- Beiträge
- 25.098
- Punkte
- 113
Link: Nominierungen
Link: Wahl zum Kampf des Jahres 2008
Sooo, die nächste Umfrage kommt. Diesmal geht es um den Boxer des Jahres.
Wer hat letztes Jahr besonderes erreicht? Wer trat gegen die Creme dé la Creme an und siegte? Wer präsentierte sich und seinen Namen besonders stark?
Die Auflistung erfolgt alphabetisch.
Arthur Abraham
Sieg durch KO in der 12ten Runde gegen Elvin Ayala (IBF-Titel im Mittelgewicht)
Sieg durch TKO in der 4ten Runde gegen Edison Miranda (Supermittelgewicht)
Sieg durch RTD in der 6ten Runde gegen Raul Marquez (IBF-Titel im Mittelgewicht)
2008 sollte für Arthur Abraham das Jahr werden, in dem er sich live in den USA im Fernsehen auf einem der großen Boxsender präsentiert.
Nachdem er Elvin Ayala im März KO schlug, folgte im Juni der Rückkampf gegen Edison Miranda, welche ihm einst den Kiefer brach und somit Abraham einen Popularitäts-Schub verpasste. Erneut trug Miranda zur steigenden Popularität des einstigen Schlumpf-Boxers bei ... doch diesmal ging bei Abraham nichts zu Bruch. Im Gegensatz dazu musste Miranda sich frühzeitig geschlagen geben. Der linke Haken setzte Miranda zu. Zweimal ging Miranda in der 4ten zu Boden, bevor eine Rechte von Abraham den Kolumbianer erneut zu Boden schickte und den Kampf beendete.
Wieder zurück im Mittelgewicht, schickte Abraham sich an, seine Pflichtverteidigung gegen Raul Marquez zu bestreiten. Schon bald stellte sich Marquez als ziemlich chancenlos gegen Abraham heraus. Er fand kaum ein Mittel um den Weltmeister zu treffen, während er selbst schwere Treffer einstecken müssen. Und so gab er noch in der ersten Hälfte des Kampfes den selbigen auf.
Auch dieser Kampf war in den USA zu sehen, wenn auch nur ein paar zahlenden PPV-Zuschauern.
Aber in den Staaten weiß man nun besser über Abraham Bescheid. Das Interesse ist gestiegen, ein Vereinigungskampf gegen Pavlik könnte dieses Jahr kommen ... wenn Abraham nicht jemand anders zuvor kommt (Williams/Winky/Sturm...)
Tomasz Adamek
Sieg durch TKO in der 8ten Runde gegen O'Neil Bell (IBF-Ausscheidungskampf im Cruisergewicht)
Sieg durch RTD in der 7ten Runde gegen Gary Gomez (Cruisergewicht)
Sieg durch SD über 12 Runden gegen Steve Cunningham (IBF-Titel im Cruisergewicht)
Der Wechsel in das Cruisergewicht von Tomasz Adamek scheint kein Fehler gewesen zu sein. Denn er ist wieder mit Titellorbeeren dekoriert. Gegen O'Neil Bell gelang ihm ein starker Start. Der einst unumstrittene Cruisergewichtschamp (der erste nach Holyfield) musste schon in der ersten Runde zu Boden. Und auch im weiteren Verlauf bestimmte Adamek das Gefecht, bis Bell zur achten Runde nicht mehr antreten wollte.
Nach einem Pausenfüller gegen Gary Gomez bekam Adamek seinen Titelkampf gegen Steve Cunningham, der seine Pflichtverteidigung zu absolvieren hatte.
Mehrmals gelang es Adamek seinen Kontrahenten zu Boden zu schicken um somit einen knappen, aber verdienten Punktsieg einzufahren.
Nun darf sich Adamek durchaus als momentane Nummer 1 des Cruisergewichts bezeichnen lassen.
