Super Aguri, oder: Die Idee eines All-Japanese-Team?


Wie schätzt ihr die Chancen von Super Aguri ein?


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karmakaze

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Wie angekündigt wollte ich euch zu einer kleinen (aber hoffentlich feinen) Diskussion bis zum Start der neuen Formel 1 Saison anregen.

Das Thema ist etwas ungewöhnlich, werden doch hier sonst eher in Deutschland populärere Themen diskutiert. Dennoch, ich finde das was sich im fernen Japan da anbahnt sehr interessant und hoffe dass es euch genauso geht.

Super Aguri klingt erstmal sehr merkwürdig. "Normale" Teams werden nach Herstellern benannt, oder nach den Nachnamen ihrer Gründer, doch dieses Team wählte den Vornamen ihres geistigen Initators, Aguri Suzuki, früher selbst Formel 1 Fahrer. Ich werde dabei das Gefühl nicht los, dass der arme Aguri das noch bereuen könnte. Er gibt seinen, wohl nur in japanischen Kreisen bekannten, Namen für ein Projekt her, dass fantastischer nicht sein könnte.

Binnen nicht einmal eines halben Jahres wird aus einer bloßen Idee eine konkrete Umsetzung - und das in der Formel 1, wo es normalerweise Jahre braucht um auch nur annähernd gewappnet zu sein (so hat z.B. Toyota schon mehr als 1 Jahr intensive Vorbereitungen gebraucht um dann dennoch in der ersten Saison zu enttäuschen).

Das Wie und Was will mich jetzt erstmal nicht interessieren, mich beschäftigt ehrlich gesagt eher das Warum. Warum beginnt eine japanische Investorengruppe in gerade so einer Umbruchszeit der Formel 1 ein solches Projekt?

Eine Vermutung von mir ist hier der drohende Zusammenbruch des gesamten japanischen Fahrer-Projektes, der scheinbar die Interessenten dahinter wachgerüttelt hat. Es geht um Takuma Sato und seine Vorgänger. Seit Ukyo Katayama gab es nur sehr wenige japanische Fahrer in einer Sportart die doch sehr interessant für Japaner erscheint. Zwei große Auto-Hersteller, ein großer Reifenhersteller, etliche Sponsoren und ein sehr beliebter Grand-Prix kommen aus diesem Land, um von der Vergangenheit nicht einmal zu sprechen. Japan ist ein Technologieland, die Formel 1 ist eine Technologie-Sportart (so bitter das auch für viele klingt) und dennoch hinkt etwas hinterher, die Identifikationsfigur für dieses Land. So beliebt Mika Häkkinen, Kimi Räikkönen, Michael Schumacher und co. auch seien mögen, sie sind in diesem doch sehr national geprägten Land "Gaijins" (Ausländer). Es gibt keinen japanischen Hero, den die international aggierenden (aber auch gerade im Inland sehr umsatzstarken) japanischen Firmen nutzen könnten um im heimischen Markt ihre Investitionen auch einmal marketing-technisch auszunutzen. Und es tut mir leid, aber darum dreht sich vieles. Ayrton Senna war ein Idol für Brasilien, Nigel Mansell eines für England und Michael Schumacher ist eines für Deutschland. Sowas verkauft sich auch gut, besonders wenn man wie die Japaner doch einen recht erkläglichen Teil am Grand-Prix-Circus beiträgt.
Katayama konnte sich einige Jahre halten, war sehr beliebt, aber auch nicht sonderlich erfolgreich. Seine Nachfolger, Takagi und Nakano, waren weit weniger bedeutsam. Mit Sato sollte sich das ändern. Er hätte das Talent, die Fähigkeiten, und er wurde auch entsprechend ausgestattet. Nach einem Lehrjahr bei Jordan, konnte er bei BAR andocken. Das Team war gut, nur konnte "Taku" das für sich nie länger als für ein Rennen herüberbringen. Dennoch, der Erfolg in Japan war beträchtlich. In Suzuka, dem japanischen Grand-Prix, wurden endlich wieder Takuma-Feste gefeiert und auch die Medienpräsenz von Sato konnte sich sehen lassen, war er doch laut einer Umfrage unter den Top5 Sportlern des Landes. Was daraus wurde, wissen wir alle. Takuma "übereiferte" sich durch Kampfeswillen und Einsatz aus dem Cockpit, selbst eine Komplett-Übernahme von BAR durch Honda änderte nichts daran. Für Honda mag das verständlich sein, will man doch nach Jahren großer Investitionen endlich einmal Erfolge (also Meisterschaften, wenigstens Siege) sehen. Für japanische Interessenten war es aber ein Graus, zumal ja auch Toyota lieber an Fahrer anderer Länder Geld überweist als einen Mann aus ihrem Land zu übernehmen. Ich vermute, die Entlassung Sato's war der ausschlagende Punkt. So konnte es nicht weiter gehen. Sato war der beste, danach kommen meiner Meinung nach nicht mehr wirklich viele. Auch Yuji Ide ist schon über 30 und von jüngeren Fahrern wimmelt es auch nicht gerade.
Und was tut man, wenn es der Prophet nicht zum Berg schafft? Na klar, der Berg muss eben zum Propheten (10 € ins Phrasenschwein)! Wenn kein Team Sato haben will, dann muss man halt eines bauen. Gesagt, getan. An Geld wird es vorerst nicht mangeln, haben sich doch spontan Honda (schlechtes Gewissen?) und Bridgestone bereit erklärt auszuhelfen. Besonders Honda dürfte auch aktiv daran interessiert sein Sato weiterhin zu helfen, war man doch jahrelang einer dieser Interessenten und Sponsoren, würde ich mal mutmaßen, sind nicht das Problem in Japan.
Was bleibt, ist eine Gefahr für den Namen Aguri Suzuki und auch für den Namen Takuma Sato...

