Leistungsunterschiede Männer/Frauen im Mannschaftssport


Totila

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Nachdem der Frauenbundesligist 1.FC Köln ein Testspiel gegen die eigene männliche U13(!) mit 4:2 gewonnen hat, habe ich mich gefragt, ob Frauen auch in anderen Sportarten gegen Kinder antreten würden oder ob das Niveau denn doch höher ist. In vielen Einzelsportarten käme man wahrscheinlich nie auf solche Duelle, wie schätzt ihr das in anderen Mannschaftssportarten ein?

1. FC Köln Bundesliga-Frauen testen gegen U13 – Quelle: https://www.ksta.de/29664802 ©2018
 

L-james

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Je körperlicher es wird, umso krasser sind die Unterschiede. Im Fußball musst du erstmal körperlich eine Grundbasis mitbringen um dann deine technischen Stärken und deine Spielintelligenz als auch Handlungsschnelligkeit einzusetzen. Vor allem in Einzelsportarten geht ja erstmal vieles über die Technik, sprich ein 13-Jähriger Junge dürfte nicht mit der Frauenweltspitze mithalten können, irgendwann kommen natürlich auch die physischen Parameter mit rein, aber es ist eine andere Gewichtung als bei Sportarten wie Fußball, Handball oder Basketball.
 

LeZ

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Ich denke die haben so einen Test schon mit Absicht gegen die C-Jugend gespielt. Ab B-Jugend wird es je nach Sport schwierig, und gegen eine (Auswahl-)A-Jugend hätten die keine Chance mehr. Kommt ja auch auf das Leistungsniveau der jeweiligen Jugend an, A-Jugend-Bundesliga im Handball ist schon monströs für ne Bezirksliga-Männermannschaft. Ich denke es gab da schon Erfahrungswerte wie man gegen eine Auswahl-B-Jugend aussieht, offenbar nicht so gut.
 

Big d

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Körperlich müsste damen vs 14 jährige etwa passen, auch etwa wenn man die leichtathletik nimmt

100m letztes jahr in deutschland:

M15
1.10.87
2. 10.94
3.10.99
4.11.03

Frauen
1. 10.95
2. 11.06
3. 11.14
4.11.24

Also waren die M15 jungs sogar eher was stärker als die damen, for allem wenn man bedenkt was sie viel mehr trainieren als die jungs, die wahrscheinlich nur so 10-12 stunden die woche trainieren vs locker 20+ bei den top damen.
 

Wurzelsepp

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Bei einigen (nicht so körperlichen) Sportarten wundere ich mich tatsächlich über die grossen Leistungsunterschiede zwischen Männern und Frauen, zwei Beispiele:

1. Tischtennis: Da ist Technik und Reaktion deutlich wichtiger als Kraft, trotzdem haben die besten Frauen bei den Männern keine Chance.
2. Dart: Keine Chance für die Frauen, warum auch immer...

Natürlich spielt auch die Tradition eine Rolle, aber erstaunen (gerade im Dart) tut es mich trotzdem.
 

Jerry

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Natürlich spielt auch die Tradition eine Rolle, aber erstaunen (gerade im Dart) tut es mich trotzdem.

Aber gerade im Dart ist es für mich nicht so überraschend. Das ist nunmal der Kneipensport schlechthin und ich will mir nicht ausmalen, was sich eine Frau alles anhören muss, die es nach oben versucht. Da haben vielleicht spielerische Talente, die das nicht ausblenden können, schon vor einer möglichen Karriere ihre anderen Optionen ausgelotet.

Im Endeffekt wird es sich wohl ähnlich wie beim Schach verhalten, da hatte ich mal eine Studie verlinkt

http://m.spiegel.de/wissenschaft/me...er-im-schach-erfolgreicher-sind-a-600756.html

Spiegel schrieb:
Das Team um Merim Bilalic, der an der University of Oxford und der Uni Tübingen arbeitet, hat sich die Akribie zunutze gemacht, die man im deutschen Vereinsleben öfter antrifft. Der Deutsche Schachbund (DSB) führte im April 2007 Statistiken über rund 120.000 Spieler. Auf der Basis von mehr als 3000 Turnieren pro Jahr misst der Verband das Können aller Wettbewerbs- und vieler Hobbyschachspieler.

Bei den Analysen dieser Daten fanden die Forscher heraus, dass die Unterlegenheit der Frauen nahezu exakt dem entspricht, was rechnerisch zu erwarten wäre angesichts des Frauenanteils unter den Schachspielern insgesamt, schreiben die Forscher im Fachblatt "Proceedings of the Royal Society B".

...Und tatsächlich fanden die Forscher kaum Unterschiede zwischen den statistisch erwarteten und tatsächlichen Punktezahlen. Die drei besten Frauen hatten sogar mehr Punkte als erwartet, erklären die Wissenschaftler. Bei den folgenden rund 70 Plätzen der Rangliste gab es leichte Vorteile für die Männer, bei den letzten 20 waren die Frauen wiederum knapp besser.