Vic Darchinyan
Unentschieden über 12 Runden gegen Z Gorres (IBF-Ausscheidungskampf im Superfliegengewicht)
Sieg durch KO in der 5ten Runde gegen Dimitri Kirilov (IBF-Titel im Superfliegengewicht)
Sieg durch KO in der 9ten Runde gegen Christian Mijares (WBC-, WBA- und IBF-Titel im Superfliegengewicht)
Nachdem er nach dem Verlust seines Titels im Fliegengewicht aufgestiegen war (Upset und KO des Jahres 2007), stand für Vic Darchinyan gegen Z Gorres die erste große Bewährungsprobe im Superfliegengewicht an. So ganz gelungen war der Kampf gegen Z Gorres aus seiner Sicht wohl nicht. Schließlich verließen beide sozusagen als halbe Sieger den Ring. Ein bisserl kontrovers wurde das Ganze dadurch, dass Ringrichter Lance Revill nicht so ganz wusste wann ein Niederschlag ein Niederschlag ist und wann ein Ausrutscher ein Ausrutscher sei.
Trotz oder dank des Unentschiedens wurde Darchinyan der Herausforderer von IBF-Weltmeister Kirilov, der seinen knapp gewonnenen Titel zum zweiten Mal verteidigte. Doch gegen den Armenier sah Kirilov keine Sonne. Er war zu unbewegliche und bot ein gutes Ziel für die harten Hände Darchinyans. Da konnte auch Trainer Freddie Roach nichts mehr dran ändern. Nachdem Kirilov in der fünften nach einer Kombi zu Boden ging schickte Darchinyan in selbiger Runde erneut zu Boden, Kirilov ließ sich auf dem Knie auszählen.
Um seinem Jahr noch eine Krone aufzusetzen und den schmerzlichen Titelverlust von 2007 vergessen zu machen, trat Darchinyan gegen Christian Mijares, WBC- und WBA-Weltmeister sowie P4P-Top20-Kandidat, an. Darchinyan zeigte sich als durchgehend aktiverer Boxer und schickte seinen Widersache schon im Eröffnungsdurchgang zu Boden. Mijares konzentrierte sich während des Kampfes mehr auf seine Konterversuche, doch die brachten ihm nicht den Erfolg ein, den Darchinyan mit seiner aggresiveren Gangart hatte. Eine krachende Linke von Darchinyan in der Neunten beendete dann den Kampf.
David Haye
Sieg durch TKO in der 2ten Runde gegen Enzo Maccarinelli (WBC-, WBA-, WBO- und "The Ring"-Titel im Cruisergewicht)
Sieg durch TKO in der 5ten Runde gegen Monte Barrett (Schwergewicht)
Wenns um Wettbewerbe in punkto Charisma geht, dann hat das frühere Versace-Model Haye sicher gute Karten. Denn auch im Ring und in Interviews sorgt der Brite für deftige Stimmung.
Nachdem er 2007 der damaligen Nummer 1 des Cruisergewichts, Jean-Marc Mormeck, dessen Titel abnahm, ging es 2008 weiter mit dem britischen Showdown gegen WBO-Weltmeister Enzo Maccarinelli. Die geballte Power in Hayes rechter Hand ließ Maccarinelli in der 2ten Runde schon bald durch den Ring stolpern. Nach dem Niederschlag war für Enzo an ein Weitermachen nicht mehr zu denken.
Schließlich kam für Haye, mit fiel Tamtam begleitet, der entgültige Aufstieg ins Schwergewicht. Gegner war Monte Barrett, der wieder von sich reden machte, indem er den groß gewachsenen Tye Fields ausknockte. Doch gegen Haye mochte ihm das nicht gelingen. Wieder einmal sah sich Barrett auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Diesmal waren es 5 Niederschläge, die er zu kassieren hatte, bis der Ringrichter ihn aus dem Kampf nam.
