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Link: Nominierungen
Link: Wahl zum Kampf des Jahres 2008
Link: Wahl zum Boxer des Jahres 2008
Link: Wahl zum KO des Jahres 2008
Sooo, nächste Umfrage.
Hier geht es um die Dinge, mit denen kaum einer gerechnet hatte. Wer war klarer Favorit und wurde geschlagen? Oder wo wurde zumindest ein knapper Kampf prognostiziert, wo der Aussenseiter eine einseitige Geschichte draus machte? Was war die Überraschung des Jahres.
Ordnung nach Datum.
19. Januar 2008: Alex Bunema TKO10 Roman Karmazin
Ein großer Name war Bunema eigentlich nicht, hatte er doch gegen gute Boxer (Taylor, McKart, Ouma) verloren und war nach einer Niederlage gegen den Aufbaugegner Kamya ne Weile inaktiv. Er konnte nach seiner Rückkehr 2007 zwar zwei Journeyman besiegen, aber Karmazin war klarer Favorit. Schließlich war jener Exweltmeister und hatte jüngst einen WBA-Ausscheidungskampf gewonnen. Der Kampf gegen Bunema war eher als eine Art Zeitvertreib gedacht, denke ich. Doch er vertrieb auch vorerst Karmazins Titelambitionen. Auf den Punktzetteln zurück liegend, klingelte Bunema seinen Kontrahenten in der 9ten Runde an. In der folgenden zehnten schickte er den Ex-Champ mit einer Linken zu Boden. Karmazin kam wieder auf die Beine, doch Bunema setzte nach und beendete den Kampf.
Statt Karmazin durfte dann mit Daniel Santos ein anderer Don-King-Boxer um den WBA-Gürtel boxen.
8. März 2008: Nate Campbell SD12 Juan Diaz
Auf der einen Seite Juan Diaz. Jung, erfolgreich, hat die Titel von WBA, IBF und WBO vereinigt, indem er mit seinen guten Kombinationen Julio Diaz und Acelino Freitas zermürbte. Er sollte eigentlich gegen WBO-Interims-Champ Michael Katsidis antreten (der Kampf war bereits von Golden Boy Promotions ersteigert), doch sein noch-1-Kampf-laufender Vertrag mit Don King erlaubte es ihm nicht, auf der Veranstaltung eines anderen Promoters aufzutreten.
Also auf der anderen Seite Nate Campbell. Der Herausforderer Diaz' bei dessen IBF-Pflichtverteidigung. Der "Galaxxy Warrior" war verglichen mit Diaz eigentlich schon ein alter Hase im Boxgeschäft, hat aber in seiner Karriere die meisten seiner wichtigen Kämpfe (z.B. gegen Joel Casamayor, Robbie Peden, Isaac Hlatshwayo) verloren. Ein Sieg gegen den mittlerweile ziemlich abgestürzten Matt Zegan brachte ihn aber wieder in die Position für einen Titelkampf.
Dennoch, der junge talentierte Diaz, gegen den älteren Campbell mit mäßigem Erfolg ... eigentlich sah das im Vorfeld nach einer reinen Formsache für Diaz aus.
Doch im Ring verlief es anders. Zwar war Diaz in der ersten Hälfte des Kampfes der bessere, doch ein Cut über dem Auge (Campbell wurde ein Punkt wegen des Kopfstoßes abgezogen), brachte ihn scheinbar ziemlich aus dem Konzept. Campbell attackierte Diaz nun mit dessen eigenen Waffen. Kombinationen, Kombinationen.
Diaz verlor eine Runde nach der anderen und sein Punktvorsprung schmolz. Erst ganz am Ende gelang ihm wieder ein Aufbäumen, doch es war zu spät. Der klare Außenseiter hatte ihm seine 3 Titel abgenommen, durch geteilte Punktrichterentscheidung.
