http://www.arte-tv.com/de/kunst-musik/706684.html
Die Klavierspielerin
Erika Kohut gibt Klavierunterricht am Konservatorium in Wien. Sie ist Anfang 40 und lebt bei ihrer tyrannischen Mutter. Sexualität erlebt sie aus der Distanz als Voyeurin. Eines Tages beschließt einer ihrer Schüler, sie zu verführen. "Die Klavierspielerin" beruht auf dem gleichnamigen, 1983 erschienen Roman von Elfriede Jelinek. ARTE zeigt die Verfilmung anlässlich der Verleihung des Literaturnobelpreises 2004 an die streitbare österreichische Schriftstellerin.
Erika Kohut, eine Frau mittleren Alters, ist Klavierlehrerin am Konservatorium in Wien. Abends nach der Arbeit muss sie sofort nach Hause gehen. Das erwartet ihre Mutter von ihr. Denn die will in jeder Sekunde ihres Lebens wissen, wo sich die Tochter aufhält, was sie tut und mit wem sie sich beschäftigt. Die beiden Frauen leben zusammen. Sie teilen sich sogar ein Bett. Erika ist Mutters Besitz und ihr ganzer Stolz. Aber Erika nimmt sich Freiheiten heraus. In den wenigen Stunden und Augenblicken, in denen sie sich der Kontrolle der Mutter entzieht, führt Erika ein geheimes Doppelleben. Sie besucht Peepshows und Pornokinos. Dann trifft sie auf Walter Klemmer. Der begabte junge Mann beschließt, die Klavierlehrerin zu erobern. Sie jedoch ist kühl und ablehnend. Schließlich bewirbt sich Walter als Klavierschüler, um Erika nahe zu sein. Sie aber will ihn nicht in ihrer Nähe haben. Doch dann gestattet sie ihm ein wenig Annäherung. Als er freudig darauf eingeht, stößt sie ihn um so heftiger zurück. Bald kommt es dennoch zu einer Art sexueller Begegnung. Doch für Erika ist dies eine Sache, die sie nur mit Abstand erleben will. Sie will schauen. Er will sie berühren. Zwischen Anziehung und Abstoßung wächst die Lust. Ein Kampf beginnt.
Das kleine Extra
"Die Klavierspielerin" beruht auf dem gleichnamigen, 1983 erschienen Roman von Elfriede Jelinek. ARTE zeigt die Verfilmung anlässlich der Verleihung des Literaturnobelpreises 2004 an die streitbare österreichische Schriftstellerin.
Der Film ist das Porträt einer Frau, die niemals lieben lernte und ihr Leben lang Disziplin und Härte über alles stellte. Eine jahrelang unterdrückte Sexualität, die in Schüben umso heftiger und gewaltsamer hervordringt, führt Erika zum Besuch von Pornoläden, zum Voyeurismus in Autokinos oder gar zu sadomasochistischen Neigungen. Als Klavierlehrerin unterrichtet Erika kalt, streng und unerbittlich, und genauso geht sie mit sich selbst um. Gefühle scheinen tabu zu sein. Dennoch spürt der Zuschauer ohne aufwändige Worte, sondern lediglich durch die Montage und die sprechenden Blicke, dass in ihr langsam ein Interesse an ihrem attraktiven Schüler wächst. Darin liegt die Stärke Hanekes: Kein Wort erscheint in dem Film zu viel, der Zuschauer ist nah an der Hauptfigur und spürt doch immer dringlicher den Wunsch sich abzuwenden - wie in der Szene, in der Erika sich mit einer Rasierklinge selbst verstümmelt. Schnell ist man als Zuschauer in diese eigenartige Atmosphäre hineingerutscht und fragt sich, ob es in diesem Teufelskreis einen Ausweg geben kann.