Insgesamt blieben die Männer vorn - aber nur mit hauchdünnem Vorsprung von 353 gegenüber 341 Punkten. Damit ist der Geschlechterunterschied zu rund 96 Prozent rein statistisch erklärbar, betonen die Forscher - und auch die männliche Dominanz in der Weltrangliste und bei den Weltmeistertiteln. Denn es sei nun einmal ein statistischer Fakt, dass eine größere Gruppe mit größerer Wahrscheinlichkeit extreme Leistungen hervorbringt als eine kleinere Gruppe.

Im Dart darf man auch nicht vergessen, dass es praktisch keinen Unterbau gibt. Du musst zur Weltelite gehören, um Geld zu verdienen. Mittlerweile wird es etwas besser, aber wir wissen ja alle, dass der Dartboom noch nicht ewig da ist. Selbst als Dartfan hat man doch wirklich maximal 50-60 Spieler schon öfter mal live im Fernsehen spielen sehen.

Hier übrigens auch noch, da ich eben zufällig darauf gestoßen bin, die Meinungen von MvG zu Frauen im Dart.

https://www.google.com/amp/s/www.ex...897799/Michael-van-Gerwen-women-men-darts/amp
 

skyw@lker

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Ich denke die haben so einen Test schon mit Absicht gegen die C-Jugend gespielt.

U13 ist aber D-Jugend. Ab der C-Jugend, wenn die Wachstumssprünge der Jungs einsetzen, haben die Frauen dann keine Chance mehr. Die athletischen Unterschiede sind einfach riesig. Mein persönliches Empfinden von Qualität im Fußball ist immer: Bei welchem Spieltempo kann ein Spieler seine technischen Fähigkeiten weiterhin einsetzen? Es gibt auch in der Kreisliga richtig, richtig gute Techniker. Die können davon allerdings nichts mehr auf den Rasen bringen, wenn das Spieltempo und die Athletik steigt und kommen vor allem in keinen einzigen Zweikampf mehr.
Ich schätze unsere Frauennationalmannschaft hat in etwa Landesliganiveau.
 
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Tony Jaa

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Aber gerade im Dart ist es für mich nicht so überraschend. Das ist nunmal der Kneipensport schlechthin und ich will mir nicht ausmalen, was sich eine Frau alles anhören muss, die es nach oben versucht. Da haben vielleicht spielerische Talente, die das nicht ausblenden können, schon vor einer möglichen Karriere ihre anderen Optionen ausgelotet.

Im Endeffekt wird es sich wohl ähnlich wie beim Schach verhalten, da hatte ich mal eine Studie verlinkt

http://m.spiegel.de/wissenschaft/me...er-im-schach-erfolgreicher-sind-a-600756.html



Im Dart darf man auch nicht vergessen, dass es praktisch keinen Unterbau gibt. Du musst zur Weltelite gehören, um Geld zu verdienen. Mittlerweile wird es etwas besser, aber wir wissen ja alle, dass der Dartboom noch nicht ewig da ist. Selbst als Dartfan hat man doch wirklich maximal 50-60 Spieler schon öfter mal live im Fernsehen spielen sehen.

Hier übrigens auch noch, da ich eben zufällig darauf gestoßen bin, die Meinungen von MvG zu Frauen im Dart.

https://www.google.com/amp/s/www.ex...897799/Michael-van-Gerwen-women-men-darts/amp


Das ist überhaupt nicht vergleichbar. Im Schach ist generell der Unterschied zwischen den Top-Spielerinnen und den Top-Spielern viel kleiner als bei anderen Sportarten. Und generell ist es beim Schach so, dass die Streuung deutlich kleiner ausfällt, was solche Analysen nicht besonders lohnenswert macht bzw kaum Verweise zu anderen Sportarten ermöglicht.
Spielen wirklich weniger Frauen Tennis als Männer?

Männer sind nicht nur körperlich, sondern auch in Punkto Koordination überlegen. Die meisten Nationalspielerinnen hätten können doch technisch mit keiner besseren U16-Truppe mehr mithalten.
 

timberwolves

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Wir haben es mit einer jahrhunderte alten patriarchalen geprägten Kulturgeschichte des Sports zu tun, die sich in der Gesellschaft bereits da manifestiert, dass Jungs dann zum Ballspielen geschickt werden, während den Mädchen die Puppen gekauft werden. Einfach festzustellen, dass in Sportart X Frauen diese Leistung erzielen und Männer diese ohne die gesellschaftlichen Faktoren zu betrachten, ist unzureichend. Man würde ja (hoffentlich) auch nicht auf die Idee kommen, dass Schwarze anscheinend von Natur aus bessere Basketballspieler und Läufer sind, während Weiße besser Eishockey spielen oder Schwimmen.
Wenn man jetzt noch dazunimmt, dass Gesellschaft natürlich einen Einfluss auf Genetik hat, kann man sich von soch naturalisierenden Aussagen eigentlich fast komplett verabschieden.
 
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