Starterquoten im Weltcup und im COC - Saison 2024/25


Benjamin

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Auch in dieser Saison gibt es eine kleine Änderung bei der Berechnung der Starterquoten. Während im letzten Winter die großen Nationen eine Kürzung ihrer Starterquoten hinnehmen mussten, dürften sie von der aktuellen Änderung tendenziell eher profitieren, auch wenn die Neuerung in diesem Jahr auch den Amerikanern zugute kommt:

Länder, die bei der letzten Junioren-WM eine Einzelmedaille geholt haben, bekommen ein ganzes Jahr lang (von der letzten JWM bis zur diesjährigen JWM) einen zusätzlichen Startplatz. In dieser Saison betrifft das Österreich, Deutschland und die USA. Konkret heißt es in Artikel 4.1 des Weltcup-Reglements:

Number of Participants for the National Ski Associations
The number of participants will be calculated periodically according to:
  • the World Ranking List (see art.4.1.1)
  • the standings of the actual Continental Cup-Men period
  • result of the individual competition in the JWSC. (top-3 athletes only)
The basis for the calculation is:
  • the top 45 competitors in the World Cup Allocation List (see art. 4.1.2) that is based on the World Ranking List (with a maximum of 5 athletes per nation).
  • the top three (3) of the COCJ-M period
  • the best 3 athletes of the Individual competition at the JWSC (with a maximum of 1 quota per NSA; by nation, not nominative); quota valid for the entire period after the JWSC until the week before the following JWSC; respective NSA is allowed to use the quota for another athlete fulfilling the age criteria of the respective JWSC.
  • However, quota is limited to a maximum of 7 athletes per nation.
  • Apart from the nations’ quota (according to the ranking list), each nation which has gained at least one (1) individual- or team competition point during the past or the current competition season shall have a basic quota of two athletes.

Daraus geht insbesondere hervor, dass es sich - anders als beispielsweise bislang bei den Kombinierern - nicht um ein persönliches Startrecht der jeweiligen Medaillenträger handelt. Außerdem kann man auf diese Weise nur einen zusätzlichen Startplatz und damit insgesamt höchstens 7 Startplätze bekommen, auch wenn mehrere Medaillengewinner aus demselben Land kommen.

Nicht ganz klar ist mir, ob in einem solchen Fall dann einfach weniger Zusatzstartplätze vergeben werden, oder ob es - wie beim COC - "Nachrücker" gibt. Denn hier heißt es ja auch, dass es nur auf "the top three (3) of the COCJ-M period" ankommt, aber de facto wird es ja so gehandhabt, dass bei der Reihenfolge AUT, AUT, GER, SLO die COC-Bonusplätze an Österreich, Deutschland und Slowenien gehen. Bei der JWM halte ich das aber irgendwie für unwahrscheinlich. Na, wir werden uns wohl gedulden müssen, bis der Fall irgendwann eintritt.

Es folgt nochmals der volle Text zur Starterquotenberechnung.
 

Benjamin

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Starterquoten im Weltcup


Basis für die Starterquotenberechnung ist die Weltrangliste; sie enthält die Punkte der letzten 12 Monate aus dem Weltcup und dem Sommer-Grand-Prix. Aktualisiert wird sie stets zu Beginn einer neuen Periode; das Jahr ist in sieben Perioden unterteilt. Aus dieser Weltrangliste gewinnt man nun die sogenannte "World Cup Quota Allocation List", indem man alle Springer streicht, die nicht zu den besten 5 ihres Landes in der Weltrangliste gehören.
Ein Land bekommt zunächst so viele Startplätze, wie es Springer unter den Top 45 der "World Cup Quota Allocation List" hat. Außerdem werden Bonusstartplätze für die Leistungen aus dem COC verteilt. Sie gehen an die Länder, aus denen die drei besten Springer der letzten COC-Periode stammen. Allerdings kann ein Land dadurch zunächst maximal 6 Startplätze im Weltcup bekommen; würde diese Zahl durch die Bonusplätze überschritten werden, so werden diese an die nächsten Springer weitergereicht. Bei Punktgleichheit zweier Springer auf dem letzten Bonusplatz können auch ausnahmsweise mehr als drei Bonusplätze vergeben werden.
Außerdem erhalten alle Länder, die im Einzelwettbewerb der Juniorenweltmeisterschaften (mindestens) eine Medaille gewonnen haben, ein Jahr lang (von der JWM bis zur JWM) einen zusätzlichen Startplatz, so dass die höchstmögliche Starterquote nun wieder 7 beträgt.

Länder, die nun genau 3 Startplätze haben, bekommen noch einen weiteren Startplatz geschenkt. Länder, die nun 2 oder weniger Startplätze haben, bekommen noch zwei Startplätze geschenkt.
Einmal im Sommer und zweimal im Winter darf ein Land bei Wettkämpfen im eigenen Land eine nationale Gruppe aus bis zu 4 Athleten einsetzen. Springt ein Skiverband als Ersatz-Austragungsort für einen anderen ein, so darf er bei den entsprechenden Wettkämpfen zusätzlich eine nationale Gruppe stellen.
Jeder eingesetzte Springer muss spätestens 2009 geboren sein. Er muss in seiner Karriere schon im Weltcup/SGP gepunktet haben oder in der aktuellen oder Vorsaison im COC gepunktet haben.

Starterquoten im COC

Basis für die Starterquotenberechnung ist die COC-Weltrangliste; sie enthält die Punkte der letzten 12 Monate aus dem COC. Aktualisiert wird sie stets zu Beginn einer neuen Periode; das Jahr ist in sieben Perioden unterteilt. Ein Land bekommt zunächst so viele Startplätze, wie es Springer unter den Top 50 der COC-Weltrangliste hat - allerdings nicht mehr als 6 und nicht weniger als 4. Außerdem werden Bonusstartplätze für die Leistungen aus dem FIS-Cup verteilt. Sie gehen an die Länder, aus denen die drei besten Springer der letzten FIS-Cup-Periode stammen. Allerdings kann ein Land maximal 7 Startplätze im FIS-Cup bekommen; würde diese Zahl durch die Bonusplätze überschritten werden, so verfallen diese nicht, sondern werden an die nächsten Springer weitergereicht. Bei Punktgleichheit zweier Springer auf dem letzten Bonusplatz können auch ausnahmsweise mehr als drei Bonusplätze vergeben werden.
Zweimal im Sommer und zweimal im Winter darf ein Land bei Wettkämpfen im eigenen Land eine nationale Gruppe aus bis zu 6 Athleten einsetzen. Springt ein Skiverband als Ersatz-Austragungsort für einen anderen ein, so darf er bei den entsprechenden Wettkämpfen zusätzlich eine nationale Gruppe stellen.
Jeder eingesetzte Springer muss spätestens 2009 geboren sein. Er muss in seiner Karriere schon im Weltcup/SGP/COC gepunktet haben oder in der aktuellen oder Vorsaison im FIS-Cup gepunktet haben.

Starterquoten im FIS-Cup

Jedes Land hat 10 Startplätze. Zweimal im Sommer und zweimal im Winter darf eine nationale Gruppe aus bis zu 10 weiteren Springern eingesetzt werden. Jeder eingesetzte Springer muss spätestens 2009 geboren sein.


Live-Weltranglisten auf skijumping.pl

Live-Weltrangliste
Live-COC-Rangliste


D a m e n

Starterquoten im Weltcup und im COC


Jedes Land hat 6 Startplätze. Zweimal im Sommer und zweimal im Winter darf eine nationale Gruppe aus bis zu 6 weiteren Springerinnen eingesetzt werden. Jede eingesetzte Springerin muss spätestens 2009 geboren sein. Springt ein Skiverband als Ersatz-Austragungsort für einen anderen ein, so darf er bei den entsprechenden Wettkämpfen zusätzlich eine nationale Gruppe stellen.

Starterquoten im FIS-Cup

Jedes Land hat 10 Startplätze. Zweimal im Sommer und zweimal im Winter darf eine nationale Gruppe aus bis zu 10 weiteren Springerinnen eingesetzt werden. Jede eingesetzte Springerin muss spätestens 2009 geboren sein.
 

Benjamin

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Durch die Neuregelung gibt es ein paar Änderungen mehr als üblich: Deutschland und Österreich gewinnen jeweils einen Platz hinzu und kommen nun auf die maximale Zahl von 7 Startplätzen. Gleich 3 (!) Startplätze gewinnen die USA hinzu, was zum einen daran liegt, dass sich sowohl Erik Belshaw als auch Tate Frantz in der letzten Periode noch in die Top 45 der WCAL geschoben haben - und zum anderen natürlich an der JWM-Medaille von Erik Belshaw. Man erkennt daran auch gut die Reihenfolge der Quotenberechnung: Die geschenkten Plätze für Länder mit weniger als 4 Startplätzen gibt es zuerst; erst dann wird der JWM-Bonusplatz addiert.
Außerdem verliert Norwegen einen Startplatz, Slowenien gewinnt einen hinzu.

Die zweite Periode beginnt übrigens am 7. September, d.h. wenn Wisla wie geplant auf den 14./15. September geschoben wird, dann landet es in der zweiten Periode.

Starterquoten im SGP für die erste Periode der Saison 2024/25 (Courchevel)

Deutschland: 7 (+1)
Österreich: 7 (+1)

Slowenien: 6 (+1)

Japan: 5 (0)
Norwegen: 5 (-1)
Polen: 5 (0)
USA: 5 (+3)

Finnland: 4 (0)
Italien: 4 (0)
Schweiz: 4 (0)

Bulgarien: 3 (0)
Estland: 3 (0)
Kasachstan: 3 (0)
Tschechien: 3 (0)
Türkei: 3 (0)
Ukraine: 3 (0)

Alle übrigen: 2

Quelle: Offizielles Quotendokument


Wenngleich die erste COC-Periode schon wieder vorbei ist (in der ersten war nur Hinterzarten vorgesehen), will ich die Quoten der Vollständigkeit halber noch auflisten. Es gab diesmal nur zwei Länder mit sieben Startplätzen, weil der dritte Bonusplatz an Kasachstan gegangen wäre, aber hier werden offenbar zuerst die Bonusplätze zur Ranglistenquote addiert, bevor geschaut wird, wie viele geschenkte Startplätze es gibt, deswegen verschwindet der kasachische Bonusplatz im Nirwana.

Starterquoten im COC für die erste Periode der Saison 2024/25 (Hinterzarten)

Deutschland: 7 (+1)
Österreich: 7 (0)

Norwegen: 6 (-1)
Polen: 6 (-1)
Slowenien: 6 (0)

Alle übrigen: 4 (0)

Quelle: Offizielles Quotendokument
 
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