Isabelle Huppert brilliert in der Darstellung dieser komplexen und faszinierenden Persönlichkeit. Sie erhielt dafür 2001 im Wettbewerb in Cannes die Auszeichnung als beste Darstellerin sowie den Europäischen Filmpreis. Michael Haneke gewann in Cannes 2001 den Großen Preis der Jury, Annie Girardot wurde ebenfalls als beste Darstellerin ausgezeichnet
Ich hab den Film schon gesehen und fand ihn stark :thumb:
Die Klavierspielerin
Erika Kohut gibt Klavierunterricht am Konservatorium in Wien. Sie ist Anfang 40 und lebt bei ihrer tyrannischen Mutter. Sexualität erlebt sie aus der Distanz als Voyeurin. Eines Tages beschließt einer ihrer Schüler, sie zu verführen. "Die Klavierspielerin" beruht auf dem gleichnamigen, 1983 erschienen Roman von Elfriede Jelinek. ARTE zeigt die Verfilmung anlässlich der Verleihung des Literaturnobelpreises 2004 an die streitbare österreichische Schriftstellerin.
Erika Kohut, eine Frau mittleren Alters, ist Klavierlehrerin am Konservatorium in Wien. Abends nach der Arbeit muss sie sofort nach Hause gehen. Das erwartet ihre Mutter von ihr. Denn die will in jeder Sekunde ihres Lebens wissen, wo sich die Tochter aufhält, was sie tut und mit wem sie sich beschäftigt. Die beiden Frauen leben zusammen. Sie teilen sich sogar ein Bett. Erika ist Mutters Besitz und ihr ganzer Stolz. Aber Erika nimmt sich Freiheiten heraus. In den wenigen Stunden und Augenblicken, in denen sie sich der Kontrolle der Mutter entzieht, führt Erika ein geheimes Doppelleben. Sie besucht Peepshows und Pornokinos. Dann trifft sie auf Walter Klemmer. Der begabte junge Mann beschließt, die Klavierlehrerin zu erobern. Sie jedoch ist kühl und ablehnend. Schließlich bewirbt sich Walter als Klavierschüler, um Erika nahe zu sein. Sie aber will ihn nicht in ihrer Nähe haben. Doch dann gestattet sie ihm ein wenig Annäherung. Als er freudig darauf eingeht, stößt sie ihn um so heftiger zurück. Bald kommt es dennoch zu einer Art sexueller Begegnung. Doch für Erika ist dies eine Sache, die sie nur mit Abstand erleben will. Sie will schauen. Er will sie berühren. Zwischen Anziehung und Abstoßung wächst die Lust. Ein Kampf beginnt.
Das kleine Extra
"Die Klavierspielerin" beruht auf dem gleichnamigen, 1983 erschienen Roman von Elfriede Jelinek. ARTE zeigt die Verfilmung anlässlich der Verleihung des Literaturnobelpreises 2004 an die streitbare österreichische Schriftstellerin.
Der Film ist das Porträt einer Frau, die niemals lieben lernte und ihr Leben lang Disziplin und Härte über alles stellte. Eine jahrelang unterdrückte Sexualität, die in Schüben umso heftiger und gewaltsamer hervordringt, führt Erika zum Besuch von Pornoläden, zum Voyeurismus in Autokinos oder gar zu sadomasochistischen Neigungen. Als Klavierlehrerin unterrichtet Erika kalt, streng und unerbittlich, und genauso geht sie mit sich selbst um. Gefühle scheinen tabu zu sein. Dennoch spürt der Zuschauer ohne aufwändige Worte, sondern lediglich durch die Montage und die sprechenden Blicke, dass in ihr langsam ein Interesse an ihrem attraktiven Schüler wächst. Darin liegt die Stärke Hanekes: Kein Wort erscheint in dem Film zu viel, der Zuschauer ist nah an der Hauptfigur und spürt doch immer dringlicher den Wunsch sich abzuwenden - wie in der Szene, in der Erika sich mit einer Rasierklinge selbst verstümmelt. Schnell ist man als Zuschauer in diese eigenartige Atmosphäre hineingerutscht und fragt sich, ob es in diesem Teufelskreis einen Ausweg geben kann.
Isabelle Huppert brilliert in der Darstellung dieser komplexen und faszinierenden Persönlichkeit. Sie erhielt dafür 2001 im Wettbewerb in Cannes die Auszeichnung als beste Darstellerin sowie den Europäischen Filmpreis. Michael Haneke gewann in Cannes 2001 den Großen Preis der Jury, Annie Girardot wurde ebenfalls als beste Darstellerin ausgezeichnet
Ich hab den Film schon gesehen und fand ihn stark :thumb: