WM-Abzocker FIFA


Patrick

Nachwuchsspieler
Beiträge
15.290
Punkte
0
Ort
Bahnhof Hannover
Diese WM ist echt die beschissenste Abzocke überhaupt. Die persönliche Zuteilung einer WM-Karte kann ich momentan noch nicht ändern, da es dafür noch kein Portal gibt. Mit anderen Worten: "Wir haben die Karten noch nicht gedruckt, deswegen sind sie noch nicht personalisiert und uns würden keine zusätzlichen Kosten entstehen, die weitere 10 Euro Abzocke rechtfertigen"...

Desweiteren soll ich dem DFB nun eine Kopie meines neuen Persos nach Frankfurt schicken, weil sich dessen Nummer geändert hat. Dies kann nicht online geschehen, weil, ja ich weiß auch nicht warum, beim erstmaligen Bestellen ging es schließlich auch ohne persönliche Kopie für den DFB...Natürlich soll ich dafür nochmal 10 Euro bezahlen. Das sind echt die letzten A*schlöcher...

Meine Vorfreude auf die WM ist echt hin....und dieser Ärger und Hick-Hack für Ukraine gegen Tunesien...Es kostet nur Zeit und Nerven.

Ein Visum für Nordkorea zu bekommen ist wahrscheinlich einfacher. :kotz:
 

Nik Da Greek 06

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.647
Punkte
0
Ort
baden württemberg
Hat sich hier im Forum jemand zum arbeiten bei der WM beworben? Ich hab das mal als Tickets Sale Assistant probiert - mehr ging leider net ohne Diplom-Abschluss oder ähnliches und naja der kommt wohl erst in ein paar Jährchen. Hab da aber noch keine Antwort gekriegt. Hat jemand schon ne Antwort bekommen? Hat einer ne Ahnung was man da verdienen kann? :)
 

Fro

Nachwuchsspieler
Beiträge
14.647
Punkte
63
Heute im Abendblatt gefunden:

Die Fifa gängelt Deutschland
WM: Kritik am Fußballverband. Das TV muß Fußball mit "ss" schreiben. Fan-Shops müssen geschlossen bleiben, ein Museum muß die Öffnungszeiten ändern. Das geht selbst der Politik zu weit.
Von Jens Meyer-Odewald


Hamburg - Gut drei Monate vor dem Anpfiff der Weltmeisterschaft mehrt sich die Kritik am Fußball-Weltverband Fifa. Der Vorwurf: In der Praxis artet der Schutz der Hauptsponsoren vor werbenden Trittbrettfahrern in eine starre Verbotspolitik aus, die Spielorte wie Hamburg teuer zu stehen kommt. Sie haben Einschränkungen aller Art zu akzeptieren. Wer etwa mit dem Fußball werben oder einen der 90 vom Deutschen Patent- und Markenamt geschützten Begriffe wie "WM 2006", "Germany 2006", "Worldcup" nutzen will, muß den Abwehrriegel der Verbandsjuristen knacken oder teure Lizenzen zeichnen.

-Anzeige-

Hamburger Politiker stimmen jetzt in die Kritik an der Fifa ein. "Die kümmern sich nicht nur um die Brötchen, sondern auch um die Krümel", sagt Jürgen Schmidt (SPD), Vorsitzender des Sportausschusses der Hamburgischen Bürgerschaft. "Teilweise erinnert das an eine Behörde in einem Provinzkaff." Und Lars Dietrich, sportpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, meint: "Der besondere Schutz der Fifa für seine Werbepartner macht es Hamburg schwer, eigene Sponsoren zu finden. Im Einzelfall geht mir das einfach zu weit."

Dazu kommen Ausnahmeregelungen: Mitglieder der Fifa müssen während der WM weder Steuern noch Gebühren und Abgaben in Deutschland zahlen, für Ausländer, die für die WM oder die Fifa arbeiten, wird das deutsche Arbeitsrecht teilweise ausgehebelt. Tatsache ist, daß die Restriktionen skurrile Blüten treiben.

- Im offiziellen WM-Prospekt der Stadt Frankfurt mußte die Skyline retuschiert werden. Grund: Die Postbank ist nationaler Förderer. Auf dem Panoramabild waren Namen anderer Geldinstitute zu erkennen.

- Das HSV-Museum in der AOL-Arena darf nach langen Verhandlungen zwar während der WM öffnen, aber nicht in den zwei Tagen vor und am Tag der fünf WM-Spiele in Hamburg. Ausstellungsstücke mit (Trikot-)Werbung von Wettbewerbern der Fifa-Sponsoren werden moniert.

- Fan-Shops in und um die zwölf WM-Arenen müssen geschlossen bleiben: zu viele "falsche" Trikotsponsoren.

- In Nürnberg wurden Geldautomaten der HypoVereinsbank mit Klebeband überdeckt, in Frankfurt in Stadionnähe die Logos von Kreditkartenfirmen zugeklebt, um den Fifa-Partner Master Card zu schützen. Journalisten mußten in Leipzig während des Confed-Cups im Pressebereich ungewünschte Herstellerangaben auf Monitoren, Mikrofonen, Laptops und Taschen übertapen. Toshiba wurde Exklusivität zugesichert.

- In Leipzig untersagte die Fifa Ausstellern aus Nürnberg, Lebkuchen anzubieten. Für feste Nahrung ist ausschließlich McDonald's zuständig.

- Die Fernsehanstalten müssen "Fußball" offiziell mit "ss" schreiben. Ähnlich penibel ist die Berichterstattung der Tageszeitungen auf ihren Internet-Seiten geklärt: Fünf Fotos je Halbzeit plus zwei für die Verlängerung sind erlaubt.

# Ein erhebliches Problem bereitet die Stellung Hyundais, offizieller Autoausrüster der WM. Die koreanische Firma stellt zwar Busse her, importiert diese jedoch nicht nach Europa. Zum Einsatz kommen nun Mercedes-Busse mit Hyundai-Aufklebern. Die wirkliche Herkunftsangabe soll verdeckt, der Stern aus dem Lenkrad montiert werden.

# Der Ölmulti Shell und der Reise-Riese TUI dürfen nicht bei Fan-Festen in den Städten als lokale Sponsoren auftreten. Die Fifa lehnte das in diesen Tagen ab. Geschäftsbereiche der beiden Unternehmen würden sich mit den Fifa-Partnern EnBW (Energieversorger) und Emirates (Fluglinie) überschneiden. Das erschwert den Kommunen die Refinanzierung ihrer Veranstaltungen erheblich. Gleiches gilt für den offiziellen Hamburger Fan-Guide (Auflage: 400 000). Die Fifa erlaubt nur Anzeigen ihrer Partner. Die wiederum haben ihre Budgets inzwischen verplant. Auf den Kosten droht nun die Hamburg Marketing GmbH sitzenzubleiben.

# Der Imbiß Picknick am Hellgrundweg 2 neben der AOL-Arena soll auf Empfehlung der Stadt die Werbung seines langjährigen Bierlieferanten abhängen, um Unannehmlichkeiten mit der Fifa zu vermeiden. Nur Budweiser und Bitburger sind gestattet.

# Die private Color-Line-Arena darf ihren Betrieb zum Verdruß der Fifa aufrechterhalten, nur an den fünf Spieltagen sind Veranstaltungen untersagt. Der Kompromiß wurde nach zähen Diskussionen gefunden, in die sich Vertreter der Stadt einschalten mußten. "Die Fifa hätte die Color-Line-Arena am liebsten weggesprengt", berichtete ein Teilnehmer der Gespräche.

# Die berühmte Waldbühne in der Nachbarschaft des Berliner Olympiastadions wurde aufgefordert, in den Tagen vor und nach den Berliner WM-Spielen ihre Vorstellungen abzusagen. Die Verhandlungen laufen.

-Anzeige-

Das Prinzip all dieser Maßnahmen ist klar: Wer hohe Millionensummen für exklusive Werberechte zahlt, muß vor Wilderern geschützt werden. Schon 2002 schritt der Weltverband vor und während der WM in Japan und Südkorea rigoros gegen das sogenannte Ambush-Marketing ein. In 88 Ländern ließ er 3 124 976 Artikel konfiszieren.

Zwar gelingt es den Fifa-Hütern, 90 Prozent der strittigen Fälle in beiderseitigem Einvernehmen zu klären, doch munitionieren sich inzwischen hartnäckige Widersacher. Wie Ferrero, das nicht einsehen will, warum seinen Schokowaffeln Hanuta und Duplo nicht wie seit 1982 üblich Sammelbilder mit der Aufschrift "WM 2006" beigelegt werden dürfen. Der 1. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe will am 27. April in letzter Instanz den Widerspruch des Weltverbandes gegen ein Urteil des Bundespatentgerichts verhandeln. Das hatte 2005 der Schokofirma teilweise recht gegeben.

Ein sensibles Feld sind die Exklusivrechte der 15 internationalen Fifa-Partner und der sechs nationalen Förderer. Ihnen gewährt die Fifa Markenschutz, vor allem in der Bannmeile rund um die zwölf WM-Stadien. Das bringt die Städte bei der Veranstaltungsfinanzierung in Schwierigkeiten und führt teilweise zu skurrilen Verrenkungen.

Dabei wird der Grundsatz des Sponsorenschutzes von Konkurrenzfirmen wie Werbeagenturen akzeptiert. "Jeder will jetzt auf der WM-Welle mitsurfen", sagte Andre Kemper von der Agentur Kempertrautmann zum Abendblatt. "Da muß es härteste Regeln geben, sonst gibt es schnell Tausende von Ausnahmen." Kemper nutzte eine Nische und kreierte für seinen Kunden Media-Markt Werbebotschaften mit nicht geschützten Begriffen. So entstanden die Slogans "Wir holen den Titel" und "Beste Elf aller Zeiten". Fortsetzung folgt.

Sich nicht von der Fifa abschrecken zu lassen, das rät der Hamburger Anwalt Dr. Gerald Neben von der Kanzlei Lovells. Der Fußballweltverband, so Neben, bewege sich "in Deutschland rechtlich auf dünnem Eis". Winfried Hermann, sportpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, kündigt an: "Nach der WM ist eine Debatte über den Anspruch der Fifa und deren Sponsoren fällig, die zu weitgehend in bestehende Rechte eingreifen."

erschienen am 25. Februar 2006

Die haben echt einen Schaden! :wall: :idiot:
 

Cweb

Nachwuchsspieler
Beiträge
7.785
Punkte
38
Questo è il calcio moderno! :wall:

Die Blatter-Jungs sollen sich mal kollektiv einen hinter die Backen knallen...
 

mcgrady001

Nachwuchsspieler
Beiträge
684
Punkte
0
Fro schrieb:
Heute im Abendblatt gefunden:



Die haben echt einen Schaden! :wall: :idiot:

Das ist einfach nur noch lächerlich. Also ich persönlich bin über die bisherigen WM Vorbereitungen sehr enttäuscht. Also dieses ganze Sponsoren Kick-Kack und dann fällt auch noch die geplante Eröffnungsfeier aus. :wall: :kotz:
 

John Lennon

Moderator Darts & Handball
Teammitglied
Beiträge
56.277
Punkte
113
Ort
Ruhrpott
Die Entwicklung läuft doch schon seit Jahren. Die Turniere verkommen immer mehr zu Sponsorenveranstaltungen und der wahre Fan soll am besten draussen bleiben. :wall: Wenn man dann doch das Glück hat Karten zu bekommen wird man durch unsinnige Vorschriften und Gebühren drangsaliert. Habe mich deshalb gar nicht erst um Karten beworben und werde mir die Spiele schön mit ein paar Freunden gemütlich auf der Couch reinziehen. Aber bei dem ganzen drumherum kann einem die Vorfreude schon fast vergehen.
 

Cweb

Nachwuchsspieler
Beiträge
7.785
Punkte
38
Ist aber nicht nur ein Problem der EM/WM, sondern allgemein des Fussballs der Neuzeit.

Ein Beispiel dafür zB dieser lächerliche Telekom-Block in der Allianz-Arena :kotz:
Wie weits kommt noch? Fussball ist leider heute nicht mehr primär Sport, sondern Business. Vielleicht kommt irgendwann wieder die Zeit wo man sich auf die alten Werte besinnt, vielleicht ist es dann aber schon zu spät...
 

John Lennon

Moderator Darts & Handball
Teammitglied
Beiträge
56.277
Punkte
113
Ort
Ruhrpott
cweb schrieb:
Ist aber nicht nur ein Problem der EM/WM, sondern allgemein des Fussballs der Neuzeit.

