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Banned
Den Kampf des Abends machte Lars Buchholz
Hätte das jemand geglaubt? Damals wurde der Boxclub Köpenick für sein Vorhaben noch belächelt und nun fand bereits die 6. Fight Night statt. Dafür einen herzlichen Glückwunsch dem Box Club Köpenick.
Die Boxfans im gut gefüllten Boxclub erwarteten an diesem Abend elf Kämpfe. Der Abend war wie die Male zuvor sehr gut organisiert und hebt sich durch die zusätzliche Stände und den zusätzlichen Service doch erwähnenswert von den vorigen Fight Nights ab. Das mögen und schätzen die Fans.
Jetzt zum Sport. Von den elf angekündigten Kämpfen fanden dann nur neun Kämpfe statt. Der Gegner von Hendrik Gabel, trat erst gar nicht an und der Gegner von Sebastian Wille, Steve Kröckel, brachte zu viel Kilos auf die Waage. Aber die neun Kämpfe des Abends waren einen Besuch trotzdem wert.
Zu den Kämpfen
Im ersten Kampf gab Ronny Gabel, der vorher im Muay Thai aktiv war, sein Boxdebüt gegen den alten Hasen Enrico Knisch vom Berliner Boxtempel. Enrico Knisch spielte in diesem Kampf seine ganze Boxroutine aus und gewann diesen Kampf dadurch, wenn auch knapp. Ronny Gabel vernachlässigte in diesem Kampf zu oft seine Deckung, Knisch fand diese Lücken und konnte so gezielt Treffer landen. Wenn Ronny Gabel weiter an seiner Deckung arbeitet, wird er den Ring auch als Sieger verlassen können, denn schöne Kombinationen, gute Meidbewegungen und auch ein gutes Auge Gabels waren unverkennbar.
Im 2. Kampf gab es ein Wiedersehen mit Nico Schröder aus Fürstenwalde. Bisher konnten seine Kämpfe überzeugen, die Boxfans waren vor dem Kampf gespannt auf seinen erneuten Auftritt. Doch was kam dann? Der Gegner Andreas Malion legte in der ersten Runde los wie die Feuerwehr, er drängte Schröder in die Ecke und schlug fast eine Minute lang auf ihn ein. Schröder setzte zwar gut die Deckung ein, aber der gespannte Zuschauer war dennoch etwas verwundert. Die erste Runde ging klar an Andreas Malion. Doch ab der 2. Runde marschierte Nico Schröder. Nun konnte er immer wieder gute Akzente setzen, immer wieder fand er die Lücken und punktete dadurch erfolgreich. Von Runde zu Runde wurde Nico Schröder überlegener, auch wenn er die Faust des Gegners das eine oder andere Mal spürte. Aus einen erwarteten Sieg Schröders wurde aber nur ein Remis, was für mich völlig unverständlich war.
Der dritte Kampf führte Daniel Zimmermann und Varol Vekiloglu zusammen und zählte zu einem der besten Kämpfe an diesem Abend. Selten gab es eine so gute Boxkunst zu bestaunen. Der Sieg ging an Varol Vekiloglu und war verdient, weil er der treffsichere und vor allem aktivere Boxer war. Trotzdem zeigte Daniel Zimmermann einen beherzten Kampf, der Lust auf mehr machte. Daniel muss sich dieser Niederlage nicht schämen, denn er traf auf einen richtig guten Gegner. Varol brachte übrigens auch eine große Fanschar mit.
Nach der Pause gab es einen Showkampf im Muay Thai. Zwei Kämpfer, beide 15 Jahre alt, zeigten die Kunst des Muay Thai und gaben alles. Es war eine sehenswerte Einlage.
Den ersten Kampf nach der Pause bestritten zwei Damen, Franka Wiechozek aus Fürstenwalde und Juliane Koffnit vom Boxclub Köpenick. Beide Boxerinnen schenkten sich nichts. Die Boxfans sahen einen erstklassigen Frauen-Box-Kampf von zwei fast gleichwertigen Gegnerinnen. Beide Kämpferinnen hatten ihre guten Szenen. In der ersten Runde setzte Franka die Akzente, in Runde zwei dann Juliane. In dieser musste Franka auch angezählt werden. Bis zum Ende zeigten beide Frauen Nehmerqualitäten. Juliane lieferte einen sehr guten Kampf ab, drängte die Gegnerin immer wieder in die Defensive und gewann diesen Kampf letztendlich auch. Kritisch möchte ich aber die Deckung von Juliane erwähnen. Daran muss gearbeitet werden.