21. März 2008: Brian Vera TKO7 Andy Lee
Brian Vera hatte seinen Bekanntheitsgrad durch die 3te Staffel von "The Contender", doch sonderlich erfolgreich war er da nicht. Emanuel Stewards Schützling Andy Lee war klarer Favorit und schlug seinen Gegner schon in der ersten Runde nieder. Doch auch Vera fand in den Kampf. In Runde 7 deckte er Andy Lee mit zahlreichen Händen ein. Der Ire war außer Puste und konnte sich irgendwann nicht mehr verteidigen, während er weitere harte Hände nahm. Schließlich brach Tony Chiarantano den Kampf ab um Lee vor weiteren harten Treffern zu bewaren.
30. August 2008: Cengiz Koc MD8 Rene Dettweiler
Nach seiner klaren Niederlage gegen uns Timo hatte Koc seinen Rücktritt erklärt. Doch er stieg 2008 doch wieder in den Ring, um gegen Rene Dettweiler anzutreten. Ebenso wie Koc, hatte Dettweiler gegen Prüfstein Michael Sprott verloren. Doch er befand sich so langsam wieder auf dem aufsteigenden Ast und das Stallduell gegen den eigentlich zurückgetretenen Koc sollte ihm wieder auftrieb geben.
Doch der freundliche Koc war unfreundlich zu Dettweiler und machte einen Strich durch diese Rechnung. Knapp aber verdient setzte er sich nach Punkten durch und erzielte so seinen ersten Sieg nach drei Jahren.
Das nächste Stallduell wartet bereits auf ihn.
6. September 2008: Breidiss Prescott KO1 Amir Khan
Er war oder ist das aufstrebende Prospect in Großbritannien. Amir Khan, Silbermedaillengewinner, der sich durch Siege gegen Graham Earl, Gary St. Clair und Martin Kristjansen die Rangliste empor schob und dem ein Titelkampf schon beinahe im Schoße lag.
Sein Gegner, der Kolumbianer Breidiss Prescott, hatte in seiner Karriere eigentlich kaum einen nennenswerten Kampf gewonnen und seinen zuvor letzten nur knapp durch SD für sich entscheiden können. Aber wie so viele Kolumbianer galt er als schlagstark. Zu schlagstark für Khan und wohl auch zu schnell. Es dauerte nicht lange in der ersten Runde, bis Khan den linken Haken seines Gegners zu spüren bekam ... und wenig später wackelte ... und noch etwas später zu Boden musste. Khan konnte sich nochmal aufrappeln und war so halbwegs kampffähig. Prescott machte den Sack dann aber zu, setzte nach und schlug Khan KO.
11. Oktober 2008: Vitali Klitschko RTD9 Samuel Peter
Nunja, die Klitschko-Brüder sind als Perfektionisten bekannt und daher war es schon zu erwarten, dass Vitali Klitschko nur wieder in den Ring steigt, wenn er wirklich glaubt, fit zu sein. Doch dass er eigentlich überhaupt keine Spur von Ringrost zeigte und sich eigentlich garnicht anmerken ließ, dass er fast 4 Jahre nicht im Ring gestanden hatte. Das war überraschend. Ok, er sollte 2005 boxen (als es zu den Verletzungen kam) und schon vorher (Ende 06/Anfang 07) gab es die Comeback-Pläne ... aber dennoch ist so eine lange Ringpause von Bedeutung. Doch für Vitali Klitschko war sie das scheinbar nicht. Er wirkte ähnlich stark wie in alten Tagen, ließ Samuel Peter aussehen wie Kirk Johnson.
Nachdem er acht Runden lang harte Prügel hatte einstecken müssen, brach Peters Ecke den ungleichen Kampf ab. Peter hatte keine Einwände, Vitali Klitschko hatte seinen WBC-Titel wieder. Überraschend deutlich, überraschend uneingerostet.
18. Oktober 2008: Bernard Hopkins UD12 Kelly Pavlik
Er ist schon weit über 40. Er ist alt, seine Workrate ist gering. Sein Gegner jung, schlagstark und mit ordentlicher Workrate. Hat Taylor zwei Mal besiegt, welcher vorher Hopkins entthronte. Doch was macht Hopkins? Er straft seinen Kritikern Lügen und führt den jungen Mann aus Youngstown vor.
