Schwerkranker Ali schon vor dem Holmes-Fight


Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
44.014
Punkte
113
Habe gestern auf ESPN einen Film gesehen über die Geschichte des Kampfes Ali - Holmes.

War diverses Hintergrundmaterial im VORFELD des Kampfes zu sehen und eigentlich war es beeindruckend und zugleich auch zutiefst traurig zu sehen, wie gesundheitlich angeschlagen Ali da schon war.

Ali mit Schnäutzer hatte ich bis dato nur auf Fotos gesehen. Hier war ein schnautzbärtiger, müder, langsam sprechender Ali zu sehen, der mit schwacher Stimme erklärte, wie er Holmes umhaut.

Im Verlaufe des Films wurden auch die Ergebnisse der medizinischen Tests veröffentlicht: Darin war offenbar klar festgehalten, dass Ali beim Test Finger auf die Nase versagte, zudem war sein Kurzzeitgedächnis offenbar schon schlecht. Sagenhaft und irgendwie ein echter Skandal, dass man Ali diesen Fight gegen Holmes bestreiten liess und....... sogar den Fight gegen Trevor Berbick noch absegnete.

Ali sieht in dem Filmmaterial schon schwerkrank aus, für mich ein halbes Wunder, dass die ihn für den Kampf gegen Holmes noch erstaunlich aufpäppeln konnten.

Trotzdem, schon den Fight gegen Holmes hätte Ali aus medizinischen Gründen nie bestreiten dürfen. Der Film ist Beweis genug. Absolut erschütternd.
 

Pih

Nachwuchsspieler
Beiträge
432
Punkte
0
Ich habe mal vor einiger Zeit sehr genau bei diversen Interviews und prefight Gelaber drauf geachtet. Ali schien schon um 76 herum die ersten Anzeichen seiner Krankheit zu zeigen (Motorik, Sprache, Körpersprache). So hatte ich zumindest den Eindruck. Bei Holmes und Berbick war es schon sehr offentsichtlich, dass da was nicht stimmt.
 

Devil

Bankspieler
Beiträge
17.360
Punkte
113
Ich hab auch mal so ne Alidoku gesehen und da haben sie ein Aliintervie gezeigt. Ich dachte, es wäre aus den 90er oder so, weil Al iecht krank wirkte und Probleme beim Sprechen hatte. Als ich merkete , dass dieses Interview VOR dem Holmeskampf war, war ich schockiert.
 

masula

Nachwuchsspieler
Beiträge
4.183
Punkte
63
Ort
Auch
Holmes wollte sein Idol nicht Auseinander nehmen und hat ihn bis zum bitteren Ende verschont.
Nach dem Abbruch soll Ali sich bei einer Umarmung dafür bedankt haben.

Das hat sich bei mir bis heute ins Gehirneingeprägt.
 

Buster D

Bankspieler
Beiträge
24.857
Punkte
113
Rückblickend kann man wohl sagen, dass Ali spätestens gegen Ende der 70iger (nach dem letzten Fraizier Kampf?) stark abbaute. Seine Bewegungen wirken irgendwie behäbig, in Interviews spricht er deutlich langsamer und von der Louisville Lip war nicht mehr viel übrig. Ob es nun schon Parkinson war oder einfach eine Folge der vielen schweren Treffer (beobachtet man ja bei vielen Boxern), können wohl nur seine Ärzte sagen.

Schon die Kämpfe gegen den eher durchschnittlichen Spinks waren ja mehr oder weniger ein Gewürge. Hätte er damals bereits gegen Holmes geboxt, hätte er wohl auch deutlich verloren. Ist ja ein offenes Geheimnis, dass Holmes Ali im Sparring schon in den 70igern dominiert hat, wobei Ali nie ein Sparringsweltmeister war. Umso unverständlicher, dass man Ali trotzdem 3 Jahre später gegen Homes hat antreten lassen. Schuld daran war wohl vor allem die Geldgeilheit von Ali und seinem Umfeld.
 

box-manager

Nachwuchsspieler
Beiträge
92
Punkte
0
!

Das ist ja leider ein weit verbreitetes Phänomen unter den besten Sportlern, nicht zu wissen wann Schluss ist.
Ich denke es fällt ihnen einfach schwer zu akzeptieren, dass sie nicht mehr die gleichen Typen sind wie noch 5 Jahre zuvor auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, und ich denke, das geldgeile Umfeld, dem die Gesundheit des Boxers ja oft egal ist, redet ihnen sogar noch ein wie stark sie sind.

Da muss man sagen, dass Marciano das genau richtig gemacht hat.
Louis, Ali, Tyson und wie sie alle heißen haben sich ihre Kampfrekorde selbst versaut - auf dem Höhepunkt abtreten ist eine Kunst, aber so schafft man sich selbst ein Denkmal, an dem niemand mehr rütteln kann!
 

Buster D

Bankspieler
Beiträge
24.857
Punkte
113
Da muss man sagen, dass Marciano das genau richtig gemacht hat.
Louis, Ali, Tyson und wie sie alle heißen haben sich ihre Kampfrekorde selbst versaut - auf dem Höhepunkt abtreten ist eine Kunst, aber so schafft man sich selbst ein Denkmal, an dem niemand mehr rütteln kann!

Auf dem Höhepunkt abtreten muss ja nicht unbedingt sein. Man sollte nur erkennen, wann man einfach nicht mehr konkurrenzfähig ist. Nehmen wir z.B. Larry Holmes, der konnte in den 90igern auch noch mit weit über 40 mit der Weltspitze mithalten, ohne sich zu blamieren und zu viel einzustecken.

Oder Lennox Lewis. Seit den Kämpfen gegen Holyfield ist er sicherlich nicht besser geworden, sondern hat abgebaut, wenn auch recht langsam. Hätte er danach bereits aufgehört, hätte er - trotz der Rahman Niederlage - sicher nicht den Status den er jetzt innehat. Tyson hingegen hätte spätestens nach dem Kampf gegen Lewis aufhören sollen.
 
Oben