🇩🇪 VST Weltcup Herren Oberstdorf 28.+29.12.2023


Steigerwald

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Vor zwei Jahren noch die Quali verpasst und heute ganz oben auf dem Treppchen. Die Entwicklung von Wellinger nach der schweren Verletzung ist gar nicht hoch genug zu bewerten. Der Sieg war jetzt irgendwie die Krönung des langen Weges zurück in die Weltspitze. Da bin ich enorm froh, diesen Moment im Stadion erlebt zu haben. Einfach der Wahnsinn!
Mal sehen, wie es jetzt weitergeht. Kobayashi und Kraft sind ebenfalls auf Top-Niveau gesprungen. Da deutet einiges auf einen Dreikampf hin. Hoffe Wellinger lässt im Tournee-Verlauf nicht so nach wie in der letzten Saison.
Schade ist der dann doch schon recht große Rückstand von Geiger. Im ersten zu wenig aus den Verhältnissen gemacht und im zweiten dann mit weniger gutem Wind zurückgefallen. Noch kann einiges passieren und das Tournee-Treppchen wäre noch möglich, trotzdem haben wir da eine Trumpfkarte fast schon verloren. Mannschaftlich generell ein eher unrunder Auftritt. Raimund Rang sechs natürlich top, aber hatte auch die Bedingungen dazu und war nicht ganz am obersten Limit. Bei Paschke ist so ein wenig das eingetroffen, was zu befürchten war. Rang elf ist aber fürs Erste ein solider Anfang. Vielleicht ist er in GaP wieder bisschen lockerer drauf. Leyhe enttäuschend heute, da ist die gute Form leider flöten und wenn in GaP Schmid oder Hamann aufzeigen könnte es für ihn sogar eng werden.
In Summe aber Meckern auf hohem Niveau.

Die Österreicher ein wenig im Pech heute. Im Probedurchgang bärenstark unterwegs, haben schlechte Bedingungen und kleine Fehler bessere Plätze verhindert. Neben Kraft darf man aber auch Hörl nicht abschreiben. Der hätte heute das Podest oder zumindest Rang vier drin gehabt und ist in GaP normalerweise noch stärker einzuschätzen.

Slowenien hat sich im zweiten Durchgang rehabilitiert. Kos und Prevc im Finale mit den Top-Weiten.
Norwegen hingegen noch schwächer als erwartet. Abgesehen vom starken Lindvik wenig Licht. Bei Forfang hätte deutlich mehr bringen können, angesichts der guten Verhältnisse für ihn. Der Rest springt mittelprächtig und Granerud ist völlig neben der Spur.

Bei den Polen hat mich Stoch positiv überrascht. Das war ein guter Schritt in die richtige Richtung. Da kann es in GaP dann vielleicht ja zumindest in die Top 15 gehen. Zyla und Kubacki dagegen nicht gut, dabei können die ja mit schweren Verhältnissen top umgehen. Aber halt nicht wenn die Form nicht passt. Mir ist auch aufgefallen, dass fast keine polnischen Fans an der Anlage war. Keine Ahnung ob es daran liegt, dass es früh ausverkauft war oder an der Performance des Teams. Da sind wir dann in GaP schlauer.

Spaß gemacht hat Simon Amann. @Hakuba hat da Recht. Das war der einzige Nicht-Deutsche, der ordentlich vom Publikum gepusht wurde. Hat inzwischen ein wenig die Kasai-Rolle eingenommen.