...denn das Team wurde so schnell aus dem Boden gestampft und mit dem nächstbesten verfügbaren Materialien und Personal ausgestattet, dass einem schon schwindelig werden kann. Wie will man da erfolgreich sein? Reicht es denn den Japanern, allen voran Suzuki und Sato, nach olympischen Motto nur dabei zu sein, oder aber ist das ganze ein verzweifelter Versuch der Realität (die Formel 1 fordert mehr als japanische Piloten derzeit bieten können) zu entkommen?

So, es war mal wieder mehr als ich eigentlich schreiben wollte. Aber was solls, ich hab ja Zeit... :D

Die Anregung für euch ist ganz klar eine kritische Meinung zu meiner Vermutung, denn nichts anderes ist es, und natürlich die üblichen "Verdächtigen" unter den Fragen, z.B. über die weitere Entwicklung. Dazu auch der Aufruf zur Umfrage, und wie immer: Habt Spass beim Diskutieren!
 
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Fro

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Ich habe diesen Winter zum ersten Mal die Formel 1 nicht mehr wirklich verfolgt, aber dieses Projekt ist doch von vornherein zum Scheitern verurteilt. Die haben sich doch, soweit ich weiß, die Arrows-Chassis von 2002 (?) gekauft, und daraus dann das Auto aufgebaut. In der heutigen Formel 1 ist ein 4 Jahre altes Chassis bzw. Projekt doch geradezu lachhaft. Die werden ab dem ersten Rennen nur hinterher fahren und kein Land sehen, und wenn die Leistung wirklich so unterirdisch wird, wie ich sie mir vorstelle, werden wohl die Sponsoren und Geldgeber kaum lange Lust haben, deren Namen und Gelder für ein solch schwach abschneidendes Team zur Verfügung zu stellen.
Ich denke, in maximal 2 Jahren ist das Team wieder verschwunden.
 

