Best of 2021 - Der Jahresrückblick


Sakaro

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Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und ich finde es ist Zeit, einmal auf dieses grandiose Boxjahr zurückzuschauen. Es war wirklich viel los und es wurden auf der ganzen Welt enge Kämpfe geboten. Dann beginne ich mal mit meiner ganz persönlichen Sicht:

Boxer des Jahres:
- Nonito Donaire
Ich kann mich noch daran erinnern, wie viele Leute den Kopf geschüttelt haben, als Donaire zur WBSS eingeladen wurde und ihm dann viel Glück attestierten, dass er einfache Gegner bekam. Das Finale gegen Inoue war dann aber doch viel enger, als die meisten erwartet hatten. Das war 2019. Hier geht es ja aber um 2021. Nach zwei Jahren ist Donaire zurückgekommen und hat mit 38 zwei KOs in zwei WM-Kämpfen gelandet. Das noch einmal so zu schaffen, verschafft ihm bei mir den Titel.
Runners Up:
- Saul Alvarez
Drei Kämpfe in 2021. Der erste Kampf war gegen Yldirim, aber immerhin eine Pflichtverteidigung. Dann kamen die großen Kämpfe gegen Saunders und Plant. Großes Kino, aber vielleicht so zu erwarten. Deswegen hat es bei mir nicht ganz für Platz 1 gereicht.
- Gervonta Davis
Davis war in zwei groß promoteten Kämpfen, hat seine Sache gut gemacht. Er hat im Gegensatz zu Donaire und Alvarez bei mir aber kein ganz so heißes Feuer entfacht.

Kampf des Jahres:
- Tyson Fury vs. Deontay Wilder
Die Überraschung des Jahres. Dass Wilder so zurückkommt, haben wohl nur die wenigsten gedacht. Auch wenn es nicht ganz gereicht hat, so viel Drama hatte kein anderer Kampf 2021.
Runners up:
- Teofimo Lopez vs. George Kambosos Jr.
Die wenigsten hatten Kambosos eine Chance gegeben, auch wenn der Kampf ein großes PPV werden sollte. Die Qualität eines PPVs hat der Kampf aber auf jeden Fall gehalten. Enger Kampf mit einem Niederschlag auf beiden Seiten und einem verdienten neuen Weltmeister. Toll! Ganz knapp nur der zweite Platz.
- Josh Taylor vs. Jose Carlos Ramirez
Auch ein ganz großer Kampf, sehr eng und man hätte Josh Taylor fast noch gerobbt. Auch hier gab es Dramatik pur.

Upset des Jahres:
- Kid Galahad vs. Kiko Martinez
Natürlich mein Favorit aus diesem Jahr. Da kommt der alte Kiko und knockt Galahad in einem WM eiskalt und richtig hart aus und wird acht Jahre nach seinem ersten Titelgewinn noch einmal Weltmeister. Die beste Geschichte des Jahres.
Runners Up:
- Josh Warrington vs. Maurico Lara
Was für eine Dramatik. Der unbekannte Lara knockt Warrington schwer zu Boden. Dieser versucht zu überleben, schafft es aber am Ende nicht mehr. Top!
- Mikey Garcia vs. Sandor Martin
Dass der begabte, aber meist etwas passive Martin Mikey Garcia so klar ausboxt, dass er auswärts die Punktentscheidung bekommt, hätte wohl wirklich niemand gedacht. Kuriose Geschichte, aber nicht mit der Dramatik der anderen beiden Kämpfe zu vergleichen.