Der fünfte Kampf war der kürzeste des Abends. Er dauerte gerade einmal 28 Sekunden. Kaum wurde der Kampf freigegeben, da schlug der Hellersdorfer Mirko Kern schon auf den Fürstenwalder Danny Lehmann ein. Es gab einen sekundenlangen Schlagwirbel, gegen den Danny Lehmann kein Rezept fand. Er verlor durch technischen KO.
Auch im 6. Kampf des Abends stellte sich ein Hellersdorfer im Ring vor. Der Gegner von Marcel Erler kam vom Boxclub Köpenick und hieß Dirk Georgie. Wie gewohnt ging Georgi diesen Kampf vorsichtig an. Das sieht oftmals behäbig aus, doch das ist der Stil vom Dirki. Der Hellersdorfer Erler schlug mehr, aber oft ins Leere. Georgi konnte diesen Schlägen zumeist ausweichen und traf selbst ins Schwarze. Dirk kämpfte wieder mit viel Übersicht und Ruhe. Am Sieg von Georgi zweifelte wohl niemand, selbst der Gegner nickte bei der Urteilsverkündung. Mir persönlich gefällt der Stil von Georgi und an diesem vor allem die mehrmals erwähnte Übersicht.
Nach der Pause betrat Lars Buchholz gegen Maurice Kohn in den Ring. Und ich sage gleich zum Anfang, dass dies für mich der Kampf des Abends war. Lars, du bist erstklassig. Man kann nur hoffen, dass du bald die Möglichkeit hast, um einen Titel zu boxen. Ich habe selten so einen Boxer gesehen. Lars lässt nichts anbrennen. Sein großes Plus ist sein Auge, mit dem er schnell die Absichten des Gegners erkennt, ihnen ausweichen oder sie abwehren kann um ihn dann selbst zu treffen. Lars beherrscht das Kontern wie kaum ein anderer Boxer. Wenn man denkt, dass er die Mütze voll bekommt, weil er sich in der Deckung verkriecht, dann schlägt er fürchterlich zu. Blitzschnell öffnet er die Deckung und schlägt zurück, fast ausschließlich Treffer. Aber er kann auch marschieren, mehrmals im Kampf ändert er seine Gewohnheiten, so dass der Gegner sich nie so richtig auf ihn einstellen kann. Es macht einfach Spaß ihm zuzusehen. Es war ein klarer Sieg von Buchholz gegen einen guten Kohn.
Der achte Kampf brachte den Fürstenwalder Matze Sandow und den Leipziger Frank Pflege zusammen. Auch dies wurde ein kurzer Kampf, der nicht über die vollen Runden ging. Sandow war in diesem Fight zu überlegen und Pflege schien nicht gut vorbereitet, nach einem Lebertreffer war der Kampf für den Leipziger zu Ende. Für Sandow war es ein einfacher Sieg.
Den Hauptkampf des Abends gestalteten Ramona Kühne und Daniela David. Der Kampf über sechs Runden war rassig und zeigte dem Boxkenner guten Frauenboxsport. Ramona Kühne hatte sich allerdings diesen Kampf wohl einfacher vorgestellt. Die ungeschlagene Kühne musste über die volle Rundenzahl und vor allem den Kampfgeist der Gegnerin brechen. David selbst war für mich kurz vor einer Überraschung. Sie boxte ohne Angst vor Kühne (8 Kämpfe, 8 Siege) und traf des Öfteren, wohl mehr als Kühne lieb war. Somit musste Ramona Kühne bis zuletzt alles zeigen, um diesen Sieg zu sichern. Ein schöner Kampf, der nach meiner Meinung eher ein Remis verdient hätte.
Alles in allem war es wieder ein sehr gelungener Abend in Köpenick. Danke dafür den Veranstaltern, den Sponsoren und den Helfern. Für mich steht fest, dass ich bei der 7. Fight Night wieder dabei bin.
Ein Verbesserungsvorschlag bleibt anzumerken: Fans im VIP Bereich zahlen nicht wenig für eine Karte oder geben als Sponsoren eine ordentliche Summe. Diesen VIP-Gästen ist es nicht zuzumuten, dass Kamerateam oder Fotografen genau vor ihnen am Ring stehen und während des gesamten Abends den VIP-Gästen die Sicht beeinträchtigen. Das sollte abgestellt werden.
Euer RL
www.ifko-germany.de
Hätte das jemand geglaubt? Damals wurde der Boxclub Köpenick für sein Vorhaben noch belächelt und nun fand bereits die 6. Fight Night statt. Dafür einen herzlichen Glückwunsch dem Box Club Köpenick.
Die Boxfans im gut gefüllten Boxclub erwarteten an diesem Abend elf Kämpfe. Der Abend war wie die Male zuvor sehr gut organisiert und hebt sich durch die zusätzliche Stände und den zusätzlichen Service doch erwähnenswert von den vorigen Fight Nights ab. Das mögen und schätzen die Fans.
Jetzt zum Sport. Von den elf angekündigten Kämpfen fanden dann nur neun Kämpfe statt. Der Gegner von Hendrik Gabel, trat erst gar nicht an und der Gegner von Sebastian Wille, Steve Kröckel, brachte zu viel Kilos auf die Waage. Aber die neun Kämpfe des Abends waren einen Besuch trotzdem wert.
Zu den Kämpfen
Im ersten Kampf gab Ronny Gabel, der vorher im Muay Thai aktiv war, sein Boxdebüt gegen den alten Hasen Enrico Knisch vom Berliner Boxtempel. Enrico Knisch spielte in diesem Kampf seine ganze Boxroutine aus und gewann diesen Kampf dadurch, wenn auch knapp. Ronny Gabel vernachlässigte in diesem Kampf zu oft seine Deckung, Knisch fand diese Lücken und konnte so gezielt Treffer landen. Wenn Ronny Gabel weiter an seiner Deckung arbeitet, wird er den Ring auch als Sieger verlassen können, denn schöne Kombinationen, gute Meidbewegungen und auch ein gutes Auge Gabels waren unverkennbar.
Im 2. Kampf gab es ein Wiedersehen mit Nico Schröder aus Fürstenwalde. Bisher konnten seine Kämpfe überzeugen, die Boxfans waren vor dem Kampf gespannt auf seinen erneuten Auftritt. Doch was kam dann? Der Gegner Andreas Malion legte in der ersten Runde los wie die Feuerwehr, er drängte Schröder in die Ecke und schlug fast eine Minute lang auf ihn ein. Schröder setzte zwar gut die Deckung ein, aber der gespannte Zuschauer war dennoch etwas verwundert. Die erste Runde ging klar an Andreas Malion. Doch ab der 2. Runde marschierte Nico Schröder. Nun konnte er immer wieder gute Akzente setzen, immer wieder fand er die Lücken und punktete dadurch erfolgreich. Von Runde zu Runde wurde Nico Schröder überlegener, auch wenn er die Faust des Gegners das eine oder andere Mal spürte. Aus einen erwarteten Sieg Schröders wurde aber nur ein Remis, was für mich völlig unverständlich war.
Der dritte Kampf führte Daniel Zimmermann und Varol Vekiloglu zusammen und zählte zu einem der besten Kämpfe an diesem Abend. Selten gab es eine so gute Boxkunst zu bestaunen. Der Sieg ging an Varol Vekiloglu und war verdient, weil er der treffsichere und vor allem aktivere Boxer war. Trotzdem zeigte Daniel Zimmermann einen beherzten Kampf, der Lust auf mehr machte. Daniel muss sich dieser Niederlage nicht schämen, denn er traf auf einen richtig guten Gegner. Varol brachte übrigens auch eine große Fanschar mit.
Nach der Pause gab es einen Showkampf im Muay Thai. Zwei Kämpfer, beide 15 Jahre alt, zeigten die Kunst des Muay Thai und gaben alles. Es war eine sehenswerte Einlage.
Den ersten Kampf nach der Pause bestritten zwei Damen, Franka Wiechozek aus Fürstenwalde und Juliane Koffnit vom Boxclub Köpenick. Beide Boxerinnen schenkten sich nichts. Die Boxfans sahen einen erstklassigen Frauen-Box-Kampf von zwei fast gleichwertigen Gegnerinnen. Beide Kämpferinnen hatten ihre guten Szenen. In der ersten Runde setzte Franka die Akzente, in Runde zwei dann Juliane. In dieser musste Franka auch angezählt werden. Bis zum Ende zeigten beide Frauen Nehmerqualitäten. Juliane lieferte einen sehr guten Kampf ab, drängte die Gegnerin immer wieder in die Defensive und gewann diesen Kampf letztendlich auch. Kritisch möchte ich aber die Deckung von Juliane erwähnen. Daran muss gearbeitet werden.
Der fünfte Kampf war der kürzeste des Abends. Er dauerte gerade einmal 28 Sekunden. Kaum wurde der Kampf freigegeben, da schlug der Hellersdorfer Mirko Kern schon auf den Fürstenwalder Danny Lehmann ein. Es gab einen sekundenlangen Schlagwirbel, gegen den Danny Lehmann kein Rezept fand. Er verlor durch technischen KO.
Auch im 6. Kampf des Abends stellte sich ein Hellersdorfer im Ring vor. Der Gegner von Marcel Erler kam vom Boxclub Köpenick und hieß Dirk Georgie. Wie gewohnt ging Georgi diesen Kampf vorsichtig an. Das sieht oftmals behäbig aus, doch das ist der Stil vom Dirki. Der Hellersdorfer Erler schlug mehr, aber oft ins Leere. Georgi konnte diesen Schlägen zumeist ausweichen und traf selbst ins Schwarze. Dirk kämpfte wieder mit viel Übersicht und Ruhe. Am Sieg von Georgi zweifelte wohl niemand, selbst der Gegner nickte bei der Urteilsverkündung. Mir persönlich gefällt der Stil von Georgi und an diesem vor allem die mehrmals erwähnte Übersicht.
Nach der Pause betrat Lars Buchholz gegen Maurice Kohn in den Ring. Und ich sage gleich zum Anfang, dass dies für mich der Kampf des Abends war. Lars, du bist erstklassig. Man kann nur hoffen, dass du bald die Möglichkeit hast, um einen Titel zu boxen. Ich habe selten so einen Boxer gesehen. Lars lässt nichts anbrennen. Sein großes Plus ist sein Auge, mit dem er schnell die Absichten des Gegners erkennt, ihnen ausweichen oder sie abwehren kann um ihn dann selbst zu treffen. Lars beherrscht das Kontern wie kaum ein anderer Boxer. Wenn man denkt, dass er die Mütze voll bekommt, weil er sich in der Deckung verkriecht, dann schlägt er fürchterlich zu. Blitzschnell öffnet er die Deckung und schlägt zurück, fast ausschließlich Treffer. Aber er kann auch marschieren, mehrmals im Kampf ändert er seine Gewohnheiten, so dass der Gegner sich nie so richtig auf ihn einstellen kann. Es macht einfach Spaß ihm zuzusehen. Es war ein klarer Sieg von Buchholz gegen einen guten Kohn.
Der achte Kampf brachte den Fürstenwalder Matze Sandow und den Leipziger Frank Pflege zusammen. Auch dies wurde ein kurzer Kampf, der nicht über die vollen Runden ging. Sandow war in diesem Fight zu überlegen und Pflege schien nicht gut vorbereitet, nach einem Lebertreffer war der Kampf für den Leipziger zu Ende. Für Sandow war es ein einfacher Sieg.
Den Hauptkampf des Abends gestalteten Ramona Kühne und Daniela David. Der Kampf über sechs Runden war rassig und zeigte dem Boxkenner guten Frauenboxsport. Ramona Kühne hatte sich allerdings diesen Kampf wohl einfacher vorgestellt. Die ungeschlagene Kühne musste über die volle Rundenzahl und vor allem den Kampfgeist der Gegnerin brechen. David selbst war für mich kurz vor einer Überraschung. Sie boxte ohne Angst vor Kühne (8 Kämpfe, 8 Siege) und traf des Öfteren, wohl mehr als Kühne lieb war. Somit musste Ramona Kühne bis zuletzt alles zeigen, um diesen Sieg zu sichern. Ein schöner Kampf, der nach meiner Meinung eher ein Remis verdient hätte.
Alles in allem war es wieder ein sehr gelungener Abend in Köpenick. Danke dafür den Veranstaltern, den Sponsoren und den Helfern. Für mich steht fest, dass ich bei der 7. Fight Night wieder dabei bin.
Ein Verbesserungsvorschlag bleibt anzumerken: Fans im VIP Bereich zahlen nicht wenig für eine Karte oder geben als Sponsoren eine ordentliche Summe. Diesen VIP-Gästen ist es nicht zuzumuten, dass Kamerateam oder Fotografen genau vor ihnen am Ring stehen und während des gesamten Abends den VIP-Gästen die Sicht beeinträchtigen. Das sollte abgestellt werden.
Euer RL
www.ifko-germany.de
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