Ein spektakuläres Jahr von und mit Haye, der mit einer guten Prise Provokation das Interesse der Klitschko-Brüder auf sich gelenkt hat. Ein Kampf gegen Wladimir Klitschko steht derzeit in Aussicht.
Bernard Hopkins
Niederlage durch SD über 12 Runden gegen Joe Calzaghe ("The Ring"-Titel im Halbschwergewicht)
Sieg durch UD über 12 Runden gegen Kelly Pavlik ("The Ring"-Titel im Halbschwergewicht)
43 Jahre ... das ist doch kein Alter. Zumindest nicht für Bernard Hopkins, der eigentlich 2006 nach seinem Sieg gegen Antonio Tarver mit dem Rücktritt liebäugelte, aber doch dem aktiven Boxsport weiter verbunden bleibt.
Sein erster Kampf, gegen Joe Calzaghe, begann ganz nach Hopkins' Geschmack, war er doch einer der, die einen Flash-Knockdown gegen den Waliser erzielen konnten.
Calzaghe brauchte ein paar Runden, bis er sich auf Hopkins einstellen konnte, der immer wieder an den Ringseilen lauerte und den SMW-Dominator abkonterte. Und obwohl Calzaghe laut CompuBox soviele Treffer in einem Kampf erzielte, wie kein Hopkins-Gegner zuvor, war es doch keine deutliche Angelegenheit. Denn schließlich war es Hopkins, der die deutlich härteren und klareren Treffer landete. Nur eben nicht so viele, weswegen der Sieg letzten Endes an Calzaghe ging. Meiner Ansicht nach verdient.
Eindeutig wars dann aber ein halbes Jahr später. Erneut trat Hopkins im Halbschwergewicht (hier mit einem Maximum von 170lb) gegen jemanden an, der seine Gewichtsklasse anführte. Diesmal war es Kelly Pavlik aus dem Mittelgewicht.
Hopkins erteilte dem deutlich jüngerem Mann aus Ohio eine Boxlehrstunde und strafte allen Zweiflern Lügen. Dieser Mann ist wirklich noch nicht zu alt für den Ring. Auf jeden Fall nicht zu alt um noch einem Jungspund die Leviten zu lesen. Ein Leerbespiel für die Zuschauer, was Beinarbeit im Boxsport ausmachen kann. Immer wieder brachte Hopkins sich in die richtige Position um die Schlaghand knackig unterzubringen, während Pavlik nur selten in den Genuss kam mal einen guten Treffer zu landen.
Ein Veteran, vielleicht auch ein altes Eisen ... aber keines Wegs überholt und verbraucht. Bernard Hopkins ist noch fit genug für die Konkurrenz in der Weltspitze.
Antonio Margarito
Sieg durch KO in der 6ten Runde gegen Kermit Cintron (IBF-Titel im Weltergewicht)
Sieg durch TKO in der 11ten Runde gegen Miguel Cotto (WBA-Titel im Weltergewicht)
2007 war für Toni Margarito nicht so erfolgreich. Zwar konnte er den Kampf gegen Golden Johnson schnell und siegreich gestalten, aber der Verlust des WBO-Titels gefiel ihm sicher nicht.
2008 lief es deutlich besser. Zunächst stand im April das Rematch gegen Kermit Cintron an. Cintron wollte sich selbst und dem Publikums etwas beweisen. Dass er mit Margarito den Schlagabtausch aufnehmen kann. Doch das klappte nicht. Margarito steckte selbst die härtesten Treffer des schlagkräftigen Weltmeisters weg und teilte seinerseits aus. Bis bei Cintron das Maß voll war und der Weltmeister ausgezählt wurde.
Der Sieg gegen Cintron führte Margarito schließlich zum "Kampf des Jahres"-Anwärter gegen Miguel Cotto. Gesucht wurde die neue Nummer 1 des Weltergewichtes, nach dem Rücktritt von Floyd Mayweather.
Wieder steckte Margarito harte Treffer ein ... und wieder zermürbte er seinen Gegner, bis auch dieser zu Boden musste.