Immer wieder bringt Hopkins sich mit seiner deutlich besseren Beinarbeit in Position und lässt Pavlik ins Lehre laufen. Immer wieder muss Pavlik einen Kontertreffer einstecken. Pavlik kann nur bei den Jabs eine bessere Quote erzielen. Die harten und klaren Treffer jedoch setzt Hopkins. Pavlik gelingt es selten, Hopkins wirklich gut zu treffen.
Am Ende ist es ein klarer Punktsieg für Hopkins, an dem keine Zweifel herrschen. Er ist 43 Jahre alt (mittlerweile 44) und er hats allen gezeigt, die dachten, er wäre zu alt.
1. November 2008: Vic Darchinyan KO9 Christian Mijares
Darchinyan ist zwar durch seinen unorthodoxen Boxstil einer, der manchem Gegner Schwierigkeiten bereitet, aber dass Mijares soviele Schwierigkeiten haben wird, das war doch überraschend. Schließlich ist der jüngere Mexikaner ein technisch guter Boxer. Gerade gegen Arce zeigte er dies und holte sich damit einen Popularitäts-Schub der ihn auch in die Nähe manch' P4P-Liste brachte.
Doch den Kampf zwischen Darchinyan und Mijares dominierte der Armenier. Immer wieder kam Darchinyan zu guten Treffern, während Mijares mit seinen Konterversuchen nicht so oft Erfolg hatte. In der 9ten Runde schließlich, schickt Darchinyan seinen Gegner mit seiner linken Schlaghand zu Boden. Mijares hatte genug, er machte keine Anstalten mehr aufzustehen. Darchinyan hatte nun die drei wichtigsten Gürtel im Superfliegengewicht. Und das deutlicher, als erwartet wurde.
6. Dezember 2008: Manny Pacquiao RTD8 Oscar De La Hoya
Es gab durchaus einige, die Manny Pacquiao Siegchancen zugesprochen haben, aber die meisten rechneten doch eher mit einem klaren Sieg De La Hoyas oder zumindest mit eine engeren Kampf. Zu groß schienen die physischen Vorteile des Golden Boy. Doch die erste Überraschung gab es schon beim Wiegen, als Oscar ein gutes Stück unter dem Limit lag. Die nächste Überraschung gab es am Folgetag, als Oscar auf der inoffiziellen HBO-Waage sogar leichter als sein Gegner war. Und im Ring versuchte De La Hoya auch garnicht groß physische Vorteile zu nutzen, wie gegen Mayweather, indem er Druck machen würde. Er versuchte es über den boxerischen Weg und war damit dem schnellen Wirbelwind von den Phillipinen mehr als klar unterlegen. Zu schnell und zu beweglich war Pacquiao, als dass DLH auch nur in die Nähe davon kam, seinen Gegner auch nur ansatzweise gefährden zu können.
Nachdem er eigentlich jede Runde verloren hatte, war nach der 8ten Runde für DLH Schluss. Er war praktisch konzept- und somit chancenlos.
Nicht mit in die Umfrage aufgenommene Nominierungen:
Martin Rogan PTS Audley Harrison - Fraudley hatte schon allzu oft enttäuscht und Rogans Rekord ist garnicht mal so schlecht. Es war vielleicht überraschend, aber nicht so überraschend und bedeutend, wie die anderen Kämpfe.
Daniel Santos KO6 Joachim Alcine - Santos war als starker Mann bekannt und Alcine hatte gegen Simms nicht unbedingt überzeugt. Man konnte Santos durchaus als Favoriten sehen.
Verno Philips SD12 Cory Spinks - Spinks kam aus ner Niederlage und zeigte schon vorher imo nicht mehr die Leistung wie gegen Judah. Philips war sicher alt, aber die Favoriten-Rolle war nicht soooo klar verteilt, wie bei anderen Überraschungen.
Armin Dollinger TKO2 Kai Kurzawa - Bei Kurzawa blieb der große Erfolg schon ne Weile aus und er war schon mal mehr inaktiv als aktiv. Der Saft war raus, ich fand das nicht soooo überraschend, wie andere Nominierungen (oder nicht aufgenommene Kämpfe)
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Hier geht es um die Dinge, mit denen kaum einer gerechnet hatte. Wer war klarer Favorit und wurde geschlagen? Oder wo wurde zumindest ein knapper Kampf prognostiziert, wo der Aussenseiter eine einseitige Geschichte draus machte? Was war die Überraschung des Jahres.
Ordnung nach Datum.
19. Januar 2008: Alex Bunema TKO10 Roman Karmazin
Ein großer Name war Bunema eigentlich nicht, hatte er doch gegen gute Boxer (Taylor, McKart, Ouma) verloren und war nach einer Niederlage gegen den Aufbaugegner Kamya ne Weile inaktiv. Er konnte nach seiner Rückkehr 2007 zwar zwei Journeyman besiegen, aber Karmazin war klarer Favorit. Schließlich war jener Exweltmeister und hatte jüngst einen WBA-Ausscheidungskampf gewonnen. Der Kampf gegen Bunema war eher als eine Art Zeitvertreib gedacht, denke ich. Doch er vertrieb auch vorerst Karmazins Titelambitionen. Auf den Punktzetteln zurück liegend, klingelte Bunema seinen Kontrahenten in der 9ten Runde an. In der folgenden zehnten schickte er den Ex-Champ mit einer Linken zu Boden. Karmazin kam wieder auf die Beine, doch Bunema setzte nach und beendete den Kampf.
Statt Karmazin durfte dann mit Daniel Santos ein anderer Don-King-Boxer um den WBA-Gürtel boxen.
8. März 2008: Nate Campbell SD12 Juan Diaz
Auf der einen Seite Juan Diaz. Jung, erfolgreich, hat die Titel von WBA, IBF und WBO vereinigt, indem er mit seinen guten Kombinationen Julio Diaz und Acelino Freitas zermürbte. Er sollte eigentlich gegen WBO-Interims-Champ Michael Katsidis antreten (der Kampf war bereits von Golden Boy Promotions ersteigert), doch sein noch-1-Kampf-laufender Vertrag mit Don King erlaubte es ihm nicht, auf der Veranstaltung eines anderen Promoters aufzutreten.
Also auf der anderen Seite Nate Campbell. Der Herausforderer Diaz' bei dessen IBF-Pflichtverteidigung. Der "Galaxxy Warrior" war verglichen mit Diaz eigentlich schon ein alter Hase im Boxgeschäft, hat aber in seiner Karriere die meisten seiner wichtigen Kämpfe (z.B. gegen Joel Casamayor, Robbie Peden, Isaac Hlatshwayo) verloren. Ein Sieg gegen den mittlerweile ziemlich abgestürzten Matt Zegan brachte ihn aber wieder in die Position für einen Titelkampf.
Dennoch, der junge talentierte Diaz, gegen den älteren Campbell mit mäßigem Erfolg ... eigentlich sah das im Vorfeld nach einer reinen Formsache für Diaz aus.
Doch im Ring verlief es anders. Zwar war Diaz in der ersten Hälfte des Kampfes der bessere, doch ein Cut über dem Auge (Campbell wurde ein Punkt wegen des Kopfstoßes abgezogen), brachte ihn scheinbar ziemlich aus dem Konzept. Campbell attackierte Diaz nun mit dessen eigenen Waffen. Kombinationen, Kombinationen.
Diaz verlor eine Runde nach der anderen und sein Punktvorsprung schmolz. Erst ganz am Ende gelang ihm wieder ein Aufbäumen, doch es war zu spät. Der klare Außenseiter hatte ihm seine 3 Titel abgenommen, durch geteilte Punktrichterentscheidung.
21. März 2008: Brian Vera TKO7 Andy Lee
Brian Vera hatte seinen Bekanntheitsgrad durch die 3te Staffel von "The Contender", doch sonderlich erfolgreich war er da nicht. Emanuel Stewards Schützling Andy Lee war klarer Favorit und schlug seinen Gegner schon in der ersten Runde nieder. Doch auch Vera fand in den Kampf. In Runde 7 deckte er Andy Lee mit zahlreichen Händen ein. Der Ire war außer Puste und konnte sich irgendwann nicht mehr verteidigen, während er weitere harte Hände nahm. Schließlich brach Tony Chiarantano den Kampf ab um Lee vor weiteren harten Treffern zu bewaren.
30. August 2008: Cengiz Koc MD8 Rene Dettweiler
Nach seiner klaren Niederlage gegen uns Timo hatte Koc seinen Rücktritt erklärt. Doch er stieg 2008 doch wieder in den Ring, um gegen Rene Dettweiler anzutreten. Ebenso wie Koc, hatte Dettweiler gegen Prüfstein Michael Sprott verloren. Doch er befand sich so langsam wieder auf dem aufsteigenden Ast und das Stallduell gegen den eigentlich zurückgetretenen Koc sollte ihm wieder auftrieb geben.
Doch der freundliche Koc war unfreundlich zu Dettweiler und machte einen Strich durch diese Rechnung. Knapp aber verdient setzte er sich nach Punkten durch und erzielte so seinen ersten Sieg nach drei Jahren.
Das nächste Stallduell wartet bereits auf ihn.
6. September 2008: Breidiss Prescott KO1 Amir Khan
Er war oder ist das aufstrebende Prospect in Großbritannien. Amir Khan, Silbermedaillengewinner, der sich durch Siege gegen Graham Earl, Gary St. Clair und Martin Kristjansen die Rangliste empor schob und dem ein Titelkampf schon beinahe im Schoße lag.
Sein Gegner, der Kolumbianer Breidiss Prescott, hatte in seiner Karriere eigentlich kaum einen nennenswerten Kampf gewonnen und seinen zuvor letzten nur knapp durch SD für sich entscheiden können. Aber wie so viele Kolumbianer galt er als schlagstark. Zu schlagstark für Khan und wohl auch zu schnell. Es dauerte nicht lange in der ersten Runde, bis Khan den linken Haken seines Gegners zu spüren bekam ... und wenig später wackelte ... und noch etwas später zu Boden musste. Khan konnte sich nochmal aufrappeln und war so halbwegs kampffähig. Prescott machte den Sack dann aber zu, setzte nach und schlug Khan KO.
11. Oktober 2008: Vitali Klitschko RTD9 Samuel Peter
Nunja, die Klitschko-Brüder sind als Perfektionisten bekannt und daher war es schon zu erwarten, dass Vitali Klitschko nur wieder in den Ring steigt, wenn er wirklich glaubt, fit zu sein. Doch dass er eigentlich überhaupt keine Spur von Ringrost zeigte und sich eigentlich garnicht anmerken ließ, dass er fast 4 Jahre nicht im Ring gestanden hatte. Das war überraschend. Ok, er sollte 2005 boxen (als es zu den Verletzungen kam) und schon vorher (Ende 06/Anfang 07) gab es die Comeback-Pläne ... aber dennoch ist so eine lange Ringpause von Bedeutung. Doch für Vitali Klitschko war sie das scheinbar nicht. Er wirkte ähnlich stark wie in alten Tagen, ließ Samuel Peter aussehen wie Kirk Johnson.
Nachdem er acht Runden lang harte Prügel hatte einstecken müssen, brach Peters Ecke den ungleichen Kampf ab. Peter hatte keine Einwände, Vitali Klitschko hatte seinen WBC-Titel wieder. Überraschend deutlich, überraschend uneingerostet.
18. Oktober 2008: Bernard Hopkins UD12 Kelly Pavlik
Er ist schon weit über 40. Er ist alt, seine Workrate ist gering. Sein Gegner jung, schlagstark und mit ordentlicher Workrate. Hat Taylor zwei Mal besiegt, welcher vorher Hopkins entthronte. Doch was macht Hopkins? Er straft seinen Kritikern Lügen und führt den jungen Mann aus Youngstown vor.
Immer wieder bringt Hopkins sich mit seiner deutlich besseren Beinarbeit in Position und lässt Pavlik ins Lehre laufen. Immer wieder muss Pavlik einen Kontertreffer einstecken. Pavlik kann nur bei den Jabs eine bessere Quote erzielen. Die harten und klaren Treffer jedoch setzt Hopkins. Pavlik gelingt es selten, Hopkins wirklich gut zu treffen.
Am Ende ist es ein klarer Punktsieg für Hopkins, an dem keine Zweifel herrschen. Er ist 43 Jahre alt (mittlerweile 44) und er hats allen gezeigt, die dachten, er wäre zu alt.
1. November 2008: Vic Darchinyan KO9 Christian Mijares
Darchinyan ist zwar durch seinen unorthodoxen Boxstil einer, der manchem Gegner Schwierigkeiten bereitet, aber dass Mijares soviele Schwierigkeiten haben wird, das war doch überraschend. Schließlich ist der jüngere Mexikaner ein technisch guter Boxer. Gerade gegen Arce zeigte er dies und holte sich damit einen Popularitäts-Schub der ihn auch in die Nähe manch' P4P-Liste brachte.
Doch den Kampf zwischen Darchinyan und Mijares dominierte der Armenier. Immer wieder kam Darchinyan zu guten Treffern, während Mijares mit seinen Konterversuchen nicht so oft Erfolg hatte. In der 9ten Runde schließlich, schickt Darchinyan seinen Gegner mit seiner linken Schlaghand zu Boden. Mijares hatte genug, er machte keine Anstalten mehr aufzustehen. Darchinyan hatte nun die drei wichtigsten Gürtel im Superfliegengewicht. Und das deutlicher, als erwartet wurde.
6. Dezember 2008: Manny Pacquiao RTD8 Oscar De La Hoya
Es gab durchaus einige, die Manny Pacquiao Siegchancen zugesprochen haben, aber die meisten rechneten doch eher mit einem klaren Sieg De La Hoyas oder zumindest mit eine engeren Kampf. Zu groß schienen die physischen Vorteile des Golden Boy. Doch die erste Überraschung gab es schon beim Wiegen, als Oscar ein gutes Stück unter dem Limit lag. Die nächste Überraschung gab es am Folgetag, als Oscar auf der inoffiziellen HBO-Waage sogar leichter als sein Gegner war. Und im Ring versuchte De La Hoya auch garnicht groß physische Vorteile zu nutzen, wie gegen Mayweather, indem er Druck machen würde. Er versuchte es über den boxerischen Weg und war damit dem schnellen Wirbelwind von den Phillipinen mehr als klar unterlegen. Zu schnell und zu beweglich war Pacquiao, als dass DLH auch nur in die Nähe davon kam, seinen Gegner auch nur ansatzweise gefährden zu können.
Nachdem er eigentlich jede Runde verloren hatte, war nach der 8ten Runde für DLH Schluss. Er war praktisch konzept- und somit chancenlos.
Nicht mit in die Umfrage aufgenommene Nominierungen:
Martin Rogan PTS Audley Harrison - Fraudley hatte schon allzu oft enttäuscht und Rogans Rekord ist garnicht mal so schlecht. Es war vielleicht überraschend, aber nicht so überraschend und bedeutend, wie die anderen Kämpfe.
Daniel Santos KO6 Joachim Alcine - Santos war als starker Mann bekannt und Alcine hatte gegen Simms nicht unbedingt überzeugt. Man konnte Santos durchaus als Favoriten sehen.
Verno Philips SD12 Cory Spinks - Spinks kam aus ner Niederlage und zeigte schon vorher imo nicht mehr die Leistung wie gegen Judah. Philips war sicher alt, aber die Favoriten-Rolle war nicht soooo klar verteilt, wie bei anderen Überraschungen.
Armin Dollinger TKO2 Kai Kurzawa - Bei Kurzawa blieb der große Erfolg schon ne Weile aus und er war schon mal mehr inaktiv als aktiv. Der Saft war raus, ich fand das nicht soooo überraschend, wie andere Nominierungen (oder nicht aufgenommene Kämpfe)
