Punktzahlen im Weltcup 2016/17 im Vergleich zum Vorjahr


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Angeblich gab es ja dieses Jahr keine nennenswerten Regeländerungen. In Oberstdorf hat ein User mal kurz angemerkt, dass der Anlauf schon weiter unten ist als letztes Jahr und dennoch weite Sprünge zustande kamen. Deshalb wollte ich mal schauen, wie sich die Resultate im Vergleich zum Vorjahr geändert haben.

Oberstdorf:

Freund 137,5 Gate 9 -4,2
Kraft 139 Gate 7 +4,6

-> +19,2

Geschwindigkeitsvergleich:
Freund 2016: 89,9 aus Gate 9
2017:91,2 aus Gate 7

-> Vergleich nicht möglich, da Spur letztes Jahr wohl um einiges langsamer war/bei den Gates was geändert wurde.

Garmisch Patenkirchen

Stoch 143 Gate 16 +0,8
Prevc 136 Gate 16 +6,6

-> +6,8

Geschwindigkeitsvergleich: 2016 im Durchschnitt um etwa 0,4 langsamer
Also kann man sagen, dass hier die Leistungen etwa gleich waren.

Innsbruck:
Prevc 132 Gate 9 +0,1
Tande 128,5 Gate 6 -3,6

-> +2,6


Bischofshofen:

Prevc 142,5 Gate 16 +0,9
Hayböck 142 Gate 12 +7

-> + +14,4

Geschwindigkeitsvergleich:
Hayböck 2016 93,5 2017:91,8 (4 Gates sind umgerechnet 9,2 Punkte)
In Bischofshofen wurde im 2. Durchgang um 3 Gates verlängert. Die Folge: ca. +0,7/+0,8 im Durchschnitt. Wenn ich mal weiterrechne wären es bei den 4 Gates Unterschied etwa 1km/. Hayböck war aber 2017 um 1,7 km/h langsamer. Das bedeutet für mich, dass die Spur dieses Jahr nicht schneller war, sondern eher langsamer.


Im Endeffekt waren die Punktzahlen also dieses Jahr bei allen Stationen höher. Innsbruck ist aufgrund der Wetterkapriolen schwer zu werten, in Oberstdorf ist die Geschwindigkeit nicht vergleichbar und in GaP sind die Unterschiede nur gering. Der Wettkampf, der mich stutzig macht ist Bischofshofen. Wie schafft es Hayböck bei 4 Gates weniger, der wohl langsameren Anlaufspur und deutlichen Rückenwind genau so weit springen wie Prevc.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Benjamin

Zahlenfreund
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Um es also kurz zusammenzufassen: Du stellst dir die Frage, warum Michael Hayböck trotz geringerer Anlaufgeschwindigkeit und mehr Rückenwind in Bischofshofen ähnlich weit gesprungen ist wie im Jahr zuvor der überragende Athlet.

Ich würde vermuten, dass es eben dennoch Weiterentwicklungen beim Material gegeben hat, auch wenn die Regeländerungen gering waren. Weiterentwicklungen, die man dann aber natürlich nicht an die große Glocke hängt.
Auch in der Formel 1 gibt es ja nicht jedes Jahr massive Regeländerungen, dennoch werden die Autos schneller, weil man eben lernt, das Material im Rahmen der geltenden Regeln zu optimieren. Im Prinzip müsste man wirklich mehrere Jahre am Stück dieselben Materialregeln haben, damit irgendwann das Optimum erreicht ist.

Allerdings gibt es auch immer noch den ein oder anderen versteckten Faktor, den man nicht so ohne weiteres sieht. Dass 0 Windpunkte auf unterschiedliche Arten zustande kommen können, ist bekannt. Es kann tatsächlich windstill gewesen sein. Es können aber auch turbulente Winde geherrscht haben, die sich dann gegenseitig aufheben.
Auch gleiche Anlaufgeschwindigkeiten müssen nicht notwendigerweise gleich gut sein. Zum Beispiel hieß es auch hin und wieder mal, dass bei einer nassen Spur unten der Schnee saugt, so dass der Springer selbst bei gleicher Anlaufgeschwindigkeit unten kein so gut gutes Gefühl hat wie bei einer trockenen Spur, wo es "besser wegzieht".

Deshalb ist insgesamt deine Datenbasis natürlich noch ein wenig dünn; vielleicht solltest du das Ganze erweitern auf "Punktzahlen im Weltcup 2016/17 im Vergleich zum Vorjahr".
 
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