Nicht mit dem größten boxerischen Talent gesegnet, aber erbarmungslos marschierend. Margarito ist und bleibt ein unbequemer Gegner. Und jetzt steht er im Rampenlicht.
Juan Manuel Marquez
Niederlage durch SD über 12 Runden gegen Manny Pacquiao (WBC-Titel im Superfedergewicht)
Sieg durch TKO in der 11ten Runde gegen Joel Casamayor ("The Ring"-Titel im Leichtgewicht)
Gut ein Jahr nach seinem Titelgewinn, trat Juan Manuel Marquez erneut gegen Manny Pacquiao an. Marquez erwischte einen ordentlichen Start und klingelte Pacquiao in der zweiten Runde gut an, doch in der 3ten wurde er mal wieder von Pacquiao zu Boden geschickt. Mehrere spannende Runden folgten, in denen beide Boxer gute Treffer setzten konnten. Aber ein Titelverteidiger-Bonus war Marquez nicht gegönnt. Pacquiao hatte ein klein wenig mehr Glück und bekam das Punkturteil in diesem denkbar knappen Kampf.
Zu einem dritten Kampf konnte Marquez den Pacman nicht überreden, daher folgte er ihm in das Leichtgewicht. Hier trat Marquez gegen Joel Casamayor an. Casamayor war WBC-Weltmeister, verlor den Titel jedoch wegen geplatzter Verhandlungen mit Acelino Freitas (für ne Titelvereinigung) und durfte sich nurnoch mit dem Interims-Titel begnügen. Gegen Michael Katsidis gewann Casamayor dann dessen Interims-Titel nach Version der WBO.
Marquez hatte zunächst seine Schwierigkeiten mit Casamayor und lief immer wieder in dessen linken Konter. Doch ab der 5ten Runde kam Marquez immer besser in den Kampf und fand zunehmend das Ziel für harte Treffer. Bis Casamayor schließlich in der 11ten Runde nach einem linken Haken Marquez' zu Boden ging. Casa versuchte anschließend zu Klammern, doch Marquez setzte nach und ließ seinen Händen freien Lauf, bis ein rechter Haken den Kubaner erneut zu Boden schickte und den Kampf beendete.
Marquez wurde damit quasi "linear champion" im Leichtgewicht.
Manny Pacquiao
Sieg durch SD über 12 Runden gegen Juan Manuel Marquez (WBC-Titel im Superfedergewicht)
Sieg durch TKO in der 9ten Runde gegen David Diaz (WBC-Titel im Leichtgewicht)
Sieg durch RTD in der 8ten Runde gegen Oscar De La Hoya (Weltergewicht)
2008 war ein gutes Jahr für den Phillipino. Nungut, der erste Sieg mag etwas umstritten sein. Die einen sahen Pacquiao nach Punkten vorne, die anderen sahen Marquez vorne ... hält sich glaube ich etwa die Wage. Aber nunja, mit einem der besten Boxer auf Augenhöhe zu sein kann sich natürlich auch sehen lassen.
Ein dritter Kampf gegen Marquez ist leider nicht zustande gekommen. Pacquiao entschied sich in das Leichtgewicht zu wechseln, um in einer weiteren Gewichtsklasse einen Titel zu erringen. David Diaz war neben Gavin Rees wahrscheinlich einer der schwächsten Weltmeister jüngerer Tage, aber dennoch war er beeindruckend chancenlos gegen den Pac-Man.
Noch hoffnungsloser untergegangen war dann aber Oscar De La Hoya. Die goldene Cash Cow mag sich schlecht vorbereitet und mit einer **********en Taktik in den Ring gestiegen sein ... aber das ändert nichts daran, dass Pacquiao seinerseits eine starke Leistung bot und den Kampf dementsprechend dominierte. Nicht einen Moment lang konnte De La Hoya den Eindruck erwecken, dass er seinem Kontrahenten gefährlich werden könne.
