Wird Skispringen uninteressant?


actaion

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In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass man quasi gar nicht dem Sprung ansehen kann, ob der jetzt gut oder schlecht war. Die besten 25 Springen alle ungefähr gleich weit (bei den Männern) und über die Platzierung entscheiden dann die Wind und ggfs Gate-Punkte und die Noten).

- In Bischofshoven hatte der 22. nach dem 1. DG exakt die gleiche Weite wie der 1. (und der 22. hat nicht die Landung verhauen oder ähnliches)
- Auch bei den Frauen am WE: hatte die 14. eine größere Weite als die Führende.
- Im 2. DG landete Katharina Schmid als 7. bei 90 Metern, später sprang die bis dahin Führende 3m weiter, machte einen sauberen Telemarkt + hatte Vorsprung, fiel aber dennoch hinter Schmid zurück.
- Auch bei Stefan Kraft neulich war es so, der er 5,6 Meter kürzer als alle anderen Top-Springer flog, die Reporter sagten auch direkt, dass der Sprung nicht funktioniert hätte, weil er so deutlich kürzer als alle andern war, und dann lag er aber auf Platz 1.

Irgendwie ist es doch witzlos, sich so ein Springen anzugucken, wenn das, was man sieht, sowieso nichts darüber aussagt, wie gut der Sprung war und wo das Athlety dann am Ende damit landet. Eigentlich macht nru noch Slkifliegen oder Damenspringen auf der Großschanze Spaß zu gucken, weil man da noch deutliche Unterschiede im Flug sieht, die sich dann auch im Ergebnis widerspiegeln...

Meine Forderungen:

1a) Weniger Windpunkte
1b)Weniger Notenabzug für die Landung
oder noch besser: einfach mehr Weitenpunkte: 2,5 Pkt./m Großschanze, 3 Pkt/m Normalschanze

2) Weniger Gate-Geschiebe: Alle springen von der gleichen Luke, es sei denn die Windbedingungen ändern sich. Aber nicht mehr dieses: wir starten mal höher damit alle schön weit springen und verkürzen dann im Laufe des DG 2-3 mal wenn die Besseren kommen.
 

Myrtle Groggins

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Mir ist letztes Jahr in Zakopane zum ersten Mal aufgefallen, dass ich viele Sprünge richtig gut fand, die über Platz 30 waren. Aber das kommt meistens daher, dass die Leute in dem Bereich relativ gesehen besser sind als jemals zuvor. Das ist gut.

Und, hmm, das passiert in der Regel auf älteren Schanzen, wo man auch mit Höhe ins Fliegen kommt. Die haben auch einen besonderen Charme. Auf Normalschanzen scheint mir das daran zu liegen, dass Leute eher experimentell springen für eine Normalschanze. Bei den Männern auch, in Innsbruck auf einer traditionellen Absprungschanze waren auch einige Leute gut mit mehr Fluginstinkten. Das ist auch gut, da geht die Technik in eine unerwartete Richtung.

An den primären Faktoren will ich lieber nicht was ändern. Weil Windpunkte eigentlich mehr sein müssten. Aber dann sind wir in der Richtung, dass wir für alles ausgleichen. Ich will auch nicht wie früher Diskussionen über Windbedingungen, oder länger warten. Wenn wir jetzt darüber diskutieren wer gerade besseren Wind hatte sind das meistens alte Gewohnheiten. Das Equilibrium zwischen Ausgleich und Wettbewerb scheint mir ganz gut im Moment.

Punkt 2 generell schon. Jedenfalls sollte es nicht so sein, dass fast alles darauf ankommt, ein paar Meter über 135 rauszuholen. Und möglicherweise macht das es auch schwerer für Leute besser in Form zu kommen, wenn alles an Techniksachen abhängt, die die kurzfristig nicht ändern können. Andererseits ist es auch nicht schlecht in der hinteren Hälfte Fluginstinkte mehr zu belohnen. Wenn die nichttraditionellen Länder mehr auf Absprung drillen müssen um überhaupt dabei zu sein können die auch schwieriger nach vorne kommen. Jedenfalls sollten wir das Bischofshofen Szenario besser vermeiden.
 
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