Danny81

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Denke auch das dieses Team keine rosige Zukunft bevorsteht...Wie Fro schon erwähnte, nimmt man ein 4 Jarhe altes Chassi und schneidets sich dann so zu Recht, damit es ins neue Reglement reinpasst...

Sato bei Super Aguri? :skepsis: Ein Heißsporn bei einem unerfahrenen Team? Naja wenns schee macht!

Ich sage auch, zwei vielleicht auch drei Jahre, dann ist der Zauber wieder vorbei!
 

Mr. Orange

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Ich denke das Super Aguri-Team könnte sich mit der Zeit auch als strategisch und wirtschaftlich cleverer Schachzug erweisen. Ab 2008 wird es ja aller Wahrscheinlichkeit möglich sein, dass man ein Chassis von einem anderen Hersteller einsetzen kann, und ein gewisser Hang zum Zweitteam ist da nicht zu verkennen. Klar hängt im Augenblick der Hauptgrund, dass Honda diese Teamgründung unterstützt, damit zusammen, japanischen Fahrern einen Platz zu bieten. Und Super Aguri, die ja schon in anderen Serien aktiv waren, kam da gerade recht.

Andererseits reserviert sich Honda damit eben auch den Platz für ein an sie gebundenes Zweitteam. Es gibt ja auch die Überlegung, die Zahl der Formel 1-Teams insgesamt auf 12 zu beschränken - also 24 Autos. Und da hat sich Honda dann bereits geschickt den Platz für ein eigenes Juniorteam gesichert. Auch der Trick, die Arrows-Autos und -anlagen zu kaufen, ist nicht gar so doof. Billiger ist ein F1-Einstieg im Augenblick jedenfalls nicht zu haben. Dabei hat ein japanisches Team sicher auch die Chance, mittelfristig neue Sponsoren in Japan aufzutreiben und in Japan insgesamt das Interesse an der Formel 1 zu erhöhen.
Natürlich wird Super Aguri dieses Jahr hoffnungslos hinterherfahren. Aber daran sollte man es alleine nicht festmachen. Momentan ist das Risiko für die ja gar nicht so groß, weil sie ja volle Honda-Unterstützung haben. Und warum sollten sie in 2 Jahren nicht im Stande sein, mit einem zugekauften Honda-Chassis auch mal eine bessere Figur zu machen?
 

karmakaze

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Man muss mMn schon schauen was die Verantwortlichen damit bezwecken und das kann man wohl noch nicht genau sagen.
Phase 1 ist wohl die jetzige Situation - also überhaupt erst einmal da zu sein und sich in der Öffentlichkeit darzustellen.
Phase 2 beginnt dann, wenn das Team (wie Mr. Orange schon sagte) erste echte Möglichkeiten aufbietet. Dann kann man sehen wie gut oder schlecht die Fahrer sind und das ist ja auch das was Honda damit beabsichtigt.
Hier könnte sich alles entscheiden. Merken sie, dass Sato und Ide nicht das abliefern was sie sollen und keine Nachfolger in Sicht sind, dann könnte es vorbei sein.
Ich finde aber persönlich den Zeitpunkt völlig dumm gewählt. Noch sind die Kostensenkungen der Zukunft nicht abgesichert, noch ist es extrem teuer ein Team zu unterhalten (vorausgesetzt das ändert sich auch mal). Dann hätten sie auch Sato und Ide irgendwo zwischenparken können, sei es als Testfahrer oder als Pilot in einer anderen Serie, z.B. ChampCars, zu denen Sato ja auch Kontakte gehabt haben soll...
 

JulioHizzle

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Ich kann nur über das Team Urteilen, von den Bildern, die ich gesehen habe über das Auto: die nase erinnert am ehesten an den arrows. airbox und seitenkästen scheinen v8-typisch kompakter zu sein.Man sieht eindeutig, dass der Front-/Heckflügel, sowie die Motorhaube noch nicht die 2006er Spezifikation haben...kann man eindeutig sehen, dass der getestete SA05 noch kein Aerodynamik-Update hatte. Er sieht noch genauso aus, wie in 2002. Aber mit der neuen Honda Granate werden sie wohl gute Zweikämpfe mit Minaidi hinlegen...
 

JulioHizzle

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-=Christian=- schrieb:
Torro Rosso...nicht Minardi...ich denke TR wird so manchen überraschen..genau wie RBR letztes Jahr


:idiot: Mein Fehler

Edit: toller Post karmakaze
 
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Mr. Orange

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Wann der richtige Zeitpunkt zum Einsteigen ist, bestimmen natürlich viele Faktoren, z.B. auch aktuelle Stimmungen in der heimischen Öffentlichkeit oder das vorhandene Geld - das ja bei Honda nicht unbedingt das Hauptproblem zu sein scheint. Es könnte außerdem auch sein, dass in ein, zwei Jahren mehrere Teams in die F1 einsteigen wollen und draußen bleiben müssen. Da ist es dann praktisch, wenn man bequemerweise schon drin ist. Tja, und den Takuma Sato woanders zu parken hätte dann auch sehr nach "parken" ausgesehen. Das spielt auch eine Rolle.

Auf Seiten des Super Aguri-Teams braucht man über die Motivationen nicht lange rumspekulieren. Für sie ist das natürlich die einmalige Chance, das Team auf ein anderes Niveau zu heben. So eine Chance, dazu mit Hilfe eines großen Werks, gibt es nur einmal im Leben. Und ich muss sagen, die Entschlossenheit, das in so kurzer Zeit umzusetzen und die Kaltschäuzigkeit und Chuzpe, einfach das alte Arrows-Team zu kaufen - was ja die absolut einzige Möglichkeit darstellte, mit weniger als einem 1/2 Jahr Vorbereitung zu Sasonbeginn überhaupt am Start zu sein - nötigt mir schon ein leicht bewunderndes Lächeln ab. Das ist wahrlich kompromissloser Samurai-Geist :laugh2: .

Auf Dauer ist natürlich die zweite Phase das entscheidende, und da kann man jetzt wirklich nur spekulieren. Sie wollen ja noch im Lauf der Saison auch ein eigenes Auto hinstellen, wobei das sicher auch noch nicht besonders konkurrenzfähig sein wird. Die Fahrer sehe ich auf Dauer auch als Achillesferse. Takuma Sato ist zwar schnell, hat aber auch einen recht kompromisslosen "Samurai-Geist" :crazy: ... und bei Juji Ide spricht eigentlich nichts für eine große Karriere. Es ist dem Team sowieso zu wünschen, dass sie zu sehr in der Ecke All-Japanese-Team bleiben, denn das funktioniert in der Formel 1 eigentlich nie besonders gut (zumindest nicht in den letzten 30-40 Jahren).
Muss man halt alles abwarten, aber völlig chancenlos sehe ich das Projekt nicht.

BTW, würde mich nicht wundern wenn sich der Toro Rosso dieses Jahr deutlich weiter vorne duelliert.
 
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Berbatov

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also erstmal auch von meiner seite respekt für den post von karmakaze.

ich sehe es so: der trend scheint momentan ja zum zweitteam zu gehen und für super aguri war der aufkauf der alten arrows-teile ein relativ billiger weg in die königsklasse, wie ja auch mr.orange schon angemerkt hat. das man damit in diesem jahr keinen erfolg haben wird, sollte klar sein. selbst im vergleich zu toro rosso werden sie mmn nach untergehen: 2005er red bull (wenn ich mich nicht irre) gegen 2002er arrows sollte doch eine klare sache sein. langfristiger erfolg ist möglich, wenn die japaner nicht die geduld verlieren. ich denke nächstes jahr werden sie dann ja mit den 2006er honda-chassis fahren, was doch eine deutlich verbesserung darstellen sollte.
genausogut können sie aber auch wegen ausbleibendem erfolg ganz schnell wieder von der bildfläche verschwinden.

by the way: warum will die fia die formel 1 eigentlich auf 12 teams beschränken? damit die übersicht nicht verloren geht oder aus gründen der qualitätssicherung?
 

