Vorschau 24. und 25. Juni : Die wichtigsten Kämpfe vom Wochenende


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Thurman vs. Porter © Premier Boxing Champions

Javier Fortuna vs. Jason Sosa

WBA-Superfedergewichts-Champion Javier Fortuna (29-0-1, 21 K.o.'s) verteidigt seinen Titel am Freitag in China gegen den Amerikaner Jason Sosa (18-1-4, 14 K.o.'s). Sosa konnte zuletzt ein überraschendes Unentschieden gegen den ehemaligen Federgewichts-Champion Nicholas Walters einfahren, das Urteil war aber mehr als umstritten. Fortuna geht ebenfalls als klarer Favorit ins Rennen und sollte eigentlich keine Probleme mit Sosa haben. Der Sieger des Kampf bleibt bzw. wird Pflichtherausforderer von Superchampion Jezreel Corrales, der überraschend Takashi Uchiyama ausknocken konnte.

Jun Qiu Xiao vs. Nehomar Cermeno

Im Vorprogramm kämpfen der Chinese Jun Qiu Xiao (20-2, 9 K.o.'s) und der Venezolaner Nehomar Cermeno (23-5-1, 14 K.o.'s) um den vakanten WBA-Titel im Superbantamgewicht. Der Titel war vakant geworden, nachdem er von Carl Frampton niedergelegt wurde. Cermeno war bereits Interims-Champion und ist an der Weltspitze deutlich erfahrener. Gegen die großen Namen hatte der Südamerikaner aber zumeist das Nachsehen. Xiao hat bislang noch keine wirklich bekannten Namen im Kampfrekord und ist trotz Heimvorteil Außenseiter.

Franz Rill vs. Salvatore Erritu

Der deutsche Schwergewichtler Franz Rill (12-1, 8 K.o.'s) kämpft in Brescia gegen den Italiener Salvatore Erritu (28-2, 10 K.o.'s) um den vakanten IBF-International-Titel. Rill musste sich im Dezember im Duell um den EM-Titel Robert Helenius geschlagen geben, verkaufte sich dabei recht gut. Erritu stammt eigentlich aus dem Cruisergewicht und wurde bereits zweimal kurzrundig ausgeknockt. Der Italiener sollte für Rill eigentlich eine lösbare Aufgabe sein. Auf derselben Veranstaltung kämpft der deutsche Weltergewichtler Timo Schwarzkopf gegen den Italiener Gianluca Frezza um den IBF-International-Titel.

Anthony Joshua vs. Dominic Breazeale

IBF-Schwergewichts-Champion Anthony Joshua (16-0, 16 K.o.'s) tritt bei seiner ersten Titelverteidigung gegen den Amerikaner Dominic Breazeale (17-0, 15 K.o.'s) an. Bei seinem Titelgewinn gegen Charles Martin wurde Joshua überhaupt nicht gefordert, von Breazeale kann man sich etwas mehr erwarten, am Ende dürfte sich Joshuas Schlagkraft und Fitness jedoch durchsetzen. Breazeale nahm 2012 ebenfalls an den Olympischen Spielen teil, scheiterte aber bereits in der Vorrunde. In seinen bisherigen 17 Profikämpfen machte Breazeale nicht immer eine gute Figur, zuletzt konnte der 2,01 m große Amerikaner aber einen bekannten Namen besiegen. Breazeale zeigte in diesem Kampf, dass er einiges einstecken und auch zurückkommen kann, gegen den superathletischen Joshua wird Breazeale aber noch eine Leistungssteigerung zeigen müssen, um eine Chance zu haben. Der Brite verfügt über genug Schlagkraft, um jederzeit die vorzeitige Entscheidung herbeiführen zu können, seine Kondition und Nehmerfähigkeiten wurden bislang aber nicht ausreichend getestet. Joshua winken im Falle eines Sieges noch größere Kämpfe, beispielsweise gegen den Sieger von Fury vs. Klitschko oder Deontay Wilder. Übertragen wird die Boxgala aus London hierzulande live auf ranfighting.de

George Groves vs. Martin Murray

Im Vorprogramm kommt es zum richtungsweisenden Supermittelgewichts-Duell zwischen den Briten George Groves (23-3, 18 K.o.'s) und Martin Murray (33-3-1, 16 K.o.'s). Beide Boxer haben die wichtigsten Kämpfe ihrer Karriere verloren: Groves wurde zweimal von Carl Froch gestoppt, Murray verlor gegen Sergio Martinez, Gennady Golovkin und Arthur Abraham. Eine weitere Niederlage können sich beide Boxer nicht erlauben, der Sieger kann aber auf eine weitere WM-Chance hoffen. Groves ist zweifelsohne der bessere Techniker und härtere Puncher, Murray ist aber der taffere Typ und hat die besseren Nehmerfähigkeiten. Die Buchmacher gehen von einem Punktsieg von Groves aus.