Link: Wahl zum Kampf des Jahres 2008
Sooo, die nächste Umfrage kommt. Diesmal geht es um den Boxer des Jahres.
Wer hat letztes Jahr besonderes erreicht? Wer trat gegen die Creme dé la Creme an und siegte? Wer präsentierte sich und seinen Namen besonders stark?
Die Auflistung erfolgt alphabetisch.
Arthur Abraham
Sieg durch KO in der 12ten Runde gegen Elvin Ayala (IBF-Titel im Mittelgewicht)
Sieg durch TKO in der 4ten Runde gegen Edison Miranda (Supermittelgewicht)
Sieg durch RTD in der 6ten Runde gegen Raul Marquez (IBF-Titel im Mittelgewicht)
2008 sollte für Arthur Abraham das Jahr werden, in dem er sich live in den USA im Fernsehen auf einem der großen Boxsender präsentiert.
Nachdem er Elvin Ayala im März KO schlug, folgte im Juni der Rückkampf gegen Edison Miranda, welche ihm einst den Kiefer brach und somit Abraham einen Popularitäts-Schub verpasste. Erneut trug Miranda zur steigenden Popularität des einstigen Schlumpf-Boxers bei ... doch diesmal ging bei Abraham nichts zu Bruch. Im Gegensatz dazu musste Miranda sich frühzeitig geschlagen geben. Der linke Haken setzte Miranda zu. Zweimal ging Miranda in der 4ten zu Boden, bevor eine Rechte von Abraham den Kolumbianer erneut zu Boden schickte und den Kampf beendete.
Wieder zurück im Mittelgewicht, schickte Abraham sich an, seine Pflichtverteidigung gegen Raul Marquez zu bestreiten. Schon bald stellte sich Marquez als ziemlich chancenlos gegen Abraham heraus. Er fand kaum ein Mittel um den Weltmeister zu treffen, während er selbst schwere Treffer einstecken müssen. Und so gab er noch in der ersten Hälfte des Kampfes den selbigen auf.
Auch dieser Kampf war in den USA zu sehen, wenn auch nur ein paar zahlenden PPV-Zuschauern.
Aber in den Staaten weiß man nun besser über Abraham Bescheid. Das Interesse ist gestiegen, ein Vereinigungskampf gegen Pavlik könnte dieses Jahr kommen ... wenn Abraham nicht jemand anders zuvor kommt (Williams/Winky/Sturm...)
Tomasz Adamek
Sieg durch TKO in der 8ten Runde gegen O'Neil Bell (IBF-Ausscheidungskampf im Cruisergewicht)
Sieg durch RTD in der 7ten Runde gegen Gary Gomez (Cruisergewicht)
Sieg durch SD über 12 Runden gegen Steve Cunningham (IBF-Titel im Cruisergewicht)
Der Wechsel in das Cruisergewicht von Tomasz Adamek scheint kein Fehler gewesen zu sein. Denn er ist wieder mit Titellorbeeren dekoriert. Gegen O'Neil Bell gelang ihm ein starker Start. Der einst unumstrittene Cruisergewichtschamp (der erste nach Holyfield) musste schon in der ersten Runde zu Boden. Und auch im weiteren Verlauf bestimmte Adamek das Gefecht, bis Bell zur achten Runde nicht mehr antreten wollte.
Nach einem Pausenfüller gegen Gary Gomez bekam Adamek seinen Titelkampf gegen Steve Cunningham, der seine Pflichtverteidigung zu absolvieren hatte.
Mehrmals gelang es Adamek seinen Kontrahenten zu Boden zu schicken um somit einen knappen, aber verdienten Punktsieg einzufahren.
Nun darf sich Adamek durchaus als momentane Nummer 1 des Cruisergewichts bezeichnen lassen.
