Angst und Schmerzen beim Boxen


Cutman

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Ich spüre die schläge ebenfalls nicht in einem kampf,der adrelanin-spiegel ist zu hoch bzw ich bin einfach zu konzentriert .Wobei ein schlag auf die nase,leber oder kinnspitze wirklich spuren hinterlassen kann.Im kampf selber wurde ich allerdings an diesen stellen nicht getroffen,aber im sparring.Da habe ich den schmerz gefühlt,wobei ich im sparring kaum adrenalin verspüre.Im kampf ist das immer unglaublich.ich weiß dann immer gar nicht was los ist,boxe dann nur noch mit instinkt,.

mikael kann ich nur zustimmen.Am besten ist es für mich,wenn ich top vorbereitet bin und ich mir sage:" Junge,du hast nichts zu verlieren.Die leute erwarten das du verlierst.Geh daraus und box einfach".Klingt bisschen dramatisch,wirkt aber bei mir.

Ich konnte solche sprüche wie:"Er muss mich schon töten um mich zu besiegen" nie verstehen.So etwas hat mit sport überhaupt nichts zu tun,dachte ich mir. Allerdings hatte ich da ein kleines erlebnis:

Ich bereitete mich auf einen kampf vor.Ich hatte über ein jahr nicht im ring gestanden und mein gegner hatte mehr kämpfe als ich,er hatte eine bessere kondition als ich,er war gröser als ich..ich kürze das mal ab,er war der favourit.

Ich dachte." Den kannst du doch gar nicht schlagen" Kurz vor dem kampf steigerte ich mein training ungemein.Ich quälte mich so sehr am sandsack das ich an einem tag wirkliche probleme mit dem kreislauf hatte.Es hätte wohl nicht mehr viel gefehlt und ich wäre ohnmächtig geworden oder etwas ähnliches.
Nach diesem training,war ich auf einmal ganz ruhig. Und dachte mir:" Was soll mir schon passieren.Er will mich schlagen?Junge ,ich trainiere so hart wie will er das machen?Der muss mich schon "töten" ".

Die angst darf nicht die kontrolle über den kämpfer haben.
Das beste: man konzentriert sich vor dem kampf (und besonders kurz vor dem kampf) nur noch auf sich.Keinen gedanken an seinen gegner verschwenden (ausser vielleicht seine marsch-route) Nichts mit noch in der halle die anderen kämpfe gucken oder wärend des kampfes ins publikum schauen.
Wenn man konzentriert ist hat man keine zeit um angst zu haben.
 

Tony Jaa

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ich habe mit 17 1/2 angefangen und hatte nach ca 14 monaten meinen ersten kampf. mein gegner im ersten hatte auch sein debut und boxte glaube ich erst 7 monate oder so.
leider war die "förderung" innerhalb des vereins für leute die praktisch als erwachsene angefangen hatten nicht besonders gut. in dortmund gibt es zwar einige gute trainer aber die betreuung ist nicht so das wahre.
ein boxkollege von mir hatte dann in mengede einen verein gefunden wo er recht zufrieden war aber da ich leider kein eigenes auto besitze machte das auch kein sinn.
naja heute betreibe ich shaolin wing-chun chuan. ist zwar mit 60 € monatlich ganz schön happig aber die betreuung ist sehr gut. und wenn ich mich ranhalte könnte ich in ein paar jahren mit den richtig guten leuten in castrop-rauxel trainieren.
es trainieren auch öfters boxer mit uns, mein handspeed hat sich auch stark verbessert (denke ich).
das einzige was mir schon fehlt ist der wettkampf, besonders dann wenn ich große und gute kämpfe sehe :)

in welchen gewichtsklassen kämpfen/kämpften die anderen aktiven hier?
 

Combat

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Ich habe erst mit 24 angefangen. Aber einen Kampf habe ich noch nie bestritten. Meistens bleibts beim Konditionstraining. Hab leider immer wieder Pausen eingelegt und bin nicht regelmaessig ins Training gegangen. Sparring mache ich oefters und dass ist eigentlich immer wieder sehr hart. Als ich das erste Mal eine Gerade aufs Kinn bekommen hab, sind mir die Schmerzen bis in den Ruecken reingefahren. Danach hatte ich vorerst keine Lust mehr ins Training zu gehen. Und mein Kiefer hat mir auch noch eine Woche getan.
Mittlerweile weiss ich jetzt auch nicht, ob ich ueberhaupt mal einen Amateurkampf machen moechte. Aber interessieren wuerde es mich schon.
 