JulioHizzle

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Berbatov schrieb:
also erstmal auch von meiner seite respekt für den post von karmakaze.

ich sehe es so: der trend scheint momentan ja zum zweitteam zu gehen und für super aguri war der aufkauf der alten arrows-teile ein relativ billiger weg in die königsklasse, wie ja auch mr.orange schon angemerkt hat. das man damit in diesem jahr keinen erfolg haben wird, sollte klar sein. selbst im vergleich zu toro rosso werden sie mmn nach untergehen: 2005er red bull (wenn ich mich nicht irre) gegen 2002er arrows sollte doch eine klare sache sein. langfristiger erfolg ist möglich, wenn die japaner nicht die geduld verlieren. ich denke nächstes jahr werden sie dann ja mit den 2006er honda-chassis fahren, was doch eine deutlich verbesserung darstellen sollte.
genausogut können sie aber auch wegen ausbleibendem erfolg ganz schnell wieder von der bildfläche verschwinden.

by the way: warum will die fia die formel 1 eigentlich auf 12 teams beschränken? damit die übersicht nicht verloren geht oder aus gründen der qualitätssicherung?


es ist aber auch ein Vorteil wenn man den besseren Motor hat, in der Formel1...ich hab zwar keinen der Testfahrten beider Teams mitverfolgt, aber habe gehört, dass der Honda Motor schon sehr gut sein soll und wenn es viel besser, als das von Rosso sein sollte, dann wird der Vorsprung, den der Chassi ihnen bietet verkürtzt...ich glaube nicht, dass es ganz weg sein sollte, aber das wäre natürlich für die Saison und für das Aguri-Team klasse...
 

karmakaze

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So, mal eine kleine Übersicht (und Bewertung) der Daten von Super Aguri:

Chassis: SA05 (altes Arrows-Chassis mit Regelanpassung, nicht konkurrenzfähig)

Motor: Honda RA806E (derselbe Motor wie im Honda-Team, fragt sich nur ob sie ihn genauso ausnutzen können)

Reifen: Bridgestone (dürfte unkritisch sein - man ist sowieso letzter)

Fahrer 1: Takuma Sato (schnell, ergeizig, sehr gute Kondition, aber extrem fehleranfällig und teilweise rücksichtslos)

Fahrer 2: Yuji Ide (die große Unbekannte - über ihn ist mir nicht viel bekannt)

Testfahrer: Frank Montagny (sehr guter Testfahrer)

Teamchef: Aguri Suzuki (Japaner mit Charisma, ob er allerdings ein Formel-1-Team leiten kann, ist fraglich)

Daniele Audetto (Geschäftsführer), Mick Ainsley-Cowlishaw (Teammanager), Graham Taylor (Chefingenieur), Peter McCool (Chefdesigner), Ben Wood (Chefaerodynamiker) Phil Spencer (Chefmechaniker) (alle früher Arrows, reicht die Erfahrung aus diesen Zeiten?, Vorteil: Sie kennen sich schon)

Techn. Direktor: Mark Preston (früher Arrows, McLaren, hat den Vorteil schonmal mit sehr guten Leuten in einem sehr guten Team zusammengearbeitet zu haben)

Kurze Zusammenfassung:
+ guter Testfahrer
+ starker Motor
+ Techn. Direktor mit Kenntnisen eines Spitzenteams
+ restliche Führungscrew mit gemeinsamer Vergangenheit, aber...
- ... auch mit gemeinsamer Zwangspause
- japanische Fahrer mit Fragezeichen
- veraltetes Chassis
- geringes Budget (80 Mio. $)

Meine Tendenz:
An den Schwächen arbeiten (Budget aufstocken, neues Chassis entwickeln, Erfahrungen sammeln), dann kann ich mir vorstellen, dass sie in einem Jahr gegen Toro Rosso und Midland fahren.
 

Max Power

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also ich kann mir nicht vorstellen, dass das lange laufen wird. budget, chassis, fahrerwahl ..... ich bin da sehr skeptisch. hätte es außerdem gerne gesehen, wenn anthony davidson ein cockpit bekommen hätte (war mir am anfang eigentlich sicher dass sato und davidson die plätze kriegen), aber nachdem davidson nun mal kein japaner ist :rolleyes:

hmm ... was positives ? ja montagny war ja glaube ich testfahrer bei renault letztes jahr soviel ich weiß, ist glaube ich auch ein ganz guter testfahrer. aber von renault zu super aguri ist doch ein brutaler unterschied .....
 

GitcheGumme

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karmakaze schrieb:
Katayama konnte sich einige Jahre halten, war sehr beliebt, aber auch nicht sonderlich erfolgreich.
Um nicht zu sagen, erfolgreich war er nur im Rausdrehen. :D

Takagi und Nakano fahren doch CART bzw. Motorrad.

Ich sehe es fast genauso, wie Mr. Orange.
Man muß nicht kurzfristig denken, sondern immer langfristig. Wenn es also so kommt, daß man Chassis von anderen Herrstellern nutzen darf, dann kann man heute schon fast davon ausgehen, daß hier was in Planung ist.
Jetzt ein günstiger Einstieg mit Arrows Chassis und gnadenlos hinterfahren, dafür aber Kilometer fahren und so testen. 2008 dann mit Honda Chassis und vielleicht mal einem Punkterang. In der Formel 1 ist bei diesem momentanen Reglement schließlich alles möglich. ;)
Mit Honda hat man jedenfalls einen kompetenten Partner und mit Sicherheit verbessert sich das Fahrzeug fortlaufend. So könnten sie eine positive Überraschung in 2 - 3 Jahren besorgen.
 
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Berbatov

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GitcheGumme schrieb:
Ich sehe es fast genauso, wie Mr. Orange.
Man muß nicht kurzfristig denken, sondern immer langfristig. Wenn es also so kommt, daß man Chassis von anderen Herrstellern nutzen darf, dann kann man heute schon fast davon ausgehen, daß hier was in Planung ist.
Jetzt ein günstiger Einstieg mit Arrows Chassis und gnadenlos hinterfahren, dafür aber Kilometer fahren und so testen. 2008 dann mit Honda Chassis und vielleicht mal einem Punkterang. In der Formel 1 ist bei diesem momentanen Reglement schließlich alles möglich. ;)
Mit Honda hat man jedenfalls einen kompetenten Partner und mit Sicherheit verbessert sich das Fahrzeug fortlaufend. So könnten sie eine positive Überraschung in 2 - 3 Jahren besorgen.

so äussert man sich auch bei super aguri:

Suzuki geht davon aus, dass sein Team es zu Beginn nicht einfach haben wird, hofft aber auf einen steilen Aufwärtstrend.

"Ich möchte in naher Zukunft gute Ergebnisse einfahren", kündigte Aguri Suzuki an. "Es wird nicht einfach sein, am Anfang gut zu sein, aber wir müssen uns auf die langfristige Zukunft unseres Teams in der F1 konzentrieren."

Sein Fahrer Takuma Sato stimmt ihm in diesen Punkten zu: "Es wird zu Beginn schwierig sein, aber ich möchte meine Leistung Schritt für Schritt steigern."

http://www.f1racing.net/de/news.php?newsID=110925
 

karmakaze

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GitcheGumme schrieb:
Um nicht zu sagen, erfolgreich war er nur im Rausdrehen. :D
Der gute Ukyo war davon abgesehen aber immer recht schnell. Er vermasselte sich eben nur fast immer seine guten Leistungen.

Katayama und Sato haben hier eine gemeinsame Eigenschaft. Woran es liegt, da kann ich nur mutmaßen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es etwas mit dem Druck als einziger japanischer Fahrer und der eigenen Einstellung zu Fehlern zu tun hat. Beide mach(t)en sich zuviel Druck, sie wollen unbedingt fehlerfrei sein - und durch die Medienaufmerksamkeit wird das noch verstärkt. Unter zu hohem psychischen Druck wird der Mensch aber erst recht fehleranfällig, das weiß ich aus eigener Erfahrung. So kommt es zu einer immer stärkeren Druck-Fehler-Spirale... Ich habe auch einmal gelesen, dass besonders bei Japanern das "Keine-Fehler-machen-dürfen" sehr ausgeprägt ist. Im Kollektiv mag das vielleicht zu besseren Leistungen führen (siehe Toyota), aber für das Individuum ist das schädlich. Ein kühler Kopf wie ihn ein alter Schumacher (nicht immer) oder Häkkinen, aber auch ein junger Räikkönen oder Alonso bewahren, wirkt hier wahre Wunder...

Noch etwas zur Zweitteam-These:
Was meiner Meinung nach nicht so richtig ins Bild passt ist die Entscheidung von Honda mit Michelin zu fahren, wo doch das "Zweitteam" Super Aguri mit Bridgestone operiert. Hier hätte man unter der Hand Testdaten (und die sind ja bei den Reifen ganz besonders wichtig) weiter reichen können. Vielleicht nutzt aber Honda gerade den Unterschied der Reifenhersteller und die Verbindung zu Super Aguri um schauen zu können, wie gut die Konkurrenz nun ist.
Wer weiß...
 
B

Berbatov

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also die msa (28.02-06.03.06, s.7) schreibt zum thema super aguri:
"Die Abschiebung von Sato durchs Werksteam ebnete Suzuki den Weg. Denn Honda musste den Landsmann auffangen. Um das zu verstehen, muss man die japanische Arbeitskultur kennen. Sie ist nicht nur ein Tauschgechäft von Geld gegen Arbeitsleistung - sondern stets auch von Schutz gegen Loyalität. Arbeitgeber und -nehmer stehen zueinander wie Patron zu Klient - auf japanisch "oyabun" zu "kobun". Das Fellenlassen verstiess also gegen die japanische Unternehmenskultur, Honda war öffentlich in Zugzwang."
 

karmakaze

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Berbatov schrieb:
also die msa (28.02-06.03.06, s.7) schreibt zum thema super aguri:
"Die Abschiebung von Sato durchs Werksteam ebnete Suzuki den Weg. Denn Honda musste den Landsmann auffangen. Um das zu verstehen, muss man die japanische Arbeitskultur kennen. Sie ist nicht nur ein Tauschgechäft von Geld gegen Arbeitsleistung - sondern stets auch von Schutz gegen Loyalität. Arbeitgeber und -nehmer stehen zueinander wie Patron zu Klient - auf japanisch "oyabun" zu "kobun". Das Fellenlassen verstiess also gegen die japanische Unternehmenskultur, Honda war öffentlich in Zugzwang."
Vielen Dank erstmal!

Ja, da ist sicherlich viel dran. Ich würde es aber auch nicht übertreiben. Jemand wie Tora Takagi und Shinji Nakano (ja Gitche, es gab auch einen Nakano in der Formel 1) hätten die Verantwortlichen von Honda sicherlich fallen gelassen, jemand wie Sato eben nicht. Das spricht für ihn. Er hat einen sehr hohen Stellenwert, das Talent und irgendwo auch das Glück dass es außer ihm keine Alternativen gibt. Hoffnungsvolle japanische Rennfahrer sind so selten wie gute Eishockeyspieler in Ecuador. :D Ich weiß nicht, ob das für Sato spricht oder gegen die japanische Nachwuchsentwicklung, aber so ist es meiner Meinung nach.
 
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