Von den kleinen Nationen konnte höchstens Italien mit zwei Finalteilnehmern leicht aufzeigen. Ansonsten muss man konstatieren, dass die neue Quotenregelung da kaum Änderungen gebracht hat. Die Finnen beispielsweise springen aber auch wahrlich fürchterlich schwach. Da sind eklatante technische Fehler drin und auch in Sachen Athletik scheint mir da was zu fehlen. Für mich unverständlich, dass es immer nur schlechter statt besser wird. Das heute war ein echter Tiefpunkt…und die Lathi-Geschichte von vor über 20 Jahren kann irgendwann auch nicht mehr als Ausrede zählen. Da scheinen alle Beteiligten nicht wirklich gut zu arbeiten.
Siehst du bei Kraft noch große Chancen? Er hat doch in GaP massive Probleme und ist jetzt bereits einige Punkte zurück. Wellinger kommt dagegen in Innsbruck und Bischofshofen ganz gut zurecht.
 

Domen4Fan

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Siehst du bei Kraft noch große Chancen? Er hat doch in GaP massive Probleme und ist jetzt bereits einige Punkte zurück. Wellinger kommt dagegen in Innsbruck und Bischofshofen ganz gut zurecht.
Ich glaube das er aktuell die größte Herausforderung vor sich hat, also von den 3 Topfavoiten. Kobayashi richtig gut in Form gekommen, und trotz Rückenwind im zweiten Durchgang sogar der Beste von den Dreien. Wellinger hat in Oberstdorf fast jedes Mal schon alle Chancen verloren, dieses Jahr hat sogar gewonnen.
Kraft hingegen hat schon ein paar Punkte Rückstand und jetzt hat er seine schwächste Schanze direkt vor sich. Da heißt es jetzt ruhig bleiben und den bestmöglichen Wettkampf abliefern, auch wenn er unter Umständen trotzdem ein paar Meter verliert. Auf der anderen Seite darf man auch seine bisherige Überform nicht vergessen, wenn er die wiederfindet kann es überall klappen.
 
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ALPtraum

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Vor zwei Jahren noch die Quali verpasst und heute ganz oben auf dem Treppchen. Die Entwicklung von Wellinger nach der schweren Verletzung ist gar nicht hoch genug zu bewerten. Der Sieg war jetzt irgendwie die Krönung des langen Weges zurück in die Weltspitze. Da bin ich enorm froh, diesen Moment im Stadion erlebt zu haben. Einfach der Wahnsinn!
Mal sehen, wie es jetzt weitergeht. Kobayashi und Kraft sind ebenfalls auf Top-Niveau gesprungen. Da deutet einiges auf einen Dreikampf hin. Hoffe Wellinger lässt im Tournee-Verlauf nicht so nach wie in der letzten Saison.
Schade ist der dann doch schon recht große Rückstand von Geiger. Im ersten zu wenig aus den Verhältnissen gemacht und im zweiten dann mit weniger gutem Wind zurückgefallen. Noch kann einiges passieren und das Tournee-Treppchen wäre noch möglich, trotzdem haben wir da eine Trumpfkarte fast schon verloren. Mannschaftlich generell ein eher unrunder Auftritt. Raimund Rang sechs natürlich top, aber hatte auch die Bedingungen dazu und war nicht ganz am obersten Limit. Bei Paschke ist so ein wenig das eingetroffen, was zu befürchten war. Rang elf ist aber fürs Erste ein solider Anfang. Vielleicht ist er in GaP wieder bisschen lockerer drauf. Leyhe enttäuschend heute, da ist die gute Form leider flöten und wenn in GaP Schmid oder Hamann aufzeigen könnte es für ihn sogar eng werden.
In Summe aber Meckern auf hohem Niveau.

Die Österreicher ein wenig im Pech heute. Im Probedurchgang bärenstark unterwegs, haben schlechte Bedingungen und kleine Fehler bessere Plätze verhindert. Neben Kraft darf man aber auch Hörl nicht abschreiben. Der hätte heute das Podest oder zumindest Rang vier drin gehabt und ist in GaP normalerweise noch stärker einzuschätzen.

Slowenien hat sich im zweiten Durchgang rehabilitiert. Kos und Prevc im Finale mit den Top-Weiten.
Norwegen hingegen noch schwächer als erwartet. Abgesehen vom starken Lindvik wenig Licht. Bei Forfang hätte deutlich mehr bringen können, angesichts der guten Verhältnisse für ihn. Der Rest springt mittelprächtig und Granerud ist völlig neben der Spur.

