieler der Welt ist Durant. Und das schon seit Jahren.
Passt und funktioniert in jedem System und mit jedem anderen Spielertyp als Co Star.
Durant passt wirklich in jedes gute Team rein. Aber ob ihn das zum besten Spieler der Welt macht ist eine andere Frage. Ich persönlich messe z.B. auch Spielern einen Wert bei, wenn sie es schaffen mit schlechteren Mitspielern das Maximum rauszuholen. Und in diesem Kontext sehe ich ihn halt nicht so stark. In diesem Jahr spielt Durant echt gut aber 35 Spiele sind echt ziemlich wenig. Insgesamt finde ich die Aussage Durant sei (schon seit Jahren) der beste Spieler der NBA für nicht richtig, auch wenn im Maßstab erzielte Leistungen gar nicht primär sind, sondern eher das „wenn er fit ist“.
 

ocelot

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Tannhauser Gate
In einem All NBA Draft wären aber weder Harden, Irving, Curry oder ein fitter Klay verfügbar nach Runde 1.

Ob man dann den First Pick für einen Spieler verwenden sollte der dieses Jahr 35 spiele von 72 gemacht hat und davor das komplette Jahr ausgesetzt hat, stelle ich mal in frage. Alles andere kann man nicht in Frage stellen, Durant dürfte vielleicht der beste Scorer in der Geschichte der NBA sein. Unvergleichliches Skillset.
Nicht an sich der beste Scorer, aber in einem Team mit 3+ Offensivsuperstars (ihn mit einberechnet) ist er vielleicht schon der beste Scorer aller Zeiten. Zu OKC Zeiten, als man sich auf ihn konzentrieren durfte defensiv, ohne dass einem Curry oder Klay Dreier um die Ohren fliegen, war das nicht so überirdisch. Was dies anbelangt, sollte man eher mit Curry oder MJ in der man-to-man-era gehen
 

Chef_Koch

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Durant passt wirklich in jedes gute Team rein. Aber ob ihn das zum besten Spieler der Welt macht ist eine andere Frage.


Selbstverständlich nicht. Viele vergessen schnell, dass Durant bis zu seinem Wechsel zu den Warriors nicht das Level von z.B. Lebron hatte. Durant hatte zudem im Gegensatz zu Lebron nie ein wirklich schlechtes Team. Ein Robert Horry passt auch in jedes Team perfekt, auch wenn er natürlich nicht das Level von KD hat.
 

Benny

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Jokic ist für mich ein absolut verdienter MVP.
Im Kern sagt der Award doch folgendes aus:

Wer würde mit 4 Fahnenstangen in einer Mannschaft den größten Erfolg haben?
Die Art und Weise, wie Jokic selbst abliefert und dabei für seine Mitspieler kreiert und das Spiel orchestriert, ist absoluter Wahnsinn. Vor allem nach der Verletzung von Murray hat man gesehen, dass er es schafft, durch einen unglaublich hohen Basketball-IQ diesen Ausfall zu ergänzen und durch sein Spiel die ganze Mannschaft weiter erfolgreich zu halten. In der Defensive sieht das natürlich etwas anders aus, aber beim MVP wiegt Offense in der Regel etwas schwerer, weshalb es ja noch den DPOY-Award gibt, aber keinen OPOY-Award.

Embiid hätte es sicher auch verdient gehabt, kreiert insgesamt natürlich weniger für die Mitspieler, ist dafür aber defensiv stabiler. LeBron ohne Verletzung wäre dieses Jahr imho eher kein Kandidat gewesen, da das Fahnenstangenargument mit AD, Schröder, dem letzte Saison Sixth Man of the Year, Kuzma und Drummond nicht wirklich zieht. Da kann man nicht wirklich sagen, er hat seine Mitspieler diese Saison besser gemacht, zumal es ohne AD dann auch signifikant schlechter lief. Jedoch hätte er in den vergangenen Saisons aus meiner Sicht ein, zwei Mal öfter MVP werden müssen, wenn man Mitspieler (exklusive die Miami-Zeit) und Erfolg in den Kontext setzt. Auch Curry war dieses Jahr einer meiner absoluten Favoriten, hatte am Ende einen leicht zu schlechten Team-Record.
 