KO des Jahres:
- Gabriel Rosado vs. Bektemir Melikuziev
Rosado ist wohl einer der besten Gatekeeper in der Boxszene, aber dass er Melikuziev so krass ausknockt, hätte wohl niemand gedacht. Auch war der Kampf kurz, aber spannend und der KO der beste, seit Marquez Pacquiao ausgeknockt hat.
Runners Up:
- Kiko Martinez vs. Kid Galahad
Der erste KD und dann der finale Knockout gegen Galahad waren einfach mal so richtig auf den Punkt. Galahad ist umgefallen wie ein Baum.
- Saul Alvarez vs. Billy Joe Saunders
Einige fragen sich vielleicht, was Alvarez auf dieser Liste zu suchen hat, aber für mich gehört der TKO gegen Saunders hierher. Auch wenn es vielleicht kein klassischer KO war, ist der Schlag mit dem Alvarez Saunders Auge komplett zerstört hat, bei mir einer der Schläge, die mir am besten im Gedächtnis geblieben sind. Saunders da zu unterstellen, er habe sich aus dem Kampf ziehen wollen, ist und bleibt lächerlich.

Was waren für euch die Highlights dieses Jahr?
 
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HamburgBuam

Adalaide Byrd
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Das Jahr ist noch nicht vorbei, insofern warte ich nochmal die letzten Kämpfe ab. Vielleicht ist da noch etwas besonderes dabei.

Mit dem Fight of the Year hadere ich dieses Jahr eh ein wenig. Es waren viele sehr gute Kämpfe dabei, aber kein besonderer, der hervor sticht.

Fury-Wilder war zwar dramatisch, aber auch sehr unsauber.
Glanton-Apochi wurde teils recht gehypt. Ultra brutal, aber es fehlten die Wendungen.
Chocolatito-Estrada bot viel Action, aber dem Kampf mangelte es an Wendungen. Dazu kam das Fehlurteil.

Und so weiter uns so fort. Das komplette Paket hatte dieses Jahr kein Fight. Deshalb schaue ich mir aktuell alle Kandidaten noch einmal an, um für mich zu einem Ergebnis zu kommen.
 

KRAFT&HERZ

old member
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Also ohne Usyk ist deine Aufzählung nicht vollständig.

Ein kleinerer Mann holt sich in der Königsklasse durch eine boxerisch lupenreine Extraleistung 3 bzw. 4 Gürtel.

...liegt ja evtl. am Ballyhoo von Fury und Wilder, dass der Kampf stärker nachhallt.

Usyk hat mind. ein ganzes Wochenblatt im Kalender 2021 verdient.

Oleksandr-Usyk-studio-pic.jpg
 

Tyson2fastFury

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Also ohne Usyk ist deine Aufzählung nicht vollständig.

Ein kleinerer Mann holt sich in der Königsklasse durch eine boxerisch lupenreine Extraleistung 3 bzw. 4 Gürtel.

...liegt ja evtl. am Ballyhoo von Fury und Wilder, dass der Kampf stärker nachhallt.

Usyk hat mind. ein ganzes Wochenblatt im Kalender 2021 verdient.

Anhang anzeigen 24927
usyk gehört definitiv dazu, ein kandidat für fighter of the year. allerdings war AJ auch nicht die nummer 1 der gewichtsklasse und wurde bereits 2 jahre vorher klar besiegt. dass usyk gewinnt, war jetzt keine große sensation. trotzdem schmälert das natürlich nicht seinen tollen sieg!
 

kk17

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Boxer des Jahres:
Usyk, Tyson Fury, Inoue oder Josh Taylor

Kampf des Jahres:
Fury vs Wilder 3
Taylor vs Ramirez


Best KO
Gabriel Rosado vs Bektemir Melikuziev

Überraschung des Jahres:
Kiko Martinez vs Kid Galahad
 

Deontay

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Boxer des Jahres:
Usyk, Tyson Fury, Inoue oder Josh Taylor

Inoue hatte natürlich auch ein unfassbar starkes Jahr vorzweisen mit Siegen gegen Michael Dasmarinas und Aran Dipaen :eek: dagegen kann Taylor nur wenig machen als Undisputed Champion ;)
 
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kk17

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Inoue hatte natürlich auch ein unfassbar starkes Jahr vorzweisen mit Siegen gegen Michael Dasmarinas und Aran Dipaen :eek: dagegen kann Taylor nur wenig machen als Undisputed Champion ;)
Zumindest sind die auf dem Niveau von Yilderim, Saunders und Plant
 
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wicked

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Für mich ist Canelo ganz klar der Boxer des Jahres. Ich persönlich werte auch Quantität in dieser Kategorie. Canelo boxte dreimal, gewann alle vorzeitig und besiegte zwei legitime Titelträger. Schön war es auch, dass er da zwei Boxer KO schlug, die angeblich den Stil hätten, Canelo "auszuboxen". Ich hoffe, dieser Mythos hat jetzt ein Ende gefunden.

Performanz des Jahres war aber von Oleksandr Usyk. Das war grandioses Boxen, das er gegen AJ zelebrierte.

Kampf des Jahres war für mich Tyson Fury vs Deontay Wilder III. Das war keine Sweet Science (wie beispielsweise der spektakuläre und technisch starke zweite Kampf von Roman Gonzalez und Juan Francis Estrada), aber ein harter, harter Abnützungskampf zwischen zwei hartschlagenden Kolossen. An Dramatik war der Kampf eigentlich nicht zu überbieten.

Für die Überraschung des Jahres gibt es ganz viele, tolle Kandidaten. Schwer zu entscheiden.
Ein scheinbar uralter, durchgewaschener Veteran, der einen Titelträger brutal ausknockt? (Kiko-Galahad)
Ein mexikanischer Journeyman, der den britischen Star in dessen eigenen Kampf überlegen war und durch den Fleischwolf drehte? (Lara-Warrington)
Ein Noname, der den gefeierten Techniker und P4P-Boxer mit simplen Mitteln ausboxt? (Sandor-Mikey)
Oder der neue, grossmäulige Superstar der Szene, der nach seinem grossen Durchbruch von einem scheinbaren Durchschnittsboxer eins auf den Deckel kriegt? (Lopez-Kambosos)
Sandor-Mikey hat mich am meisten überrascht, darum gehe ich mit dem.
 
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nobbylenz

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Kampf des Jahres war für mich Tyson Fury vs Deontay Wilder III. Das war keine Sweet Science (wie beispielsweise der spektakuläre und technisch starke zweite Kampf von Roman Gonzalez und Juan Francis Estrada), aber ein harter, harter Abnützungskampf zwischen zwei hartschlagenden Kolossen. An Dramatik war der Kampf eigentlich nicht zu überbieten.

Das sehe ich auch so. Einfach ein "crowd-pleasing-fight", großes Kino. Der Kampf ist episch auch aufgrund des Verlaufes, der fast bis zuletzt spannend blieb. Denke so einen Kampf sollte man nicht unter dem Gesichtspunkt der "Sweet Science of boxing" betrachten - wie hier an anderer Stelle geschehen.
Mich hat der Kampf irgendwie an Foreman - Lyle erinnert. "An everchanging game - a slugfest". Denke aber sowas reißt die Leute von den Sitzen und ist Teil der Faszination des Boxsports.
Für mich ist das schon ambivalent: Einerseits fiebert man mit und "freut" sich wenn jemand dem anderen richtig eine in die Fresse haut - zum anderen ist das sicher auf Dauer für den anderen ungesund. Zudem bin ich auch noch Pazifist...
Denke der Boxsport "bedient" auf gewisse Art und Weise unsere "niederen Instinkte", die immer noch in uns schlummern...
 

MGM-GRAND

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Das Ring Magazine hat sich auch zu Wort gemeldet:


Passt auf den ersten Blick ganz gut.
Die beiden wichtigsten Kategorien passen gut.

Fighter ist für mich auch klar Canelo. Hatte zwei Vereinigungskämpfe gegen bisher ungeschlagene Titelträger, wurde undisputed, war mit 3 Fights auch gut busy, plus alle Kämpfe vorzeitig gewonnen.

Fight ist für mich auch Wilder - Fury III, braucht glaube ich wenig Erklärung.
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
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Leider konnte ich einige FOTY Kandidaten nicht mehr als Video finden (Ancajas-Rodriguez, Masternak-Balski). Daher muss es so gehen.

FIGHT OF THE YEAR

Brandon Glanton - Efe Apochi

Dem Kampf mangelte es zwar an Wendungen, aber dafür haben die beiden Vollgas gegeben und ein enormes Kinn bewiesen. Keine Sekunde der Langeweile, es hagelte durchgehend Volltreffer.

FOTY Frauen: Shannon Courtenay - Ebanie Bridges

Ebenfalls ein Kampf, der über die Härte kam. Dazu mehrere kleine Wendungen.

FIGHTER OF THE YEAR

Canelo Alvarez

Canelo hat die Titel vereinigt und dabei sowohl Saunders als auch Plant die erste Niederlage beigebracht. Da kommt keiner ran.

UPSET OF THE YEAR

Kiko Martinez WKO Kid Galahad

Eine heftige Überraschung. Kiko war schon mit einem Bein im Ruhestand und dann knockt der einfach mal den Weltmeister in dessen Heimat aus.

KO OF THE YEAR

Oscar Valdez WKO Miguel Berchelt

Der KO ist reine Perfektion. Wie Valdez Berchelt in den Vorwärtsgang lockt und ihn dann in den linken Haken reinlaufen lässt ist nicht nur brutal, sondern auch technisch sehenswert. Dazu ist es ein KO über einen Titelträger, der seit 2014 unbesiegt war und als leichter Favorit in den Kampf ging.

ROBBERY OF THE YEAR

Joseph Parker WPTS Dereck Chisora (1 Kampf)

Über den Kampf wurde viel geschrieben. Die Fehlentscheidung bleibt. Chocolatito-Estrada II folgt knapp.
 
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Sakaro

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Sehr interessante Liste @HamburgBuam
Wenn es um Frauenkämpfe geht, bin ich voll bei dir. Courtenay vs. Bridges war der beste Frauenkampf seit sehr langer Zeit, nur war das Urteil leider zu einseitig.
Wenn es um Frauen geht, sollte man dann vielleicht auch nur den KO mit reinbringen:
Baumgardner WKO Harper war da für mich das Highlight. Auch wenn Harper nicht zu Boden gegangen ist, war Harper stehend KO. Selten hat ein KO so auf diese Redewendung gepasst. Das gilt sogar geschlechterübergreifend auch für die Männer. (y)
-
Bei dem Kampf des Jahres scheiden sich ja die Geister, ich finde diese Kämpfe mit 100 Volltreffern, aber keinen klaren Wendungen immer relativ langweilig. Deswegen sind bei mir solche Kämpfe wie Glanton vs. Apochi oder Chocolatito-Estrada II nicht auf der Liste.

Hier haben ja auch viele User Usyk auf der Liste, aber ich fand den Kampf gegen Joshua zwar interessant, aber nicht sonderlich mitreißend. Ich finde auch, dass es zu früh ist, Usyks Sieg richtig einzuordnen, weil bei Joshuas Legacy einfach noch ein großes Fragezeichen steht. Ja, er hat einen alten Klitschko KO geschlagen, nachdem er hart unten war, aber er hat danach dann gegen Ruiz Jr. ziemlich kläglich und psychisch instabil ausgesehen. Auch wenn er sich durch den Rückkampf gerettet hat, bin ich mir nicht 100% sicher, ob der erste Ruiz-Kampf nicht doch zu große Spuren hinterlassen hat. Vielleicht war der Klitschko KD genau das richtige, weil er danach einfach im Tunnel war. In den letzten Kämpfen sah man richtig, dass er einfach sehr viel nachgedacht hat und er sah auch durchaus ein bisschen ängstlich aus. Wenn Joshua zurückkommt, egal ob gegen Usyk oder später gegen einen anderen starken Boxer, dann wird man erst wirklich sehen, was dieser Usyk-Kampf wert war.
 
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