Chris Eubank Jr. vs. Tom Doran

Der britische Mittelgewichtler Chris Eubank Jr. (22-1, 17 K.o.'s) kämpft auf derselben Veranstaltung gegen seinen ungeschlagenen, aber noch recht unbekannten Landsmann Tom Doran (17-0, 7 K.o.'s). Der Kampf soll Eubank auf ein mögliches Duell im Herbst gegen Gennady Golovkin vorbereiten. Doran ist auf dem internationalen Level völlig unerfahren und wird gegen den athletischen Eubank sicherlich bald überfordert sein. Ein Ende in der ersten Kampfhälfte ist sehr wahrscheinlich.

Keith Thurman vs. Shawn Porter

Die amerikanischen Weltergewichtler Keith Thurman (26-0, 22 K.o.'s) und Shawn Porter (26-1-1, 16 K.o.'s) kämpfen in Las Vegas um die Vormachtstellung in der Gewichtsklasse nach dem (vorrübergehenden?) Karriereende von Floyd Mayweather Jr. Thurman gilt schon seit einiger Zeit als der kommende Mann im Weltergewicht, zuletzt war der 27-Jährige aber inaktiv und wirkte nicht mehr so explosiv wie ein paar Kämpfe zuvor. Porters letzter Kampf liegt ebenfalls schon mehr als ein Jahr zurück, damals konnte der ehemalige IBF-Champion aber einen überzeugenden Sieg gegen Adrien Broner einfahren. Obwohl beide Boxer von Al Haymon beraten werden, dauerte die Entstehungsphase dieses Kampfes sehr lange. Grund war u.a. ein Autounfall, in den Thurman involviert war. Thurman ist von beiden klar der bessere Techniker und härtere Puncher, der physisch starke Porter liebt es jedoch, seinen Gegner in den Infight zu verwickeln und ist auch im Clinch sehr stark. Thurman war in seiner Karriere noch nie am Boden, war aber bereits einige Male angeschlagen, beispielsweise gegen Jesus Soto Karass. Porter verfügt eigentlich über ein sehr solides Kinn, war aber in der letzten Runde gegen Broner kurz auf den Brettern. Sollte Thurman seine Linie durchziehen können, ist für ihn ein klarer Punktsieg oder später K.o. drinnen, sollte sich auf Porters Kampfstil einlassen könnte es ein unbequemer Abend für Thurman werden. Übertragen wird das Duell im Barclays Center vom Sender CBS.

Nino Celic Q. boxen-magazin.com
 

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Thurman mit knappem Punktsieg gegen Porter
Gibt es einen Rückkampf?

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WBA-Weltergewichts-Champion Keith Thurman (27-0, 22 K.o.'s) hat seinen Titel gegen den ehemaligen IBF-Titelträger Shawn Porter (26-2-1, 16 K.o.'s) erfolgreich verteidigt. Das Duell im Barclays Center von New York war hart umkämpft, am Ende siegte Thurman knapp, aber einstimmig nach Punkten.

Thurman punktete in der ersten Runde aus der Distanz und traf mit seinem linken Haken und brachte auch zwei gute Rechte ins Ziel. Porter konnte den Champion aber in die Seile drängen und scorte im Infight. In der dritten Runde konnte Thurman gegen die Seile gedrängt eine harte Rechte landen und Porter zum ersten Mal beeindrucken.

Porter kassierte auch in der vierten Runde einen linken Haken im Schlagabtausch, der ihn kurz einknicken ließ. In der fünften Runde landete Porter jedoch eine gute Kombination und setzte an den Seilen nach. Thurman konnte im sechsten Durchgang wieder die nötige Distanz herstellen, Porter ging viel zum Körper und konnte in der siebten Runde auch einige gute Konter landen.

Thurman war in der achten Runde nach einem Körpertreffer kurz angeschlagen, konterte am Ende der Runde aber im Rückwärtsgang. Porter konnte auch in der neunten Runde harte Treffer an den Seilen landen, Thurman klammerte. Porter verlor in der zehnten Runde nach einem linken Haken Porters kurz das Gleichgewicht, wonach Thurman mit weiteren Treffern nachsetzte. Porter konnte am Ende den Spieß aber wieder umdrehen und Thurman in die Seile drängen.

Porter lief in der elften Runde immer wieder in die Schläge Thurmans hinein und wurde auch in der letzten Runde größtenteils ausgeboxt. Wenn es nötig war, klammerte Thurman und verhinderte so Porters Stärken in der Nahdistanz. Am Ende siegte Thurman einstimmig mit jeweils 115-113 Punkten, was durchaus vertretbar war. Möglicherweise wird es jedoch eine Neuauflage dieses actionreichen Duells geben.

"Shawn hat es heute gezeigt. Er hat mich unter Druck gesetzt, ich wusste aber, dass die Defensive heute der Schlüssel zum Sieg sein würde", sagte Thurman im Interview mit CBS. "Ich habe ihn mindestens einmal pro Runde durchgerüttelt, ich glaube deswegen habe ich gewonnen. Er ist meiner Meinung nach ein toller Athlet, und ich würde ihn gerne im Ring wiedersehen, wenn er das will."

Nino Celic Q. boxen-magazin.com
 
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