Bobo23

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Ob man ihn mag oder nicht: Der beste Spieler der Welt ist Durant. Und das schon seit Jahren.
Passt und funktioniert in jedem System und mit jedem anderen Spielertyp als Co Star.
Deinem nachfolgenden Beitrag stimme ich zu, auch wenn ich mich dabei schwertun würde, bei einer theoretischen Draft (heute) zwischen Kawhi und Durant zu entscheiden. Dass Durant seit Jahren der beste Spieler ist, sehe ich allerdings nicht so. Durants (Star-)Impact beschränkt sich aufs Scoring. Darin ist er ein All-Timer und wenn er das wie auf aktuellem Niveau (oder wie 2019 vor der Verletzung) abruft, kann man ihn auch gut und gerne als besten Spieler der Liga betrachten. Er ist mit Sicherheit einer der kompatibelsten Superstars der Liga(-geschichte), auch wenn da Curry noch ein Wörtchen mitzureden hat.
Wenn es allein um das "bester Spieler" Prädikat geht, stand LeBron zumindest 2018 und letztes Jahr vor ihm, selbst wenn man die Verletzungen ausklammert (von 2009 bis 2016 sowieso). Durant ist kein Creator für andere. Er macht es aufgrund seiner Off-Ball Fähigkeiten seinen Mitspielern zwar auch leichter, aber auf allerhöchstem Niveau kann er nur für sich selbst kreieren. Er braucht Leute neben sich, die verlässlich kreieren können und das ist imo schwerer zu finden als Verteidiger oder Shooter, die es etwa neben LeBron braucht. Zudem halte ich KDs Defense auch für überschätzt. Er ist solide und vielleicht auch leicht überdurchschnittlich, aber kein echter Impact-Defender. Durant ist ein heftiger Ceiling Raiser, aber ein Team alleine tragen kann er imo nicht auf dem Niveau, wie es LeBron konnte. Das würde ich von meinem "besten" Spieler aber verlangen.
Durant passt wirklich in jedes gute Team rein. Aber ob ihn das zum besten Spieler der Welt macht ist eine andere Frage. Ich persönlich messe z.B. auch Spielern einen Wert bei, wenn sie es schaffen mit schlechteren Mitspielern das Maximum rauszuholen. Und in diesem Kontext sehe ich ihn halt nicht so stark. In diesem Jahr spielt Durant echt gut aber 35 Spiele sind echt ziemlich wenig. Insgesamt finde ich die Aussage Durant sei (schon seit Jahren) der beste Spieler der NBA für nicht richtig, auch wenn im Maßstab erzielte Leistungen gar nicht primär sind, sondern eher das „wenn er fit ist“.
(y)
WS (OWS/DWS/WS)
Jokic (12.2/3.4/15.6)
Embiid (5.6/3.2/8.8)

BPM (OBPM/DBPM/BPM)
Jokic (9.2/2.5/11.7)
Embiid (6.2/1.0/7.2)

VORP
Jokic 8.6
Embiid 3.7

Die advanced stats sehen Jokic mehr als deutlich vorne.
Das finde ich als Argument ziemlich öde, um ehrlich zu sein. Hast du dir mal angesehen, wie sich die Metriken zusammensetzen?
Die Defensivwerte haben genau null Aussagekraft und auch OBPM oder OWS sind extrem irreführend, wenn man nicht den genauen Kontext kennt und entsprechend analysiert. Ich wäre bei Singlenumber-Metriken immer sehr vorsichtig.

