Roger Federer - Der große Farewell-Thread einer Tennislegende


Epsilon

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Überrascht mich nicht im Geringsten. Immer wieder schade wenn ein Sportler aufgrund einer Verletzung zum Karriereende gezwungen wurde. :(
 

John Lennon

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Es war absehbar und ich habe ja nicht mehr wirklich an ein Comeback geglaubt, trotzdem ist es jetzt, wo das Ende feststeht, eine traurige Nachricht. Andere mögen mehr Titel und länger auf Platz 1 gestanden haben, aber für mich wird Roger immer der GOAT sein und bleiben :beten:
 

thedoctor46

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Schade. Ich hatte noch kleine Hoffnung den GOAT nächstes Jahr in Halle live zu sehen. Das wird wie bei @Next unerfüllt bleiben.

Nach den letzten Meldungen absehbarer aber dennoch sehr trauriger Tag.
 

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Puh, ich bin grade wirklich etwas sprachlos. Zweimal stand ich jetzt kurz davor; 2019 zog Wawrinka vor dem CH-Duell zurück, dieses Jahr wird Federer gar nicht mehr aktiv sein. 2019 war natürlich unglaublich ärgerlich, aber jetzt tut es gerade etwas weh. Seit ich die Tickets habe, hängen sie am Kühlschrank. Jeden Morgen habe ich die Tickets gesehen und mich so unglaublich auf Roger gefreut. Das jetzt zieht mir grade doch etwas den Boden unter den Füssen weg.

Damit ist unser „local hero“ weg. Hier in Basel hat er natürlich noch einmal einen ganz anderen Stellenwert, ist er doch unser Aushängeschild, der die Stadt in die Welt getragen hat. Ein Kollege von mir stand zu Beginn Rogers Karriere in seinem Wohnzimmer, weil er und sein Kumpel einfach mal bei ihm klingeln gingen. Auch er ist gerade untröstlich.

Klar, das Ende war absehbar und es ist nicht der Fakt, dass er nicht mehr da ist, der die Trauer auslöst, sondern die Tatsache, dass man nun nie die Chance haben wird, ihn in action zu sehen.
 

Eric

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Ich sehe es positiv. Federer ist 41 Jahre alt und es gibt überhaupt kein historisches Beispiel dafür, dass man in dem Alter noch seriös Tennis in der Weltspitze spielen kann. Die hartnäckigen Verletzungen sind zum Glück erst in relativ hohem Alter gekommen und waren nicht, wie zB bei Del Potro, ein Dauerzustand mitten in der (verhinderten) Prime. Wir haben also nicht viel verpasst.

Ich habe allerdings gemerkt, dass ich seit Federers schleichendem Abgang kaum noch Interese am aktuellen Tennis habe. Ich schaue mir inzwischen lieber alte Highlights auf Youtube an als das heutige monotone Grundliniengebolze. Insofern ist Federers Abgang schon eine ziemliche Zasür. Mit ihm geht der letzte Spieler, der noch das klassische und variantenreiche 90er Jahre All-Court-Tennis beherrscht hat. Und der letzte einer langen Liste von Spielern, die als Profi den Wilson Pro Staff 85 benutzt haben.

Federer habe ich ein Mal auch live gesehen (Halle 2013 gegen Cedrik-Marcel Stebe). Bei vielen etwas besseren Spielern, selbst im Amateurbereich, sieht man sofort die Athletik und die Power in den Schlägen, die im TV gar nicht so rüberkommt. Bei Federer hatte ich den umgekehrten Eindruck. Alles sah ganz locker, easy und natürlich aus, so wie der Fadeaway-Jumper von Michael Jordan. Man denkt, "Ja, genau so muss man das machen, so schwer kann das doch nicht sein....".
 
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gentleman

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Puh, ich bin grade wirklich etwas sprachlos. Zweimal stand ich jetzt kurz davor; 2019 zog Wawrinka vor dem CH-Duell zurück, dieses Jahr wird Federer gar nicht mehr aktiv sein. 2019 war natürlich unglaublich ärgerlich, aber jetzt tut es gerade etwas weh. Seit ich die Tickets habe, hängen sie am Kühlschrank. Jeden Morgen habe ich die Tickets gesehen und mich so unglaublich auf Roger gefreut. Das jetzt zieht mir grade doch etwas den Boden unter den Füssen weg.

Damit ist unser „local hero“ weg. Hier in Basel hat er natürlich noch einmal einen ganz anderen Stellenwert, ist er doch unser Aushängeschild, der die Stadt in die Welt getragen hat. Ein Kollege von mir stand zu Beginn Rogers Karriere in seinem Wohnzimmer, weil er und sein Kumpel einfach mal bei ihm klingeln gingen. Auch er ist gerade untröstlich.
Was leider auch dafür spricht, dass es um sein Knie wirklich schlecht stehen muss.. sonst hätte er sich sicher nochmal eine Chance für ein letztes Adieu in Basel gegeben. Aber offenbar war das nicht mehr möglich :(
 

DocBrown

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Es war absehbar und ich habe ja nicht mehr wirklich an ein Comeback geglaubt, trotzdem ist es jetzt, wo das Ende feststeht, eine traurige Nachricht. Andere mögen mehr Titel und länger auf Platz 1 gestanden haben, aber für mich wird Roger immer der GOAT sein und bleiben :beten:
Sehe ich ähnlich. Auch wenn ihm Nadal und Djokovic über die Jahre den GOAT-Status aufgrund ihrer Erfolge streitig gemacht haben, ist Federer aufgrund seiner Popularität für das Tennis das, was Ali, Woods, Brady, Jordan usw. für andere Sportarten sind.

Die Verkündung überrascht nach den Meldungen der letzten Wochen, dass das Knie immer noch Probleme macht, nicht wirklich. Trotzdem stimmt mich die Nachricht schon wehmütig. Nach dem Karriereende von Pete und den Dauerverletzungen von Guga hatte ich Anfang der 00er eigentlich kaum noch Interesse an Tennis und dann kam Roger… Was er in den Jahren 2004 bis 2007 abgeliefert hat, ist in Sachen Konstanz, Dominanz, Spielwitz, Ästhetik eigentlich nicht zu toppen und man mag sich gar nicht ausmalen, wo das alles geendet hätte, wenn Nadal und/oder Djokovic nicht zufällig in dieselbe Ära gefallen wären.

Kleine Schönheitsfehler (das überheblich hergeschenkte US-Open Finale gegen DelPo inkl. Rumgezicke, die mentalen Chokes in entscheidenden Momente) trüben im Nachhinein das Gesamtbild zwar etwas, aber alles in allem verlässt da schon einer der ganz großen Sportler die Bühne. Ich hatte noch auf einen letzten Wimbledon-Auftritt 2023 gehofft, aber sei es wie es sei: Chapeau Roger und Danke für zahllose unterhaltsame Fernsehtage und -nächte!
 

Tuco

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Ich habe allerdings gemerkt, dass ich seit Federers schleichendem Abgang kaum noch Interese am aktuellen Tennis habe. Ich schaue mir inzwischen lieber alte Highlights auf Youtube an als das heutige monotone Grundliniengebolze. Insofern ist Federers Abgang schon eine ziemliche Zasür. Mit ihm geht der letzte Spieler, der noch das klassische und variantenreiche 90er Jahre All-Court-Tennis beherrscht hat.

Noch nie Alcaraz gesehen?

Zum Rücktritt: War früher oder später so zu erwarten, er ist halt 41 und war die letzten zwei Jahre fast nur verletzt. Insofern macht es natürlich Sinn, und der Laver-Cup ist kein schlechter Rahmen. Bei einem Turnier wie Basel oder so wäre eben das Risiko gewesen, beim Abschied gegen irgendeinen 08/15-Spieler in der ersten Runde rauszufliegen.
 

Eric

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Damit ist unser „local hero“ weg. Hier in Basel hat er natürlich noch einmal einen ganz anderen Stellenwert, ist er doch unser Aushängeschild, der die Stadt in die Welt getragen hat. Ein Kollege von mir stand zu Beginn Rogers Karriere in seinem Wohnzimmer, weil er und sein Kumpel einfach mal bei ihm klingeln gingen. Auch er ist gerade untröstlich.
Ich habe zwischen 99 und 2002 in Basel gewohnt. Ich erinnere mich, dass ich mal in nem Supermarkt (Migros) in dem supermarkteigenen Magazin so um 99 ein Interview mit Federer gelesen habe. Er erzählte u. a. , dass er vorhabe die Nr. 1 zu werden. Damals fand ich das total abwegig und vermessen. Zum einen erschien es mir irgendwie unwahrscheinlich, dass ein langhaariger und schlechtrasierter Lokalmatador Nr 1. der Welt wird, zum anderen war ich damals der Meinung, dass sein Spiel mit der einhändigen Rückhand, dem Wilson Pro Staff 85 und einer damals noch nicht so starken Vorhand doch immer nur eine schlechtere Kopie von Pete Sampras abgeben könnte. Seine Grundschläge wirkten damals noch etwas drucklos, ein wenig wie bei Edberg. Damals dachte ich, dass dieser ambitionierte junge Mann in den 80ern sicher hätte mitmischen können, aber dass er nicht über die Mittel verfügt, um im modernen Power-Tennis auftrumpfen zu können.

Ich hatte mich gewaltig geirrt. Das lag aber auch ein wenig daran, dass Spieler wie Becker, Chang oder Agassi quasi aus dem Stand mit ihren Stärken top waren und ich nicht gedacht hätte, dass man sein komplettes Spiel in jedem Bereich nochmal so enorm verbessern kann wie bei Federer und sich damit insgesamt auf ein ganz anders Level heben.
 
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Young Kaelin

merthyr matchstick
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Danke Roger Federer für viele emotionale Momente.

Mitgefiebert, mitgefreut, mitgeweint (Roland Garros 2009).

Vielleicht unser Schweizer Sportler überhaupt.

Eine menschliche Klasse, welche durchaus Inspiration war. Sinn für Familie, für Werte, welche über den Tellerrand hinaus schauten.

War und bin so stolz auf Dich.

Wünsche einen tollen Abschluss beim Laver-Cup und viel Glück und nur das Beste im neuen Lebensabschnitt.

Nochmal ein herzliches danggschön für alles.

Ha Di gärn.
 

Tuco

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Ich habe zwischen 99 und 2002 in Basel gewohnt. Ich erinnere mich, dass ich mal in nem Supermarkt (Migros) in dem supermarkteigenen Magazin so um 99 ein Interview mit Federer gelesen habe. Er erzählte u. a. , dass er vorhabe die Nr. 1 zu werden. Damals fand ich das total abwegig und vermessen. Zum einen erschien es mir irgendwie unwahrscheinlich, dass ein langhaariger und schlechtrasierter Lokalmatador Nr 1. der Welt wird, zum anderen war ich damals der Meinung, dass sein Spiel mit der einhändigen Rückhand, dem Wilson Pro Staff 85 und einer damals noch nicht so starken Vorhand doch immer nur eine schlechtere Kopie von Pete Sampras abgeben könnte. Seine Grundschläge wirkten damals noch etwas drucklos, ein wenig wie bei Edberg. Damals dachte ich, dass dieser ambitionierte junge Mann in den 80ern sicher hätte auftrumpfen können, aber dass er nicht über die Mittel verfügt, um im modernen Power-Tennis auftrumpfen zu können.

Ich hatte mich gewaltig geirrt. Das lag aber auch ein wenig daran, dass Spieler wie Becker, Chang oder Agassi quasi aus dem Stand mit ihren Stärken top waren und ich nicht gedacht hätte, dass man sein komplettes Spiel in jedem Bereich nochmal so ernorm verbessern kann wie bei Federer und sich damit insgesamt auf ein ganz anders Level heben.

Wie im WR-Thread angesprochen: Damals waren eben auch gleich drei Spieler in Federers Alter schon sehr jung auf ihrem Leistungshöhepunkt und gehörten zu den jüngsten Spielern an #1 aller Zeiten (Hewitt, Safin und Roddick). Dass Federer alle drei derart übertrumpfen wird und dann auch noch so eine lange Karriere haben wird, damit konnte man vor 20 Jahren natürlich so nicht rechnen.

An sich war Federer in der zweiten Hälfte seiner Karriere ab ca. 2010 auch ähnlich gut wie Serena Williams bei den Damen - die hatte nur das Glück, dass es bei den Damen keine mit Nadal und Djokovic vergleichbaren jüngeren Spielerinnen auf ihrem Level gab.
 

leschmuh

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Es überrascht nicht, aber es ist ein unendlich trauriger Tag... :(

Muss mich mal sammeln und später mehr dazu schreiben...
Tja, es musste irgendwann sein :cry1:
Schade, dass er nicht noch einmal richtig zurückkommen konnte, sondern am Ende durch die Verletzungen gezwungen wurde.
Allein sein Abschiedsstatement demonstriert was für ein großartiger Typ er ist. Und mehr noch als das Tennis ihm gegeben hat und wofür er sich dort bedankt, hat er dem Tennis gegeben und wird dafür immer Dankbarkeit erfahren. Ich sag jetzt einfach mal, dass viele, die hier im Tennis-Forum sind, ohne ihn nicht dabei wären. Wenn man mal Erfolge und Außenwirkung zusammenfasst, dann kann ihm keiner das Wasser reichen.
 

gentleman

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Vielleicht wäre einer der Schweizer User (und Abonnenten) des Tagesanzeigers so nett (@QueridoRafa ?), und könnte uns bspw. den Kommentar von René Stauffer im Volltext darlegen... bin sehr auf die Analysen und Stimmen aus der Schweiz gespannt, die ja zuletzt auch durchaus kritisch gegenüber Rogers Geschäftssinn waren.

Ansonsten hab ich mich an der GOAT-Debatte schon seit vielen Jahren nicht mehr beteiligt und will das auch weiterhin nicht tun. Rein was das subjektive Empfinden zum Stellenwert von Roger Federer für die Sportart Tennis weltweit anbelangt, kann ihm mMn tatsächlich keiner das Wasser reichen.. selbst Nadal nicht. Sein Impact auf den Sport, die Fans, die Medien, auch die Wirtschaft usw. ist dermaßen groß, ich weiß nicht wann ein Spieler wieder daran herankommen wird. Das sage ich wie gesagt etwas losgelöst von den rein sportlichen Erfolgen, wo Rafa und Nole zuletzt an ihm vorbeizogen.
 

Fenomedal_22

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Nun ja, zumindest nach den letzten Berichten, dass Federer wieder mit körperlichen Problemen zu kämpfen hat und das Comeback beim Laver Cup wackelt, da war leider klar, dass dieser Tag des Rücktritts nahe rückt. Federer hat jetzt über ein Jahr pausiert und er ist mittlerweile 41 Jahre alt. Da hat dann der Verstand über die Leidenschaft gesiegt. Denn einen nicht mehr wettbewerbsfähigen Federer zu sehen, der körperlich zu kämpfen hat und reihenweise verliert, das werden dann auch die wenigsten Fans sehen wollen. Und Federer selber am Allerwenigsten. Wer derart viele Jahre auf höchstem Niveau gespielt hat und seine Gegner teilweise nach Belieben dominieren konnte, der will wettbewerbsfähig sein. Oder es macht keinen Sinn mehr.

Ob er den perfekten Moment zum Karriereende verpasst hat?! Was ist schon der "perfekte" Zeitpunkt ... rückwirkend kann man das natürlich so sehen, aber ich sehe es eigentlich nicht so. Immerhin war er 2019 noch extrem nah dran am 21. GS Titel. Selbst in angeschlagenem Zustand konnte er 2020 noch mal ins HF der AO einziehen. Die letzten Verletzungen kamen dann sehr plötzlich, da gab es mMn keinen idealen Zeitpunkt. Entweder zu früh oder halt zu spät. Und letztlich muss man auch nicht zwingend mit einem GS oder Masters Titel abtreten. Seine Karriere macht das jedenfalls nicht schlechter. Schlechter hätte es sie nur gemacht, wenn er sich jetzt noch Monate oder Jahre gequält hätte ohne Aussicht auf Erfolg.

Ist aber schon ein komischen Gefühl, dass mit Federer jetzt der 1. Gigant der letzten 2 Jahrzehnte abtritt. Mit Murray und Wawrinka, die ja beide auch mit ihrem Körper kämpfen und nicht mehr an vergangene Zeiten anknüpfen können, werden wohl in naher Zukunft 2 weitere folgen. Und auch bei Nadal glaube ich, dass 2023, allerspätestens 2024 sein letztes Jahr auf der Tour werden könnte. Lediglich Djokovic, der körperlich die wenigsten Probleme hat, dürfte sogar ein paar Jahre länger machen. Aber auch bei ihm wird die Luft mit jedem Lebensjahr dünner, Ein bittere, aber eben auch natürlicher Prozess im Leben. Spätestens wenn die beiden (Nadal & Djokovic) weg sind, wird mich Profitennis erstmal kaum noch interessieren. Habe es schon am So gemerkt, wo zwar 2 absolute Vorzeigespieler im Finale standen, aber ich keine Motivation hatte, dafür aufzubleiben. Wäre früher zu Zeiten der Big 4 nie vorgekommen, egal was am kommenden Tag angestanden hätte. ;)
 
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