Tennis Italien: was ist passiert?


Big d

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Ich Frage mich wie Italien das geschafft hat. Momentan hat Italien 9 Top10 Spieler, zum gleichen Zeitpunkt vor 20 Jahren war es genau 1 Spieler, auch in den 90ern waren es meistens nur 2-3.

Mitte der 2010er ging es auch schon aufwärts mit ca 4-5, aber momentan ist ein neuer Höhepunkt.

Italien war ja seit den 80ern eigentlich keine Tennis Nation mehr gewesen. Was ist da passiert? Zufall? Oder wurde da investiert?
 

L-james

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Gefühlt gibt es aktuell eine Invasion italienischer Tennisspieler. Der Italienische Tennisverband (FIT) scheint im Gegensatz zum DTV einiges richtig zu machen. Die jüngste Fülle an aufstrebenden Tennistalenten aus Italien ist wohl auch teilweise das Ergebnis einer bemerkenswerten Veränderung in der Strategie des FIT. Früher galt der Verband als Konkurrent zu privaten Vereinen und man holte Tennistalente aus ihren Heimatstädten, um sie im Technik-Trainingscenter in Tirrenia zu trainieren. Seit dem Start des Über-18-Projekts im Jahr 2015 unter Leitung von Umberto Rianna hat sich anscheinend die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Teams grundlegend verbessert.
Entscheidend ist, dass man in Italien sich zusammengerauft hat und im Sinne des Sports und der Entwicklung die Strukturen geändert hat.

Die ganzen aufstrebenden Italiener sind auch alle noch relativ jung. Da ist keiner älter als Anfang 23

Sinner - 22 Jahre (Live-Ranking 1)
Musetti - 22 Jahre (Live-Ranking 30)
Darderi - 22 Jahre (Live-Ranking 40)
Arnaldi - 23 Jahre (Live-Ranking 42)
Cobolli - 22 Jahre (Live-Ranking 50)
Nardi - 20 Jahre (Live-Ranking 72)

dazu noch mit Gigante (22), Passaro (23), Zeppieri (22), Bellucci (22) und Maestrelli (21) weitere 5 junge Italiener unter den Top200 der Welt.

Mit Federico Cina haben sie das nächste große Talent, 2007er Jahrgang und steht in den Top10 der Welt bei den Juniors.

Kann gut sein, dass wir da mal so um die 8 Italiener in den Top50 der Welt gleichzeitig haben. 5-6 unter den Top30 der Welt.
 

L-X

Human Intelligence (pre-Alpha)
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Ok, Sinner ist Südtiroler. Aber dass die anderen neun tatsächlich alle Italiener sind, habe ich nicht gewusst. Man lernt nie aus... :eek:
 
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Jerry

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Entscheidend ist, dass man in Italien sich zusammengerauft hat und im Sinne des Sports und der Entwicklung die Strukturen geändert hat.

Darum geht es ja. Wie sah denn das Zusammenraufen konkret aus? Hat man irgendwann beschlossen wir investieren jetzt in den Tennissport?
Oder ist das nur eine Interpretation, die so sehr auf der Hand liegen mag, dass man sie annimmt?
 

L-james

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Darum geht es ja. Wie sah denn das Zusammenraufen konkret aus? Hat man irgendwann beschlossen wir investieren jetzt in den Tennissport?
Oder ist das nur eine Interpretation, die so sehr auf der Hand liegen mag, dass man sie annimmt?
Investitionen sind das eine, aber diese müssen auch bestmöglich und effektiv eingesetzt werden.
Ich habe dazu schon mehrere Einschätzungen und Aussagen gehört. Unter anderem von Patrick Kühnen beim Sky-Podcast zu Beginn des Jahres als dieser noch existierte. Er meinte, dass in Italien unfassbar viele Future- und Challenger-Turniere ausgerichtet werden und dadurch die heimischen Spieler entsprechende Möglichkeiten haben um sich darüber zu entwickeln und hochzukommen. Matteo Arnaldi z.B. bestritt 2018 sage und schreibe 18 Challengerturniere alleine in Italien.
Dazu gab es zuletzt bei einem Match eines Italieners, ich glaube bei Sinner war es, weiß nicht mehr von welchem Kommentator, dass es in Italien eine Änderung der Strukturen gab, wo alles beim nationalen Tennisverband zusammenläuft und die einzelnen Verbände da an einem Strang ziehen. Bezüglich Strukturen fallen da zum einen Infrastruktur-Ausbau von Tennisplätzen auf gutem Level im ganzen Land, spezielle Tennisprogramme im Sportunterricht an Schulen, Übetragungen im Fernsehen...
Tennis ist in Italien mittlerweile unfassbar populär. Italien ist natürlich auch breit aufgestellt im Sport, aber Tennis ist mittlerweile vll. nach König Fußball auf dem zweiten Platz. Es melden sich sehr viele Kinder zum Tennis an.