Ich halte Jokic auch für den MVP, aber nicht, weil er die bessere Saison als Embiid gespielt hat, sondern weil er einfach deutlich verlässlicher verfügbar war und 72 Spiele im Vergleich zu Embiids 51 Spielen absolviert hat.
Embiid ist defensiv so viel besser als Jokic offensiv besser als Embiid ist, dass er für mich ziemlich klar der "per Minute"-MVP ist. Jokics offensive Saison ist historisch unvergleichlich gut gewesen, aber defensiv ist er eben - und das ist jetzt in den Playoffs wieder besonders offensichtlich - mit viel Wohlwollen knapp kein fettes Minus. Embiid war in dieser Saison auf beiden Seiten dominant.
Berüchtigt man die Umstände, ist Jokic aber absolut verdient der MVP.
 

Bubba Chucks

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Für mich bleibt es dabei das Embiid diese Saison der klare MVP ist, die Verletzung hat ihn diesen Titel gekostet.

Stats technisch kann man mit Jokic gehen, aber Embiid spielt eben auf beiden Seiten des Feldes unfassbar effektiv. Natürlich gibt es auch den DOP Award, aber der allein sollte nicht dafür sorgen das man diese Kategorie beim MVP komplett außer acht lässt.
Mit Embiid auf dem Feld ist das Defensiv Rating bei 107,6. ohne bei 110,1. Bei den Nuggets bei 113, also 6 Punkte mehr im Vergleich mit Joel, das zeigt schon einiges auf.
Dazu kommt das sie mit ihm gute 2,4 Punkte mehr pro Spiel machen.

Mit Embiid gewinnt dieses Team diese Saison 76% seiner Spiele (39-12), bei Jokic sind es 65%. Das allein zeigt mir wie Embiid diese Saison dominiert. Ja Jokic hat mehr Spiele gemacht, bei 51 Spielen mit diesem Wert braucht man aber auch nicht davon ausgehen das die Sixers von den 20 Spielen in denen er gefehlt hat, noch viel verloren hätten. Wir reden also über eine 60+ Siege Saison.

Ohne Joe ist dieses Sixers Team, welches wahrlich kein schlechtes ist bei 10-11. Ohne Embiid ist dieses Team kein Contender, es ist gut aber nicht mehr. Das sieht man übrigens die kompletten letzten Jahre in den Playoffs.
Dazu kommt der first seed im Osten, für mich sind das genügend Argumente.

Es ist schade das wir diese Saison kein Duell der beiden gegeneinander sehen konnten.

Wie gesagt, ich will Jokic Leistung nicht schlecht reden, kann man auch nicht :D, aber der MVP sollte Joel Embiid heißen, auch bei nur 70% der gespielten Spiele.
 

le Tissier

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Ich habe nicht die Zeit auf alles im Detail einzugehen...

Curry war und ist kein besserer Scorer als Durant. Wenn der Wurf nicht fällt ist bei Curry Feierabend. Es ist vielleicht nicht fair aber schon allein die Körpergröße macht hier einen gewaltigen Unterschied. Curry muss so unfassbar hart für seinen Wurf arbeiten. Durant ballert einfach über seine Gegenspieler. Meinetwegen kann man dadurch mehr Respekt vor Curry haben. Aber es macht ihn nicht zum besseren Scorer.

Und die These, dass Durant nie in schlechten Teams gespielt hat.... OKC war doch kein Superteam. Das war offensiv eher eine Dauerkatastrophe. Die punkteten nur dank Durants Qualität und Westbrooks Energie (die manchmal auch negativ wirken kann). Das Team war furchtbar geoacht und hatte offensiv nie einen echten Plan.

---

Im Bezug auf das Playmaking. Ich weiß nicht ob ich dem Stil von James soviel positiven Impact zusprechen würde. Er ist mit Sicherheit ein besserer Passer und Playmaker als Durant. Aber neben James in seiner Rolle als One Man Show verkümmert doch jede Form von Teamoffense. Er hatte Irving, Wade und Davis als Co Stars die auch ihre Momente hatten und dann teilweise übernehmen sollten aber grundsätzlich mussten die Kollegen in der Ecke stehen und Platz machen. Auch wenn sie wie Bosh oder vor allem Love eigentlich sehr vielseitige Offensivspieler waren.