Bei den Polen hat mich Stoch positiv überrascht. Das war ein guter Schritt in die richtige Richtung. Da kann es in GaP dann vielleicht ja zumindest in die Top 15 gehen. Zyla und Kubacki dagegen nicht gut, dabei können die ja mit schweren Verhältnissen top umgehen. Aber halt nicht wenn die Form nicht passt. Mir ist auch aufgefallen, dass fast keine polnischen Fans an der Anlage war. Keine Ahnung ob es daran liegt, dass es früh ausverkauft war oder an der Performance des Teams. Da sind wir dann in GaP schlauer.

Spaß gemacht hat Simon Amann. @Hakuba hat da Recht. Das war der einzige Nicht-Deutsche, der ordentlich vom Publikum gepusht wurde. Hat inzwischen ein wenig die Kasai-Rolle eingenommen.

Von den kleinen Nationen konnte höchstens Italien mit zwei Finalteilnehmern leicht aufzeigen. Ansonsten muss man konstatieren, dass die neue Quotenregelung da kaum Änderungen gebracht hat. Die Finnen beispielsweise springen aber auch wahrlich fürchterlich schwach. Da sind eklatante technische Fehler drin und auch in Sachen Athletik scheint mir da was zu fehlen. Für mich unverständlich, dass es immer nur schlechter statt besser wird. Das heute war ein echter Tiefpunkt…und die Lathi-Geschichte von vor über 20 Jahren kann irgendwann auch nicht mehr als Ausrede zählen. Da scheinen alle Beteiligten nicht wirklich gut zu arbeiten.
Was auch toll war in diesem Jahr, dass die Zuschauer zum größten Teil bis zur Siegerehrung geblieben sind. Im letzten Jahr war das leider nicht so. Hat natürlich mit dem deutsche Sieg zu tun, wäre aber noch schöner wenn es immer so wäre.
 
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Siehst du bei Kraft noch große Chancen? Er hat doch in GaP massive Probleme und ist jetzt bereits einige Punkte zurück. Wellinger kommt dagegen in Innsbruck und Bischofshofen ganz gut zurecht.
Ja, Kraft ist schon im Rennen, der hatte es von den drei am schlechtesten vom Wind. Freund konnte GaP auch lange nicht und dann wurde es irgendwann.
 
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Was auch toll war in diesem Jahr, dass die Zuschauer zum größten Teil bis zur Siegerehrung geblieben sind. Im letzten Jahr war das leider nicht so. Hat natürlich mit dem deutsche Sieg zu tun, wäre aber noch schöner wenn es immer so wäre.
Ich bin auch nur geblieben, weil Wellinger gewonnen hat. Bleibe sonst auch nie. Wenn man ewig an der Schanze steht hat man da keine große Lust mehr drauf, vor allem weil sich das zu lange hinzieht.
 
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Schade. Für mich gehört die Siegerehrung dazu aus Respekt vor den Sportlern.

Man erweist den Sportlern ja auch schon den Respekt, wenn man die Kosten und Zeit aufwendet, um zum Springen zu fahren finde ich.
Klar, kann man so sehen und ist für die Sieger schöner, aber ich hab vollstes Verständnis für alle, die sich das nicht mehr geben. Wie gesagt: Das Prozedere muss schneller gehen. Max. 10 Minuten nach dem letzten Sprung muss es los gehen.
 
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Ich hoffe, dass diese Anzugs-Geschichte Wellinger nicht aus dem Konzept bringt. Hatte gehofft, dass das eher ein wenig unter geht, aber natürlich stürzen sich auch die deutschen Medien drauf
 

Kirsten

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Man erweist den Sportlern ja auch schon den Respekt, wenn man die Kosten und Zeit aufwendet, um zum Springen zu fahren finde ich.
Klar, kann man so sehen und ist für die Sieger schöner, aber ich hab vollstes Verständnis für alle, die sich das nicht mehr geben. Wie gesagt: Das Prozedere muss schneller gehen. Max. 10 Minuten nach dem letzten Sprung muss es los gehen.
Das Problem ist, dass das Ergebis erst nach 20 Minuten offiziell ist, so lange können andere Teams Einspruch einlegen. Da müssten sie hier die Regeln ändern
 

Big d

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War die Nationale Gruppe nicht früher größer? Ich hatte das Gefühl das das früher mindestens 10 springer waren, kann mich da aber natürlich auch täuschen.
 

Benjamin

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War die Nationale Gruppe nicht früher größer? Ich hatte das Gefühl das das früher mindestens 10 springer waren, kann mich da aber natürlich auch täuschen.
Bis einschließlich letzte Saison bestand die nationale Gruppe aus 6 Springern, in dieser Saison hat man sie auf 4 verkleinert. Es waren tatsächlich auch schon mal 10 Springer, beispielsweise noch vor 22 Jahren - die Verkleinerung von 10 auf 6 Springer (ob es da auch noch mal einen Zwischenschritt gab, weiß ich gerade nicht im Kopf) ist aber schon ziemlich lang her.

In Oberstdorf wurde sie ja aber ohnehin nicht eingesetzt.

 

Big d

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Bis einschließlich letzte Saison bestand die nationale Gruppe aus 6 Springern, in dieser Saison hat man sie auf 4 verkleinert. Es waren tatsächlich auch schon mal 10 Springer, beispielsweise noch vor 22 Jahren - die Verkleinerung von 10 auf 6 Springer (ob es da auch noch mal einen Zwischenschritt gab, weiß ich gerade nicht im Kopf) ist aber schon ziemlich lang her.

In Oberstdorf wurde sie ja aber ohnehin nicht eingesetzt.

Ja, ich kann mich da noch an die Zeiten von Schmitt und hanni erinnern als besonders die Österreicher da gefühlt sehr viele junge Leute dabei hatten (viele erst 16-17). Das mit den ganz jungen die mit 16 schon Weltcup springen hat auch deutlich abgenommen, oder? Woran liegt das? Leute wie Amman, malysz und ahonen waren ja alle schon mit 16-17 dabei, teilweise sogar erfolgreich.
 

Benjamin

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Ja, ich kann mich da noch an die Zeiten von Schmitt und hanni erinnern als besonders die Österreicher da gefühlt sehr viele junge Leute dabei hatten (viele erst 16-17). Das mit den ganz jungen die mit 16 schon Weltcup springen hat auch deutlich abgenommen, oder? Woran liegt das? Leute wie Amman, malysz und ahonen waren ja alle schon mit 16-17 dabei, teilweise sogar erfolgreich.
Das wird wahrscheinlich mehrere Gründe haben; ich kann deshalb auch nur Vermutungen anstellen. Aber ich denke, ein Grund ist auf jeden Fall, dass die Anzüge seit damals deutlich enger geworden sind und es damals noch keine BMI-Regel gab. Bis in die erste Hälfte der 00er-Jahre hinein durften die Anzüge - wenn ich mich recht entsinne - bis zu 10 cm weiter sein als der Körperumfang. Mitte der 00er-Jahre hat man das dann auf 6 cm reduziert, und 2012 oder 2013 kam dann eine weitere Reduktion auf 2 oder 3 cm.Außerdem wurde eingeführt, dass Springer, die unter einem bestimmten BMI lagen, ihre Skier kürzen mussten. Dadurch ist die Athletik im Skispringen im Vergleich zur damaligen Zeit deutlich wichitiger geworden - und ich denke, das kommt eher den etwas älteren Springern entgegen.

