Doppel-Interview mit den Klitschko-Brüdern
BILD am SONNTAG: Vitali Klitschko (33), Sie sind amtierender WBC-Weltmeister. Ihr Bruder Wladimir (28) hat momentan keinen Titel. Was macht den Unterschied?
Vitali: Seit ich vor vier Jahren das erste Mal Vater wurde, schätze ich das Leben ganz anders. Ich boxe auch anders. Ich muß eine ganze Familie verteidigen und ernähren. Du weißt immer, hinter dir stehen noch ein paar liebe Menschen, für die du verantwortlich bist. Als Papa schlägst du härter zu.
Wladimir, Sie sind immer noch zu haben?
Wladimir: Bis jetzt ja. Ich habe die perfekte Frau noch nicht gefunden. Ich hätte am liebsten eine Frau, die mit Boxen überhaupt nichts zu tun hat. Am besten wäre, sie würde mich gar nicht kennen.
Man sagt, hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau. Könnten Sie Frau und Kinder beflügeln?
Wladimir: Ohne Frauen geht gar nichts...
Vitali ( fällt ihm ins Wort ): ...er kann das noch nicht verstehen. Bevor ich noch keine Kinder hatte, war ich auch ein Spaßvogel, habe nichts ernst genommen...
Wladimir (jetzt funkt er Vitali dazwischen) : ...ich möchte trotzdem noch ein bißchen das Spaßvogel-Leben genießen. Das Leben ist wie eine Achterbahn. Es geht mal runter und mal hoch. Du mußt die Fahrt genießen. Denn nach dem Tal geht es wieder nach oben.
Vitali, was bedeutet Ihnen Familie?
Vitali: Sehr viel. Ich hatte immer den Wunsch von zwei Söhnen, wie Wladimir und ich es sind. Wenn mein zweiter Sohn gesund zur Welt kommt,
wären beide vier Jahre und 10 Monate auseinander. Bei Wladimir und mir sind es vier Jahre und 9 Monate Unterschied. Der liebe Gott wollte das wohl so. Das Schönste: Die beiden haben sogar noch eine Schwester. Elisabeth ist jetzt zwei Jahre alt.
Verläuft alles gut bei Ihrer Frau?
Vitali: Die Ärzte sagen, alles ist okay. Ich bin sehr aufgeregt. Ende März ist es soweit. Alle fragen Natalie, ob sie Zwillinge kriegt. Ihr Bauch ist schon so dick! Dabei wissen sie gar nicht, wie groß der Papa ist. Weil ich oft nicht da bin...
Worauf legen Sie bei der Erziehung besonderen Wert?
Vitali: Ich hoffe, daß sie viersprachig aufwachsen. Englisch, deutsch, russisch und ukrainisch. Das ist das Wichtigste im Leben: Sie müssen mit Menschen reden können!
Dürfte Ihr Sohn Egor Boxer werden?
Vitali: Er macht schon Taekwondo. Aber mir ist egal, was mein Sohn macht. Er muß nur ein guter Mensch werden. Er muß Respekt vor anderen Menschen zeigen, einfach ein gutes, offenes Herz haben. Ein Mensch dieser Sorte war Max Schmeling. Wir haben riesigen Respekt vor ihm. Wir kennen ihn gut. Ich habe viele persönliche Briefe von ihm, die ich gut aufbewahre ...
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