bokusa

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ich habe im Laufe der Jahre mit einigen Ligaboxern gesparrt, und vielen aus der B-Klasse, und auch mit ein paar Profis, und Schmerzen bereiten mir meist nur die Schläge, die ich nicht kommen sehe.
Enad Licina war so ein Kandidat, dessen "Handspeed" meiner weit überlegen ist, und ich kam mir immer (bei 3 Sparringseinheiten) sehr verprügelt vor. Auf 2-3 Schläge kann man irgendwie reagieren, aber 4-5 sind zuviel für meine Reflexe und Deckung.
Und ich glaube die wuchtigsten Schläge habe ich von einem Schwergewichtsprofi kassiert, zum Glück habe ich sie meist kommen sehen. Und der war auch sehr rücksichtsvoll, der hat nur zum Körper geknallt.
Und am härtesten getroffen hat mich bisher ein Boxer, für ich als Sparringspartner herhalte. In 12-13 Jahren Training, Sparring und ein paar Kämpfen ist nie viel passiert, und wir trainieren jetzt seit ca. einem Jahr immer wieder mal zusammen und der hat mich in der Wettkampfvorbereitung schon 2 x mal angeknockt. Aber die Schläge haben gar nicht wehgetan. ;)

Vor Kämpfen hat mich meine Aufregung manchmal lahm gelegt, kurz hingelegt und sofort eingeschlafen.
Bei Kämpfen haben mir Aufregung und Angst immer 90% meiner spährlichen Kondition geraubt, und ich habe nach 1 Minute gedacht, wann sind denn diese 3 *******minuten endlich zu Ende, und warum fällt der Typ nicht um?
 
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Moritz

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Tony Jaa schrieb:
leider war die "förderung" innerhalb des vereins für leute die praktisch als erwachsene angefangen hatten nicht besonders gut. in dortmund gibt es zwar einige gute trainer aber die betreuung ist nicht so das wahre.

in welchen gewichtsklassen kämpfen/kämpften die anderen aktiven hier?

Das ist glaub ich aber überall so. Ich hab auch leider erst mit 19 angefangen und die Förderung hielt sich in Grenzen. Vorallem ist es meiner Meinung nach in dem Alter schwer, wenn man vorher keinen Kampfsport gemacht hat, die Beweglichkeit und den Speed noch reinzukriegen. Da kümmern die Trainer sich lieber um die jüngeren Talente, was auf der einen Seite auch verständlich ist.

Zum Thema Schmerzen muss ich sagen, dass mir das Adrenalin anscheinend so in den Kopf schießt, dass ich Schmerzen erst so ne halbe Stunde nach dem Kampf merke. Einzig an den Augen bin ich, da ich Kontaktlinsen trage sehr empfindlich. Aber ohne seh ich einfach zu schlecht und hab kein Distanzgefühl. Im Sparring hab ich auch schonmal ne Linse verloren, oder sie sind verrutscht. Im Kampf bisher gottseidank noch nicht. Dieser Schwäche probiere ich dann durch ne kompakte Doppeldeckung Rechnung zu tragen.

Ich boxe im Schwergewicht, also bis 91 kg. Habs schonmal probiert auf 81 runterzukommen, was mir aber Leider nicht gelungen ist. Im Moment sparre ich sowieso nur, weil ich aus Zeitgründen leider nicht regelmäßig trainieren kann.
 

Gorgonzola

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Ich dachte, Kontaktlinsen sind im Ring tabu und kurz- oder weitsichtige Boxer müssen sich mit diesem Handycap zurechtfinden. War es nicht der stark kurzsichtige Willi "de Ox" Fischer, der zu aktiver Zeit oftmals darüber klagte? :confused:

Sonstige Beispiele fallen mir im Moment nicht ein. Wäre aber interessant, etwas zu diesem Aspekt zu erfahren.
 
S

sabatai

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Gorgonzola schrieb:
Ich dachte, Kontaktlinsen sind im Ring tabu und kurz- oder weitsichtige Boxer müssen sich mit diesem Handycap zurechtfinden. War es nicht der stark kurzsichtige Willi "de Ox" Fischer, der zu aktiver Zeit oftmals darüber klagte? :confused:

Sonstige Beispiele fallen mir im Moment nicht ein. Wäre aber interessant, etwas zu diesem Aspekt zu erfahren.

Ich habe -3,5 auf dem linken und -3,25 auf dem rechten Auge... Das ist auch ein Grund wieso ich nach drei Kämpfen aufgehört habe. Die Kontaktlinsen sind immer verutscht und das ist äusserst unangenehm.
 

Gorgonzola

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sabatai schrieb:
Ich habe -3,5 auf dem linken und -3,25 auf dem rechten Auge... Das ist auch ein Grund wieso ich nach drei Kämpfen aufgehört habe. Die Kontaktlinsen sind immer verutscht und das ist äusserst unangenehm.

Ohne Linsen hast du es nie versucht - oder ist das unvorstellbar? Zur Not gibts ja den Infight. ;)

Spaß beiseite, bis zu welcher Sehschwäche ist Boxen denn einigermaßen uneingeschränkt zu betreiben? Es gibt hier bestimmt Leute, die etwas dazu sagen können.
 
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sabatai

Guest
Also wenn man kurzsichtig ist und -3,5 hat ist es eigentlich fast unmöglich richtig zu boxen. Man fühlt sich da eigentlich verdammt unwohl wenn man nur die Umrisse von seinem Gegner sieht.

Hätte ich dieses Augenproblem nicht, hätte ich wohl auch nicht aufgehört.
 

Buster D

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sabatai schrieb:
Also wenn man kurzsichtig ist und -3,5 hat ist es eigentlich fast unmöglich richtig zu boxen. Man fühlt sich da eigentlich verdammt unwohl wenn man nur die Umrisse von seinem Gegner sieht.

Hätte ich dieses Augenproblem nicht, hätte ich wohl auch nicht aufgehört.

Ja, kann ich nur zustimmen. Ich bin mit -5.5 auf beiden Augen ohne Linsen fast blind. Da erkenne ich nur stark verschwommene Umrisse. Beim Sparring geht es mit den Linsen, da man ja zur Not kurz mal unterbrechen kann, aber Wettkämpfe sollte man sich meiner Meinung nach verkneifen. Der Nachteil ist zu groß und das Risiko auch.

Gorgonzola schrieb:
Spaß beiseite, bis zu welcher Sehschwäche ist Boxen denn einigermaßen uneingeschränkt zu betreiben? Es gibt hier bestimmt Leute, die etwas dazu sagen können.

Das muss man letztlich mit sich selbst ausmachen, aber meiner Erfahrung nach wird es ab -2.0 schon kritisch. Aber es soll auch Menschen geben, die sagen, dass sie trotzdem noch "gut sehen".
 
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timeout4u

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Ich dachte, Kontaktlinsen sind im Ring tabu - Spaß beiseite, bis zu welcher Sehschwäche ist Boxen denn einigermaßen uneingeschränkt zu betreiben?

Bei den Amateuren ist das Tragen von weichen Kontaktlinsen gestattet. Die Sehstärke wird hier auch nicht großartig überprüft. Zumal man mit der Zeit sowieso die Sehtafeln auswendig kennt. :cool4:
Bei den Profis ist es ähnlich, wobei es aber Unterschiede in den Ländern oder Verbänden gibt. Verdacht auf Netzhautablösung u.s.w. kann z.B. schon zur Verlust der Lizenz führen. Ansonsten gab es schon Fälle, bei denen ein Boxer so blind war, dass er ohne fremde Hilfe nicht einmal mehr den Weg zum Ring gefunden hat. Im Ring selbst dagegen merkte man vom Gebrechen kaum etwas. Man kann demnach den Boxsport scheinbar so lange betreiben, bis man schwarz sieht. Erst dann ist man völlig ausgeknockt. :saint:
 

Moritz

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Gorgonzola schrieb:
Ohne Linsen hast du es nie versucht - oder ist das unvorstellbar? Zur Not gibts ja den Infight. ;)

Spaß beiseite, bis zu welcher Sehschwäche ist Boxen denn einigermaßen uneingeschränkt zu betreiben? Es gibt hier bestimmt Leute, die etwas dazu sagen können.

Das ist dann so wie bei Rocky ich glaub gegen Clubber Lang, als er zum Trainer sagt er sähe den Gegner dreimal, und der Coach antwortet dann nimm den in der Mitte. :laugh2:

Nee, aber im Ernst ich hab -4, das geht ohne garnicht. Du siehst nur alles verschwommen, darunter leiden die Reflexe und das Gefühl für die Distanz.So stell ich mir das auch vor, wenn man nen Cut überm Auge hat und das Blut ständig ins Auge läuft.
Ist dann halt die Frage, was das kleinere Übel ist, mit dem Boxen aufzuhören oder die Gefahr in Kauf zu nehmen mal ne Linse zu verlieren.
 

masula

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Devil schrieb:
sven ottke hat mal gesagt , man würde die schmezen garnicht so spüren , weil der adrenalinspiegel so hoch wäre beim kampf.

Deswegen hat er nach den Niederschlägen immer so blöd gegrinst.
 

Ironimo

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Moritz schrieb:
Das ist dann so wie bei Rocky ich glaub gegen Clubber Lang, als er zum Trainer sagt er sähe den Gegner dreimal, und der Coach antwortet dann nimm den in der Mitte. :laugh2:
Rocky 4 war es! Gegen Ivan Drago! :belehr:
 

Brotspinne79

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Angst

Da hier viele scheinbar völlig angstfrei boxen, muss ich mich leider mal als Olivenölkenner und Ballettschwuchtel outen :cry: . Ich habe teilweise beim Sparring dermassen Respekt vor dem Gegner, dass es mir praktisch schon vor dem ersten Schlag die Körner aus den Muskeln zieht.
Unangenehm insoweit sind immer die körperlich weit überlegenen Boxer (alles ab +25 kg) und die Konterboxer, die Dich mit kalten starren Augen taxieren.
Nach den ersten 30 Sekunden legt sich dann meist die blanke Angst, aber ich bin dann schon völlig erschöpft. Mein Frage: Ist der Verlust von Energie in solchen "Angstsituationen" durch Verkrampfen und dem damit einhergehenden Anspannen der Muskaulatur bedingt, oder doch eher in der Psyche begründet?
 

D. Crosby

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Frag Wladimir. Der kennt sich damit aus. :D
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Johnny Brasco

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Ich denke, dass eine Portion Respekt und auch etwas Aufregung zum Sparring dazu gehört.
Bei mir ist das zumindest so, selbst wenn ich mit Kollegen aus dem Verein sparre, mit denen ich schon jahrelang trainiere. Wenn es heißt "Fertig machen für Sparring" bin ich eigentlich immer aufgeregt.
Konterboxer mag ich auch überhaupt nicht. Vor allem wenn sie größer sind und halbwegs schnelle Beine haben.

Meinen bescheidenen Erfahrung nach, bekommt man eigentlich immer doller auf die Fresse, wenn man zu viel Respekt zeigt. Der Gegner spürt das relativ schnell, vor allem wenn nichts zurückkommt, und wird selber mutiger.

Im Endeffekt muss man sich doch eigentlich nur fragen: Was kann denn schon Großartiges passieren?
Vielleicht geht man mal kurz runter oder die Nase knackt nach dem Training, aber das ist fast jedem schonmal passiert.

Allerdings frage ich mich, ob Sparring gegen einen Gegner, der über 25 Kilo schwerer ist, wirklich sinnvoll ist?
 

Brotspinne79

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Allerdings frage ich mich, ob Sparring gegen einen Gegner, der über 25 Kilo schwerer ist, wirklich sinnvoll ist?
"Echtes" Sparring im Ring gibt es gegen solche Gegner nicht, aber für freie Partnerübungen (quasi gleichzeitiges Sparring aller Anwesenden) werden bei uns schon alle durchgetauscht. Es gibt auch durchaus sehr schwere Leute, mit denen man als leichterer Boxer gut zurechtkommen kann.
Im Endeffekt muss man sich doch eigentlich nur fragen: Was kann denn schon Großartiges passieren?
Habe im meinem vorherigen Posting auch bewusst ein bisschen übertrieben, da mich die Coolness der Vorposter erstaunt hat. Ich freue mich auch direkt nach jedem Training auf die nächsten Sparringseinheiten.Trotzdem meine ich, das die Kondition schon durch die Anspannung leidet, die nunmal bei deutlich besseren Gegnern größer ist. Woran liegt's?
 

timeout4u

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Ist der Verlust von Energie in solchen "Angstsituationen" durch Verkrampfen und dem damit einhergehenden Anspannen der Muskaulatur bedingt, oder doch eher in der Psyche begründet?

Ich würde sagen, eins bedingt das andere. Die Frage sollte also nie sein, woran es genau liegt, sondern wie kriegt man das geregelt? ;)
 
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