Zusammengefasst, das was ich öfters lese und mitbekomme. Riesige Turnierlandschaft auf Future- und Challengerebene (ganz zufällig hat das gerade übrigens Rittner auf ES auch gesagt). Dadurch können die einheimischen Spieler alle ohne große Reisen kostengünstiger in der eigenen Region/im eigenen Land diese Turniere spielen. Ich glaube Italien ist da mittlerweile weltweit die Nummer 2 hinter den USA was Turniere auf diesen Ebenen anbelangt.
Tennis an die Leute zu bringen, z.B. über Übetragungen, sogar im Free TV. Das heißt leichter und günstiger (kostenfreier) Zugang, Kids gucken da Spiele von Sinner und Co. und wollen dann natürlich auch mal mit dem Schläger auf den Court.
 

gentleman

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Der von @L-james angesprochene und von Kühnen erwähnte Punkt mit den vielen Turnieren im Unterbau (Futures + Challenger) für die Jugendentwicklung und Förderung ist ein ganz entscheidender, den ich auch von Antonitsch und anderen bestätigen kann! Zudem gab es vor einigen Jahren tatsächlich strukturelle Änderungen in den Verbänden der italienischen Regionen, um ein geschlosseneres und abgestimmtes Konzept zu ermöglichen, wo der Austausch auch besser funktioniert. Sinner ging ja auch von Südtirol nach Bologna zu Piatti, um ein positives Beispiel zu nennen. Und ein mir bekannter Tennistrainer in Österreich nannte mal einen netten Vergleich, dass bspw. die Franzosen das Geld (dank RG ist da ja einiges an Einnahmen vorhanden) lieber in die Verbandsstrukturen (bisschen Beamtenmentalität) stecken, während die Italiener tatsächlich angefangen haben, das Geld so regional klug zu verteilen, damit es bei den Talenten und deren Förderung ankommt.
 

Fathi8

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In dem Fall ist es ja so, dass die Italiener auch besser arbeiten müssen als die Franzosen, da sie eben kein GS mit den entsprechenden Einnahmen haben.
Die Turnierstruktur (Angebot an CHs und Futures) ist in beiden Ländern vergleichbar. Es gibt kaum Mal ein Woche, in der nicht mindestens ein Herren/Frauen Turnier in beiden Ländern stattfindet. Das gibt natürlich extrem viele WC Plätze und kostet die Spieler nicht so viel an Reisekosten. Deutsche Junioren haben diesen Luxus nicht und müssen dann eher in die südlichen Länder ausweichen.

Frankreich hat natürlich auch enorm viele Tennisspieler im gehobenen Bereich der Rangliste. Die Masse an Spielern in den Top200 ist bei den Franzosen noch höher, aber die Alterstruktur ist da anders. Da sind Mit- Zwanziger und auch einige Dreißiger dabei. Das bedeutet, Talente in Frankreich kommen aktuell nicht so schnell in ihre Turniere (CH Ebene) rein wie Italiener, da noch einige ältere Spieler immer Mal wieder die WC Plätze wegnehmen. Wahrscheinlich spielt den Italienern da ihre vorherige Schwäche auch etwas in die Karten.
Aber die Ausbildung der vorhandenen Spieler muss aktuell auch einfach gut laufen.
 

Big d

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Sind die italienischen Talente in öffentlicher Förderung oder eher in privaten Akademien?
 

BavarianChris

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Und dennoch läuft irgendwas nochmal ganz anders als in den 80er/90er-Jahren. Da hatten sich auch einige Italiener in die Top 50 hochgearbeitet, wie Renzo Furlan, Paolo Cane, Andrea Gaudenzi oder Stefano Pescosolido. Nicht zu vergessen Omar Camporese, der mit einem glatten Sieg gegen Stich und einem Beinahe-Erfolg gegen Becker (nach 2:0-Satzführung) Deutschland im Davis-Cup fast alleine bezwungen hätte. Doch die Erfolge waren nur von kurzer Dauer, nach einigen Achtungserfolgen schwanden die meisten Akteure wieder in der Versenkung. Ein guter italienischer Freund meinte damals, dass der letzte Hunger nach Erfolgen fehlen würde. Den hat die aktuelle Generation offenbar jetzt. Vielleicht hat auch Anderl Seppi durch seine jahrelange Präsenz bei Slams etwas Pionierarbeit geleistet..
 

le freaque

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Die Masse an Spielern in den Top200 ist bei den Franzosen noch höher, aber die Alterstruktur ist da anders. Da sind Mit- Zwanziger und auch einige Dreißiger dabei. Das bedeutet, Talente in Frankreich kommen aktuell nicht so schnell in ihre Turniere (CH Ebene) rein wie Italiener, da noch einige ältere Spieler immer Mal wieder die WC Plätze wegnehmen. Wahrscheinlich spielt den Italienern da ihre vorherige Schwäche auch etwas in die Karten.
Aber die Ausbildung der vorhandenen Spieler muss aktuell auch einfach gut laufen.
Das stimmt mMn so nicht. Frankreich hat aktuell im Race 25 Spieler in den Top 200 (9 in den Top 100), davon sind 10 U23 und 4 U21 (die alle in den Top 100 sind).
Italien hat 16 in den Top 200 (11 in den Top 100), davon sind 10 U23 und einer U21.

Frankreich ist bei den U23 in den Top 200 10:10 gegenüber Italien. Bei den U21 4:1. Frankreich hat 2 U20 Spieler in den Top 50, Italien keinen.

Italien hat einen Boom mit starker Nachwuchsförderung, aber den hat Frankreich ganz genauso. Eher noch stärker. Ich gehe bei deiner Argumentation voll mit, aber gerade Frankreich ist da für mich das falsche Beispiel,denn gerade bei denen läuft es ja ähnlich gut. Spanien wäre da für mich das bessere Beispiel.
12 Spieler in den Top 200, nur 2 U23, keiner U21. Ohne Alcaraz könnte man da von einem echten Problem sprechen, die Spanier sind da völlig andere Zahlen gewöhnt.

Wie gesagt: ich gehe bei Italien komplett mit, aber Frankreich taugt für mich als Gegenbeispiel gar nicht, weil genau die ebenso ganz viel richtig machen. Dann lieber Spanien oder natürlich auch Deutschland: 8 Spieler in den Top 100, genau einer 1 U23. Bester U21 Spieler Rehberg auf 375. Deutschland ist weltweit drittklassig und selbst in Europa nur zweitklassig, leider.
 

gentleman

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ESP stellt auch gerade die Frage, warum das jetzt so gut läuft für das italienische Tennis (vor allem hier in RG aber generell). Pippo Volandri spricht von großen strukturellen Änderungen im System, sei es beim Verband, den Landesverbänden und den Turnier-Möglichkeiten übers ganze Jahr. Auch die Medien und TV-Anstalten sind auf den Zug aufgesprungen, viel mehr Menschen schauen nun Tennis in Italien im Vergleich zu vor einigen Jahren noch... zudem pushen sich die jungen Spieler eben gegenseitig zu neuen Bestleistungen, das darf man nicht unterschätzen.
 

Tuco

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Das stimmt mMn so nicht. Frankreich hat aktuell im Race 25 Spieler in den Top 200 (9 in den Top 100), davon sind 10 U23 und 4 U21 (die alle in den Top 100 sind).
Italien hat 16 in den Top 200 (11 in den Top 100), davon sind 10 U23 und einer U21.

Frankreich ist bei den U23 in den Top 200 10:10 gegenüber Italien. Bei den U21 4:1. Frankreich hat 2 U20 Spieler in den Top 50, Italien keinen.

Italien hat einen Boom mit starker Nachwuchsförderung, aber den hat Frankreich ganz genauso. Eher noch stärker. Ich gehe bei deiner Argumentation voll mit, aber gerade Frankreich ist da für mich das falsche Beispiel,denn gerade bei denen läuft es ja ähnlich gut. Spanien wäre da für mich das bessere Beispiel.
12 Spieler in den Top 200, nur 2 U23, keiner U21. Ohne Alcaraz könnte man da von einem echten Problem sprechen, die Spanier sind da völlig andere Zahlen gewöhnt.

Wie gesagt: ich gehe bei Italien komplett mit, aber Frankreich taugt für mich als Gegenbeispiel gar nicht, weil genau die ebenso ganz viel richtig machen. Dann lieber Spanien oder natürlich auch Deutschland: 8 Spieler in den Top 100, genau einer 1 U23. Bester U21 Spieler Rehberg auf 375. Deutschland ist weltweit drittklassig und selbst in Europa nur zweitklassig, leider.

Frankreich ist in der Breite ähnlich gut, aber sie haben keinen Sinner - und es ist schon etwas kurios dass sie in der gesamten open era letztlich noch nie einen Spieler dieser Klasse hatten, bzw. seit den 80ern auch keinen GS-Sieger.
 

L-james

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Frankreich ist in der Breite ähnlich gut, aber sie haben keinen Sinner - und es ist schon etwas kurios dass sie in der gesamten open era letztlich noch nie einen Spieler dieser Klasse hatten, bzw. seit den 80ern auch keinen GS-Sieger.
Von all den Franzosen sehe ich da jetzt auch noch keinen der ganz vorne in die Top5 reinkommt. Fils ist natürlich der hoffnungsvollste, aber bei dem sehe ich eher Borderline-Top10. Der hat dieses Jahr Probleme. Gut, solche Täler muss man in jungen Jahren mal durchlaufen, aber das ist jetzt nicht Kategorie Sinner oder Rune. Ist natürlich noch früh, kann auch sein, dass er mal eine ähnliche Entwicklung nimmt wie z.B. Ruud und dann wäre er durchaus in Regionen wo auch ein Slam-Titel möglich wäre. Aber da fließt noch sehr viel Wasser die Loire herunter.

Der nächste ist dann Gabriel Debru.

Die Franzosen machen aber ordentliche Arbeit und sie können nur so weitermachen, mit der Hoffnung, dass mal einer dabei ist, der für allerhöchste Weihen gemacht ist. Du kannst Alcaraz, Sinner oder Rune nicht züchten, du kannst nur gute Arbeit leisten, eine gute breite Basis haben und dann entpuppt sich mal einer raus.

Ist aber wirklich krass, dass Frankreich so lange auf einen GS-Sieger wartet. Die Amis die was die Breite und Möglichkeiten anbelangt die Nummer 1 sind, warten mittlerweile auch schon über 21 Jahre, das ist auch ähnlich bemerkenswert.

Die Spanier sind gesegnet. Da kommt ein Jahrhundertalent wie Nadal und quasi mit einem fließenden Übergang ist mit Alcaraz direkt der nächste da. Und wenn der 12-Jährige Jaime wirklich so talentiert ist wie alle sagen, dann haben die Spanier direkt ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Gut, bei letzterem ist es natürlich viel zu früh, aber schon krass, dass es heißt, dass der noch talentierter als sein Bruder Carlos sein soll.
 

Tuco

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Ist aber wirklich krass, dass Frankreich so lange auf einen GS-Sieger wartet. Die Amis die was die Breite und Möglichkeiten anbelangt die Nummer 1 sind, warten mittlerweile auch schon über 21 Jahre, das ist auch ähnlich bemerkenswert.

Bei den Amis finde ich es krass, wie es seit 2003 gekippt ist. Von 1968 bis 2003 haben sie in 35 Jahren 52 GS-Titel bei den Herren gewonnen, seit 2004 gar keinen. Es gab letztlich bis dahin nur eine kleine "Durststrecke" in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre, wo sie aber auch weitaus besser waren als vor allem seit 2010. Seitdem ist es auch dort so - in der Breite sind sie immer sehr gut, aber in der absoluten Weltspitze ist Fehlanzeige. Bei Shelton ist es wohl ähnlich fraglich wie bei Fils ob er jemals auf Augenhöhe mit Alcaraz, Sinner & Co. kommt, beim Rest der derzeit aktiven Spieler wirkt es sehr unwahrscheinlich, die Durststrecke könnte noch ein wenig weiter andauern.
 

Fathi8

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Das stimmt mMn so nicht. Frankreich hat aktuell im Race 25 Spieler in den Top 200 (9 in den Top 100), davon sind 10 U23 und 4 U21 (die alle in den Top 100 sind).
Italien hat 16 in den Top 200 (11 in den Top 100), davon sind 10 U23 und einer U21.

Frankreich ist bei den U23 in den Top 200 10:10 gegenüber Italien. Bei den U21 4:1. Frankreich hat 2 U20 Spieler in den Top 50, Italien keinen.

Italien hat einen Boom mit starker Nachwuchsförderung, aber den hat Frankreich ganz genauso. Eher noch stärker. Ich gehe bei deiner Argumentation voll mit, aber gerade Frankreich ist da für mich das falsche Beispiel,denn gerade bei denen läuft es ja ähnlich gut. Spanien wäre da für mich das bessere Beispiel.
12 Spieler in den Top 200, nur 2 U23, keiner U21. Ohne Alcaraz könnte man da von einem echten Problem sprechen, die Spanier sind da völlig andere Zahlen gewöhnt.

Wie gesagt: ich gehe bei Italien komplett mit, aber Frankreich taugt für mich als Gegenbeispiel gar nicht, weil genau die ebenso ganz viel richtig machen. Dann lieber Spanien oder natürlich auch Deutschland: 8 Spieler in den Top 100, genau einer 1 U23. Bester U21 Spieler Rehberg auf 375. Deutschland ist weltweit drittklassig und selbst in Europa nur zweitklassig, leider.
Ja, Frankreich hat genauso viele Talente. Nur eben auch noch eine ältere Garde, die ebenfalls Plätze auf den eigenen Turnieren wegnehmen, weil sie schon länger so gut arbeiten, bzw. die strukturellen finanziellen Vorraussetzungen sie sogar bevorteilt (gegenüber Italien). Mein Argument (war vielleicht etwas schwer das rauszulesen) ist eher, dass es bis vor 2-3 Jahren den italienischen Teenies (17-20 Jahre) etwas einfacher gefallen sein dürfte, regelmäßig in CHs oder passende Futures im eigenen Land reinzukommen.
Das könnte der Grund sein, warum die aktuelle Generation einfach einen Kick-Start hatte.
Die Franzosen waren nur mein Beispiel dafür, was passiert, wenn ich dann auch eine Reihe an Mit-Zwanzigern im Land habe, die auch Plätze per WCs im eigenen Land bekommen sollen. Das macht es dann den Jungen etwas schwerer, es sei denn der Verband regelt das gut und vergibt die WCs nur an die Blutjungen und der Rest muss sehen wo er bleibt.

Deutschland würde ich aus dem Vergleich rausnehmen, da in allen anderen großen traditionellen Tennisnationen bei den Herren, einfach eine bessere Turnierstruktur vorgehalten wird. Das macht den Übergang für deutsche Talente deutlich schwerer.
 

Gordo

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mich würden mal die einschätzungen interessieren zu den jungen italienern, was denkt ihr wer sind die talentiertesten und wer schafft es ganz nach vorne?

sinner mal ausgenommen, da sind wir uns mittlerweile alle einig, dass es richtung ATG geht. berrettini und sonego ausgenommen da zu alt.

bleiben musetti, arnaldi, cobolli, nardi und darderi. nardi ist der jüngste und hat wohl noch ordentlich luft nach oben. von cobolli und darderi habe ich am wenigsten gesehen, aber es waren auch schon wirklich gute matches dabei.

meine reihenfolge aktuell wäre wohl musetti/nardi, dann arnaldi, dann die anderen beiden. prinzipiell könnte man sich alle irgendwo in den top20 sehr gut vorstellen, wer dann das zeug hat für ganz oben und slams gewinnen kann, ist für mich momentan nicht absehbar. da spielt dann auch der kopf ne große rolle, die letzten paar prozent rauszuholen. bei musetti z.b. bin ich da nicht 100% überzeugt, das hatte ich schon vor ein, zwei jahren geschrieben.
 

L-james

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Für Slams sehe ich da agesehen vll. von Musetti keinen. Arnaldi und Cobolli heben sich finde ich etwas aus der 2. Gruppe ab. Vor allem Cobolli hat mich hier komplett überzeugt. Vielleicht kommt ein Nardi auch dazu. Das sind aber Jungs für die Top20, wenn es mal gut läuft Borderline Top10.

Musetti wenn der nochmals einen Schritt gehen kann, könnte vll. mal in der Lage sein um die FO mitzuspielen. Bei dem sehe ich immernoch konstantes Top10-Level, aber er stagniert da unter dem aktuellen Trainerteam einfach zu sehr. Von den Anlagen bringt er alles mit.

Vielleicht geht was bei Federica Cina. Das ist aber aktuell noch zu früh. Der ist 17 Jahre alt.

Ist aber auch verdammt schwierig da wirklich einen weiteren Slam-Kandidaten zu haben. Sprich die Rolle von Wawrinka hinter Federer, könnte meiner Ansicht nach nur Musetti einnehmen, alle anderen werden gute Karrieren haben und eine gute 2. Garde bilden, aber es wäre Stand heute schon sehr überraschend wenn da jemand mit ganz oben reinkommen würde.
 

Hans Meyer

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Herreneinzel: Sinner vs Alcaraz
Dameneinzel: Paolini vs Andreeva
Herreneinzel: Vavassori/Bolelli vs Bopanna/Ebden
Damendoppel: Paolini/Errani vs Kostyuk/Ruse

In den vier Hauptkategorien stehen Italiener/innen im HF, im Doppel sind das auch rein italienische Teams
Bei den Junioren steht Lorenzo Carboni im VF, er spielt jetzt aber gegen die 1 Rei Sakamoto. im Mixed hat nur Vavassori mitgemacht, er flog mit Samsonova in R2 raus
 
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