Ein Beispiel dafür zB dieser lächerliche Telekom-Block in der Allianz-Arena :kotz:
Wie weits kommt noch? Fussball ist leider heute nicht mehr primär Sport, sondern Business. Vielleicht kommt irgendwann wieder die Zeit wo man sich auf die alten Werte besinnt, vielleicht ist es dann aber schon zu spät...

Ja das ist heute leider so. Der Fussball wird immer mehr ausgebeutet und verkauft. :kotz: Die Fans sind oftmals nur noch schmückendes Beiwerk, dass stört wenn es etwas kritisch hinterfragt (z.B. Namensrechteverkauf der Stadien, zunehmende Stadienverbote, reine Sitzplatzstadien, etc).
 

JamiLLX

Bankspieler
Beiträge
23.198
Punkte
113
mcgrady001 schrieb:
Also dieses ganze Sponsoren Kick-Kack und dann fällt auch noch die geplante Eröffnungsfeier aus. :wall: :kotz:
die eröffnungsfeier interessiert nunmal keine sau und schon gar nicht zu den preisen die verlangt wurden.
 

John Lennon

Moderator Darts & Handball
Teammitglied
Beiträge
56.277
Punkte
113
Ort
Ruhrpott
JamiLLX schrieb:
die eröffnungsfeier interessiert nunmal keine sau und schon gar nicht zu den preisen die verlangt wurden.

Genau so ist es. Wäre auch nur wieder eine Veranstaltung für Sponsoren, Politiker und Geldsäcke geworden. Der richtige Fan interressiert sich für den Mist sowieso nicht und könnte die Karten gar nicht bezahlen. Ich bin froh das uns das erspart geblieben ist.
 

Les Selvage

BBL-Moderator
Beiträge
8.059
Punkte
0
Dazu passt auch:

FIFA verbietet ARD und ZDF deutsche Rechtschreibung

Die deutschen Fernsehsender, die die Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Sommer ausstrahlen, müssen das Wort Fußball mit Doppel-s in schriftlicher Form im Programm nennen.

Fußball kurios: Die zwei öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF dürfen bei der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft vom 09. Juni 2006 bis zum 09. Juli 2006 in Deutschland das Wort "Fußball" nicht nach der deutschen Rechtschreibung veröffentlichen. Anstatt dessen verdonnerte die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) die beiden deutschen Fernsehsender verbindlich dazu, das Wort mit Doppel-s - also "Fussball" - zu schreiben. Das berichtet das Münchner Nachrichtenmagazin "Focus" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.

Dass die Sender das Wort in schriftlicher Form im Programm, entgegen den deutschen Regeln, wiedergeben müssen, legte die FIFA in einem Handbuch fest, welches die Sendeanstalten zugesandt bekamen. Das Wort Fußball wird nach Schweizer Rechtschreibregeln mit Doppel-s geschrieben. Kurios dabei: In Zürich hat die FIFA ihren Sitz.

Quelle: Focus


Die FIFA Jungs haben doch einen an der Klatsche, zum Glück ist das erstmal die letzte WM, die man ausrichten muss :wall:
 

Cweb

Nachwuchsspieler
Beiträge
7.785
Punkte
38
Auch ich komme zum Eindruck, dass man besser die EM08 gar nicht hätte bekommen sollen. Gibt mehr Probleme als sonstwas. Und bei uns ist es nuch auch noch so, dass uns Verbandpräsident Zloczower (purer Hass :mad: ) hinters Licht geführt hat, bzw. die Parlamentariere zu jener Zeit zu blauäugig waren und nun die EM uns Steuerzahler statt irgendwie 3 Millionen plötzlich 30 Millionen kosten wird...ES wird natürlich so sein, dass WIR den Herren Verbandsfunktionären und ähnlichem Gesocks ihren Champus und Kaviar bezahlen müssen, und als Lohn bekommt dann der gemeine Fussballfan die Gelgenheit aus einem sagenhaften Kontigent von vielleicht 5000 Tickets zu 100 Fr. eines per Los zu erhalten :kotz:

Ich sag mal, dass in Deutschland mit diesem Ticket-System ist noch gar nichts was uns erwartet bei der EM. Wahrscheinlich werden die einzigen Schweizer die irgendein ein EM-Spiel sehen werden Sponsoren oder Verbandfunktionäre sein, der gemeine Fan bleibt auf der Strecke und darf lediglich den Kaviar/Champus bezahlen :kotz:

Wenn mir Zloczower mal auf der Strasse begegnet hau ich ihn um ganz egal ob ich dann in den Bunker muss :mad:
 

GitcheGumme

Moderator
Beiträge
33.569
Punkte
38
Ort
Dubai
Fro schrieb:
Heute im Abendblatt gefunden:

Die Fifa gängelt Deutschland
WM: Kritik am Fußballverband. Das TV muß Fußball mit "ss" schreiben. Fan-Shops müssen geschlossen bleiben, ein Museum muß die Öffnungszeiten ändern. Das geht selbst der Politik zu weit.
Von Jens Meyer-Odewald

Hamburg - Gut drei Monate vor dem Anpfiff der Weltmeisterschaft mehrt sich die Kritik am Fußball-Weltverband Fifa. Der Vorwurf: In der Praxis artet der Schutz der Hauptsponsoren vor werbenden Trittbrettfahrern in eine starre Verbotspolitik aus, die Spielorte wie Hamburg teuer zu stehen kommt. Sie haben Einschränkungen aller Art zu akzeptieren. Wer etwa mit dem Fußball werben oder einen der 90 vom Deutschen Patent- und Markenamt geschützten Begriffe wie "WM 2006", "Germany 2006", "Worldcup" nutzen will, muß den Abwehrriegel der Verbandsjuristen knacken oder teure Lizenzen zeichnen.

-Anzeige-

Hamburger Politiker stimmen jetzt in die Kritik an der Fifa ein. "Die kümmern sich nicht nur um die Brötchen, sondern auch um die Krümel", sagt Jürgen Schmidt (SPD), Vorsitzender des Sportausschusses der Hamburgischen Bürgerschaft. "Teilweise erinnert das an eine Behörde in einem Provinzkaff." Und Lars Dietrich, sportpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, meint: "Der besondere Schutz der Fifa für seine Werbepartner macht es Hamburg schwer, eigene Sponsoren zu finden. Im Einzelfall geht mir das einfach zu weit."

Dazu kommen Ausnahmeregelungen: Mitglieder der Fifa müssen während der WM weder Steuern noch Gebühren und Abgaben in Deutschland zahlen, für Ausländer, die für die WM oder die Fifa arbeiten, wird das deutsche Arbeitsrecht teilweise ausgehebelt. Tatsache ist, daß die Restriktionen skurrile Blüten treiben.

- Im offiziellen WM-Prospekt der Stadt Frankfurt mußte die Skyline retuschiert werden. Grund: Die Postbank ist nationaler Förderer. Auf dem Panoramabild waren Namen anderer Geldinstitute zu erkennen.

- Das HSV-Museum in der AOL-Arena darf nach langen Verhandlungen zwar während der WM öffnen, aber nicht in den zwei Tagen vor und am Tag der fünf WM-Spiele in Hamburg. Ausstellungsstücke mit (Trikot-)Werbung von Wettbewerbern der Fifa-Sponsoren werden moniert.

- Fan-Shops in und um die zwölf WM-Arenen müssen geschlossen bleiben: zu viele "falsche" Trikotsponsoren.

- In Nürnberg wurden Geldautomaten der HypoVereinsbank mit Klebeband überdeckt, in Frankfurt in Stadionnähe die Logos von Kreditkartenfirmen zugeklebt, um den Fifa-Partner Master Card zu schützen. Journalisten mußten in Leipzig während des Confed-Cups im Pressebereich ungewünschte Herstellerangaben auf Monitoren, Mikrofonen, Laptops und Taschen übertapen. Toshiba wurde Exklusivität zugesichert.

- In Leipzig untersagte die Fifa Ausstellern aus Nürnberg, Lebkuchen anzubieten. Für feste Nahrung ist ausschließlich McDonald's zuständig.

- Die Fernsehanstalten müssen "Fußball" offiziell mit "ss" schreiben. Ähnlich penibel ist die Berichterstattung der Tageszeitungen auf ihren Internet-Seiten geklärt: Fünf Fotos je Halbzeit plus zwei für die Verlängerung sind erlaubt.

# Ein erhebliches Problem bereitet die Stellung Hyundais, offizieller Autoausrüster der WM. Die koreanische Firma stellt zwar Busse her, importiert diese jedoch nicht nach Europa. Zum Einsatz kommen nun Mercedes-Busse mit Hyundai-Aufklebern. Die wirkliche Herkunftsangabe soll verdeckt, der Stern aus dem Lenkrad montiert werden.

# Der Ölmulti Shell und der Reise-Riese TUI dürfen nicht bei Fan-Festen in den Städten als lokale Sponsoren auftreten. Die Fifa lehnte das in diesen Tagen ab. Geschäftsbereiche der beiden Unternehmen würden sich mit den Fifa-Partnern EnBW (Energieversorger) und Emirates (Fluglinie) überschneiden. Das erschwert den Kommunen die Refinanzierung ihrer Veranstaltungen erheblich. Gleiches gilt für den offiziellen Hamburger Fan-Guide (Auflage: 400 000). Die Fifa erlaubt nur Anzeigen ihrer Partner. Die wiederum haben ihre Budgets inzwischen verplant. Auf den Kosten droht nun die Hamburg Marketing GmbH sitzenzubleiben.

# Der Imbiß Picknick am Hellgrundweg 2 neben der AOL-Arena soll auf Empfehlung der Stadt die Werbung seines langjährigen Bierlieferanten abhängen, um Unannehmlichkeiten mit der Fifa zu vermeiden. Nur Budweiser und Bitburger sind gestattet.

# Die private Color-Line-Arena darf ihren Betrieb zum Verdruß der Fifa aufrechterhalten, nur an den fünf Spieltagen sind Veranstaltungen untersagt. Der Kompromiß wurde nach zähen Diskussionen gefunden, in die sich Vertreter der Stadt einschalten mußten. "Die Fifa hätte die Color-Line-Arena am liebsten weggesprengt", berichtete ein Teilnehmer der Gespräche.

# Die berühmte Waldbühne in der Nachbarschaft des Berliner Olympiastadions wurde aufgefordert, in den Tagen vor und nach den Berliner WM-Spielen ihre Vorstellungen abzusagen. Die Verhandlungen laufen.

-Anzeige-

Das Prinzip all dieser Maßnahmen ist klar: Wer hohe Millionensummen für exklusive Werberechte zahlt, muß vor Wilderern geschützt werden. Schon 2002 schritt der Weltverband vor und während der WM in Japan und Südkorea rigoros gegen das sogenannte Ambush-Marketing ein. In 88 Ländern ließ er 3 124 976 Artikel konfiszieren.

Zwar gelingt es den Fifa-Hütern, 90 Prozent der strittigen Fälle in beiderseitigem Einvernehmen zu klären, doch munitionieren sich inzwischen hartnäckige Widersacher. Wie Ferrero, das nicht einsehen will, warum seinen Schokowaffeln Hanuta und Duplo nicht wie seit 1982 üblich Sammelbilder mit der Aufschrift "WM 2006" beigelegt werden dürfen. Der 1. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe will am 27. April in letzter Instanz den Widerspruch des Weltverbandes gegen ein Urteil des Bundespatentgerichts verhandeln. Das hatte 2005 der Schokofirma teilweise recht gegeben.

Ein sensibles Feld sind die Exklusivrechte der 15 internationalen Fifa-Partner und der sechs nationalen Förderer. Ihnen gewährt die Fifa Markenschutz, vor allem in der Bannmeile rund um die zwölf WM-Stadien. Das bringt die Städte bei der Veranstaltungsfinanzierung in Schwierigkeiten und führt teilweise zu skurrilen Verrenkungen.

Dabei wird der Grundsatz des Sponsorenschutzes von Konkurrenzfirmen wie Werbeagenturen akzeptiert. "Jeder will jetzt auf der WM-Welle mitsurfen", sagte Andre Kemper von der Agentur Kempertrautmann zum Abendblatt. "Da muß es härteste Regeln geben, sonst gibt es schnell Tausende von Ausnahmen." Kemper nutzte eine Nische und kreierte für seinen Kunden Media-Markt Werbebotschaften mit nicht geschützten Begriffen. So entstanden die Slogans "Wir holen den Titel" und "Beste Elf aller Zeiten". Fortsetzung folgt.

