Treffer an die Kinnspitze


Moritz

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Mal ne Frage an die aktiven Boxer hier im Forum.
Trainiere seit Anfang des Jahres wieder etwas regelmäßiger. Eben war ich im Training, Sparring war heut etwas härter. Hab mir dummerweise ein paar Treffer an den Seilen gefangen, war auch etwas angeklingelt. Unter anderem war ein Treffer wohl aufs Kinn und ich hatte den Mund nicht ganz geschlossen. Hab dann weiter nix gemerkt, erst als ich nachher den Mundschutz rausnahm, merkte ich dass die Zahnreihen nicht aufeinanderpassen. Da dachte ich *******e der ist durch. Mein Trainer meinte aber, dadurch dass er nicht geschwollen war und ich keine Schmerzen hatte und auch reden konnte wäre nix gebrochen. War dann auch nit beim Arzt.

Konnte eben auch was essen, tat zwar etwas weh, aber war auszuhalten.
Kann eigentlich nicht gebrochen sein, oder? Hatte einer von euch schonmal was Ähnliches???
 

Karlfriederich

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kann auch mal ein gezerrter muskel sein, das gibt sich mit der zeit wieder, hatte ich auch mal, ist halb so wild.

gebrochen kann er nicht sein denn das spürst du sofort, auch wenn er nur angeknackst ist.

würde mir da weiter keine sorgen machen.
 

mb2481986

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Hab mal ein paar Infos zu einem Kieferbruch gesucht. Hab zwar noch selber keinen Bruch in Natura erlebt, aber es klingt auch nicht nach einem Bruch. Wenn du den Mundschutz auch nicht richtig drin hattest tuts ein bisschen weh, bei Treffern am Kinn. Sollte aber spätestens morgen vorbei sein mit den Schmerzen,sonst würde ich mir auch langsam Sorgen machen und zum Arzt gehen. Aber ich denke es ist nichts schlimmes und wünsche dir gute Besserung. Der Mundschutz ist meiner Meinung nach recht gefährlich, wenn man nicht sonderlich fit ist und Ihn nicht richtig drin hat. Ich will jetzt aber nicht deinen Fitnesszustand kritisieren, aber bei mir passiert sowas halt nur nach längeren Pausen und wenn ich anfange mit dem Mundschutz zu spielen um mehr Luft zu kriegen.

Kieferbruch
Kieferfraktur, engl.: broken jaw, jaw fracture. Es erfolgt eine grobe Unterteilung in:

* einfacher o. geschlossener o. unkomplizierter Kieferbruch (simple fracture)
der Kieferknochen ist gebrochen oder angebrochen ( Infraktur), es besteht keine Verbindung (direkt oder indirekt) zur Mundhöhle
* komplizierter o. offener Kieferbruch (complicated fracture)
der Bruchspalt hat Verbindung zur Körperoberfläche (Mundhöhle o. außerhalb der Mundhöhle), oder erliegt innerhalb der Zahnreihen oder es befindet sich ein Zahn im Bruchspalt. Da bei dieser Art die Infektionsgefahr von außen groß ist, bedarf die Heilphase i.d.R. am Anfang einer antibiotischen Abschirmung ( Bruchspaltabszess)
* iatrogener Kieferbruch (iatrogenic fracture)
durch ärztliche Einwirkung auftretender K.; dieser tritt entweder dann auf, wenn bei chirurgischen Maßnahmen - i.d.R. bei der Entfernung eines Weisheitszahnes - zu viel Kraft aufgewandt wurde, und/oder durch Knochenrückgang und ungünstiger Lage des Zahnes eine starke Schwächung des Kiefers eingetreten ist, die den chirurgischen Maßnahmen nicht mehr standhält.
* Mitunter können auch unbehandelte Tumoren (gut-/bösartig) den Kieferknochen soweit auflösen, dass unter Belastung (Kauen) eine Spontanfraktur (pathologic fracture) auftritt (s. Abb. Weisheitszahn-Zyste)

Sichere Zeichen für eine Kieferfraktur sind eine ertastbare Beweglichkeit der Bruchstücke (Fragmente) zueinander, eine Fehlstellung (Dislokation) des frakturierten Fragments, "Reibegeräusche" (Krepitation) und im Röntgenbild eine meist scharf begrenzte Bruchlinie (schwarze Linie, sog. "Aufhellungslinie"). Zusätzlich befinden sich im Frakturbereich eine Schwellung, Schmerzen unter Funktion und - besonders im Oberkiefer - ein Hämatom. Als Begleitsymptom kann eine Gehirnerschütterung ( Commotio) vorhanden sein.
Im Kieferbereich selten vorkommend ist die Impressionsfraktur (engl.: depressed fracture), bei welcher der Knochen flächenhaft nach innen gedrückt wird. Bevorzugtes Gebiet ist das Schädeldach bei Gewalteinwirkungen durch Hammerschlag, Stoß oder Prellschuss.

S. Storzer sagt zur Statistik (1999, 181 Pat.) folgendes:
"Die Patienten waren durchschnittlich 36,4 Jahre alt, 76% der Patienten waren männlich, 24% weiblich. Die meisten Patienten waren Arbeiter, Schüler oder Angestellte. Unfallursache war bei 41% der Straßenverkehr, Rohheitsdelikte kamen mit 16% an zweiter Stelle, Unfälle im Haus und Garten an Dritter (13%). Bei beiden Geschlechtern sind Verkehrsunfälle die häufigste Unfallursache. Während des Unfalls waren 22% der Patienten alkoholisiert. Insgesamt zogen sich 181 Patienten 338 Gesichtsschädelfrakturen zu, was durchschnittlich 1,9 Frakturen pro Patient entspricht. Jochbeinfrakturen kamen am häufigsten vor (78), gefolgt von den Collumfrakturen (condylar neck fracture) (57) und den Orbitabodenfrakturen (34)."
Je nach Art und Schwere des K. gibt es versch. Behandlungsmethoden:

* konservative Versorgung durch Einsetzen von ganzen oder geteilten Kappenschienen im Ober- und/oder Unterkiefer. Während der Heilungsdauer (ca. 5-6 Wochen) Ruhigstellung der Fragmente. Dabei sind u.U. erheblich Behinderungen bei der Nahrungsaufnahme in Kauf zu nehmen - dafür braucht keine Eröffnung des Kiefers zu erfolgen ("unblutige Therapie")
* operative Versorgung durch Rückstellung (Reposition) und miteinander Verankern (Fixation) innerhalb eines chirurgischen Eingriffs (" unter Sicht"). Zur Fixation können Drahtnähte (Drahtosteosynthese), Drahtumschlingungen (circumferential wiring), Metallplatten oder Knochenschrauben Verwendung finden. Relativ rascher Gebrauch (Nahrungsaufnahme) wieder möglich; Osteosynthese
* funktionelle Versorgung durch Aktivator-ähnliche Geräte. Haupteinsatzgebiet ist hierfür die Fraktur des Kiefergelenksköpfchens (Kollumfraktur)
 

Moritz

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Danke Leute für eure Antworten. Ist wieder alles in Ornung. Hatte bis Mittwoch schmerzen beim kauen, aber jetzt ist wieder alles ok. Stand gestern wieder im Ring.

War wohl irgendwie nur überdehnt oder so. Naja kann passieren.
 

Dennis24

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Du solltest dir mal Kämpfe von Timo Hoffmann angucken und seine Eichen-Deckung abschauen.
Denn der hat noch nie solche Probleme gehabt.
 
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