Das Zusammenspiel mit James oder auch (Houston) Harden ist ein Traum für eindimensionale Spot Up Shooter a la Danny Green. Und diese Systeme funktionierten natürlich auch. Aber was ist mit den Spielern die selbst den Ball brauchen um sich zu entfalten? Spieler die auch mal selbst ein Pick and Roll laufen können? Da ist die Bilanz zäh.

Wir haben nie gesehen wie Durant als offensiver Alleinunterhalter aussieht. Er hatte mit Westbrook einen extrem balldominanten Mitspieler und danach bei den Warriors und Nets jeweils viel Offensivtalent. Ich habe überhaupt keine Zweifel daran, dass Durant in einer Rolle wie Curry dieses Jahr oder wie James in seinen frühen Cavs Jahren als Alleinunterhalter glänzen würde. Wahrscheinlich hätte er einige Assists weniger und stattdessen aber einige Punkte mehr...

Für mich war Durant in den letzten Jahren mindestens auf Augenhöhe mit James und damit auch der beste Spieler.


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Und Jokic ist vollkommen verdient der MVP.
 

Chef_Koch

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Wir haben nie gesehen wie Durant als offensiver Alleinunterhalter aussieht. Er hatte mit Westbrook einen extrem balldominanten Mitspieler und danach bei den Warriors und Nets jeweils viel Offensivtalent. Ich habe überhaupt keine Zweifel daran, dass Durant in einer Rolle wie Curry dieses Jahr oder wie James in seinen frühen Cavs Jahren als Alleinunterhalter glänzen würde. Wahrscheinlich hätte er einige Assists weniger und stattdessen aber einige Punkte mehr...


Das ist dann faktisch aber nunmal so ;) Würde ist nicht sein. Mit seinem Wechsel zu Golden State hat er eben einiges kaputt gemacht. Zudem hat er im direkten Duell zumindest 2012 gegen James nicht gut ausgesehen.
 

DunKing

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Jokic ist der verdiente MVP, aber ohne die Verletzung hätte ich auch Embiid vorne gesehen. Offensiv spielt er natürlich ganz anders und etwas weniger vielseitig als Jokic, aber defensiv ist er natürlich eine komplett andere Hausnummer. Aber der Joker ist einfach körperlich stabiler und das hat dieses Jahr halt den Ausschlag gegeben.
 

le Tissier

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Das ist dann faktisch aber nunmal so ;) Würde ist nicht sein. Mit seinem Wechsel zu Golden State hat er eben einiges kaputt gemacht. Zudem hat er im direkten Duell zumindest 2012 gegen James nicht gut ausgesehen.

So habe ich das nicht in Erinnerung. Durant war doch gut und eigentlich der einzige konstante Offensivspieler!? Harden war ziemlich schwach (damals natürlich auch noch nicht auf dem späteren Level) Westbrook mit einem Monster Spiel aber halt auch extrem schwankend.
Der Rest war offensiv grausam. Perkins war ein furchtbarer Fit in der Serie und die Heat waren das bessere und reifere Team.

Ganz grundsätzlich finde ich die ganze Debatte um Durant ziemlich schräg. Natürlich ist er extrem empfindlich und hat sich Burner Account Kleinkrieg mit Medien bzw Fans mehrfach blamiert. Das Gespött für diesen Kram hat er sich verdient... Aber im Bezug auf seine Karriere: Der hat sich nicht wie Harden oder Davis weggestreikt. Er hat auch keine TV Show zu seinem Abgang produziert. Er hat sich einem überragenden Team angeschlossen und dort nicht als Mitläufer seinen Ring abgestaubt sondern bewiesen, dass er auch auf der größten Bühne (neben Curry und James) dominieren kann. (Das ist übrigens kein Vorwurf gegenüber James... Der war Alleinunterhalter und die Warriors waren zu gut) Aber Durant war trotzdem überragend. Ich hätte die Häme verstehen können wenn er neben den "ursprünglichen" Warriors nur ein Sidekick gewesen wäre. Aber er war der beste Spieler.

James hat natürlich insgesamt die krassere Karriere und ist gefühlt seit 20 Jahren in seiner Prime. Aber in den letzten Jahren sehe ich (den gesunden) Durant mindestens auf Augenhöhe. Eigentlich sogar stärker.
 

Piaget

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Wie gesagt, ich will Jokic Leistung nicht schlecht reden, kann man auch nicht :D, aber der MVP sollte Joel Embiid heißen, auch bei nur 70% der gespielten Spiele.

Das kann ich schwer nachvollziehen. Wenn ein Spieler 30% weniger Leistung bringen kamn, dann sollte er wenn er auf dem Platz ist 30% besser spielen. Mal ganz allgemein gesagt. Oder ist die Argumentation eine andere?

Falls du Embiid wirklich so viel besser siehst, bin ich einfach anderer Meinung. Embiid ist ein besserer Verteidiger und auch stärker im Postup, da er nicht ohne Fouls gestoppt werden kann. Aber in so gut wie jedem anderen Aspekt sehe ich Jokic gleichauf oder besser. Beide setzen gute Screens, und während Embiid Offball als Rimrunner Value bringt, sorgt Jokic für Spacing durch seinen Dreier. Aber bei ähnlicher Usage ist Jokic effizienter und der deutlich bessere Playmaker. Das Leistungslevel des Sixer vorne zu sehen kann ich schon verstehen, aber wirklich so viel besser dass es 30% weniger Spiele und zusätzlich 3 Minuten pro Spiel weniger Minuten ausgleicht?

Ganz grundsätzlich finde ich die ganze Debatte um Durant ziemlich schräg. Natürlich ist er extrem empfindlich und hat sich Burner Account Kleinkrieg mit Medien bzw Fans mehrfach blamiert. Das Gespött für diesen Kram hat er sich verdient... Aber im Bezug auf seine Karriere: Der hat sich nicht wie Harden oder Davis weggestreikt. Er hat auch keine TV Show zu seinem Abgang produziert. Er hat sich einem überragenden Team angeschlossen und dort nicht als Mitläufer seinen Ring abgestaubt sondern bewiesen, dass er auch auf der größten Bühne (neben Curry und James) dominieren kann. (Das ist übrigens kein Vorwurf gegenüber James... Der war Alleinunterhalter und die Warriors waren zu gut) Aber Durant war trotzdem überragend. Ich hätte die Häme verstehen können wenn er neben den "ursprünglichen" Warriors nur ein Sidekick gewesen wäre. Aber er war der beste Spieler.
Ich finde dieser Artikel gibt ganz gute Ansätze dafür, dass Durant Curry keineswegs irgendwie dominiert. Die RAPM Daten bestätigen die rohen Plus Minus Daten ebenso. Für mich ist Durant das typische Beispiel, dass man viel zu sehr auf die eigene Punkteproduktion schaut und nicht sieht, wie jemand die Punkteausbeutung des eigenen (und gegnerischen) Teams beeinflusst.
 

Piaget

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Kurzer Nachtrag: im obigen Post habe ich ein Link gepostet aber nicht wirklich geschrieben was der für Aussagen beinhaltet. War etwas in Eile. Da ich aber ansonsten auch immer ganz froh bin, wenn jemand sich die Mühe macht zu beschreiben worum es in dem Artikel geht, wollte ich das auch noch kurz nachholen:
Since 2016-17, in the regular season and playoffs combined, Golden State is plus-1.3 points per 48 minutes with Durant on the floor and Curry off. It’s plus-12.1 points per 48 minutes with Curry on the floor and Durant off. Both sample size are well over 2,000 minutes. [geschrieben wurde der Artikel im Mai 2019, also kurz vor Durants letztem GSW Spiel]