Denn gleichzeitig gibt es ja heutzutage recht viele Springer, die auch nach ihrem 30. Geburtstag noch Weltcupspringen gewinnen - tatsächlich war Andreas Wellinger hier in Oberstdorf sogar der erste unter 30jährige Sieger in dieser Saison. Im alten Jahrtausend waren Weltcupsieger in diesem Alter noch absolute Mangelware, auch, weil sehr viele gar nicht länger gesprungen sind.

Das wiederum lag zum Teil sicher auch am Geld. Erst in den frühen 90er-Jahren konnte man im Skispringen überhaupt einigermaßen Geld verdienen. Davor sagte man: Skispringer sind Sportler, die wie Profis trainieren und wie Amateure bezahlt werden. Wer nicht mit spätestens 20 wenigstens in der erweiterten Weltspitze angekommen war, hat es in den meisten Fällen danach auch nicht mehr geschafft bzw. wurde dann auch irgendwann oft nicht mehr gefördert. Dadurch sind wahrscheinlich durchaus auch einige Athleten, die vielleicht doch noch mit Mitte 20 den Durchbruch geschafft hätten, gar nicht erst so weit gekommen. Ein Sven Hannawald, der erst mit 23 sein erstes Weltcupspringen gewonnen hat, galt damals eigentlich schon als Spätzünder. Das würde man zu Philipp Raimund heutzutage kaum sagen. Und eine Karriere wie die von Pius Paschke hätte es damals wohl gar nicht geben können.

Achte mal in Innsbruck drauf, ob dort der Name "Stephan Embacher" auf der Startliste auftaucht. Der ist 17 - und hat durchaus das Potential, Weltcuppunkte zu sammeln.
 

Anne

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Das wird wahrscheinlich mehrere Gründe haben; ich kann deshalb auch nur Vermutungen anstellen. Aber ich denke, ein Grund ist auf jeden Fall, dass die Anzüge seit damals deutlich enger geworden sind und es damals noch keine BMI-Regel gab. Bis in die erste Hälfte der 00er-Jahre hinein durften die Anzüge - wenn ich mich recht entsinne - bis zu 10 cm weiter sein als der Körperumfang. Mitte der 00er-Jahre hat man das dann auf 6 cm reduziert, und 2012 oder 2013 kam dann eine weitere Reduktion auf 2 oder 3 cm.Außerdem wurde eingeführt, dass Springer, die unter einem bestimmten BMI lagen, ihre Skier kürzen mussten. Dadurch ist die Athletik im Skispringen im Vergleich zur damaligen Zeit deutlich wichitiger geworden - und ich denke, das kommt eher den etwas älteren Springern entgegen.

Denn gleichzeitig gibt es ja heutzutage recht viele Springer, die auch nach ihrem 30. Geburtstag noch Weltcupspringen gewinnen - tatsächlich war Andreas Wellinger hier in Oberstdorf sogar der erste unter 30jährige Sieger in dieser Saison. Im alten Jahrtausend waren Weltcupsieger in diesem Alter noch absolute Mangelware, auch, weil sehr viele gar nicht länger gesprungen sind.

Das wiederum lag zum Teil sicher auch am Geld. Erst in den frühen 90er-Jahren konnte man im Skispringen überhaupt einigermaßen Geld verdienen. Davor sagte man: Skispringer sind Sportler, die wie Profis trainieren und wie Amateure bezahlt werden. Wer nicht mit spätestens 20 wenigstens in der erweiterten Weltspitze angekommen war, hat es in den meisten Fällen danach auch nicht mehr geschafft bzw. wurde dann auch irgendwann oft nicht mehr gefördert. Dadurch sind wahrscheinlich durchaus auch einige Athleten, die vielleicht doch noch mit Mitte 20 den Durchbruch geschafft hätten, gar nicht erst so weit gekommen. Ein Sven Hannawald, der erst mit 23 sein erstes Weltcupspringen gewonnen hat, galt damals eigentlich schon als Spätzünder. Das würde man zu Philipp Raimund heutzutage kaum sagen. Und eine Karriere wie die von Pius Paschke hätte es damals wohl gar nicht geben können.

Achte mal in Innsbruck drauf, ob dort der Name "Stephan Embacher" auf der Startliste auftaucht. Der ist 17 - und hat durchaus das Potential, Weltcuppunkte zu sammeln.
Einer der wenigen war Neumayer, der ja erst mit ca 14 angefangen hat zu springen.
 

Steigerwald

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Und zwar vor allen Sportlern, es gehört sich einfach, denjenigen die die beste Leistung gebracht haben diesen Respekt zu erweisen, ganz egal wie sie heißen.
Jup, aber diesen Respekt muss man nicht zwingend bei der Siegerehrung erweisen. Gerade wenn man einen weiten Weg hat, kann ich es gut verstehen, wenn man nach dem Springen geht. Das geht auch ganz ohne das Gefühl zu haben, irgendwem gegenüber respektlos zu sein.
 

BennyWe

EFF #77
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Das wird wahrscheinlich mehrere Gründe haben; ich kann deshalb auch nur Vermutungen anstellen. Aber ich denke, ein Grund ist auf jeden Fall, dass die Anzüge seit damals deutlich enger geworden sind und es damals noch keine BMI-Regel gab. Bis in die erste Hälfte der 00er-Jahre hinein durften die Anzüge - wenn ich mich recht entsinne - bis zu 10 cm weiter sein als der Körperumfang. Mitte der 00er-Jahre hat man das dann auf 6 cm reduziert, und 2012 oder 2013 kam dann eine weitere Reduktion auf 2 oder 3 cm.Außerdem wurde eingeführt, dass Springer, die unter einem bestimmten BMI lagen, ihre Skier kürzen mussten. Dadurch ist die Athletik im Skispringen im Vergleich zur damaligen Zeit deutlich wichitiger geworden - und ich denke, das kommt eher den etwas älteren Springern entgegen.

Denn gleichzeitig gibt es ja heutzutage recht viele Springer, die auch nach ihrem 30. Geburtstag noch Weltcupspringen gewinnen - tatsächlich war Andreas Wellinger hier in Oberstdorf sogar der erste unter 30jährige Sieger in dieser Saison. Im alten Jahrtausend waren Weltcupsieger in diesem Alter noch absolute Mangelware, auch, weil sehr viele gar nicht länger gesprungen sind.

Das wiederum lag zum Teil sicher auch am Geld. Erst in den frühen 90er-Jahren konnte man im Skispringen überhaupt einigermaßen Geld verdienen. Davor sagte man: Skispringer sind Sportler, die wie Profis trainieren und wie Amateure bezahlt werden. Wer nicht mit spätestens 20 wenigstens in der erweiterten Weltspitze angekommen war, hat es in den meisten Fällen danach auch nicht mehr geschafft bzw. wurde dann auch irgendwann oft nicht mehr gefördert. Dadurch sind wahrscheinlich durchaus auch einige Athleten, die vielleicht doch noch mit Mitte 20 den Durchbruch geschafft hätten, gar nicht erst so weit gekommen. Ein Sven Hannawald, der erst mit 23 sein erstes Weltcupspringen gewonnen hat, galt damals eigentlich schon als Spätzünder. Das würde man zu Philipp Raimund heutzutage kaum sagen. Und eine Karriere wie die von Pius Paschke hätte es damals wohl gar nicht geben können.

Achte mal in Innsbruck drauf, ob dort der Name "Stephan Embacher" auf der Startliste auftaucht. Der ist 17 - und hat durchaus das Potential, Weltcuppunkte zu sammeln.
Wellinger kommt einem aber vor wie ein 35ig jähriger . Hängt halt damit zusammen , dass er einer der letzten war , der mit 17 seinen Durchbruch hatte. War das 2014 ?! Crazy ....

Edit , sogar 2012 der erste Einsatz ....wo ist die Zeit hin
 
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