Wiener Blut


Devil

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Wir haben hier ja einige Wiener im Forum. Ich habe kürzlich das Video "Wiener Blut" von Falco gesehen. Den Text verstehe ich nicht zu 100 % wegen des Dialektes. Kann mir das mal einer genau übersetzten? Wie is der Text gemeint , auf was spielt er an?




Heast, was hat der bua


Was braucht er fr ein medizin

Geh schau, geh schau da was an
Der weiss genau

1. der peter und der rote ham dem kas ane gebn
Eahm hats wie hauptfett augstellt
Volle wasch ind wand war das scheen

Der guck schmiert ab der stockchef kommt a gspiel wird
Inszeniert
Wobei der rote npeter sein komplett auslos inhaliert
Man ruft den

Doktor, doktor
Der peter sieht rot

Doktor, doktor
Ana fragt- is der tot?

Refrain 1:
Wiener blut
In diesem saft die kraft, die wiener glut
Kommt ana link und wir kommen in wut
Bis er erkennen - tut -

Wir habn die medizin
Der dekadenz haben wir an preis verliehn
Dabei san wir moralisch berbliebn
Wir stehen und fallen und liegn

Wir habn die medizin
Oh, oh, oh...

Hearst der is da arg
Was is des fr ein medizin

2. ooohh
Der professor hat an dreia ausgfasst, heut geht er ham
Sein weg fuhrt ihn direkt in prater ind alle mit de bam

Kein bein allein er fasziniert sein grteltier erblickt
Jedoch die beste mit an jetzt kummst? stop retour in krieag
Ihn schickt
Man ruft den

Doktor, doktor
Der professor sieht rot

Doktor, doktor
Ana fragt- is de tot?

Refrain 2:
Wiener blut
Mit mord und totschlag habn wir nix am hut
Doch sind fur eine hetz wir immer gut
Fr dich und mich in wien,

Wir präsentieren wien
Auch Im club 45 samma drin
Dort sind wir unter und dann sehr intim
Im stehen, Im falln, Im liegen

Wir präsentieren wien

(repeat refrain 1, refrain 2)
 

Devil

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mescalero:
kannst du was zum text sagen? Auf was spielt er an?
 

mescalero

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Devil schrieb:
mescalero:
kannst du was zum text sagen? Auf was spielt er an?

"Refrain 2:
Wiener blut
Mit mord und totschlag habn wir nix am hut
Doch sind fur eine hetz wir immer gut
Fr dich und mich in wien,

Wir präsentieren wien
Auch Im club 45 samma drin
Dort sind wir unter und dann sehr intim
Im stehen, Im falln, Im liegen

Wir präsentieren wien"

Damit ist Udo Proksch gemeint, der den Club 45 gegründet hat so eine Art rote Loge, wo er sozialdemokratische Politiker mit Nutten versorgt hat und es immer lustig war und die jahrelang die schützende Hand über ihn gehalten haben, obwohl er mit seinem Versicherungsbetrug 6 Menschen auf seinem Gewissen hatte.
 

mescalero

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"Udo Proksch (* 29. Mai 1934 in Rostock; † 27. Juni 2001 in Graz) war ein Designer, Unternehmer und Netzwerker. Als Drahtzieher des "Falls Lucona" war er wegen sechsfachen Mordes bis zu seinem Lebensende inhaftiert.


Proksch war ein Enfant terrible der österreichischen Gesellschaft, ab 1974 Besitzer der berühmten k. u. k. Hofzuckerbäckerei Demel und Gründer des Club 45, einer Seilschaft mit maßgeblichen Politikern (v. a. SPÖ), die nach dem Vorbild der italienischen P2 zur Erlangung von Machtpositionen errichtet wurde. Prokschs Eltern Rudolf und Anna Elisabeth waren – auch nach dem Zweiten Weltkrieg – überzeugte Nationalsozialisten, Udo besuchte bis 1945 die NAPOLA-Schule nahe Bischofshofen. Später sah er sich als apolitisch, dennoch erklärte er, die Bourgeoisie zu hassen, obwohl er sich quer durch die europäische Oberschicht liiert und heiratet (z. B. Daphne Wagner). Proksch studiert einige Semester auf der Akademie für Angewandte Kunst, betreibt ein Designstudio (u. a. für Brillen). Ab 1972 scheint er unter Serge Kirchhofer als Einzelprokurist bei Demel auf. Zu seinen "Ideen" gehörte etwa der "Verein der Senkrechtbegrabenen", der Tote in Plastikröhren einschweißen und senkrecht in die Erde stellen wollte – Ziel: Plastikindustrie ankurbeln, Platzmangel auf Friedhöfen lösen – Mitglieder u. a.: Helmut Zilk, Prokschs zweite Ehefrau Erika Pluhar und Helmut Qualtinger (ein weiterer Trinkfreund Prokschs war übrigens Oskar Werner). Eine andere "Idee" gegen die Langeweile sah ein Sperrgebiet vor, in dem Männer mit echten Waffen und scharfer Munition Krieg "spielen" können – quasi ein kontrolliertes "Ausleben" des unausrottbaren Tötungstriebes im Mann. Durch seine guten Verbindungen zum Verteidigungsministerium soll es ihm sogar einmal möglich gewesen sein, mit einem Kampfflugzeug über Wien zu fliegen.

Jedenfalls führt Proksch auf dem Truppenübungsplatz Hochfilzen in Tirol wiederholt Sprengübungen unter der Aufsicht von Major Hans Edelmaier durch, hier kommt er in den Besitz von Sprengstoff aus Beständen des österreichischen Bundesheeres. 1977 charterte er den Frachter Lucona, um angeblich eine auf 212 Millionen Schilling (15,4 Millionen Euro) versicherte Uranerzmühle zu verschiffen. Die Lucona sank im Indischen Ozean nach einer Explosion, bei der sechs Menschen starben. Die Bundesländer-Versicherung zahlte die Versicherungssumme nicht aus, da sie vermutete, die Lucona habe nur Schrott geladen, dies wurde durch den Umstand erhärtet, dass bisher niemals eine Uranerzanlage in Betrieb gewesen ist. Am 15. Februar 1985 wurden Proksch und Hans Peter Daimler wegen Betrugsverdachts verhaftet, aber schon am 28. Februar wieder auf freien Fuß gesetzt.

Erst durch die Aufdeckungsarbeit des Journalisten Hans Pretterebner, dessen Buch Der Fall Lucona im Dezember 1987 erschien, und Proksch' anschließende Flucht Anfang 1988 begann die Aufarbeitung des Lucona-Skandals, der in Österreich als „Jahrhundertskandal“ gilt. Er führte unter anderem zum Rücktritt des Parlamentspräsidenten Leopold Gratz und des Innenministers Karl Blecha. Proksch wurde nach einer Flucht nach Asien (inkl. Gesichtsoperation in Manila) und durch halb Europa im Oktober 1989 (unter dem Namen Alfred Semrad) erneut verhaftet. Ein Tiefseetauchteam mit Roboter entdeckte schließlich das Wrack auf dem Meeresgrund, die Aufnahmen der Explosionsstelle bestätigten die Vorwürfe der Anklage.

Nach einem der längsten Prozesse der Zweiten Republik erhielt er wegen sechsfachen Mordes lebenslange Haft. Er starb in Haft aufgrund einer misslungenen Herztransplantation." (wikipedia)

@Devil

Das ist mit Refrain 2 von Falco gemeint, muss man natürlich nicht wissen, Falcos Texte sind oft hintergründiger als sie auf den ersten Blick wirken. :jubel:
 
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