Vic Darchinyan
Unentschieden über 12 Runden gegen Z Gorres (IBF-Ausscheidungskampf im Superfliegengewicht)
Sieg durch KO in der 5ten Runde gegen Dimitri Kirilov (IBF-Titel im Superfliegengewicht)
Sieg durch KO in der 9ten Runde gegen Christian Mijares (WBC-, WBA- und IBF-Titel im Superfliegengewicht)
Nachdem er nach dem Verlust seines Titels im Fliegengewicht aufgestiegen war (Upset und KO des Jahres 2007), stand für Vic Darchinyan gegen Z Gorres die erste große Bewährungsprobe im Superfliegengewicht an. So ganz gelungen war der Kampf gegen Z Gorres aus seiner Sicht wohl nicht. Schließlich verließen beide sozusagen als halbe Sieger den Ring. Ein bisserl kontrovers wurde das Ganze dadurch, dass Ringrichter Lance Revill nicht so ganz wusste wann ein Niederschlag ein Niederschlag ist und wann ein Ausrutscher ein Ausrutscher sei.
Trotz oder dank des Unentschiedens wurde Darchinyan der Herausforderer von IBF-Weltmeister Kirilov, der seinen knapp gewonnenen Titel zum zweiten Mal verteidigte. Doch gegen den Armenier sah Kirilov keine Sonne. Er war zu unbewegliche und bot ein gutes Ziel für die harten Hände Darchinyans. Da konnte auch Trainer Freddie Roach nichts mehr dran ändern. Nachdem Kirilov in der fünften nach einer Kombi zu Boden ging schickte Darchinyan in selbiger Runde erneut zu Boden, Kirilov ließ sich auf dem Knie auszählen.
Um seinem Jahr noch eine Krone aufzusetzen und den schmerzlichen Titelverlust von 2007 vergessen zu machen, trat Darchinyan gegen Christian Mijares, WBC- und WBA-Weltmeister sowie P4P-Top20-Kandidat, an. Darchinyan zeigte sich als durchgehend aktiverer Boxer und schickte seinen Widersache schon im Eröffnungsdurchgang zu Boden. Mijares konzentrierte sich während des Kampfes mehr auf seine Konterversuche, doch die brachten ihm nicht den Erfolg ein, den Darchinyan mit seiner aggresiveren Gangart hatte. Eine krachende Linke von Darchinyan in der Neunten beendete dann den Kampf.
David Haye
Sieg durch TKO in der 2ten Runde gegen Enzo Maccarinelli (WBC-, WBA-, WBO- und "The Ring"-Titel im Cruisergewicht)
Sieg durch TKO in der 5ten Runde gegen Monte Barrett (Schwergewicht)
Wenns um Wettbewerbe in punkto Charisma geht, dann hat das frühere Versace-Model Haye sicher gute Karten. Denn auch im Ring und in Interviews sorgt der Brite für deftige Stimmung.
Nachdem er 2007 der damaligen Nummer 1 des Cruisergewichts, Jean-Marc Mormeck, dessen Titel abnahm, ging es 2008 weiter mit dem britischen Showdown gegen WBO-Weltmeister Enzo Maccarinelli. Die geballte Power in Hayes rechter Hand ließ Maccarinelli in der 2ten Runde schon bald durch den Ring stolpern. Nach dem Niederschlag war für Enzo an ein Weitermachen nicht mehr zu denken.
Schließlich kam für Haye, mit fiel Tamtam begleitet, der entgültige Aufstieg ins Schwergewicht. Gegner war Monte Barrett, der wieder von sich reden machte, indem er den groß gewachsenen Tye Fields ausknockte. Doch gegen Haye mochte ihm das nicht gelingen. Wieder einmal sah sich Barrett auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Diesmal waren es 5 Niederschläge, die er zu kassieren hatte, bis der Ringrichter ihn aus dem Kampf nam.
Ein spektakuläres Jahr von und mit Haye, der mit einer guten Prise Provokation das Interesse der Klitschko-Brüder auf sich gelenkt hat. Ein Kampf gegen Wladimir Klitschko steht derzeit in Aussicht.
Bernard Hopkins
Niederlage durch SD über 12 Runden gegen Joe Calzaghe ("The Ring"-Titel im Halbschwergewicht)
Sieg durch UD über 12 Runden gegen Kelly Pavlik ("The Ring"-Titel im Halbschwergewicht)
43 Jahre ... das ist doch kein Alter. Zumindest nicht für Bernard Hopkins, der eigentlich 2006 nach seinem Sieg gegen Antonio Tarver mit dem Rücktritt liebäugelte, aber doch dem aktiven Boxsport weiter verbunden bleibt.
Sein erster Kampf, gegen Joe Calzaghe, begann ganz nach Hopkins' Geschmack, war er doch einer der, die einen Flash-Knockdown gegen den Waliser erzielen konnten.
Calzaghe brauchte ein paar Runden, bis er sich auf Hopkins einstellen konnte, der immer wieder an den Ringseilen lauerte und den SMW-Dominator abkonterte. Und obwohl Calzaghe laut CompuBox soviele Treffer in einem Kampf erzielte, wie kein Hopkins-Gegner zuvor, war es doch keine deutliche Angelegenheit. Denn schließlich war es Hopkins, der die deutlich härteren und klareren Treffer landete. Nur eben nicht so viele, weswegen der Sieg letzten Endes an Calzaghe ging. Meiner Ansicht nach verdient.
Eindeutig wars dann aber ein halbes Jahr später. Erneut trat Hopkins im Halbschwergewicht (hier mit einem Maximum von 170lb) gegen jemanden an, der seine Gewichtsklasse anführte. Diesmal war es Kelly Pavlik aus dem Mittelgewicht.
Hopkins erteilte dem deutlich jüngerem Mann aus Ohio eine Boxlehrstunde und strafte allen Zweiflern Lügen. Dieser Mann ist wirklich noch nicht zu alt für den Ring. Auf jeden Fall nicht zu alt um noch einem Jungspund die Leviten zu lesen. Ein Leerbespiel für die Zuschauer, was Beinarbeit im Boxsport ausmachen kann. Immer wieder brachte Hopkins sich in die richtige Position um die Schlaghand knackig unterzubringen, während Pavlik nur selten in den Genuss kam mal einen guten Treffer zu landen.
Ein Veteran, vielleicht auch ein altes Eisen ... aber keines Wegs überholt und verbraucht. Bernard Hopkins ist noch fit genug für die Konkurrenz in der Weltspitze.
Antonio Margarito
Sieg durch KO in der 6ten Runde gegen Kermit Cintron (IBF-Titel im Weltergewicht)
Sieg durch TKO in der 11ten Runde gegen Miguel Cotto (WBA-Titel im Weltergewicht)
2007 war für Toni Margarito nicht so erfolgreich. Zwar konnte er den Kampf gegen Golden Johnson schnell und siegreich gestalten, aber der Verlust des WBO-Titels gefiel ihm sicher nicht.
2008 lief es deutlich besser. Zunächst stand im April das Rematch gegen Kermit Cintron an. Cintron wollte sich selbst und dem Publikums etwas beweisen. Dass er mit Margarito den Schlagabtausch aufnehmen kann. Doch das klappte nicht. Margarito steckte selbst die härtesten Treffer des schlagkräftigen Weltmeisters weg und teilte seinerseits aus. Bis bei Cintron das Maß voll war und der Weltmeister ausgezählt wurde.
Der Sieg gegen Cintron führte Margarito schließlich zum "Kampf des Jahres"-Anwärter gegen Miguel Cotto. Gesucht wurde die neue Nummer 1 des Weltergewichtes, nach dem Rücktritt von Floyd Mayweather.
Wieder steckte Margarito harte Treffer ein ... und wieder zermürbte er seinen Gegner, bis auch dieser zu Boden musste.