Grundsätzlich geht es darum, dass Durants Boxscore Werte vielleicht leicht besser sind als die von Curry, aber nicht den Impact auf das Spielergebnis hat, wie eben bei Steph. Mittlerweile sollte auch klar sein, dass Curry durch sein Off Ball Spiel und Dreiergefahr einen unglaublich positiven Einfluss hat. Von hieran meine Meinung: Die reinen Plus Minus Zahlen erzählen wie immer nicht die ganze Story, aber das ganze übersetzt sich eindeutig auch in die Statistiken, die für Mitspieler und Gegenspieler kontrollieren (wie 3year oder 5year RAPM Daten).
Beide Scoren sehr viel, sind ähnlich effizient, mit minimalen Vorteilen für Durant, der auch besser reboundet, während Curry der bessere Playmaker ist. Ich persönlivh halte Durant auch nicht für einen guten Defender wie viele andere, weil sich das einfach nicht konstant in den Ergebnissen wiederspiegelt. Den Edge über Curry würde ich ihm trotzdem geben, einfach weil Durant Größe mitbringt und meine Beobachtungen mir schon sagen, dass Curry häufig attackiert wird und er womöglich etwas von dem ständigen Zusammenspielen mit Green profitiert.

Der Artikel führt weiterhin auf, dass auch die BPM Stats für Curry sprechen, auch die aus den Playoffs. Häufig wird ja der Case gemacht, dass Durant dann besonders wichtig war und Curry hier an Qualität verlor. Ich bin nicht wirklich der größte BPM Fan, aber diese Metric funktioniert in kleineren Samples wohl etwas besser als die Plus Minus Zahlen.

Alles in allem hat Curry einfach einen wahnsinnigen Impact, den Durant nicht kompensieren kann. KD wirkt einfach durch sein effizientes Scoring sehr spektakulär, da man ihn einfach kaum stoppen kann. Curry trägt trotzdem mehr zum Teamerfolg bei, und das ist es was bei mir zählt.
 

Bubba Chucks

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Das kann ich schwer nachvollziehen. Wenn ein Spieler 30% weniger Leistung bringen kamn, dann sollte er wenn er auf dem Platz ist 30% besser spielen. Mal ganz allgemein gesagt. Oder ist die Argumentation eine andere?

Falls du Embiid wirklich so viel besser siehst, bin ich einfach anderer Meinung. Embiid ist ein besserer Verteidiger und auch stärker im Postup, da er nicht ohne Fouls gestoppt werden kann. Aber in so gut wie jedem anderen Aspekt sehe ich Jokic gleichauf oder besser. Beide setzen gute Screens, und während Embiid Offball als Rimrunner Value bringt, sorgt Jokic für Spacing durch seinen Dreier. Aber bei ähnlicher Usage ist Jokic effizienter und der deutlich bessere Playmaker. Das Leistungslevel des Sixer vorne zu sehen kann ich schon verstehen, aber wirklich so viel besser dass es 30% weniger Spiele und zusätzlich 3 Minuten pro Spiel weniger Minuten ausgleicht?
Puh gewagte These, wie soll ich mir das Vorstellen, dann müsste jeder Spieler der von einer Verletzung zurückkommt auf einmal 30% mehr an Stats auflegen als sonst, wie soll das funktionieren?Ich wage zumindest zu bezweifeln das dies jemand dauerhaft packt. Im Endeffekt war dies aber darauf abgezielt das der MVP Award nicht von 70%, 80% oder 100% der gespielten Spiele abhängen sollte. Dafür haben für mich dann einfach 76% gewonnen Spiele + Nummer 1 in der Conference eine höhere Gewichtung.

Vom Spacing her sehe ich keinen großen Unterschied.
Embiid trifft 37,7% seiner Dreier, Jokic 38,8%. Beide kann man da nicht einfach offen stehen lassen, da sehe ich keine Vorteile für einen der beiden. Selbst wenn man die Playoffs dazu nimmt steht Embiid bei 42,9%, Jokic bei 41,9%.

Bei der Effizienz ist auch die Frage wie man dies sehen will, ja Embiid hat die höhere Rate, Jokic deutlich mehr Assists, dafür gewinnt sein Team aber auch 10% mehr der Spiele als Jokic und generell mit ihm eben knapp 40% mehr.

Hier gehen die Meinungen dann wohl auseinander, aber für mich bleibt bestehen ohne Verletzung ist er der MVP.
 

Piaget

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Hier gehen die Meinungen dann wohl auseinander, aber für mich bleibt bestehen ohne Verletzung ist er der MVP.
Mit der Aussage habe ich auch kein Problem. Aber deine Aussage, dass er auch bei nur 70% Spielen MVP hätte werden sollen ist halt nochmal etwas schärfer. Hatte gedacht, du bist der Meinung, dass Embiid demnach mehr als 30 Prozentpunkte bessere Leistung gezeigt hat als Jokic. Deine eigene Gewichtung des MVPs kann ich dann nicht wirklich kritisieren, weil das nunmal jeder anders handled. Vermutlich wäre dann meine Rückfrage, weshalb dann nicht Gobert als MVP, aber gut ich weiß dass Gobert grundsätzlich eher kritischer gesehen wird. :D
 

Bobo23

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Im Bezug auf das Playmaking. Ich weiß nicht ob ich dem Stil von James soviel positiven Impact zusprechen würde. Er ist mit Sicherheit ein besserer Passer und Playmaker als Durant. Aber neben James in seiner Rolle als One Man Show verkümmert doch jede Form von Teamoffense.
Dass James' "Stil" einen gewaltigen positiven Impact hat, ist doch kein Geheimnis. Die Cavs von 2016-2018 waren unter den besten Offensivteams aller Zeiten (nach damaligen Maßstäben) und die Heat mit James auf dem Feld extrem dominant. Die besten Linueps der Heat waren die, wo LeBrons "Stil" am meisten zum Tragen kam, also dann, wenn Wade auf der Bank saß und James den Ball dominiert hat.
Man muss hier mMn zwingend zwischen eigenem ästhetischen Empfinden und Impact/Erfolg differenzieren. Nur weil einem eine heliozentrische Offense nicht so gut gefällt, heißt das nicht, dass sie nicht erfolgreicher sein kann als "schöner" Teambasketball. Ob eine Offense in dem Stil dann verkrüppelt ist, ist wohl Ansichtssache. Ich denke, Ausgewogenheit ist hier das Stichwort und wohl auch am erfolgsversprechendsten. Der Rockets-Stil mit Harden, die Thunder mit Westbrook oder die aktuellen Mavs mit Luka funktionieren nur bis zu einem bestimmten Level. Auf höchstem Niveau muss die Last etwas mehr verteilt werden, um maximal erfolgreich zu sein, auch wenn der Stil selbst tief in den Playoffs für einzelne Spiele zum Sieg reichen kann (siehe LeBron 2018 oder jetzt ganz aktuell Luka gegen die Clippers).

Was verstehst du du denn eigentlich unter Teamoffense? Den Ball laufen lassen, also so wie die 86er Celtics, die Beautiful Game Spurs oder die Warriors von 2014 bis 2016? Ja, die Art von Offense sieht man mit LeBron auf dem Feld nicht, weil es in der Regel einfach erfolgsversprechender ist, wenn er selbst für sich oder die Mitspieler kreiert. Das war bei den Showtime Lakers mit Magic aber auch so und auch die Jordan Bulls hatten die Tendenz.
Er hatte Irving, Wade und Davis als Co Stars die auch ihre Momente hatten und dann teilweise übernehmen sollten aber grundsätzlich mussten die Kollegen in der Ecke stehen und Platz machen. Auch wenn sie wie Bosh oder vor allem Love eigentlich sehr vielseitige Offensivspieler waren.

Das Zusammenspiel mit James oder auch (Houston) Harden ist ein Traum für eindimensionale Spot Up Shooter a la Danny Green. Und diese Systeme funktionierten natürlich auch. Aber was ist mit den Spielern die selbst den Ball brauchen um sich zu entfalten? Spieler die auch mal selbst ein Pick and Roll laufen können? Da ist die Bilanz zäh.
Das ist aber schon etwas verkürzt, findest du nicht? In Bezug auf die Kompatibilität ist James ganz sicher nicht unter den ersten Namen, die einem einfallen, wenn man einen Co-Star sucht. Da sind Durant und Curry ganz andere Kaliber und das will ich auch nicht absprechen.
Zu behaupten, die Starmitspieler neben James stünden, abgesehen von ein paar Momenten, grundsätzlich in der Ecke, ist aber schlicht falsch.

Gerade AD hier anzuführen, der alles auf Eliteniveau kann, außer sich regelmäßig selbst einen hochprozentigen Abschluss zu kreieren, ergibt ziemlich wenig Sinn. Davis ist einer der besten Playfinisher der Ligageschichte und profitiert von James wie kaum ein anderer Spieler. Ohne James als Vorbereiter hat er in New Orleans in den Playoffs zwar auch gute Zahlen aufgelegt, aber eben nichts gewonnen. In der vergangenen Saison haben ihn bis nach Game 3 der Finals doch nicht wenige als MVP der Playoffs und Finals MVP gesehen. So einschränkend scheint James da nicht gewesen zu sein...
28/10/4 bei einem 130er ORtg und 65.5% TS in den letzten Playoffs sind kein Pappenstil und sprechen nicht gerade dafür, dass Davis nicht von James profitiert hat, oder?;)

Auch Irving hat neben James doch sehr gut funktioniert. Die beiden im Pick&Roll waren doch über Jahre das gefürchtetste Play im Osten. James als Roll-Man mit Irving am Ball oder Irving selbst als Screener waren kaum zu verteidigen. Da haben sich die beiden gegenseitig sehr geholfen.
Dass Irving Cleveland verlassen wollte, weil seine Rolle angeblich zu klein war, finde ich immer noch amüsant, wenn man sich ansieht, wie wenig erfolgreich er als erste Option dann in Boston war.
Generell hat James Irving nicht wirklich eingeschränkt. Ich habe mich vor ein paar Jahren mal ausführlich mit Irvings Rolle in Cleveland auseinandergesetzt.

Kernaussagen:
- Während der RS hat Kyrie mehr den Ball dominiert und mehr geworfen als James; in den Playoffs dann umgekehrt, obwohl Irving da im Schnitt gerade mal einen Wurf weniger nahm als LeBron
- Irving ist am effizientesten UND effektivsten in Spot-Ups und Isolations. Bei Spot-Ups profitiert er ungemein von James, in der Isolation braucht er Platz, den James ihm verschafft

Bei Wade sah das wieder anders aus. Er und LeBron haben sich gegenseitig etwas negiert. Die Heat waren mit LeBron und ohne Wade auf dem Feld besser, was bei den Skillsets der beiden auch logisch ist. Nach der Saison 10/11 hat Wade dann aber auch einfach abgebaut, was ich jetzt nicht James zuschreiben würde, sondern der nachlassenden Gesundheit und der damit einhergehenden, schwindenden Athletik.

Bei Bosh und Love stimme ich dir zu. Die beiden mussten einige Würfe abgeben und sich einschränken, wurden aber auch deutlich effizienter. Nicht zu vergessen, dass sie auch Titel abgestaubt haben. Aber ja, sie haben sich zurückgenommen, weil es die Gewinnwahrscheinlichkeit verbessert hat und neben James + Irving/Wade auch nicht anders möglich gewesen wäre. Es gibt aber nun mal auch keine Teams mit drei Stars, in dem alle Stars 30 Punkte auflegen. Das klappt auch bei den aktuellen Nets nicht.

Das Narrativ "James macht nur Rollenspieler besser" nervt mich in dem Zusammenhang, weil es einfach nicht stimmt. Musste sich ein Irving neben LeBron mehr einschränken als neben Durant? Nein. Neben Curry oder KD funktionieren balldominante Stars sicherlich stellenweise besser als neben LeBron, was vor allem daran liegt, dass beide off Ball gefährlicher sind als LeBron. Bei Spielertypen wie AD sieht das anders aus.
 
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