Sich nicht von der Fifa abschrecken zu lassen, das rät der Hamburger Anwalt Dr. Gerald Neben von der Kanzlei Lovells. Der Fußballweltverband, so Neben, bewege sich "in Deutschland rechtlich auf dünnem Eis". Winfried Hermann, sportpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, kündigt an: "Nach der WM ist eine Debatte über den Anspruch der Fifa und deren Sponsoren fällig, die zu weitgehend in bestehende Rechte eingreifen."

erschienen am 25. Februar 2006

Die haben echt einen Schaden! :wall: :idiot:

Haben wir einen neuen Bundespräsidenten? :crazy:

Ich dachte der mächtigste Herr Deutschlands sei immer noch Bundespräsident Horst Köhler, der hier die Entscheidungen trifft.

Jetzt macht das ganze wohl Sepp Blatter, der alles erlaubt und verbietet?
Den lassen wir nach der WM nicht mehr nach Deutschland.

Verräter!
 
F

Francois

Guest
FIFA verbietet Beckenbauer auf der Eröffnungsfeier zu sprechen.
Dafür spricht nach unserem Bundespräsident der allseits geschätzte

Joseph Goebbe...äh tschuldigung Blatter. :kotz:

Wenn jemand in München ist. Bitte bitte schmuggelt irgendwie Tomaten rein und seift diese wiederliche Portion Blatter ordentlich ein. Selbst über Havelange und andere Verbrecherkonsorten hab ich mich nie so aufgeregt wie über Blatter.

Es wird Zeit das sich die einzelnen Kontinentalverbände oder auch Landesstrukturen offen Gedanken machen wie man die FIFA in Zukunft ausbooten kann. Mir wäre auch die Neugründung einer Alternativ -FIFA recht.

Link zum Spiegel Artikel
 

GitcheGumme

Moderator
Beiträge
33.569
Punkte
38
Ort
Dubai
Alternativ FIFA mit Korrupti Mayer-Vorfelder.

Nein danke, ist doch alles ******e. An alle hier im Forum, bewaffnet euch mit faulen Eiern und heizt dem Seppl mal richtig ein.
 

Les Selvage

BBL-Moderator
Beiträge
8.059
Punkte
0
Andre Heller und Beckenbauer haben in letzter Zeit ja eine Menge Interviews gegeben. Beckenbauer meinte die Südafrikaner würden sich noch wundern, da die FIFA nachd eiser WM wirklich alles in die Hand nehmen wird und der Ausrichter praktisch nichts mehr bestimmen kann, nur noch Kulisse für die FIFA WM sein darf.
Heller ist milde gesagt nicht gerade gut auf blatter zu sprechen, hält Blatter für einen Egomanen der sich für wichtiger als viele Staatschefs hält und hat auch mal erklärt was er so für die von der FIFA verbotene Eröffnungsfeier geplant hatte. Zuerst wollte er in den Wochen vor der WM, ähnlich wie bei Olympia, den Ball durch ganz Deutschland bis ins Olympiastadion spielen lassen und bei der Eröffnungsfeier sollte das gesamte Spielfeld mit ganz vielen LED's bedeckt werden, so dass ein riesiger Bildschirm entsteht, auf dem dann eine Light, Lasershow veranstaltet wird. Daneben sollte dann eine schwebende Bühne aufgebaut werden. Bezüglich Goleo war er der Meinung das er ein Maskottchen hätte haben wollte das aussieht wie von 2006, nicht wie von 1970.
 

Arielle

Nachwuchsspieler
Beiträge
10.210
Punkte
0
denrze schrieb:
Andre Heller und Beckenbauer haben in letzter Zeit ja eine Menge Interviews gegeben. Beckenbauer meinte die Südafrikaner würden sich noch wundern, da die FIFA nachd eiser WM wirklich alles in die Hand nehmen wird und der Ausrichter praktisch nichts mehr bestimmen kann, nur noch Kulisse für die FIFA WM sein darf.

auf alle Fälle wird´s interessant, ob die sich auch alles so gefallen lassen (müssen) Oder ob sie mit typisch afrikanischen Charme langatmig verzögern und so raffiniert diese nervtötenden Sesselfurzer austricksen?
 
Oben