Nicht mit dem größten boxerischen Talent gesegnet, aber erbarmungslos marschierend. Margarito ist und bleibt ein unbequemer Gegner. Und jetzt steht er im Rampenlicht.
Juan Manuel Marquez
Niederlage durch SD über 12 Runden gegen Manny Pacquiao (WBC-Titel im Superfedergewicht)
Sieg durch TKO in der 11ten Runde gegen Joel Casamayor ("The Ring"-Titel im Leichtgewicht)
Gut ein Jahr nach seinem Titelgewinn, trat Juan Manuel Marquez erneut gegen Manny Pacquiao an. Marquez erwischte einen ordentlichen Start und klingelte Pacquiao in der zweiten Runde gut an, doch in der 3ten wurde er mal wieder von Pacquiao zu Boden geschickt. Mehrere spannende Runden folgten, in denen beide Boxer gute Treffer setzten konnten. Aber ein Titelverteidiger-Bonus war Marquez nicht gegönnt. Pacquiao hatte ein klein wenig mehr Glück und bekam das Punkturteil in diesem denkbar knappen Kampf.
Zu einem dritten Kampf konnte Marquez den Pacman nicht überreden, daher folgte er ihm in das Leichtgewicht. Hier trat Marquez gegen Joel Casamayor an. Casamayor war WBC-Weltmeister, verlor den Titel jedoch wegen geplatzter Verhandlungen mit Acelino Freitas (für ne Titelvereinigung) und durfte sich nurnoch mit dem Interims-Titel begnügen. Gegen Michael Katsidis gewann Casamayor dann dessen Interims-Titel nach Version der WBO.
Marquez hatte zunächst seine Schwierigkeiten mit Casamayor und lief immer wieder in dessen linken Konter. Doch ab der 5ten Runde kam Marquez immer besser in den Kampf und fand zunehmend das Ziel für harte Treffer. Bis Casamayor schließlich in der 11ten Runde nach einem linken Haken Marquez' zu Boden ging. Casa versuchte anschließend zu Klammern, doch Marquez setzte nach und ließ seinen Händen freien Lauf, bis ein rechter Haken den Kubaner erneut zu Boden schickte und den Kampf beendete.
Marquez wurde damit quasi "linear champion" im Leichtgewicht.
Manny Pacquiao
Sieg durch SD über 12 Runden gegen Juan Manuel Marquez (WBC-Titel im Superfedergewicht)
Sieg durch TKO in der 9ten Runde gegen David Diaz (WBC-Titel im Leichtgewicht)
Sieg durch RTD in der 8ten Runde gegen Oscar De La Hoya (Weltergewicht)
2008 war ein gutes Jahr für den Phillipino. Nungut, der erste Sieg mag etwas umstritten sein. Die einen sahen Pacquiao nach Punkten vorne, die anderen sahen Marquez vorne ... hält sich glaube ich etwa die Wage. Aber nunja, mit einem der besten Boxer auf Augenhöhe zu sein kann sich natürlich auch sehen lassen.
Ein dritter Kampf gegen Marquez ist leider nicht zustande gekommen. Pacquiao entschied sich in das Leichtgewicht zu wechseln, um in einer weiteren Gewichtsklasse einen Titel zu erringen. David Diaz war neben Gavin Rees wahrscheinlich einer der schwächsten Weltmeister jüngerer Tage, aber dennoch war er beeindruckend chancenlos gegen den Pac-Man.
Noch hoffnungsloser untergegangen war dann aber Oscar De La Hoya. Die goldene Cash Cow mag sich schlecht vorbereitet und mit einer **********en Taktik in den Ring gestiegen sein ... aber das ändert nichts daran, dass Pacquiao seinerseits eine starke Leistung bot und den Kampf dementsprechend dominierte. Nicht einen Moment lang konnte De La Hoya den Eindruck erwecken, dass er seinem Kontrahenten gefährlich werden könne.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: